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[Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
01-15-2024, 02:36 PM,
Beitrag #11
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Alun sackte zusammen und gegen mich, umklammerte mich und heulte an meiner Schulter. Meine Hände blieben noch eine Weile hilflos, ehe ich auch ihn umarmte und einfach weiterweinte und versuchte, es zu erklären.
“Ich hab es wirklich versucht, Alun. Das musst du mir glauben. Und es lief auch erst alles so gut. Wir haben die Mine befreit. Es hat alles funktioniert. Und dann rannte Dunduvan noch einmal in die Mine. Ich wollte ihn aufhalten. Wirklich, ich wollte es. Aber Ciaran hat mich zurückgehalten. Und dann war alles nur noch Geröll und Flammen… ich hab nach ihm gesucht, Alun. Ich hab nach ihm gerufen und versucht, ihn zu finden. Ich schwöre dir, ich hab alles versucht. Ich schwöre es, Alun. Ich konnte ncihts machen. Verzeih mir… bitte, verzeih mir...“
Ich fühlte mich so unendlich schuldig. Für alles. Dass ich Dunduvan nicht aufgehalten hatte. Dass ich ihn nicht gefunden hatte. Dass ich Alun jetzt Schmerz zufügte. Das alles war meine Schuld. So fühlte es sich an. Wenn ich könnte, ich würde mit Dunduvan den Platz tauschen. Jetzt gleich, so dass er wieder hier und wohlauf wäre, und ich unter brennendem Fels begraben.
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Falke
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01-16-2024, 10:22 PM,
Beitrag #12
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Louarn hatte mir immer wieder versichert, dass er Dunduvan retten wollte. Aber er konnte ihn nicht zurückhalten, als dieser noch einmal in die Mine stürzte. Nun machte er sich schreckliche Vorwürfe und gab sich die Schuld an seinem Tod. Er hätte lieber an seiner Stelle den Tod gefunden. Aber er war nicht schuldig! Er hätte es nicht verhindern können.

"Louarn! Hör mir zu! Bruder, du trägst keine Schuld an seinem Tod! Bitte, glaube mir! Es war der Wille der Götter! Dunduvan ist so gestorben, wie er gelebt hat! Für seine Überzeugungen." antwortete ich ihm schluchzend und strich ihm tröstend über seinen Kopf. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und starrte einen Augenblick lang ins Leere. "Wir alle wissen, dass wir unseren Kampf möglicherweise mit unserem Blut bezahlen müssen. Dunduvan ist ein Liebling der Götter, denn sie haben ihn in die Anderswelt geholt, als er gerade mit dem beschäftigt war, was ihm am Wichtigsten in seinem Leben war." Das war natürlich kein wirklicher Trost, denn unser Bruder würde niemals wiederkehren. Doch war der Gedanke nicht auch irgendwie tröstlich, dass wir ihn eines Tages wiedersehen würden – in Tír na nÓg. Bis zu diesem Tag war es an uns, unseren Kampf weiter zu führen. "Konntet ihr auch ein paar Sklaven retten?" fragte ich nach einer Weile.
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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01-17-2024, 03:30 PM,
Beitrag #13
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Er verzieh mir nicht. Er entschuldigte mich. Meinte, es wäre nicht meine Schuld gewesen. Aber er war nicht dabei gewesen, er hatte nichts damit zu tun gehabt und bis gerade eben wohl auch nichts davon gewusst, dass wir tatsächlich die Mine angreifen wollten. Ich hatte ihm nichts gesagt, Ciaran sagte sowieso nie irgendwem irgendwas und Dunduvan… Ich schloss die Augen und schüttelte leicht den Kopf. Ja, Dunduvan war für seine Überzeugungen gestorben, aber ich war mir dennoch sicher, dass er lieber nicht gestorben wäre. Egal, was Alun sagte. Diese Phrasen hatte ich selbst oft genug genutzt, um jemanden zu trösten, dass ich genau wusste, wie hohl ihr Inhalt letzten Endes doch eigentlich war. Trotzdem sagte ich “Ja, er starb für seine Überzeugungen“, damit Alun zufrieden war und sich nicht weiter sorgte und um mich kümmern wollte. Ich wollte nicht, dass er sich um mich kümmerte. Ich verdiente nicht, dass er sich um mich kümmerte.

Ich wischte mir nochmal stöhnend über das Gesicht und rappelte mich auf die Füße. Es war mir peinlich Nysa gegenüber, dass ich so schwach geworden war. “Tut mir leid, Nysa. Ich wollte dich nicht erschrecken“, sagte ich wieder in der Sprache der Römer, damit sie nicht so ganz im Unklaren und ausgeschlossen war. Wahrscheinlich dachte sie sowieso, dass wir beide komplett verrückt waren. Verdenken konnte ich es ihr nicht.
Alun fragte noch nach den Sklaven in der Mine, und ich nickte leicht. Ich fühlte mich irgendwie leer und der Kopf brummte auch irgendwie. Und ich war müde, war mir aber auch sicher, dass ich nicht schlafen konnte. “Ja, die meisten. Aber viele werden es nicht über den Winter schaffen. Du machst dir kein Bild, wie schrecklich es ihnen ging.“
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Falke
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01-21-2024, 12:29 PM,
Beitrag #14
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Louarn war so verzweifelt. Es tat mir weh, ihn so zu sehen. Mindestens genauso, wie der Verlust unseres Bruders. Mir wäre es sicher auch so gegangen, wäre ich dabei gewesen. Doch auch so fühlte sich mein Herz unendlich schwer an. Von Dunduvan würden nur noch unsere Erinnerungen bleiben. Erinnerungen an unsere Kindheit und an jeden Moment, an dem wir zusammen gewesen waren.

Louarn rappelte sich wieder auf und sprach Nysa an, die offensichtlich Zeugin seines Zusammenbruchs geworden war. Ich wandte mich auch zu ihr um, denn ich hatte nicht erwartet, dass sie in der Tür stehengeblieben war und alles mitangesehen hatte. Da wir die ganze Zeit in unserer Sprache gesprochen hatten, konnte sie kein einziges Wort verstehen. Sicher fragte sie sich nun, was geschehen war. Ihre Blicke verrieten dies zumindest. Auch ich erhob mich wieder.
"Ein sehr guter Freund von uns ist gestorben, Nysa. Deshalb sind wir so furchtbar traurig," erklärte ich ihr, da sie sicher solche heftigen Gefühlsausbrüche von Römern nicht gewohnt war. Aber wir waren keine Römer! Auch wenn unsere Väter welche gewesen waren und auch wenn ich römische Kleidung trug. All das machte uns noch lange nicht zu Römern!

Er berichtete mir dann noch, dass sie die meisten der Mienensklaven befreien konnten, auch wenn davon viele nicht lange überleben würden. "Nein, ich kann mir nicht vorstellen, wie furchtbar sie dort in dieser Mine gelitten haben.Aber allein der Gedanke daran, lässt mich erschaudern. Doch dann ist unser Bruder für eine gute Sache gestorben. Diese Männer, die ihr befreit habt, werden vielleicht den Winter nicht überleben, doch dann sterben sie wenigstens als freie Männer." Vielleicht würde ihr Schicksal die Menschen wachrütteln, sich nicht von den Römern kaufen zu lassen, sondern gegen sie vorzugehen.

"Louarn, ich bitte dich, tu mir den Gefallen und bleibe heute Nacht hier bei uns. Ich möchte nicht, dass du heute Nacht alleine bist." In seinem Zustand brauchte er menschliche Wärme und ein offenes Ohr, dem er sich anvertrauen konnte.
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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01-21-2024, 01:05 PM,
Beitrag #15
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Ich folgte dem Dominus und verharrte dann im Türrahmen. Ursprünglich hatte ich vor, mich umzudrehen und mich diskret zurückzuziehen, bis ich wieder benötigt würde. Aber ich blieb wie versteinert stehen und konnte so beobachten, was zwischen den beiden Männern vor sich ging. Obwohl ich nichts von dem, was sie sagten, verstehen konnte, wirkte der Dominus zunächst überrascht und kurz darauf sehr verzweifelt und traurig. Ich vermutete, dass etwas Schlimmes passiert war. Beide brachen vor mir zusammen, weinten und schluchzten. Eigentlich wusste ich, dass es mich nichts anging und ich hätte besser gehen sollen, denn es war unangebracht für eine Sklavin, den Dominus in einer solchen Situation zu beobachten. 
Als Louarn mich schließlich ansprach, zuckte ich zusammen, denn er hatte mich nun tatsächlich dabei erwischt, wie ich die beiden angaffte! Doch er entschuldigte sich bei mir, da er mich nicht erschrecken wollte. Auch der Dominus wandte sich nun mir zu. Aber anstatt mich zu tadeln, begann er zu erklären, was passiert war. "Das tut mir Leid, Dominus! Ich wollte euch nicht belauschen! Kann ich dir oder deinem Freund helfen? Oder soll ich mich lieber zurückziehen?"
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01-21-2024, 06:32 PM,
Beitrag #16
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Ich versuchte wirklich, das ganze so positiv zu sehen wie Alun, und normalerweise war ja ich es, der Dinge so positiv betrachtete und andere damit aufmunterte. Aber heute wollte es einfach nicht gelingen. Ich war am Boden zerstört und fühlte mich einfach nur wie ein Feuer, das zu lange und zu hell gebrannt hatte und von dem jetzt nur Asche übrig geblieben war. Und ich hatte so überhaupt keine Ahnung, was ich tun sollte. Sonst hatte Dunduvan immer gesagt, wo es lang ging, was mein nächster Auftrag wäre, worauf ich mich vorbereiten sollte. Aber jetzt, wo er weg war, war es, als hätte ich meinen Anker verloren und würde nun auf einem wilden und unfreundlichen Meer hin und hergetrieben.
Trotzdem nickte ich und kratzte mich etwas unschlüssig am Nacken. Ich wollte nicht wirklich darüber diskutieren oder gerade besonders viel reden. Eigentlich wollte ich gerade nur schlafen. Oder mich besaufen und vergessen, was passiert war, wenigstens für eine Weile.

Aber Alun merkte wohl trotzdem was oder… ach, keine Ahnung. Auf jeden Fall bat er mich, zu bleiben und hier bei ihm zu übernachten auf dem Boden. Ich schaute auf und zu Nysa, die fragte, ob sie helfen konnte. Ich fühlte mich wie ein ekeliges Schwein, als meine Gedanken kurz in eine jetzt wirklich nicht hilfreiche Richtung abdrifteten, und schüttelte leicht den Kopf.
“Ich weiß nicht, ob das so gut wäre. Ich...“ Wieder blickte ich kurz zu Nysa, ehe ich zu Alun schaute. Er war beim letzten Mal schon eifersüchtig ausgerastet, das wollte ich wirklich nicht nochmal. Vor allen Dingen war sie damals völlig sicher vor mir gewesen. Heute wollte ich nicht dafür garantieren, was ich tun oder auch nicht tun würde, sollte sie sich wieder so an mich kuscheln. “Niamh hat sich vor einer Weile von mir getrennt, und das heute noch dazu, ich… Ich will hier wirklich keinen Ärger provozieren.“ Alun würde hoffentlich verstehen, worauf ich hinaus wollte und anspielte, ohne dass Nysa das verstehen würde und am Ende noch völlig falsch interpretierte.
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Falke
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01-23-2024, 09:49 AM,
Beitrag #17
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Was hätte ich jetzt darum gegeben, wenn wir genügend Bier oder Met hier gehabt hätten, um den Schmerz einfach für eine Weile zu betäuben! Stattdessen hatten wir nur Wasser! Mein Blick fiel auf Nysa, die gerade gefragt hatte, ob sie helfen könne. Dann wanderten meine Augen zu Louarn, der sie für einen Moment auf diese besondere Weise anschaute, bis er scheinbar bemerkte, dass ich ihn ansah. Als er dann meinte, es wäre vielleicht nicht so gut, wenn er hier schlafen würde, schüttelte energisch den Kopf. "Ach was, warum sollte das nicht gut sein? Wir haben hier mehr als genug Platz und ich versichere dir, du störst nicht!"  
Als er dann auch noch damit herausrückte, dass Niamh ihn  verlassen hatte, seufzte ich nur. Der amre Kerl! Das war noch ein weiterer Grund, die Nacht hier zu verbringen, dachte ich. Er hatte aber auch irgendwie kein Glück mit Frauen!
"Pass auf, ich verschwinde mal eben und besorge uns was Anständiges zu trinken. Wenn du was brauchst, frag einfach Nysa." Bevor er oder Nysa etwas dagegen einwenden konnte, stapfte ich zur Tür, zog meinen Mantel über und bewaffnete mich mit einer Tasche und verließ die Wohnung.

Die kalte frische Luft tat einen Moment gut. Glücklicherweise regnete es nicht. Ich atmete tief durch und überlegte mir, wo ich jetzt noch Bier her bekommen könnte. Vielleicht in einer Taberna. Auf jeden Fall wollte ich mir viel Zeit dafür lassen, bis ich zurückkam.
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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01-24-2024, 06:26 PM,
Beitrag #18
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Der Freund des Domninus schüttelte leicht den Kopf auf meine Frage. Zuvor hatte er mich kurz angeschaut, so dass ich das Leid in seinen Augen sehen konnte, das er gerade spürte. Er tat mir so unendlich leid! Er war bei unserem ersten Zusammentreffen so freundlich zu mir gewesen und hatte mich mit Respekt  behandelt, als wäre ich keine Sklavin. So etwas war ich gar nicht gewohnt. Ich hätte ihn gerne getröstet. Doch ich hielt mich zurück, denn was ich dachte und was ich wollte, spielte keine Rolle.

Der Dominus widersprach seinem Freund und versicherte ihm, dass er nicht stören würde. Er gab sich wirklich alle Mühe, damit er hier blieb. Dann kam ihm die Idee, noch etwas Bier zu besorgen. Ich sollte derweil dafür sorgen, dass Louarn alles bekam, was er brauchte. Kaum hatte er das angekündigt, eilte er auch schon davon. Ganz perplex sah ich ihm noch nach. Als er hinter sich die Tür geschlossen hatte, glaubte ich, zu verstehen. Ich sah Louarn an und lächelte ihn ein wenig schüchtern an. Dann ging ich ein paar Schritte auf ihn zu. "Du hast sehr viel durchmachen müssen. Das tut mir so leid für dich. Kann ich irgendetwas tun, damit du dich besser fühlst?"
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01-24-2024, 06:57 PM,
Beitrag #19
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Und schwupps, war er weg. Ich konnte nicht mal mehr was sagen, da war er schon zur Tür rausgeflüchtet. Was dachte der Kerl sich? Dass  ich es mir jetzt hier gemütlich machte auf dem… Boden? Ich war mir ziemlich sicher, dass Alun nicht kapiert hatte, was ich hatte andeuten wollen, sonst hätte er sicher nicht so reagiert, wie er reagiert hatte, und mir noch gesagt, ich solle Nysa fragen, wenn ich etwas brauchte. Denn DAS hatte er ganz sicher nicht gemeint. (Und wenn doch, musste ich leider meinen Bruder verprügeln.)

Ich löste mich gerade aus meiner perplexen Starre und wollte meine Flucht einleiten, als Nysa auch schon auf mich zutrat und direkt vor mir stehen blieb und mich schüchtern anlächelte und fragte, ob sie etwas tun könne, damit ich mich besser fühlte. Oh, gütige Fae, das war ein Scherz, oder? Natürlich hatte ich so einige Gedanken dazu, die allesamt sowas von nicht angebracht waren. Und außerdem würde ich niemals einer Frau sowas befehlen wollen, und Nysa war Sklavin, sie würde das als Befehl auffassen, und das wäre für mich sowas wie eine Vergewaltigung, und das könnte ich niemals machen.
Ich schaute sie also wahrscheinlich einen Moment zu lange an, ehe ich den Kopf schüttelte und blinzelte und mich verlegen am Hinterkopf kratzte. “Ich wüsste nicht, was du tun könntest, was das schaffen könnte...“, meinte ich, da sie nichts von meinen Gedankengängen zu wissen brauchte, die sehr eindeutig etwas vorschlugen, was sich besser anfühlen würde. Zumindest für eine Weile. Ich wusste, dass das nicht anhalten würde. Ich würde nur eine Weile nicht daran denken, aber es würde alles wiederkommen. Ich wusste es. Trotzdem würde ich grade wirklich gern vergessen, was passiert war, und eine Weile irgendwas anderes fühlen als diesen Schmerz.
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Falke
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01-28-2024, 09:16 AM,
Beitrag #20
RE: [Thorianum A] - A V Wohnung von Lucius Tarutius Corvus
Louarn war vom Verschwinden des Dominus mindestens genauso überrascht gewesen, wie ich. Doch nun waren wir allein und ich sollte… nein, ich wollte mich um ihn kümmern.  Er sah mich einen Moment lang an und schüttelte dann schnell den Kopf, als sei es ihm gerade bewusst geworden, wie er mich angeschaut hatte. Mir war, als hätte ich ein kurzes Aufflackern von Verlangen in seinen Augen gesehen. Doch nun wirkte er sehr verlegen und kratzte sich am Hinterkopf, was meine Vermutung bestätigte. Er meinte zwar, er wüsste nicht, was ich tun konnte. Doch ich hatte da schon eine Ahnung, was ich für ihn tun konnte. Aber natürlich wollte ich mich ihm nicht aufzwingen. Es würde ein Angebot sein, das ich ihm unterbreiten wollte. Mehr nicht.

Ich kam noch ein paar wenige Schritte näher, bis ich direkt vor ihm stand und sah zu ihm auf. Im Gegensatz zu mir, war er fast so groß wie ein Riese. Mit seinem langen roten Haar sah er schon etwas verwegen aus. Ganz anders als Dominus Tarutius oder Dominus Merula. Dennoch gefiel er mir. Vorsichtig strich ich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, das noch immer von Trauer und Verzweiflung  kündete. Ich musste mich auf die Zehenspitzen stellen, damit meine Lippen ganz sachte die Seinen berühren konnten. "Du warst so freundlich und mitfühlend in Alans Stall zu mir gewesen. Das möchte ich dir nun gerne zurückgeben. Und vielleicht auch noch etwas mehr, wenn du möchtest, " sagte ich ihm leise. Dann ergriff ich seine Hand und wollte ihn leicht mit mir ziehen, damit er mir in den Nebenraum folgen konnte, in dem ich heute Nacht schlafen würde. "Komm!" sagte ich mit einem Lächeln auf meinen Lippen.
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