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Die Hütte der Gwrach
11-16-2023, 06:19 PM,
Beitrag #51
RE: Die Hütte der Gwrach
Saturninus lächelte wieder: "Keine Wagenrennen? Das ist doch kaum möglich? Ihr Kelten habt den Wagen förmlich erfunden, und einige der besten Wagenlenker stammen aus deinem Volk. Das Spektakel musst du gesehen haben! ", er warf Ceridwen einen Blick zu:"Mach deiner Nichte doch bitte die Freude, Dorfälteste Ceridwen ", bat er.

Dann fragte Niamh über Ceridwens Dolmetscherdienste, ob er denn auch einen Wagen besäße, und Saturninus nickte:
"Ich habe mehrere Rennwagen, Pferde und einen jungen gallischen Wagenlenker. Sein Name ist Frowin", zählte er auf und zeigte mit den Händen, was er meinte.
Auch Frowin war so ein niedlicher Rotschopf wie Niamh:
"Vielleicht kommst du mit deiner Tante  mich einmal auf meinem  Landgut besuchen, da kannst du dir alles anschauen" 

Er lachte vergnügt. Ceridwen verabschiedete ihn jetzt, das ging schnell. Vor jeder Jungfrau Andromeda war ein Ungeheuer Ketos zu erlegen, und hier war es die strenge Tante, die die liebreizende Nichte bewachte.
Ohne dass Ceridwen es verhindern konnte, griff Saturninus nach Niamhs Hand, führte sie an seine Lippen und hauchte einen Kuss darauf:

"Ich hoffe, dass wir uns wieder sehen, Niamh. Valete bene", sprach er und ließ sich von Seasnán, der ihn mit den Pferden erwartet hatte, aufs Pferd helfen, bevor es nach Iscalis ging. Die Kleine war wirklich süß gewesen. War er nicht der Patron? Vielleicht würde sie ihm Dienste leisten....   >>>
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Honoratior von Iscalis
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11-17-2023, 08:54 AM,
Beitrag #52
RE: Die Hütte der Gwrach
Inzwischen umschmeichelte ein mildes Lächeln ihre Lippen. Ceridwen übersetzte Wort für Wort und während sie das tat, wuchs in Niamh das Verlangen, einem solchen Spektakel auch einmal beiwohnen zu wollen. "Bitte, lass uns dort hingehen!" bat sie die Alte, denn allein gehen traute sie sich nicht, Natürlich hätte sie auch Louarn fragen können, aber irgendetwas ließ sie vermuten, dass er es nicht gutheißen würde, wenn sie zu einem römischen Wagenrennen ginge.

"Ich würde mir das sehr gerne anschauen!" sagte sie, dann wieder an Saturninus gewandt.
Als sie durch Ceridwens Übersetzungskünsten erfuhr, dass der Römer sogar mehrere Rennwägen und Pferde besaß, ja sogar einen eigenen Wagenlenker aus Gallien, staunte sie nicht schlecht! Die Alte merkte natürlich sofort an, dass es sich bei dem Wagenlenker höchstwahrscheinlich um einen Sklaven handeln dürfte.

Dem Römer schien dies alles sehr zu gefallen, denn nun lud er sie und Ceridwen sogar noch zu sich auf sein Landgut ein, damit sie sich dort alles anschauen konnte. Damit schien er nun endgültig das Eis bei gebrochen zu haben, denn vor ihrer Zurückhaltung war nicht mehr viel übrig geblieben, denn wenn es um Pferde ging, konnte man sie ködern. "Das würde ich wirklich gerne!" gab sie zur Antwort, die die Alte übersetzte.
Ceridwen drängte nun förmlich darauf, dass der Furier ging. Bevor er dann wirklich ging, griff er plötzlich nach Niamh Hand und hauchte einen Kuss darauf. Die junge Frau wirkte sehr überrascht. Noch nie hatte jemand ihre Hand geküsst, keine Frau und schon gar kein Mann! Doch sie fühlte sich in diesem Moment sehr geschmeichelt und errötete wieder. Erst recht, als er noch einmal unterstrich, sie wieder sehen zu wollen. "Slán!" sagte sie lächelnd zum Abschied und sah ihm noch nach, bis er mit seinem Begleiter davon ritt.
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11-18-2023, 11:45 AM,
Beitrag #53
RE: Die Hütte der Gwrach
Furius Saturninus gab sich die größte Mühe, der jungen Niamh zu imponieren und mit seinen Besitzungen zu glänzen. Ja, so waren sie, diese! Wenn sie etwas wollten, dann gaben sie erst nach, wenn sie es hatten. Und es war ganz augenscheinlich, was dieser Römer wollte! Wahrscheinlich aus Unwissenheit oder aus der Naivität eines Mädchens heraus, ging Niamh ihm auf den Leim. Sie war schnell zu begeistern, wenn es um Wägen und Pferde ging. Während ich übersetzte, was er sagte, versuchte ich sie auch vor ihm zu warnen, damit sie ihm nicht blindlings in die Falle lief.
E hatte sie und mich zu diesem Wagenrennen eingeladen. Nun baten mich beide, ich sollte die junge Frau dorthin begleiten. Aber vielleicht war das gar nicht schleckt. Dort konnte Niamh dann sehen, wie diese Römer waren und was sie über uns dachten. Manchmal musste es eben erst wehtun, bevor man begriff, wie die Realität aussah. "Wenn es ihr und auch dein Wunsch ist, werde ich sie dorthin begleiten," antwortete ich ihm.

Natürlich beließ es der Römer nicht dabei und begann von seinem Eigentum zu prahlen. Nein, er hatte nicht nur einen Wagen, er besaß mehrere und mindestens genauso viele Pferde, sowie einen gallischen Wagenlenker, der höchstwahrscheinlich auch sein Sklave war. Trotz dieses Hinweises war sie gänzlich hingerissen, so dass er sie auf sein Landgut einlud, damit sie sich dort alles anschauen konnte. All meine Warnungen hatte sie nicht hören wollen, denn natürlich sagte sie zu dieser Einladung nicht nein. "Wir werden sehen," sagte ich und hoffte, er würde jetzt endlich gehen!
Offensichtlich hatte er nun endlich begriffen, dass es Zeit für ihn war. doch bevor endlich meine Hütte verließ, griff er nach Niamhs Hand und küsste sie. die Jagdsaison war eröffnet! Er war der Jäger und sie das nichtsahnende Opfer! "Vale", sagte ich leicht unterkühlt und wandte mich von der Tür ab, als er endlich gegangen war.


"Du weißt doch sicher, was dieser Römer im Schilde führt?" fragte ich Niamh scharf, als sie ihm noch nachschaute.
"Sei gewarnt, Niamh! Ein Mann wie er wird sich erst zufrieden geben, wenn er dich dort hat, wo er dich haben will!" Ich vermied, hinzuzufügen, dass er sie in seinem Bett haben wollte. Vielleicht war sie klug genug, um das selbst zu wissen. Langsam milderte sich mein Gesichtsausdruck wieder, denn die junge Frau war ja sicher aus einem bestimmten Grund zu mir gekommen. "Wie kann ich dir helfen, Niamh? Du wolltest doch sicher etwas von mir, nicht?" fragte ich sie.
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01-20-2024, 07:18 PM,
Beitrag #54
RE: Die Hütte der Gwrach - Herz der Finsternis
Ich hatte behauptet, dass Sereneum besuchen zu wollen wegen der lieben Waisenkinder und gewiss würde ich das auch noch zu gegebener Zeit tun. Aber nicht heute. Heute führte mich mein Weg nach Cheddar und da mitten hinein in das Herz der Finsternis.  nein, Unsinn: Die Dorfälteste Ceridwen war eine furische Klientin und damit respektabel. Was ich wollte, war es, was mir mein Gemüt verfinsterte.
Ich hatte mich mit unserer Sänfte, die Vorhänge zugezogen, tragen lassen. Bei mir in der Sänfte befand sich nur meine treue Anaxarete. Ich trug eine eher einfache lange Tunika und einen langen Reisemantel aus dunkelblau gefärbter weicher Wolle mit einer goldenen Spange, die den Isisknoten zeigte. Sonst keinen Schmuck ausser meinem Armband und meinem Siegelring. Ich hielt die Vorhänge noch geschlossen,  als nun die Sklaven die Sänfte absetzten, und Anaxarete zur Tür ging, um energisch anzuklopfen.
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Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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01-31-2024, 07:48 PM,
Beitrag #55
RE: Die Hütte der Gwrach
Das Kommen der jungen Claudia hatte für allerhand Aufmerksamkeit bei den Leuten in Cheddar gesorgt. Nicht jeden Tag erschien im Dorf eine römische Sänfte, die von Sklaven getragen wurde. Eine Schar Kinder rannte kreischend hinter den schwerschleppenden Männern her. Manche der Erwachsenen kamen staunend aus den Häusern gelaufen und andere ließen ihr Handwerk ruhen, um der vorbeiziehenden  Sänfte nachzublicken.

Ich hatte davon zunächst gar nichts mitbekommen, denn ich war in meiner Hütte zugange und bereitete eine Arznei zu. Die Kinder des Zimmermanns hatten sich eine dicke Erkältung eingefangen und fieberten und husteten stark. Erst als ich das Kindergeschrei vor meiner Hütte wahrnahm, sah ich auf und ging dann zur Tür. "Auch das noch!", sagte ich leise zu mir selbst. Wenn das mal nicht Furius Saturninus war! Nach den unseligen Ereignissen bei dem Wagenrennen in Iscalis war ich alles andere als entzückt, den Römer wieder zu sehen. Eigentlich galt das für alle Römer! Die konnten mir erst mal alle eine Weile gestohlen bleiben! Schnaubend warf ich die Tür wieder zu, obwohl ich schon ahnte, sie gleich wieder öffnen zu müssen, sobald jemand anklopfte.

Das Poltern an der Tür ließ nicht lange auf sich warten. Ich öffnete wieder die Tür und blickte in das Gesich einer älteren Frau. "Salve!" grüßte ich sie kurz angebunden und wunderte mich schon, seit wann sich der Furius nun mit älteren Frauen umgab. "Wer bist du und was willst du?" knurrte ich und machte gerade meinem Ruf als Dorfhexe alle Ehre. Dabei konnte die arme Frau wohl am wenigstens etwas für meine schlechte Laune.
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02-03-2024, 06:35 PM,
Beitrag #56
RE: Die Hütte der Gwrach
Anaxarete wich einen Schritt zurück, als Ceridwen sie anblaffte. Sie verbeugte sich stumm und dann schaute sie mich fragend an. Ich hatte mir einen Schemel hinstellen lassen und stieg nun aus der Sänfte:
"Och, Anaxarete versteht ohnehin kein Latein!", sagte ich zu Ceridwen: "Sie spricht nur Griechisch"
Anaxarete war seelenruhig zu mir zurück gekommen und zupfte an mir herum. Anscheinend war meine Stola verrutscht. Ich ließ das über mich ergehen wie ich es seit meiner Kindheit über mich ergehen ließ. Es störte mich nicht. Ich wusste nur nicht, ob es die Keltin irritieren würde:
"Salve werte Dorfälteste Ceridwen", sagte ich: "Hättest du denn gerade Zeit für mich, mir ein wenig Rat zu geben, so wie du es für die jungen Ehefrauen deines Dorfes tust?" 
Ich hoffte sehr, dass sie mich nicht wegschicken würde. Es war gar nicht so einfach, mir Ausreden einfallen zu lassen, um hierher zu kommen. Nefertem war der iulische Hausverwalter, und ich war mir sicher, dass er auch ein Auge auf mich haben sollte.
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Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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02-08-2024, 12:43 AM,
Beitrag #57
RE: Die Hütte der Gwrach
Waisenhaus Sereneum >>>>

Frowin war zuvor nicht oft in Cheddar gewesen. Immerhin hatte sein Weg ihn selten aus dem Landgut oder der Stadt weggeführt. Cheddar war anders als Iscalis. Das Leben wirkte ruhiger, idyllischer. Gleichzeitig schienen die Leute misstrauisch zu sein und redeten offenbar nicht gern mit Römern - oder ihren Sklaven.
Langsam näherte der Rotschopf sich der Hütte, in welcher ihm hoffentlich geholfen würde. Er sollte Medizin für ein paar Kranke unter den Kindern im Waisenhaus besorgen. Er hoffte, dass es nicht zu ernst werden würde. Doch eben dabei sollte ihnen dieser Gang ja helfen.
Langsam betrat er den Grund vor der Hütte und klopfte leise an deren Tür. Samo war währenddessen auf der Suche nach dem Honig, aber dieser Ort hier war ein wenig unheimlich und fast wünschte sich der Sklave, sie hätten die Arbeit anders verteilt.
"Bitte entschuldige die Störung", rief er. "Mir wurde gesagt, hier lebt eine Kräuterkundige. Mein Name ist Frowin und ich komme im Auftrag des Waisenhauses."
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02-08-2024, 10:28 PM,
Beitrag #58
RE: Die Hütte der Gwrach - Claudia Sabinas Besuch
(02-08-2024, 12:43 AM)Frowin schrieb: Waisenhaus Sereneum >>>>

Frowin war zuvor nicht oft in Cheddar gewesen. Immerhin hatte sein Weg ihn selten aus dem Landgut oder der Stadt weggeführt. Cheddar war anders als Iscalis. Das Leben wirkte ruhiger, idyllischer. Gleichzeitig schienen die Leute misstrauisch zu sein und redeten offenbar nicht gern mit Römern - oder ihren Sklaven.
Langsam näherte der Rotschopf sich der Hütte, in welcher ihm hoffentlich geholfen würde. Er sollte Medizin für ein paar Kranke unter den Kindern im Waisenhaus besorgen. Er hoffte, dass es nicht zu ernst werden würde. Doch eben dabei sollte ihnen dieser Gang ja helfen.
Langsam betrat er den Grund vor der Hütte und klopfte leise an deren Tür. Samo war währenddessen auf der Suche nach dem Honig, aber dieser Ort hier war ein wenig unheimlich und fast wünschte sich der Sklave, sie hätten die Arbeit anders verteilt.
"Bitte entschuldige die Störung", rief er. "Mir wurde gesagt, hier lebt eine Kräuterkundige. Mein Name ist Frowin und ich komme im Auftrag des Waisenhauses."

Es war einige Tage nach Imbolc und der Winter schien einfach nicht gehen zu wollen. Besonders die Kleinsten litten unter der Kälte. Ich kam kaum noch nach, um genügend Arznei herzustellen. Meine Kräutervorräte waren schon über die Hälfte aufgebraucht. Täglich betete ich zu Brigid, dass endlich wieder wärmere Tage Einzug halten würden. Doch der Frühling ließ weiter auf sich warten.
Als es wieder an der Tür klopfte, stand ich auf und öffnete. Vor meiner Hütte stand ein junger Mann mit rotblondem Haar. Auf dem ersten Blick hätte man ihn für einen Einheimischen halten können, wenn er nicht in eine römische Tunika gekleidet gewesen wäre. Der Junge kam mir irgendwie bekannt vor. Doch ich konnte ihn nicht recht einordnen. Er entschuldigte sich für die Störung und sagte, sein Name sei Frowin und er käme vom römischen Waisenhaus.
"Aha, und wie kann ich dir helfen, Frowin vom Waisenhaus?" fragte ich ihn. Wobei ich mir schon denken konnte, weshalb er hier war. Aber ich wollte es aus seinem eigenen Mund hören.
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02-09-2024, 05:38 PM,
Beitrag #59
RE: Die Hütte der Gwrach
(02-03-2024, 06:35 PM)Claudia Sabina schrieb: Anaxarete wich einen Schritt zurück, als Ceridwen sie anblaffte. Sie verbeugte sich stumm und dann schaute sie mich fragend an. Ich hatte mir einen Schemel hinstellen lassen und stieg nun aus der Sänfte:
"Och, Anaxarete versteht ohnehin kein Latein!", sagte ich zu Ceridwen: "Sie spricht nur Griechisch"
Anaxarete war seelenruhig zu mir zurück gekommen und zupfte an mir herum. Anscheinend war meine Stola verrutscht. Ich ließ das über mich ergehen wie ich es seit meiner Kindheit über mich ergehen ließ. Es störte mich nicht. Ich wusste nur nicht, ob es die Keltin irritieren würde:
"Salve werte Dorfälteste Ceridwen", sagte ich: "Hättest du denn gerade Zeit für mich, mir ein wenig Rat zu geben, so wie du es für die jungen Ehefrauen deines Dorfes tust?" 
Ich hoffte sehr, dass sie mich nicht wegschicken würde. Es war gar nicht so einfach, mir Ausreden einfallen zu lassen, um hierher zu kommen. Nefertem war der iulische Hausverwalter, und ich war mir sicher, dass er auch ein Auge auf mich haben sollte.

Die ältere Sklavin wich zurück, dann verbeugte sie sich wortlos und schaute sich zur Sänfte um, aus der gerade die junge Claudia Sabina ausstieg. "Auch das noch!" murmelte ich leise zu mir selbst. Ganz offensichtlich hatte ich mich geirrt, wer da mit der Sänfte zu mir gekommen war. Eigentlich hätte ich damit rechnen müssen, dass die junge Claudia früher oder später kommen würde. Also legte ich ein wesentlich freundlicheres Gesicht auf. "Salve, verehrte Claudia Sabina" rief ich. "Aber selbstverständlich!" entgegnete ich auf ihre Frage. Ich konnte mir schon denken, welchen Rat die junge Ehefrau haben wollte. Den Rat, den alle jungen Ehefrauen von mir haben wollten, natürlich! 
 "Bitte, komm doch in mein bescheidenes Heim!" bat ich sie und hielt ihr die Tür zu meinem Rundhaus auf.
Im Inneren brannte wie immer ein Feuer an der Feuerstelle, welches für ausreichend Wärme an diesem kühlen Tag sorgte. Nachdem sie eingetreten war, folgte ich ihr und bot ihr einen Platz am Feuer an. "Möchtest du etwas Warmes trinken? Ich hätte einen aromatischen Kräuteraufguss da."
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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02-11-2024, 04:22 PM,
Beitrag #60
RE: Die Hütte der Gwrach - Claudia Sabinas Besuch
(02-08-2024, 10:28 PM)Ceridwen schrieb: Es war einige Tage nach Imbolc und der Winter schien einfach nicht gehen zu wollen. Besonders die Kleinsten litten unter der Kälte. Ich kam kaum noch nach, um genügend Arznei herzustellen. Meine Kräutervorräte waren schon über die Hälfte aufgebraucht. Täglich betete ich zu Brigid, dass endlich wieder wärmere Tage Einzug halten würden. Doch der Frühling ließ weiter auf sich warten.
Als es wieder an der Tür klopfte, stand ich auf und öffnete. Vor meiner Hütte stand ein junger Mann mit rotblondem Haar. Auf dem ersten Blick hätte man ihn für einen Einheimischen halten können, wenn er nicht in eine römische Tunika gekleidet gewesen wäre. Der Junge kam mir irgendwie bekannt vor. Doch ich konnte ihn nicht recht einordnen. Er entschuldigte sich für die Störung und sagte, sein Name sei Frowin und er käme vom römischen Waisenhaus.
"Aha, und wie kann ich dir helfen, Frowin vom Waisenhaus?" fragte ich ihn. Wobei ich mir schon denken konnte, weshalb er hier war. Aber ich wollte es aus seinem eigenen Mund hören.

Ein wenig eingeschüchtert musterte Frowin die Alte. Sie wirkte gebeugt, aber immer noch autorität, wie jemand, der mal was zu sagen gehabt hatte. Frowin war nie auf den Mund gefallen gewesen. Seit seiner Degradierung war er sich seiner Stellung jedoch stärker bewusst als je zuvor und sprach nur noch ungern mit anderen.
"Furiana Betua, die Waisenhausleiterin entsendet ihre Grüße", fuhr er nervös fort. "Und bittet dich mit aller Ehrerbietung um Heilkräuter für die Kinder. Es geht eine Welle um und wir wollen nicht, dass eines von ihnen noch ernsthaft krank wird. Bislang bleibt es bei Husten und Fieber. Wärst du so freundlich, uns zu helfen? Wir haben derzeit niemanden, an den wir uns sonst wenden können und brauchen die Kräuter schnell."
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