01-06-2024, 03:30 PM,
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RE: Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag
(12-20-2023, 02:17 PM)Marcus Nautius Philus schrieb: ...
"Er will ihn müde machen", sagte er neben Saturninus, als er die Absicht Bowens erkannt hatte. Es beruhigte ihn, denn offenbar wusste der Mann, was er tat und war kein unfähiger Emporkömmling, wie befürchtet.....
....Das erste Blut des Kampfes!
Er hatte lediglich Ferghus' Oberarm geschnitten, doch das lag daran, dass er die Regeln des Kampfes verinnerlicht zu haben schien. Ein Hieb durch den Hals wäre nämlich durchaus drin gewesen, dachte Philus mit einem Anflug von Zufriedenheit. Ferghus schien jedoch nicht bereit, aufzugeben. Er sah ein, dass der Kampf in eine neue Phase gegangen und sein Speer nun nutzlos war und - Philus bewunderte im Stillen Bowen dafür, dass er es zuließ - zog sein Schwert, nachdem er die Lanze fallengelassen hatte. Bowen nahm einen Schritt zurück. Und wieder umkreisten sie einander.
Abermals war es Ferghus, der als erster angriff. Die Schläge mit seinem Schwert wirkten noch immer mächtig, immer noch wuchtig, doch gelang es Ferghus, den ersten Hieb mit seinem Schild aufzuhalten und über den Kopf abzulenken. Er stach mit seinem eigenen Schwert zu, dem Ferghus nun allerdings genug, um den herannahenden Ferghus abwehren zu können. Nicht zum ... Damit war es vorbei, dachte Philus, doch nein! Den Schwung einfach weiter ausnutzend, hob Bowen seinen Schild und ließ diesen mit einem Kampfschrei in Ferghus' Wange krachen. Durch die Menge ging ein verblüfftes Seufzen, dann jubelten einige vereinzelt. Andere klatschten. Natürlich feuerten sie Bowen an.
Ferghus war das Schwer aus der Hand gefallen. Er blutete aus dem Mund und selbst von hier konnte Philus den Bluterguss auf seiner Wange sehen. Das hatte wehgetan.
Bowen sagte etwas und nickte in Richtung des Schwerts. Scheinbar gab er Ferghus noch eine Chance. Wollte er die Sache ehrenhaft beenden, war es Stammesstolz oder wollte er dem Volk möglichst viel Gelegenheit geben, einen guten Kampf zu sehen? Was auch immer der Grund, Bowen wartete, bis Ferghus die Waffe aufgehoben hatte und aufstand.
Nun wurde offensichtlich, dass der Keltenkrieger wenn überhaupt noch wütender kämpfte, doch wirkte er nicht ansatzweise so flink wie Bowen. Beide waren angeschlagen, doch es war nun offensichtlich, wer den Kampf gewinnen würde. Noch ein paar Mal prallten die Klingen aufeinander und Ferghus gelangen noch ein paar überraschende Ausfälle. Doch Bowen besaß schlicht noch mehr Energie und traktierte Ferghus langsam aber sicher in die Defensive. Aus dem unaufhaltsamen Angreifer war jemand geworden, der verzweifelt die zahlreichen Stiche eines Bienenschwarms aufzuhalten versuchte. Immer wieder gelang es Boden, Ferghus Deckung zu durchbrechen, bis dieser schließlich erneut am Boden lag.
Diesmal gestattete Bowen keinen weiteren Versuch, sondern trat auf die am Boden liegende Waffe des Kontrahenten und hielt ihm die eigene Klingenspitze an die Kehle. Schwer keuchend sah er sich um, blickte hinauf in die Ehrenloge und wartete auf das Urteil der Menge.
(12-27-2023, 04:27 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: Lucius Petilius Rufus wartete.
Er wollte die Stimmung des Stadions ein wenig einfangen und abschätzen, wie blutdürstig die Bevölkerung von Iscalis denn war. Er selbst bestand nicht auf den Tod von Kämpfern und kam gänzlich ohne derartige urteile aus. Vor allen Dingen, wenn dies, wie es schien, Freiwillige waren, die hier nur zur Unterhaltung ein gutes Programm abliefern wollten. Mit dem Tod eines freien Mannes wäre letztendlich niemandem geholfen und er hätte nur wieder eine verheulte Mutter in seinem Officium stehen, die Geld als Ausgleich haben wollte. Nein, dieses Event hier durfte ruhig die Stadtkasse belasten, nicht die der Provinz.
Nachdem das Publikum aber auch nicht gerade blutrünstig nach dem Tod des unterlegenen Mannes verlangte und wohl auch einfach nur das Schauspiel genoss, sah Rufus erst recht keine Veranlassung für besondere Maßnahmen. Folglich gab er auch das Zeichen, den unterlegenen Kämpfer freizulassen und spendete anschließend höflichen Applaus. “Nicht die Erfahrung der Gladiatoren in Rom, aber ein guter Kampf“, kommentierte er zu den anderen Männern in der Loge.
Inzwischen hatte sich seine Enttäuschung über das Mädchen zuvor weitestgehend gelegt. Natürlich würde er diesen Ausrutscher nicht vergessen, aber es war nicht mehr so, dass seine Laune nach außen spiegelte. Jetzt war er so ruhig wie schon zuvor und machte sich einfach nur gedanklich seine Notizen zu den Dingen, die er tun oder auch nicht tun wollte mit dieser Stadt.
"Er will ihn müde machen", sagte Philus neben Saturninus über Bowen. "Das hoffe ich doch", antwortete Saturninus. Der Statthalter war not amused über Nivis Betragen gewesen. Saturninus hatte vor, den beiden Frauen den Kopf zurecht zu rücken, sobald er wieder nach Cheddar kam. Oder besser: Ceridwen sollte zukünftig bei ihm antanzen. Er hatte mit Rücksicht auf ihr Alter und Geschlecht bisher auf die Salutatio, die morgendlichen Ehrenbesuche, die der Klient dem Patron schuldete, verzichtet. Das würde er ändern. Die Cheddarer durften nicht denken, dass sie ihm für seinen Schutz nichts schuldig waren.
Zwar hatte der Legat Augusti das Hinrichtungsspektakel durchaus gewürdigt, aber Saturninus war sich nicht sicher, in wie fern er Nivis bereits in den Tiefen seines Gedächtnisses vergraben hatte. Ein keltischer Sieg über den Mann, der für Rom und Iscalis kämpfte, wäre geradezu demoralisierend gewesen.
Aber Philus bewies ein glückliches Händchen.
Saturninus nickte seinem jungen Provinzschreiber wohlwollend zu, als der "römische" Bowen den "keltischen " Ferghus besiegte. Wären beide professionelle Gladiatoren gewesen, hätte er selbst allerdings für "Tod" abgestimmt. Es war Ferghus erster Kampf, und die Gefahr hätte bestanden, dass sich seine Niederlage ständig wiederholen würde. Doch der Kelte war ein Freiwilliger, und womöglich wäre es für die keltisch-römische Einwohnerschaft von Iscalis nicht gerade ein Zeichen für Roms fortschrittliche Zivilisation gewesen, einem ihrer Kämpfer die Kehle durchschneiden zu lassen.
So gab es Applaus, als Petilius Rufus den Verlierer begnadigte. Bowen konnte als Sieger mit dem Preisgeld, der unterlegene Ferghus mit blutendem Gesicht und einer Armwunde, doch auf eigenen Beinen aus der Arena gehen.
"Das Volk scheint sehr zufrieden mit deiner Entscheidung, edler Statthalter Petilius Rufus", erwiderte der Furius auf die Anmerkung des Statthalters, dass beide Kämpfer eher unerfahren gewesen wären. Einige Iscaler ließen den Legat Augusti und auch den Kaiser hochleben:
"Eine gute Wahl, Nautius Philus" Er vergaß nicht, den Namen seines jungen Protegés zu erwähnen. Er selbst hoffte auf das Können der beiden Römer, die zur Gladiatorenschule verurteilt worden waren.
Saturninus wartete auf die Ankündigung des nächsten Kämpferpaars. Seine äußere Ruhe täuschte - er beobachtete jede Regung seines Vorgesetzten.
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01-07-2024, 07:36 PM,
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RE: Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag
Philus lächelte, als ihn sein Mentor lobte. Er würde nicht vergessen, dass es Saturninus zu verdanken war, dass er überhaupt diese Chance bekam.
Nun jedoch würde es zu einer anderen Art von Kampf kommen.
Philus nannte Saturninus erneut die Namen der Kämpfer. Die Sklaven würden niemanden interessieren. Es war traurig, aber leider die Wahrheit.
Und so trat nun der Berserker Tarlock in die Kampfarena, wo die drei bedauernswerten Männer schon warteten. Nun, dachte sich Philus, mutig waren sie eindeutig. Sie hatten zwar keine Wahl, doch schienen sie mit der ihnen gegebenen Zeit wenigstens noch etwas anfangen zu wollen.
Nachdem Saturninus sie angekündigt hatte, nahm sich Tarlock die Zeit, allen hier zu zeigen, wie primitiv er war. Er riss seine Waffe nach oben und brüllte wie das Tier, als das er sich ihm bereits präsentiert hatte. Auf die Sklaven hatte das eine Wirkung. Sie wirkten überaus eingeschüchtert. Doch die Zeit zum Bereuen war vorbei, denn nun ging der Mann zum Angriff über. Philus hatte ihn ja bereits seine Fähigkeiten demonstrieren sehen, doch selbst er war überrascht, mit welcher Gewalt und Geschwindigkeit der Mann zu Werke ging. Er rannte brüllend wie ein Rhinozeros auf den mittleren seiner Gegner zu und rannte ihn mit dem emporgehobenen Schaft seiner Waffe schlicht über den Haufen. Die beiden übrigen brauchten einige Sekunden, um sich daran zu erinnern, dass sie auch an diesem Kampf teilhatten.
Erneut machte Philus sich Sorgen. Er wusste, dass die Leute lieber die römischen Gladiatoren sehen wollten und hatte sich dieses wildere Spektakel eher als eine Art Appetitanreger gedacht. Tarlock würde sich hier keine Sympathien sammeln, dachte er zweifelnd, stattdessen als Sinnbild für die gefährliche primitive Art der hiesigen wilden Völker fungieren.
Er gab zu, dass sich das am Schreibtisch anders anließ, als diese Leute wirklich in Person zu sehen und war unangenehm berührt.
Man konnte den Kampf kaum einen Schlagabtausch nennen. Der Berserker stürzte sich auf die Männer wie ein Bär. Sie wehrten sich und landeten sogar Treffer, denn der Wilde schien nicht im Ansatz auf seine Deckung zu achten. Doch schien ihn der Schmerz nur noch rasender zu machen. Als ihn einer der Dreizacken in die Seite traf, brüllte er nervenzerreißend und warf sich mit bloßen Fäusten auf den Sklaven, den er traktierte wie ein wilder Straßenkämpfer. Philus erhob sich. Auf ein Zeichen würden die eingesetzten Legionäre eingreifen, um ihn zu maßregeln.
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01-08-2024, 11:59 AM,
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Didia Corona
-inaktiv-
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RE: Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag
(01-03-2024, 05:07 PM)Claudia Sabina schrieb: Ich nahm von Serafina den Becher entgegen: "Danke, liebe Corona", bedankte ich mich bei deren Herrin und vergrub meine Nasenspitze im Inneren. Sie spiegelte sich in der rötlichen Flüssigkeit:
"Das Schauspiel war eindrucksvoll", sagte ich und bemühte mich, nicht an die Details zu denken. Besonders nicht an die Stelle, als der Kriegerkönig die Königin und deren Liebhaber beide zugleich durchbohrt...brrrrr....
Der Gedanke an eine Frauentherme gefiel mir weit aus besser:
"Es wäre so schön, wenn wir Damen nicht mehr früh aufstehen müssten, nur damit die Herren am Nachmittag die Therme für sich haben können", stimmte ich zu:
" Man müsste den Stadtrat dazu bewegen, dass er für den Bau stimmt. Wenn sich mein Cato in den Stadtrat wählen ließe, würde ich ihm damit in den Ohren liegen", ich lächelte nun. Der Wein brachte das Blut in meine Wangen zurück:
"In Alexandria war ich nie bei den Spielen. Mein Vater war jedoch auch ein Soldat, ein Militärtribun. Er ist in Judäa gefallen. Nicht im Krieg, in einem Hinterhalt", ich erinnerte mich nur undeutlich an ihn, aber ich wusste, dass er mich lieb gehabt hatte:
" Du kannst wirklich Bogen schießen und auch jagen?", ich beugte mich verschwörerisch zu ihr:
"Die Keltinnen tun das alles auch, weißt du. Sie reiten wie Jungen und werfen Speere. Es ist so herrlich skandalös. Die letzten Wagenrennen hatte eine gewisse Bonni gewonnen, das ist eine junge Fürstin vom Stamm der Ikerner. Ich glaube, hier auf dem Land würde keiner so recht beachten, wenn du etwas tust, was ungehörig für eine römische Dame ist"
Einen Vorteil musste es ja haben, in einer fernen Provinz zu leben:
"Warst du denn schon einmal bei einem wirklichen Kampf dabei? Dein Reiseschiff wurde doch hoffentlich nicht von Piraten angegriffen?"
Didia Corona war auch von Alexandria hierher mit dem Schiff gereist. Und bei allen Schiffsreisen hatte man vor Piraten Angst. Ich hatte mir auch Sorgen gemacht. Obwohl normalerweise ein junges Mädchen aus claudischem Haus gegen Lösegeld freigekommen wäre. Doch ich kannte damals meinen Vormund und seine Großzügigkeit noch nicht. Und ich war mir sicher, dass meine Mutter nicht allzu viel Geld ausgegeben hätte, mich wieder zu bekommen. Damen, die nicht ausgelöst wurden, verschwanden auf Nimmerwiedersehen auf den Sklavenmärkten in Parthien oder Persien. Es schauderte mich, dass Didia Corona vielleicht in solcher Gefahr geschwebt hatte.
Dann wurde meine Aufmerksamkeit durch den Kampfauftakt abgelenkt. Die beiden Gladiatoren hießen Fergus - der -Barbar und Bowen, der einen eher zivilisierten Eindruck machte. Er gewann den Kampf. Aber auch Fergus musste nicht sterben. Das Volk von Iscalis plädierte dafür, ihn leben zu lassen.
Und der edle Petilius Rufus erfüllte ihm seinen Wunsch. Da es auch mein Wunsch war, schwenkte ich aus Leibeskräften mein weißes Tuch. Wenn es so weiter mit der Gnade ging, musste ich nicht befürchten, in aller Öffentlichkeit umzukippen. Danke Petilius Rufus!
Nachdem Sabina wieder etwas mehr Farbe im Gesicht hatte, was sicher auch am Wein lag, plapperte sie wie ein Wasserfall vor sich her. Corona lächelte und nippte an ihrem Getränk. Das junge Mädchen hatte wohl niemanden mit dem es sich austauschen konnte und vor allem niemanden der sie verstand.
Corona erinnerte sie so an sich selbst, sie war auch so voller Wissensdang und Euphorie gewesen. Sie war zwar nicht allzu erfreut gewesen, was ihre Hochzeit betraf, aber sie dachte damals auch noch sie könne ihren Mann beeinflussen und vor allem würde er ihr die Welt zu Füßen legen. Nichts davon von ist in Erfüllung gegangen, ganz im Gegenteil.
“Ja, es wäre sicher gut wenn dein Gatte sich dafür einbringen würde. Meinst du er hat solche Ambitionen in die Politik zu gehen und das noch in der Provinz? Hattest du nicht gesagt ihr wollt zurück nach Rom?”
Corona sah dem Treiben vor sich in der Arena zu, der erste Kampf ging für beide Kontrahenten gut aus. Auch sie schwenkte ihr weißes Tuch um dem Verlierer das Laben zu lassen. Das tat sie meist, sie liebte den Kampf aber nicht den Tod danach. Manchmal war das nicht zu vermeiden, da war dann der Tod besser als zu überleben, doch das war dann etwas anderes, sowas wie ein Gnadenakt und nicht eine unnütze Tötung.
“Nein, wir hatten eine ruhige Überfahrt. Ich bin auch erst nach Athen gereist. Meine Mutter lebt dort und noch ein paar Verwandte, erst dann ging es weiter. “ sie lachte wieder und sah zu Sabina.
“Gerade in Judäa und in Ägypten wird viel mit dem Falken gejagt, es ist zwar nicht ganz sittsam als Frau aber wir sind nun mal Römerinnen und keine Athenerinnen. Ich bin den Göttern dankbar dafür, mein lebelang nur Hausarbeit und brav im Haus rumsitzen, das wäre nichts für mich gewesen.
Wie die Barbaren muss man sich ja nicht benehmen, aber jede Frau braucht auch ihre Freiräume.
Ich bin sicher, wenn du erstmal älter bist, wirst du verstehen, was ich meine.”
Der zweite Kampf hatte begonnen und Corona wendete sich wieder dem Geschehen in der Arena zu, was sie besser nicht getan hätte.
Drei verhuschte und auch etwas tapsige Sklaven und ihnen gegenüber ein wildes Tier in Menschengestallt. Corona verschluckte sich als das Tier anfing zu brüllen, als würde es angestochen. Er trampelte auch gleich seinen ersten Gegner nieder und nachdem die beiden anderen ihre Schockstarre überwunden hatten, ging es nicht viel anders weiter. Es fehlte nur noch das er auf seine Gegner sprang und sie mit bloßen Füßen in den Boden stampfte.
Einzelne Buhrufe waren schon aus dem Publikum zu hören und auch Corone beteiligte sich daran, da war sogar den Bärenkampf noch besser gewesen.
Sie wendete sich angeekelt ab und hoffte das Sabina jetzt nicht noch in Ohnmacht fallen würde, verständlich wäre es.
“Was denken sich die Männer nur immer, als ob sowas irgendjemand sehen will. Da kann ich auch gleich als Schaulustige aufs Schlachtfeld gehen, das tut auch niemand. Wenn das so weiter geht, werde ich gehen.”
Die Buhrufe wurden immer lauter, auch wenn es einige vereinzelte Jubelschreie auch dabei waren...Barbaren eben.
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01-08-2024, 04:28 PM,
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RE: Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag
(01-05-2024, 03:43 PM)Gabinia Clara schrieb:
Wie es sich herausstellte, haben die Geschwister Plautius Leander nicht richtig verstanden, oder auch umgekehrt, als er über die Einladung und Spielen sprach, er sagte dann, er scherzte nur und bat um Verzeihung. Gerwina zuckte mit den Schultern, "Ach, werter Plautius Leander, es gibt nichts zu verzeihen, denn wegen des Lärms könnte man sich akustisch mal falsch verstehen, daher kann es auch keine Rede von einer gepflegten Konversation sein", dabei schenkte Gerwina dem Archivvorsteher ein bezauberndes Lächeln. Und Sonnwin meinte, sie werden schon ein passendes Thema finden, wenn Leander sie besucht und hat seine Schwester als belesen genannt, was sie in die Verlegenheit brachte und sie lächelte bescheiden, "Aber du kannst sehr gut spannende Geschichten erzählen und unseren Gast damit unterhalten, lieber Bruder!", der die Kämpfe mit Interesse beobachtete und meinte der "Römisch Anmutende" wird gewinnen.
Aber Leander schien es mehr zu interessieren, was Gerwina so alles las, dass ihr Bruder sie so gelobt hat, "Nun, werter Plautius Leander, ich lese zurzeit die Bücher über Landwirtschaft, ansonsten aber die Geschichtsbücher, vor allem von Titus Livius".
Immer wieder blickte Leander prüfend zu Gabinius Secundus, ob dieser Einwände gegen das sich entspinnende Gespräch erheben würde. Aber dieser schien ganz mit sich selbst zufrieden, was Leander zu der Vermutung verleitete, dass es ihm vielleicht sogar ganz recht war, wenn ein Mann sich für seine Schwester interessierte. Leander war zu höflich, um zu fragen, aber er schätzte, dass Gabinia Clara schon seit einigen Jahren das heiratsfähige Alter erreicht hatte und es nicht mehr allzu lange dauerte, bis sich die Leute zu wundern beginnen würden, wenn sie unverheiratet bliebe.
Allerdings wollte er sie dann doch erst einmal etwas besser kennenlernen, ehe er darüber befand, ob sie eine gute Partie wäre. Auch wenn er erst einmal an eine Ehe nicht allzu hohe Ansprüche stellte abgesehen von Fruchtbarkeit der Braut, wäre es doch durchaus vorteilhaft, wenn ein solches Arrangement auch tragfähig genug für eine längerfristige Zusammenarbeit wäre. Leander hatte die Mühen einer Ehe in langen Jahren unter Seneca und dessen Gattin miterlebt und wusste, dass Liebe sicher nicht notwendig war, aber doch vieles vereinfachen würde.
Aber all das war noch in weiter Ferne und er sich auch überhaupt nicht sicher, ob Gabinius Secundus denn mit ihm als Bewerber generell einverstanden wäre. Abgesehen davon, dass Leander gerade merkte, dass er kein wirkliches Talent für Verführung besaß. Also erst einmal langsam und unverfänglich.
Und da zog Leander erst einmal überrascht die Augenbrauen hoch, als Gabinia Clara sagte, ihre Interessen gälten landwirtschaftlichen Büchern wie die von Titus Livius. “Und ich dachte, die Damen bevorzugen eher die Dichter wie Ovidius Naso oder Horatius Flaccus“, meinte er mit einem leichten Lächeln. “Allerdings muss auch ich festhalten, dass Titus Livius wohl noch immer spannender zu lesen ist wie diverse Rechtsgelehrte und ihre Auslegungen von Gesetzestexten“, die Leander zu genüge kannte.
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01-10-2024, 02:02 PM,
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Claudia Sabina
Nachfahrin von Kaisern
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RE: Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag
(01-08-2024, 11:59 AM)Didia Corona schrieb: Nachdem Sabina wieder etwas mehr Farbe im Gesicht hatte, was sicher auch am Wein lag, plapperte sie wie ein Wasserfall vor sich her. Corona lächelte und nippte an ihrem Getränk. Das junge Mädchen hatte wohl niemanden mit dem es sich austauschen konnte und vor allem niemanden der sie verstand.
Corona erinnerte sie so an sich selbst, sie war auch so voller Wissensdang und Euphorie gewesen. Sie war zwar nicht allzu erfreut gewesen, was ihre Hochzeit betraf, aber sie dachte damals auch noch sie könne ihren Mann beeinflussen und vor allem würde er ihr die Welt zu Füßen legen. Nichts davon von ist in Erfüllung gegangen, ganz im Gegenteil.
“Ja, es wäre sicher gut wenn dein Gatte sich dafür einbringen würde. Meinst du er hat solche Ambitionen in die Politik zu gehen und das noch in der Provinz? Hattest du nicht gesagt ihr wollt zurück nach Rom?”
Corona sah dem Treiben vor sich in der Arena zu, der erste Kampf ging für beide Kontrahenten gut aus. Auch sie schwenkte ihr weißes Tuch um dem Verlierer das Laben zu lassen. Das tat sie meist, sie liebte den Kampf aber nicht den Tod danach. Manchmal war das nicht zu vermeiden, da war dann der Tod besser als zu überleben, doch das war dann etwas anderes, sowas wie ein Gnadenakt und nicht eine unnütze Tötung.
“Nein, wir hatten eine ruhige Überfahrt. Ich bin auch erst nach Athen gereist. Meine Mutter lebt dort und noch ein paar Verwandte, erst dann ging es weiter. “ sie lachte wieder und sah zu Sabina.
“Gerade in Judäa und in Ägypten wird viel mit dem Falken gejagt, es ist zwar nicht ganz sittsam als Frau aber wir sind nun mal Römerinnen und keine Athenerinnen. Ich bin den Göttern dankbar dafür, mein lebelang nur Hausarbeit und brav im Haus rumsitzen, das wäre nichts für mich gewesen.
Wie die Barbaren muss man sich ja nicht benehmen, aber jede Frau braucht auch ihre Freiräume.
Ich bin sicher, wenn du erstmal älter bist, wirst du verstehen, was ich meine.”
Der zweite Kampf hatte begonnen und Corona wendete sich wieder dem Geschehen in der Arena zu, was sie besser nicht getan hätte.
Drei verhuschte und auch etwas tapsige Sklaven und ihnen gegenüber ein wildes Tier in Menschengestallt. Corona verschluckte sich als das Tier anfing zu brüllen, als würde es angestochen. Er trampelte auch gleich seinen ersten Gegner nieder und nachdem die beiden anderen ihre Schockstarre überwunden hatten, ging es nicht viel anders weiter. Es fehlte nur noch das er auf seine Gegner sprang und sie mit bloßen Füßen in den Boden stampfte.
Einzelne Buhrufe waren schon aus dem Publikum zu hören und auch Corone beteiligte sich daran, da war sogar den Bärenkampf noch besser gewesen.
Sie wendete sich angeekelt ab und hoffte das Sabina jetzt nicht noch in Ohnmacht fallen würde, verständlich wäre es.
“Was denken sich die Männer nur immer, als ob sowas irgendjemand sehen will. Da kann ich auch gleich als Schaulustige aufs Schlachtfeld gehen, das tut auch niemand. Wenn das so weiter geht, werde ich gehen.”
Die Buhrufe wurden immer lauter, auch wenn es einige vereinzelte Jubelschreie auch dabei waren...Barbaren eben.
(01-07-2024, 07:36 PM)Marcus Nautius Philus schrieb:
Man konnte den Kampf kaum einen Schlagabtausch nennen. Der Berserker stürzte sich auf die Männer wie ein Bär. Sie wehrten sich und landeten sogar Treffer, denn der Wilde schien nicht im Ansatz auf seine Deckung zu achten. Doch schien ihn der Schmerz nur noch rasender zu machen. Als ihn einer der Dreizacken in die Seite traf, brüllte er nervenzerreißend und warf sich mit bloßen Fäusten auf den Sklaven, den er traktierte wie ein wilder Straßenkämpfer. Philus erhob sich. Auf ein Zeichen würden die eingesetzten Legionäre eingreifen, um ihn zu maßregeln.
Ich redete zu viel ,und mein Hauslehrer Agamedes räusperte sich. Ja, ich war gerade nicht die würdige Dame von Stand. Aber ich tat es, um mich von der Szenerie im Circus abzulenken. Denn nein, mit dem ersten Gladiatorenkampf hatte ich das Schlimmste nicht überstanden. Jetzt kam ein Mann in die Arena, der eine blutrünstige Bestie war. Anders konnte ich es nicht beschreiben. Aber das Schrecklichste war, dass er nicht etwa gegen einen Retiarius oder sonst einem erfahrenen Kämpfer losgelassen wurde, sondern gegen völlig unerfahrene Sklaven. Sie waren für die Spiele gestiftet worden, und sie hatten nichts verbrochen.
" Mein Ehemann könnte hier politische Erfahrungen sammeln, bevor er Karriere in der Hauptstadt macht", sagte ich: "Ein Provinzstädtchen ist ja wie ein Rom im Kleinen" ich lächelte sogar ein wenig, als Corona erzählte, dass sie in Athen auf Falkenjagd gegangen war:
"Oh, Hausarbeit muss ich nicht machen außer Weben", ich zog eine Grimasse. Der Webstuhl und ich würden nie gute Freunde werden.
"Nur ein großes Haus führen, und mich soweit belesen und auf dem Laufenden bleiben, damit ich meinen Ehemann stets gut beraten kann", sagte ich sehr ernsthaft.
Wieder wurde unten gebrüllt, und mir stiegen die Tränen in die Augen. Ich konnte es nicht verhindern. Die Bestie unten würde die unschuldigen Sklaven, die sich durchaus wehrten, mit bloßen Händen in Stücke reißen.
"Agamedes, was tut eine Philosophin, wenn sie etwas ganz schrecklich findet?", fragte ich meinen Lehrer.
Der Grieche machte eine kleine Verbeugung:
" Sei dir bewusst, dass sie es bald überstanden haben werden, Herrin", antwortete er.
So sah er mir aus! Griechen! Philosophen! Und - Corona hatte ganz Recht!
"Männer!", erwiderte ich: " Leider sind sie die Einzigen, die etwas gegen diese Grausamkeit tun können!
Entschuldige mich bitte für einen Moment, Didia Corona. Ich werde den Statthalter bitten, dieses Schauspiel zu beenden! Agamedes, eine Tabula, schreib auf.... Argusrete, du gehst hin"
Eine ältere Sklavin würde hoffentlich den Wachen des Petilius Rufus nicht allzu bedrohlich erscheinen. Ich diktierte hastig und siegelte dann das erste Mal mit meinem eigenen Siegelring. >>>
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01-10-2024, 02:22 PM,
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Claudia Sabina
Nachfahrin von Kaisern
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Themen: 21
Registriert seit: Jul 2022
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RE: Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag
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(12-19-2023, 01:17 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: Lucius Petilius Rufus
Anaxarete hatte ihren Schal abgelegt und trug trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit nur eine Tunika. Sie fröstelte, aber sie mochte von den Soldaten des Statthalters nicht leibesvisitiert werden. Die Tunika verbarg nicht viel von ihrem Körper.
Sie näherte sich den Wachen des Legat Augusti mit vorgestreckten Händen, in denen sie eine Wachstafel hielt. Sie sprach kaum Latein, daher streckte sie sie schweigend dem ersten Wachposten hin:
"Domina Claudia Sabina für Dominus ", sagte sie leise und mit niedergeschlagenen Augen.
Auf der Wachstafel stand:
O edler und gnädiger Petilius Rufus,
ich bitte dich von ganzem Herzen,
dass du diesen Tarlock neutralisieren lässt.
Er ist eine Bestie. Die Sklaven sind unschuldig.
Uns Damen ist schon ganz schlecht.
Doch bitte tu es so, dass es Saturninus und Philus nicht
beschämt.
Saturninus ist der Mann meiner Cousine.
Ich will keinen Ärger in der Familie.
Danke und
In Freundschaft Dir verbunden
Claudia Sabina
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01-10-2024, 04:17 PM,
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Gabinia Clara
genannt Gerwina
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Beiträge: 202
Themen: 7
Registriert seit: Jul 2022
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RE: Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag
(01-08-2024, 04:28 PM)Caius Plautius Leander schrieb: Immer wieder blickte Leander prüfend zu Gabinius Secundus, ob dieser Einwände gegen das sich entspinnende Gespräch erheben würde. Aber dieser schien ganz mit sich selbst zufrieden, was Leander zu der Vermutung verleitete, dass es ihm vielleicht sogar ganz recht war, wenn ein Mann sich für seine Schwester interessierte. Leander war zu höflich, um zu fragen, aber er schätzte, dass Gabinia Clara schon seit einigen Jahren das heiratsfähige Alter erreicht hatte und es nicht mehr allzu lange dauerte, bis sich die Leute zu wundern beginnen würden, wenn sie unverheiratet bliebe.Allerdings wollte er sie dann doch erst einmal etwas besser kennenlernen, ehe er darüber befand, ob sie eine gute Partie wäre. Auch wenn er erst einmal an eine Ehe nicht allzu hohe Ansprüche stellte abgesehen von Fruchtbarkeit der Braut, wäre es doch durchaus vorteilhaft, wenn ein solches Arrangement auch tragfähig genug für eine längerfristige Zusammenarbeit wäre. Leander hatte die Mühen einer Ehe in langen Jahren unter Seneca und dessen Gattin miterlebt und wusste, dass Liebe sicher nicht notwendig war, aber doch vieles vereinfachen würde.
Aber all das war noch in weiter Ferne und er sich auch überhaupt nicht sicher, ob Gabinius Secundus denn mit ihm als Bewerber generell einverstanden wäre. Abgesehen davon, dass Leander gerade merkte, dass er kein wirkliches Talent für Verführung besaß. Also erst einmal langsam und unverfänglich.
Und da zog Leander erst einmal überrascht die Augenbrauen hoch, als Gabinia Clara sagte, ihre Interessen gälten landwirtschaftlichen Büchern wie die von Titus Livius. “Und ich dachte, die Damen bevorzugen eher die Dichter wie Ovidius Naso oder Horatius Flaccus“, meinte er mit einem leichten Lächeln. “Allerdings muss auch ich festhalten, dass Titus Livius wohl noch immer spannender zu lesen ist wie diverse Rechtsgelehrte und ihre Auslegungen von Gesetzestexten“, die Leander zu genüge kannte.
Die zweite Runde hat begonnen und dieses Mal kämpften drei undefinierbaren Gestalten gegen einen furchterregenden Mann. Gerwina beobachtete diesen ungerechten Kampf teilnahmslos, eigentlich hatte sie genug von diesen Spielen, aber ihrem Bruder, der ein Jahr in Wildnis verbracht hatte, wollte sie nicht den Spaß verderben und seufzte nur.
Unterdessen hat Gerwina bemerkt, während auf der Arena weitergekämpft wurde, dass Leander sich nicht so für den Kampf interessierte, aber mehr für sie, was ihr schmeichelte und sie lächelte leicht in sich hinein. Es könnte aber sein, dass ihm dieser Amateurkampf langweilte und er wollte sich nur die Zeit vertreiben und er war dann sichtlich überrascht, als Gerwina erzählte, welche Bücher sie so gerne liest.
"Nun, werter Plautius Leander, mein Vater hat mir das Buch von Titus Livius geschenkt, damit ich die Geschichte der Stadt Rom kennenlerne, und ich lese auch Dichter, gerade jetzt von Publius Vergilius Maro "Georgica", Gerwina machte eine Pause und fuhr fort, "Es handelt sich um Landwirtschaft und im 4. Buch beschreibt der geniale Dichter die Bienenzucht", und Gabinia rezitierte einen kleinen Vers:
"...Lehrete, daß in den Bienen ein Teil des göttlichen Geistes
Wohn' und ätherischer Hauch. Denn die Gottheit gehe durch alle
Lande sowohl, als Räume des Meers und Tiefen des Himmels..."
Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [ Sonnmar] (NSC)
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01-10-2024, 05:22 PM,
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RE: Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag
(01-08-2024, 04:28 PM)Caius Plautius Leander schrieb: Immer wieder blickte Leander prüfend zu Gabinius Secundus, ob dieser Einwände gegen das sich entspinnende Gespräch erheben würde. Aber dieser schien ganz mit sich selbst zufrieden, was Leander zu der Vermutung verleitete, dass es ihm vielleicht sogar ganz recht war, wenn ein Mann sich für seine Schwester interessierte. Leander war zu höflich, um zu fragen, aber er schätzte, dass Gabinia Clara schon seit einigen Jahren das heiratsfähige Alter erreicht hatte und es nicht mehr allzu lange dauerte, bis sich die Leute zu wundern beginnen würden, wenn sie unverheiratet bliebe.
Allerdings wollte er sie dann doch erst einmal etwas besser kennenlernen, ehe er darüber befand, ob sie eine gute Partie wäre. Auch wenn er erst einmal an eine Ehe nicht allzu hohe Ansprüche stellte abgesehen von Fruchtbarkeit der Braut, wäre es doch durchaus vorteilhaft, wenn ein solches Arrangement auch tragfähig genug für eine längerfristige Zusammenarbeit wäre. Leander hatte die Mühen einer Ehe in langen Jahren unter Seneca und dessen Gattin miterlebt und wusste, dass Liebe sicher nicht notwendig war, aber doch vieles vereinfachen würde.
Aber all das war noch in weiter Ferne und er sich auch überhaupt nicht sicher, ob Gabinius Secundus denn mit ihm als Bewerber generell einverstanden wäre. Abgesehen davon, dass Leander gerade merkte, dass er kein wirkliches Talent für Verführung besaß. Also erst einmal langsam und unverfänglich.
Und da zog Leander erst einmal überrascht die Augenbrauen hoch, als Gabinia Clara sagte, ihre Interessen gälten landwirtschaftlichen Büchern wie die von Titus Livius. “Und ich dachte, die Damen bevorzugen eher die Dichter wie Ovidius Naso oder Horatius Flaccus“, meinte er mit einem leichten Lächeln. “Allerdings muss auch ich festhalten, dass Titus Livius wohl noch immer spannender zu lesen ist wie diverse Rechtsgelehrte und ihre Auslegungen von Gesetzestexten“, die Leander zu genüge kannte.
(01-10-2024, 04:17 PM)Gabinia Clara schrieb: Die zweite Runde hat begonnen und dieses Mal kämpften drei undefinierbaren Gestalten gegen einen furchterregenden Mann. Gerwina beobachtete diesen ungerechten Kampf teilnahmslos, eigentlich hatte sie genug von diesen Spielen, aber ihrem Bruder, der ein Jahr in Wildnis verbracht hatte, wollte sie nicht den Spaß verderben und seufzte nur.
Unterdessen hat Gerwina bemerkt, während auf der Arena weitergekämpft wurde, dass Leander sich nicht so für den Kampf interessierte, aber mehr für sie, was ihr schmeichelte und sie lächelte leicht in sich hinein. Es könnte aber sein, dass ihm dieser Amateurkampf langweilte und er wollte sich nur die Zeit vertreiben und er war dann sichtlich überrascht, als Gerwina erzählte, welche Bücher sie so gerne liest.
"Nun, werter Plautius Leander, mein Vater hat mir das Buch von Titus Livius geschenkt, damit ich die Geschichte der Stadt Rom kennenlerne, und ich lese auch Dichter, gerade jetzt von Publius Vergilius Maro "Georgica", Gerwina machte eine Pause und fuhr fort, "Es handelt sich um Landwirtschaft und im 4. Buch beschreibt der geniale Dichter die Bienenzucht", und Gabinia rezitierte einen kleinen Vers:
"...Lehrete, daß in den Bienen ein Teil des göttlichen Geistes
Wohn' und ätherischer Hauch. Denn die Gottheit gehe durch alle
Lande sowohl, als Räume des Meers und Tiefen des Himmels..."
Ich hörte nur mit halbem Ohr zu, da ich die Geschehnisse bei den Spielen verfolgt hatte. Der Mann, der jetzt hereingelassen wurde, beunruhigte mich etwas. Ich wäre nicht Gerlindas Sohn gewesen, hätte ich nicht recht schnell gewusst, was ich vor mir hatte: Einen Berserker nannten wir sie, einen Bären- Mann, einen Krieger, der sich mit Gebeten, Fasten und berauschenden Getränken in einen Zustand brachte, in dem er eher einem wilden Tier glich als einem Menschen. Dabei wollte ich wilden Tieren nicht Unrecht tun. Tiere kämpften meist nur, wenn sie mussten. Berserker aber würden im Rausch töten, und mir war nicht klar, was sich die Veranstalter dabei gedacht hatten. Der Berserker würde weiter töten wollen, wenn er hier unten fertig war und zwar jeden, der ihm vor die Augen kam. Berserker waren nahezu übermenschlich stark, schnell und folgten ihren Trieben. Vorsichtig stieß ich Claras Fuß an, ob sie den Kämpfer bemerkt hatte.
Leander schaute öfter zu mir, ob mir die Unterhaltung recht wäre. Mir fiel rechtzeitig ein, dass es nicht überall im Imperium so freimütig zuging wie bei uns zuhause. Bei den Chatten heiratete eine junge Frau oft erst in ihren Zwanzigern. Und Leander war, sofern ich über fremdländische Namen Bescheid wusste, griechischer Abstammung - oder er hatte den Namen bekommen, weil sein früherer Herr für alles Griechische schwärmte, auch das kam vor. Würde sich Clara für Leander ernsthaft interessieren, würde ich ihn genau befragen müssen. Mich interessierten allerdings auch Dinge, die vielleicht nicht jeder Römer gefragt hätte. Denn wie schon ein Schriftsteller geklagt hatte: Jeden Sklaven und jede Kuh suchen wir sorgfältiger aus als unsere Braut.* Das galt auch für den Bräutigam. Ich war glücklich verheiratet, und ich wünschte meiner Schwester das gleiche Glück.
Leander sprach nun darüber, dass er Gesetzestexte nicht so spannend fand.
"Ich habe gedacht, dass es für dich nichts Besseres gibt als Gesetzestexte und Schriften von Rechtsgelehrten, werter Plautius Leander", warf ich ein.
Clara nannte derweil dem guten Leander ein Gedicht von Vergil über die Bienenzucht. Das hatte ich nicht gekannt, und ich staunte darüber, welch nützliche Gedichte die römischen Dichter schrieben. Sie zitierte es mit Elan.
Ich ließ den Berserker nicht aus den Augen, würde er sich in unsere Richtung bewegen, würde ich Plautius Leander bitten, meine Schwester in Sicherheit zu bringen und mich dem Bärenmann stellen:
"Was haltet ihr davon, wenn wir uns unsere Kehlen erfrischen gehen?, liebe Clara und werter Plautius Leander?", fragte ich:
" Solch ein hübsches Gedicht über den ätherischen Hauch ist hier an dieser Stelle verschwendet, finde ich. Zuviel Lärm"
Und Gefahr. Das wollte ich Leander gegenüber nicht sagen, aber ich hoffte, dass Gerwina äh Clara mich verstehen würde.
Sim off: * Das Zitat heißt: Jedes Tier und jeden Sklaven, alle Kleider und Küchengeräte prüfen wir genau, bevor wir sie kaufen. Nur die Braut wird nicht in Augenschein genommen......Ist sie böse, dumm oder missgestaltet oder riecht sie aus dem Mund, welche Fehler sie auch immer hat, so lernen wir sie erst nach der Hochzeit kennen“ und wird Seneca des Jüngeren nicht erhaltenem Werk " De Matrimonio" zugeschrieben.
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01-11-2024, 02:33 PM,
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RE: Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag
Lucius Petilius Rufus schaute skeptisch.
Der zweite Kampf begann und wurde fast augenblicklich zu einem wilden Hauen, das wirklich nichts mit der Kunst eines echten Gladiatorenkampfes zu tun hatte. Es dauerte auch nicht sehr lange, bis das Publikum abfällig reagierte. Rufus warf Furius Saturninus einen fragenden Blick zu, da dieser ja das Spektakel organisiert hatte und er ihm die Möglichkeit einräumen wollte, die Sache zu klären.
Wirklich viel Zeit hatte er dafür allerdings auch nicht, denn nach nur wenigen Minuten, die das Spektakel andauerte, trat einer der Wachen mit einer Wachstafel an ihn heran. Er beugte sich leicht zu Rufus herunter, so dass nicht alle die gesprochenen Worte mitbekamen. “Ein Bittschreiben, überbracht von einer Sklaven, bezüglich des Kampfes.“
Rufus überlegte nur kurz und gab dann einen Wink, dass er das Schreiben annehmen würde. Es waren einige Zeilen in jugendlicher Handschrift mit der Bitte, das Kämpfen dort unten zu beenden, ohne Furius Saturninus zu brüskieren. Was sich gegenseitig ziemlich ausschloss, und Rufus war sich auch nicht sicher, wie großzügig er gegenüber dem Provinzialbeamten denn noch sein sollte, gemessen an der Anzahl der Patzer.
Unten im Sand hatten die Schiedsrichter nicht nur Mühe, sondern keine Möglichkeit, dem Toben des Barbaren Einhalt zu gebieten. Sie schlugen zwar mit ihren langen Ruten nach ihm, was aber nur dazu führte, dass er sich auch gegen sie wandte und sie quer über den Platz jagte.
Rufus gab die Tafel ohne Kommentar an Furius Saturninus weiter – was in seinen Augen Zugeständnis an dessen Befindlichkeiten genug war – und erhob sich von seinem Platz. “Es reicht.“ Im Grunde musste nun der Kampf ruhen, was er natürlich nicht tat. Deshalb gab Rufus einem der Equites Singulares einen kurzen Wink, und der Mann schaute nur kurz zu dem Berserker hinüber und nickte dann als Zeichen, den Befehl verstanden zu haben. Er nahm den Bogen, mit dem er bewaffnet war, spannte die Sehne und ließ den Pfeil in einem passenden Augenblick fliegen. Er wartete das Ergebnis nicht lange ab, sondern schoss einen zweiten direkt hinterher, um sicherzugehen, dass der wild wütende Barbar auch sicher nicht weiter kämpfen würde.
Während der Barbar zusammenbrach, setzte sich auch Rufus wieder hin.
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01-11-2024, 04:21 PM,
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RE: Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag
(01-07-2024, 07:36 PM)Marcus Nautius Philus schrieb: Nachdem Saturninus sie angekündigt hatte, nahm sich Tarlock die Zeit, allen hier zu zeigen, wie primitiv er war. Er riss seine Waffe nach oben und brüllte wie das Tier, als das er sich ihm bereits präsentiert hatte. Auf die Sklaven hatte das eine Wirkung. Sie wirkten überaus eingeschüchtert. Doch die Zeit zum Bereuen war vorbei, denn nun ging der Mann zum Angriff über. Philus hatte ihn ja bereits seine Fähigkeiten demonstrieren sehen, doch selbst er war überrascht, mit welcher Gewalt und Geschwindigkeit der Mann zu Werke ging. Er rannte brüllend wie ein Rhinozeros auf den mittleren seiner Gegner zu und rannte ihn mit dem emporgehobenen Schaft seiner Waffe schlicht über den Haufen. Die beiden übrigen brauchten einige Sekunden, um sich daran zu erinnern, dass sie auch an diesem Kampf teilhatten.
Erneut machte Philus sich Sorgen. Er wusste, dass die Leute lieber die römischen Gladiatoren sehen wollten und hatte sich dieses wildere Spektakel eher als eine Art Appetitanreger gedacht. Tarlock würde sich hier keine Sympathien sammeln, dachte er zweifelnd, stattdessen als Sinnbild für die gefährliche primitive Art der hiesigen wilden Völker fungieren.
Er gab zu, dass sich das am Schreibtisch anders anließ, als diese Leute wirklich in Person zu sehen und war unangenehm berührt.
Man konnte den Kampf kaum einen Schlagabtausch nennen. Der Berserker stürzte sich auf die Männer wie ein Bär. Sie wehrten sich und landeten sogar Treffer, denn der Wilde schien nicht im Ansatz auf seine Deckung zu achten. Doch schien ihn der Schmerz nur noch rasender zu machen. Als ihn einer der Dreizacken in die Seite traf, brüllte er nervenzerreißend und warf sich mit bloßen Fäusten auf den Sklaven, den er traktierte wie eiden die eingesetzten Legionäre eingreifen, um ihn zu maßregeln.
(01-11-2024, 02:33 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: Lucius Petilius Rufus schaute skeptisch.
Der zweite Kampf begann und wurde fast augenblicklich zu einem wilden Hauen, das wirklich nichts mit der Kunst eines echten Gladiatorenkampfes zu tun hatte. Es dauerte auch nicht sehr lange, bis das Publikum abfällig reagierte. Rufus warf Furius Saturninus einen fragenden Blick zu, da dieser ja das Spektakel organisiert hatte und er ihm die Möglichkeit einräumen wollte, die Sache zu klären.
Wirklich viel Zeit hatte er dafür allerdings auch nicht, denn nach nur wenigen Minuten, die das Spektakel andauerte, trat einer der Wachen mit einer Wachstafel an ihn heran. Er beugte sich leicht zu Rufus herunter, so dass nicht alle die gesprochenen Worte mitbekamen. “Ein Bittschreiben, überbracht von einer Sklaven, bezüglich des Kampfes.“
Rufus überlegte nur kurz und gab dann einen Wink, dass er das Schreiben annehmen würde. Es waren einige Zeilen in jugendlicher Handschrift mit der Bitte, das Kämpfen dort unten zu beenden, ohne Furius Saturninus zu brüskieren. Was sich gegenseitig ziemlich ausschloss, und Rufus war sich auch nicht sicher, wie großzügig er gegenüber dem Provinzialbeamten denn noch sein sollte, gemessen an der Anzahl der Patzer.
Unten im Sand hatten die Schiedsrichter nicht nur Mühe, sondern keine Möglichkeit, dem Toben des Barbaren Einhalt zu gebieten. Sie schlugen zwar mit ihren langen Ruten nach ihm, was aber nur dazu führte, dass er sich auch gegen sie wandte und sie quer über den Platz jagte.
Rufus gab die Tafel ohne Kommentar an Furius Saturninus weiter – was in seinen Augen Zugeständnis an dessen Befindlichkeiten genug war – und erhob sich von seinem Platz. “Es reicht.“ Im Grunde musste nun der Kampf ruhen, was er natürlich nicht tat. Deshalb gab Rufus einem der Equites Singulares einen kurzen Wink, und der Mann schaute nur kurz zu dem Berserker hinüber und nickte dann als Zeichen, den Befehl verstanden zu haben. Er nahm den Bogen, mit dem er bewaffnet war, spannte die Sehne und ließ den Pfeil in einem passenden Augenblick fliegen. Er wartete das Ergebnis nicht lange ab, sondern schoss einen zweiten direkt hinterher, um sicherzugehen, dass der wild wütende Barbar auch sicher nicht weiter kämpfen würde.
Während der Barbar zusammenbrach, setzte sich auch Rufus wieder hin.
Philus probierte sich aus, und er lernte noch. Saturninus sah die Angelegenheit nicht tragisch, die Leben der Kämpfer interessierten ihn nicht. Doch gerade konnte der junge Nautius eine Lektion für seine zukünftige politische Laufbahn lernen:
"Die Zuschauer sind hier wie auch in Rom wankelmütig. Du darfst nicht vergessen, dass wir ein rechtsbesessenes Volk sind. Die größte Grausamkeit ist zu rechtfertigen, wenn sie mit dem Gefühl der absoluten Gerechtigkeit einhergeht. Gerecht ist, dass Rom über seine Provinzen herrscht. Gerecht ist die Verurteilung von Verbrechern, besonders von Brandstiftern. Wenn jedoch keine Gerechtigkeit waltet, so kann es geschehen, dass das Volk Mitleid bekommt und zum Unterlegenen hält, daher die Buhrufe",
er wollte dazu sagen, dass er den primitiven Tarlock töten lassen, die Sklaven jedoch begnadigen und freilassen sollte, um die Gunst des Publikums zurückzuerobern, da reichte ihm Petilius Rufus eine Wachstafel, die ihm ein Soldat überreicht hatte.
Saturninus las und kniff die Augenbrauen zusammen. Er kannte die Schrift nicht, aber das Siegel war nicht zu übersehen.
Er hatte für Sabina, die in allem das Gegenteil seiner perfekten Serena war, nie viel übrig gehabt. Die Claudia musste sich einmischen, wo es nur ging. Besonders erboste ihn jedoch die Bitte, ihn, Furius Saturninus, nicht zu beschämen. Das klang nach Zartgefühl, aber es war anmaßend wie die ganze Frau anmaßend war. Als ob er es nötig hätte, von der Gattin des Iulius Cato beschützt zu werden.Vielleicht steckte sogar Iulius Cato hinter dem Brief....
" Sollten wir unsere Entscheidungen wirklich von den Launen junger Dämchen abhängig machen?", fragte Saturninus niemanden Bestimmten.
"Es reicht", sprach Petilius Rufus. Er gab einem Bogenschützen einen kurzen Befehl. Schon beim ersten gezielten Schuss brach der Barbar in der Arena zusammen. Die Sklaven konnten ihr Glück nicht fassen, sie knieten sich nieder und streckten die Hände flehend gegen das Publikum aus.
Bei den Zuschauern brachen Applaus und Jubel aus. Nur wenige waren enttäuscht, weil sie dem Wüten des Barbaren gerne weiter zugesehen hatten. Es wurden wiederum Rufe laut, die den Kaiser und seinen Statthalter hochleben ließen, darunter schallten aber auch die Rufe: "Freiheit!" "Freiheit!", was sich auf die drei überlebenden Sklaven bezog.
Saturninus wies auf Petilius Rufus, mochte dieser als Ehrengast nun die offizielle Entscheidung treffen.
Zu Philus sagte er nur: "Bitte ab jetzt keine Experimente mehr, sondern lieber etwas Traditionelles, werter Nautius Philus"
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