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[Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
01-28-2024, 02:25 PM,
Beitrag #21
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Ich hatte nicht mit dem gerechnet, was als nächstes passierte, auch wenn es mir schon vergleichsweise oft passiert war. Keine Ahnung, was ich getan oder gesagt hatte, aber Nysa kam auf mich zu, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste mich. Ich überlegte noch, was ich gesagt haben könnte, was sie dazu veranlasste, aber ich war mir wirklich ziemlich sicher, dass ich nichts gesagt hatte in der Richtung, die meine Gedanken eingeschlagen hatten. Und dann dachte ich gar nicht mehr.
Sie sagte, sie wollte mir dafür danken, dass ich so nett zu ihr gewesen war. Und sie zog mich an der hand und sagte mir, ich solle mitkommen. Ich wusste ganz genau, worauf das hinauslaufen würde, und nein, ich wehrte mich nicht dagegen. Ich hatte auch keine Gedanken an ihre Tugend oder die Konsequenzen oder irgendwas. Ich wollte einfach gar nicht mehr denken und für eine Weile einfach alles schreckliche vergessen, was heute passiert war. Und wenn sie einfach auch mit mir schlafen wollte, egal aus welchem Grund, dann wollte ich das jetzt wirklich nicht  hinterfragen oder verderben.

Ich ging mit ihr mit, ließ beim gehen meinen Blick über sie schweifen. Sie war hübsch. Ich hatte noch nie ein Mädchen mit so dunkler Haut gehabt, aber das störte mich nicht. Wir gingen also in den Raum nebenan und ich schloss mit dem Fuß die Tür hinter mir.
Und einen Moment später drückte ich sie schon gegen die Wand, eine Hand an ihrem Hinterkopf, damit sie sich da nicht weh tat, die andere an ihrer Hüfte und ihrem Hintern, während mein Körper sich an ihren schmiegte und meine Lippen den Kuss nicht mehr so vorsichtig wieder aufnahmen, sondern deutlich hungriger. Ich küsste sie, wie ich wusste, dass Frauen es gerne mochten, nicht zu hart, aber auch nicht zu sanft – und vor allen Dingen ohne Spucke. Beim ersten Zittern und Seufzen lehnte ich meinen Körper etwas mehr an ihren, so dass sie mich fühlen konnte, meine Muskeln, die wachsende Erregung, die Wärme meiner Haut, und fing an, ihren Körper leicht zu streicheln.
“Sag mir, dass du das willst“, raunte ich ihr zu, als mein Mund ihren verließ und anfing, an ihrem Hals zu küssen und zu knabbern. Ich brauchte diese Gewissheit, dass eine Frau mich wirklich wollte, und ich tat gerade alles dafür, ein Ja, auf diese Frage zu erhalten.
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Falke
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02-01-2024, 12:05 AM,
Beitrag #22
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Er weigerte sich nicht, sondern folgte mir wie ein Schatten. In dem gedämpften Licht des Nebenzimmers stieß er mit seinem Fuß die Tür zu und schneller als ich etwas sagen konnte, war er mir ganz nah. Sein Verlangen war deutlich spürbar und die Luft war erfüllt von einer Spannung, die förmlich nach Aufregung und Leidenschaft zu greifen schien als er mich gegen die Wand schob. Ein intensiver Moment begann, als Louarn mich leidenschaftlich küsste. Eine Hand an meinem Hinterkopf, die andere an meiner Hüfte und meinem Hintern, während ich mich dem Rausch der Gefühle hingab. Jede Berührung, jeder Kuss, fügte sich zusammen wie eine harmonische Melodie der Leidenschaft. Seufzend genoss ich es, wie er meinen Körper mit einer Mischung aus Verlangen und Zärtlichkeit erkundete.
In einem Moment des Innehaltens, als er meinen Blick suchte, raunte er die alles entscheidende Frage, ob ich es auch wollte. Meine Antwort kam, von einem Hauch Verlangen getragen: "Oh ja! Ich will dich!" Es war eine Hingabe, die aus tiefstem Herzen kam.

Louarn zeigte eine ungezügelte Wildheit, eine entfesselte Leidenschaft, die in harmonischem Einklang mit einer vollen Rücksichtnahme stand – ein Zusammenspiel, das mich erfüllte und zugleich verlangend nach mehr zurückließ. Niemals zuvor war ein Mann so aufmerksam zu mir gewesen und hatte mich so voller Respekt behandelt.
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02-01-2024, 02:07 PM,
Beitrag #23
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Ich hatte keine Ahnung, wie viel Zeit wir hatten. Vermutlich nicht viel, weil so weit konnte der Händler mit dem Bier ja nicht weg sein. Also würde das hier eher ein Quickie werden, aber das war für mich auch in Ordnung. Einfach nur den Kopf freibekommen, mehr war es nicht. Was natürlich nicht hieß, dass es mir egal war, was sie darüber dachte, aber, naja, es würde nicht meine beste Leistung werden.

Ich verlor also nach ihrem Einverständnis auch keine Zeit, küsste sie nochmal tief und leidenschaftlich, während meine Hände den Stoff ihres Kleides fanden und nach oben schoben. Ich liebkoste sie noch an der Brust und dann zwischen ihren Schenkeln, und dann, als sie bereit war, öffnete ich auch meine Hose und strampelte sie einfach ein wenig nach unten. Der Boden war nicht bequemer als die Wand, also wozu es anders machen?
Der Akt selbst war schön und nicht zu zärtlich. Nysa war Sklavin und hatte mich eingeladen, da nahm ich an, dass sie erfahren war und ich nicht so vorsichtig sein musste wie mit einer Jungfrau. Es dauerte nicht lange, bis ich die Tiefe und Intensität gefunden hatte, die ihr die meiste Freude bereitete, und dann machte ich genau damit weiter, bis ich die Kontraktionen ihres Körpers und ihr Zittern und  Stöhnen sehr deutlich fühlte, und dann noch ein wenig intensiver mehr, nur um sicherzugehen, bis sich auch bei mir unweigerlich das Gefühl aufbaute, dass meine Erlösung nahe war. Ich versuchte, so lange durchzuhalten, wie es ging, um ihr idealerweise noch einen Höhepunkt zu bescheren, immer mit einem Ohr auf die Wohnungstüre lauschend. Aber irgendwann musste ich mich doch zurückziehen und brachte es mit meiner Hand gegen ihre weichen und schönen Schenkel zuende.

Mein Herz schlug noch schnell und wir waren beide wohl noch etwas außer Atem, während ich meine Stirn gegen ihren Kopf gelehnt hatte und sie vorsichtig wieder runterließ. Fühlte ich mich besser jetzt? Ein wenig, und doch gleichzeitig nicht. Es war eine Ablenkung, aber es war zu kurz und zu wenig, um wirklich den Kopf frei zu bekommen. Und es bedeutete nichts. Kurz dachte ich an Niamh, ob ich mir bei ihr jetzt anders gefühlt hätte, aber ich verbannte die Gedanken an sie so schnell, wie sie gekommen waren, da dies die Leere in meinem Inneren nur vergrößerte. Stattdessen stieß ich Nysa leicht mit der Nase an, damit sie zu mir hochschaute und ich sie noch einmal küssen konnte, tief und innig, und den Zeitpunkt, an dem meine Gedanken wieder zu kreisen begannen, noch ein wenig hinauszuschieben.
“Falls ich heute Nacht hier bleibe…. Willst du dann noch mal? „ Ja, ich kam mir selber schäbig vor, sie das zu fragen, aber ich war noch nicht bereit, nachzudenken, und ich wusste, während der Nacht würden die Gedanken am lautesten sein. Ich knabberte wieder an ihrem Hals und ihrem Ohr, um sie zu überzeugen, dass das eine gute Idee wäre, ja zu sagen. “Dann haben wir auch Zeit… aber du wirst dann nur sehr wenig Schlaf bekommen...“ Verdammt, am liebsten wollte ich gleich noch einmal, um die Leere in mir für eine Weile mit etwas anderem zu füllen und einfach nur eine Weile nicht nachdenken und etwas tun, in dem ich nicht versagte.
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Falke
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02-02-2024, 06:17 PM,
Beitrag #24
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Als sei mein Ja ein Startsignal gewesen, küsste er mich voller Leidenschaft und machte sich am Stoff meiner Tunika zu schaffen. Mein Körper schien sich nach seinen Berührungen zu sehen, denn er reagierte sofort auf alles. Seufzend öffnete ich mich für ihn, so dass schon bald ein erster Hauch von Verlangen meinen Körper durchzog. 
Er tauchte tief in mich ein, so kraftvoll und doch so voller Zärtlichkeit, wie ich es noch nie erlebt hatte. Louarn war ein großartiger Liebhaber, der genau wusste, wie er mich zum höchten Punkt tragen und meinen Körper in einem Feuerwerk der Lust erschauern lassen konnte.

Die Intensität des Moments schwand langsam, und ich spürte, wie er mich behutsam auf den Boden ließ. Mein Atem war noch schwer, und die Stille nach unseren leidenschaftlichen Momenten füllte den Raum. Ich schaute zu ihm auf, während er seine Stirn an meinen Kopf lehnte. Sein Herzschlag war noch schnell, und ich erkannte die Mischung aus Befriedigung und Unruhe in seinem Blick.

Ein zögerliches Lächeln legte sich auf meine Lippen, und meine Finger strichen sanft durch sein Haar. Als er leise fragte, ob ich es noch einmal tun wollte, wenn er heute Nacht bliebe, nickte ich leicht. "Vielleicht," flüsterte ich knapp und zurückhaltend. Kaum war mir dieses eine Wort über die Lippen gekommen, ds bereute ich es auch schon, so zögerlich gewesen zu sein. Denn ich wollte nichts anderes, als ihn heute Nacht noch einmal in mir zu spüren und ganz nah bei ihm zu sein. Er zog mich wieder enger an sich und knabberte an meinem Hals und meinem Ohr, so dass ich mich noch nach mehr verzehrte. "Nein, ich möchte es! Bitte bleib heute Nacht! Ich wünsche es mir so sehr!" Ich küsste ihn daraufhin so voller Verlangen, denn selbst jetzt nicht wollte ich mich von ihm lösen. "Ich will dich die ganze Nacht," flüsterte ich, als könne ich selbst über meinen Willen bestimmen und als gäbe es keinen Dominus, der mir auch nur irgendetwas verbieten konnte.
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02-02-2024, 09:31 PM,
Beitrag #25
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Ich wusste, ich war ein riesen Arsch, aber im Moment war mir das egal. Ich hatte ein schönes Mädchen im Arm, das mich wollte, und ich wollte nicht weiter nachdenken. Nachdem sie also wieder ihr Einverständnis gegeben hatte, knurrte ich leicht an ihrem Hals und drückte sie wieder ein wenig mehr an die Wand und mich gegen sie. Nicht war Alun nicht zurückgekommen, und sie machte gerade sehr deutlich, dass es ihr gefallen hatte und sie mehr davon wollte. Und ich, naja, ich wollte einfach nicht nachdenken und wusste nicht, was wir sonst machen sollten. Wahrscheinlich aufräumen oder kochen oder sowas, bei dem ich nur nutzlos in der Gegend rumstehen konnte. Nein, das hier war besser.
Und so küsste ich sie wieder, bis sie Wachs in meinen Händen war, und sorgte mit meinen Händen an ihrem Körper dafür, dass auch sie an nichts dachte als an meine Berührung. Mir war egal, dass Alun uns wohl draußen vor dem Haus hören würde, wenn er reinkommen würde. Verdammt, mein Bruder kannte mich und er wusste, wie das bei den Frauen in meiner Gegenwart war. Überraschen sollte es ihn nicht wirklich, und wenn er wirklich sauer deshalb war, war ich gerade aufgewühlt genug, mich auch mit ihm zu prügeln. Auch wenn das sicher auch nichts besser machen würde.

So aber nutzte ich die Zeit bis zu Aluns Rückkehr, um Nysa ganz sicher jeden Moment bis zur Nacht herbeisehnen zu lassen und meinen eigenen Kopf, sich zu leeren und einfach an nichts zu denken außer dem Gefühl von warmer Haut und weicher Lippen.
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Falke
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02-03-2024, 12:36 AM,
Beitrag #26
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Ich hatte mir wirklich viel Zeit gelassen, aus welchem Grund auch immer. Ich wollte nicht zu genau darüber nachdenken, was mein Bruder mit Nysa alles tun würde. Es war nicht so, dass ich eifersüchtig auf ihn war. Die dunkelhäutige Sklavin bedeutete mir nicht viel. Hätte sie nicht Prisca gehört, hätte ich sie längst freigelassen. Aber ich wollte es gerne Prisca überlassen, zu entscheiden, was sie mit ihr machen wollte.

Draußen war es unangenehm kalt. Kaum hatte ich ein paar Schritte gemacht, fing es auch schon an zu regnen. Ich lief zur nächsten Taberna und trat ein. Anstatt sofort ein Fässchen Bier zu kaufen, setzte ich mich erst einmal hin und bestellte einen warmen Met. Der Wirt schaute mich überrascht an, als er mir das dampfende Getränk brachte. Offenbar tranken seine römischen Gäste keinen Met. Ich hingegen nahm sofort einen großen Schluck. Ah, es war so gut, als der warme Met allmählich begann, mich von innen zu wärmen.
Nun saß ich da, ganz allein mit meinem Met. Meine Gedanken kreisten um das, was mir Louarn berichtet hatte. Der Tod Dunduvans hatte mich tiefer getroffen, als ich es Louarn hatte wissen lassen. Er war so verzweifelt gewesen und machte sich nun für alles verantwortlich. Dabei war er völlig unschuldig. So wie wir alle. Selbst Ciaran und Cinead! Wir waren alle das Produkt von Cathbads Machenschaften. Wenn jemand schuldig war, dann er!
Da ich die letzten Jahre fast ausschließlich unter Römern verbracht hatte, war meine Verbindung zu Dunduvan nicht so eng gewesen wie die zwischen Louarn und ihm. Dennoch erinnerte ich mich an unsere Kindheit und je länger ich darüber nachdachte, desto bedrückter wurde ich. Schließlich trank ich meinen Met aus, kaufte das Bierfässchen und ging wieder hinaus, um im Regen herumzulaufen. Als ich klatschnass und durchgefroren war, kehrte ich endlich zu meiner Wohnung zurück. Ich versuchte, ganz leise zu sein, als ich durch die Tür kam. Aus dem Nebenzimmer drangen eindeutige Geräusche. Natürlich hatte Louarn auch Nysa für sich gewonnen. Sie war eben auch nur eine Frau.
Ich schlich in den größeren Raum, zog meine nassen Klamotten aus und nahm mir eine Schale mit dem Eintopf, den Nysa gekocht hatte. Ich setzte mich neben die Feuerstelle und begann, meinen Eintopf missmutig zu löffeln. Trotz der Leere in meinem Magen hatte ich keinen rechten Appetit.
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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02-03-2024, 11:47 AM,
Beitrag #27
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Ich hörte leise die Tür und ebenso leise Schritte nebenan. Mit einem letzten Kuss ließ ich von Nysa ab und sie wieder richtig auf den Boden. Wahrscheinlich waren ihre Beine jetzt so wackelig, dass sie besser erst einmal so stehen bleiben sollte, bis ihre Sinne wieder ganz bei ihr waren. Ich grinste sie leicht an, auch wenn ich mich grade nicht danach fühlte, um sie zu necken. Sie sah schon süß aus mit den vom Küssen geschwollenen Lippen und den erregten Brustwarzen und den zittrigen Beinen. Sie war hübsch und nett. Aber es fehlte dieser kleine Funke, der es bedeutsam machen würde. Egal, ich wollte darüber nicht nachdenken.
Ich zog mir die Hose wieder hoch und verschloss sie ordentlich, checkte nochmal Nysa, ob alles in Ordnung mit ihr war, und ging dann nach drüben, wo Alun auf dem Boden rumsaß und Eintopf löffelte. Er sah nicht gut aus. Ich meine, ja, ihm ging Dunduvans Tod auch nahe, aber abseits davon sah er nicht gut aus.

Ich setzte mich still zu ihm und schaute etwas unsicher zu ihm rüber. “Alles in Ordnung mit dir?“ fragte ich leise und war mir nicht mal sicher, ob ich eine vollumfängliche Antwort darauf gerade vertragen würde. Aber ich konnte ihn auch nicht leiden sehen, und jetzt im Moment fühlte ich mich wieder stark genug, die Last der Familie eben wieder auf meine Schultern zu nehmen, wie ich es auch sonst immer tat. Das war das Problem, wenn man der Große und Starke war: Es glaubten immer alle, dass man das bisschen mehr Last schon tragen konnte und sie gaben sie einem deshalb.
“Nysa möchte gerne, dass ich heute Nacht hier bleibe. Bei ihr.“ Ich ließ den Satz einfach mal so stehen und beobachtete Alun, wie er darauf reagierte. Das letzte Mal, als ich nicht wirklich vorgehabt hatte, sie zu vögeln, war er fast ausgetickt deshalb. Und bei der Wahl zwischen einem meiner Brüder und einer Frau gewannen trotz allem immer meine Brüder.
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Falke
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02-04-2024, 09:40 AM,
Beitrag #28
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Offenbar war ich nicht still genug gewesen, denn es dauerte nicht lange, bis Louarn auftauchte. Ich sah zu ihm auf und ließ den Eintopf Eintopf sein. Den Teller stellte ich beiseite, denn eigentlich konnte ich eh nichts essen. 
Er setzte sich zu mir und warf mir ein paar unsichere Blicke zu, bis er fragte, ob alles in Ordnung mit mir sei. Nichts war in Ordnung! Gar nichts! Hatte ich vorher bei meiner Ankunft noch versucht, den starken Mann zu spielen, der seinen trauernden Bruder auffing, um ihm eine Stütze zu sein, war mir nun bewusst geworden, wie schwach und hilflos ich doch war. Ich dachte darüber nach, dass ich der nächste sein könnte, um den Louarn trauern musste. Jeden Tag vollführte ich einen Drahtseilakt, bei dem ich jeder Zeit in die Tiefe stürzen konnte, setzte ich auch nur einen falschen Schritt. Vielleicht hatte ich mich übernommen, als ich in die Provinzialverwaltung hineingewagt hatte. Auch wenn es sich anfangs so leicht angefühlt hatte. Mein halbes Leben hatte ich mit einer Lüge gelebt. Inzwischen fühlte sie sich so real an, dass es mir manchmal schwer fiel, zu unterscheiden, was Wahrheit und was Lüge war.
Ich nickte schließlich. "Ja, alles bestens!" antwortete ich leise und schwieg dann. Louarn konnte sich vielleicht denken, dass nun langsam die Trauer auch auf mich überging. Als er dann meinte, Nysa habe ihn gebeten, die Nacht mit ihm zu verbringen, nickte ich. "Na klar, wenn sie das will. Nur zu! Du bist hier immer willkommen!" Ich fühlte mich so kraftlos in diesem Moment, etwas dagegen zu sagen. Aber warum sollte ich auch? Es war Nysas Wille, den ich akzeptierte.

Aus heiterem Himmel sprachen dann die Worte aus mir, die mich schon seit einigen Tagen beschäftigten. "Sabinius‘ Mutter ist vor fast einer Woche gestorben. Morgen ist die Beisetzung. Ich hab´s durch Zufall in der Stadt gehört. Dadurch wird sich wohl alles verzögern, bis Prisca zu mir kommen wird." Falls sie kommen würde. Bisher hatte ich nie daran gezweifelt, dass sie kommen würde. Doch nun war dieser Zweifel aus dem Nichts aufgetaucht und wollte nicht wieder verschwinden.
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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02-04-2024, 07:56 PM,
Beitrag #29
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Natürlich war nicht alles bestens. Da musste man jetzt echt kein Druide sein, um zu wissen, dass ganz und gar nicht alles bestens war. Und ich war mir auch echt nicht sicher, ob er wirklich damit einverstanden war, wenn ich mit Nysa rummachte. Aber zumindest flippte er deshalb nicht aus, was ich schonmal als Fortschritt zum letzten Mal wertete.

Ich saß also schweigend neben ihm, während vor ihm der restliche Eintopf langsam kalt wurde. Ich hatte genauso wenig Hunger, wie anscheinend er, und fragte mich eher, wo er das versprochene Bier gelassen hatte, auch wenn es eine echt dämliche Idee war, zu trinken, wenn man nichts gegessen hatte. Aber trotzdem war mir mehr nach trinken als nach essen. Dabei musste ich weniger denken. Es war wie mit Nysa: Einfach nur ein wenig nicht nachdenken. Nicht mehr.

Wir saßen also eine Weile schweigend rum, bis Alun mit der Sprache rausrückte. Er hatte Liebeskummer. Ich war mir einen Moment nicht sicher, ob ich ihm eine reinhauen sollte. Dunduvan war gestorben und er dachte nur an sein Mädchen. Auf der anderen Seite hatte er heute wahrscheinlich dasselbe Bedürfnis wie ich und wollte einfach nur ein bisschen lebendig sein und einen warmen Körper unter sich fühlen. Und ja, hätte sich Niamh nicht von mir getrennt und wäre sie nicht so dermaßen überstürzt und wütend abgehauen, wäre ich jetzt wohl auch bei ihr und würde wahrscheinlich dumme Dinge tun. Also sollte ich besser meine Klappe halten und Alun deshalb nicht verurteilen.
Ich überlegte also, was ich dazu sagen sollte, und sah mich um. “Ich kenn ja dein Mädchen nicht und weiß nicht, wie sie so ist. Aber zumindest hast du dann Zeit, ein paar Möbel anzuschaffen, und ich glaube, das fände sie besser“, sagte ich also, um der Sache was positives abzugewinnen. Denn ja, nicht mal ein Bett war schon sehr wenig Komfort, und Römerinnen waren da sowieso schon nicht so robust, was das anging.
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Falke
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02-05-2024, 10:10 AM,
Beitrag #30
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Mein Bruder versuchte die Dinge positiv zu sehen. Ich hätte nun Zeit, noch ein paar Möbel anzuschaffen, meinte er. Da hatte er sicher Recht, aber das hob kein bisschen meine Stimmung. Denn eigentlich bedrückte mich noch viel mehr. "Was meinst du, wer wird der Nächste von uns sein?" kam es dann aus mir heraus, obwohl ich diese Frage gar nicht aussprechen wollte. Aber seit Louarn mir die Nachricht von Dunduvans Tod gebracht hatte, war diese Frage in meinem Kopf immer lauter geworden. Im Grunde wussten wir alle, dass wir in der ständigen Bedrohung lebten, enttarnt zu werden. Denn das hatte uns Cathbad schon von früh auf eingebläut. Unser Leben war bereits vor unserer Geburt verwirkt gewesen. Lange hatte ich das nicht wahrhaben wollen, denn ich dachte, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied sein könnte. Doch das bedeutete, die Sache, für die wir kämpften, zu vernachlässigen. Aber war diese Sache, für die wir kämpften, nicht schon längst verloren? Keiner von uns würde es schaffen, die Römer aus Britannia zu vertreiben. das war mir spätestens klar geworden, als ich meine Arbeit bei der Provinzialverwaltung begonnen hatte.

"Ich hole uns was zu trinken!" sagte ich und erhob mich. Schließlich hatte ich das Bier nicht umsonst geholt. Nachdem ich das Fässchen geöffnet hatte, füllte ich zwei Becher mit Bier. Als Nysa plötzlich in der Tür erschien, sah ich zu ihr auf. "Möchtest du auch was?"
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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