12-01-2023, 03:39 PM,
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RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
(11-14-2023, 01:02 PM)Aulus Plautius Montanus schrieb: Viel Unterhaltung bot die Gegend hier nicht und wie immer ergriff ich jede Gelegenheit für ein gutes Wagenrennen sofort beim Schopf. So ließ ich mich in meiner Sänfte das kurze Stück bis zum Marsfeld tragen, während mein auriga und das Gespann ein wenig später eintrafen. Da Agamanthes sich beim Training verletzt hatte, der Dummkopf, musste ich nun einen Ersatzmann und das zweite Gespann fahren lassen. Während sich also die acht Nubier, die des Plautius Sänfte trugen, ordentlich mit ihrem Herrn abmühten, brachte sich das zweite Gespann der Albata - natürlich ganz in weiß gekleidet - in Position.
Eigentlich sollte es eine Überraschung für den nächsten großen Anlass sein, aber die Gelegenheit war so gut wie jede andere. Das Gespann bestand aus nachtschwarzen Stuten aus Parthia und der auriga war Faris aus Syria, die derzeitige Nummer 2 im Rennstall hinter Agamanthes. Der Bursche war stark sonnengebräunt und hatte gelocktes schwarzes Haar, dunkelbraune bis fast schwarze Augen und war etwa 20 Jahre alt. Er würde heute seine erste Wettkampferfahrung sammeln, nachdem er die letzten sechs Monate mit Agamanthes trainiert hatte.
Während sich mein Gespann in Stellung brachte, machte ich es mir in der Ehrenloge bequem und ließ mich erst einmal von meinen Sklaven bewirten, nachdem sie die Sänfte geparkt hatten. Einige Leute waren schon hier und ich winkte dem Salvius vom Handelshaus freundlich zu. "Salve, Salvius Falco. Schön, dich mal wieder zu sehen!" rief ich jovial, während ich an einem Häppchen knabberte. Nachdem ich dieses Mal einen Teilnehmer in rot sah, nahm ich an, dass des Salvius Pferde und auriga auch endlich da waren aus dem fernen Germania. "Ist das dein Gespann, Salvius?" fragte ich daher höflich um ein wenig Smalltalk zu machen, bis das Rennen begann.
(11-27-2023, 05:00 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: Lucius Petilius Rufus empfand Vorfreude.
Auf seine Berührung hin war das Mädchen zwar kurz zusammengezuckt, aber dann lächelte sie ihn an. Für Rufus war das durchaus das Zeichen, dass sie instruiert worden war, ihm zu gefallen, und ja, das tat sie durchaus als netter Zeitvertreib. Er hatte jetzt nicht gleich vor, sie mit sich zu nehmen und seine Ehefrau zu brüskieren, aber für ein wenig Spaß zwischendurch war das Mädchen sicher eine sehr nette Geste.
Als sie auf einmal irgendwas brüllte, war Rufus etwas verwirrt. Vielleicht war es die Begeisterung für den Rennsport. Er kannte das Wort, das sie gerufen hatte, nicht, es klang aber recht enthusiastisch. Furius Saturninus wandte sich auch gleich an die ältere Frau und flüsterte ihr zu, ihrem Schützling doch Benehmen nahezulegen. Hach, ein wenig schlechtes Benehmen war bisweilen ganz erfrischend, fand er. Natürlich nur, wenn es von hübschen Mädchen ausging.
Rufus lenkte also mit einer dezenten, weiteren Berührung ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich und lehnte sich ihr leicht entgegen, um leise sprechen zu können, ohne dass es gar zu unanständig wirkte. “Wenn dir die Wagenrennen so gefallen, können wir nach der Siegerehrung einmal hinunter zu den Ställen gehen? Dann kannst du das siegreiche Gespann von Nahem sehen“, schlug er vor.
Natürlich hatte Rufus vor, die Zeit in dem Stall sehr anders zu nutzen als damit, Pferde zu streicheln, aber es klang nach einfacher Großzügigkeit und einer unverfänglichen Gefälligkeit.
(11-29-2023, 01:03 PM)Marcus Salvius Falco schrieb: Falco war diesmal nicht unter den Honoratioren und Edlen der Stadt auf der Ehrentribüne, sondern stand am Rand der Rennbahn und sah seinem Gespann zu. Jetzt wo sein eigenes Gespann unter den Wettkämpfern war, konnte er das geplänkelt und Gerede auf der Tribüne nicht ertragen.
Er war lange unterwegs gewesen und war auch nicht so auf dem laufenden, was alles in der Stadt passiert war, und somit konnte er auch eher nicht wirklich mitreden.
Auf dem Empfang nach dem Rennen würde er gehen, schon weil er einer der Besitzer war aber auch war es seine Pflicht sich sehen zu lassen. Besonders jetzt wo der Stadthalter in der Stadt war.
Jetzt aber wollte sich Falco nur auf das Rennen konzentrieren und sehen, wie sich sein junger Lenker machte.
Zufrieden hatte er schon beim Besuch vor dem Rennen gesehen das Oskar sich liebevoll und gekonnt um das Gespann kümmerte. Auch jetzt war der junge Germane geschickt und kraftvoll.
Gekonnt war er der Gefahr ausgewichen, dadurch sogar an die Spitze gerückt.
Falco ballte die Faust und jauchzte leise auf, genau so sollte es sein. Alles lief wie er es sich vorstellte und es war kein Fehler gewesen einen junger und noch unerfahren Lenker auf seine Gespann zu stellen.
Es war das erste Rennen und egal wie es ausging, was er bis jetzt sah, war ganz in seinem Sinne.
Falco wendete sich jetzt ab und ging nun doch zu den anderen auf die Tribüne.
Dort angekommen begrüßte er ein paar ihm bekannte Gesichter und sah sich nach seinem Freund Saturninus um.
Die ältere Frau neben ihm kannte er nicht aber die junge Frau, die eben etwas gerufen hatte, kam ihm doch bekannt vor. Wo hatte er sie nur schon einmal gesehen?
Falco machte sich darüber nicht weitere Gedanken, es gab so viele junge Frauen in der Stadt da kann das irgendwo gewesen sein.
(11-30-2023, 11:23 AM)Ceridwen schrieb: Natürlich missfiel das dem Furier sofort und er bat mich dann, meine Nicht wieder zur Raison zu bringen. "Aber natürlich gerne!" flüsterte ich zurück. Das war die Chance, um sie noch einmal vor den Avencen des Statthalters zu warnen. "Niamh, die Römer stört es, wenn du hier so laut schreist! Außerdem mimm dich in Acht vor deinem Sitznachbarn! Merkst du denn nicht, was er mit dir vor hat!?" Ich hoffte, sie würde nun endlich zur Vernunft kommen! Vielleicht war Louarns Anblick ja eine Mahnung für sie, nicht weiter auf Petilius' Bemühungen einzugehen.
Das Rennen unten war spannend. Auch Plautius Montanus war wieder aufgetaucht - zu übersehen war der Mann nicht. Er hatte den Syrer Faris aufgestellt, der sich gut machte und sich durchaus gegen die alten Hasen behauptete. Saturninus mochte den Plautius ganz gerne - er hatte das Laster der Essgier, aber vom Gemüt her erschien er ihm harmlos wie ein Kind. Es war schon lustig, dass er und der spitzfindige Plautius Seneca miteinander verwandt waren:
"Salve Plautius Montanus, welch guter Tag heute für ein Wagenrennen! " In Britannien hieß das, dass es nicht regnete.
Er grüßte ihn also freundlich.
Dann nahm Niamh neben dem Statthalter Platz und ließ sich in die Geheimnisse des Wagenrennsports einweihen, was ihr rote Wangen bescherte. Einmal schrie sie über den ganzen Platz, und Saturninus fand das erst unpassend, aber Petilius Rufus amüsierte ihr Verhalten eher. Saturninus schwenkte um:
"Solch ein wenig Ungestümheit ist in der Tat erfrischend", pflichtete er bei. Na, hätte er Petilius Rufus Geschmack gekannt, hätte er mehrere keltische Wildfänge im Angebot gehabt. Furiana Deirdre beispielsweise. Aber Nivis... der Name passte, fand Saturninus, denn ihre Haut war wie bei vielen Rothaarigen wirklich weiß wie Schnee, war ganz reizend. Wenn der Statthalter wieder abreiste, würde er sie ihm bestimmt wieder abtreten, so dass auch er nicht ganz leer ausging....
Niamhs Tante erfüllte den Wunsch und sprach einige mahnende Worte zu ihrer Nichte. Doch da hielt Saturninus sie freundlich zurück:
"Aber nicht doch, der Statthalter hat entschieden, dass Nivis so wie sie ist, ganz entzückend ist. Sie kann sich glücklich schätzen", sagte er zu Ceridwen. Da war wieder die Komplizenschaft, die er zu der alten und klugen Keltin empfand. Gewiss würde sie für ihre Nichte den ranghöchsten Römer wünschen, und Petilius Rufus stand nun einmal höher als der Furier. Für Saturninus war es naheliegend, dass es für eine junge Keltin nichts Erstrebenswerteres gab, als die Geliebte eines mächtigen Römers zu werden. Er verurteilte das keineswegs, es war der Lauf der Dinge.
Nun kam Marcus Salvius Falco doch mit auf die Tribüne, und nachdem er die Wachen und deren Kontrolle passiert hatte, stellte ihn Saturninus kurz vor, um den Honoratior in Erinnerung zu rufen. Der Statthalter hatte alle Honoratioren schon kennen gelernt:
"Das rote Gespann unten gehört Marcus Salvius Falco, der als Inhaber des größten Handelshauses der Stadt einer der einflussreichsten Wirtschaftsgrößen von Iscalis ist. Ich stelle ihn dir als Freund vor, der die Ritterwürde anstrebt und kann ihn dir nur ans Herz legen. Unser großer Kaiser gewönne mit Salvius Falco einen wirklich treuen und umsichtigen Ritter des Reiches. Und wir alle gewönnen einen Förderer des Wagenrennsports" Damit bat Saturninus, dass Petilius Rufus dem Kaiser, durch den die römischen Ritter ernannt wurden, Salvius Falco empfehlen würde. Das erforderliche Mindestvermögen von 400.000 Sesterzen besaß er.
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12-02-2023, 09:12 AM,
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Furiana Nivis
Flüchtling aus Éire
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RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
Niamh suchte verzweifelt nach Louarn. Gerade eben noch hatte sie ihn doch noch gesehen! Doch sie konnte ihn nirgends entdecken, als die Rennwagen unten wieder vorbeidonnerten und alle Zuschauer von ihren Plätzen aufsprangen und jubelten. An ihrem neuen Sitzplatz wurde es zunehmend unbehaglicher. Sie wollte nur noch aufstehen und weglaufen. Aber am Ausgang der Loge standen Soldaten, die sie gewiss nicht einfach durchlassen würden.
Ihr Rufen hatte ihren Gastgeber verärgert. Furius Saturis sprach Ceridwen darauf an, denn er glaubte immer noch, sie sei ihre Tante. Die Alte übersetzte schnell und warnte die junge Frau vor dem Statthalter und seinem Ansinnen. Sie wusste genau, dass er ihr Knie mit Absicht berührt hatte. Sie hatte dabei ein Zittern in ihrem Bein gespürt und ihm nervös zugelächelt. Was hätte sie anderes tun sollen? Sie war in der Falle!
Der Statthalter schien ihr Benehmen zu tolerieren. Er fand es sogar lustig, worauf der Furier seine Empörung zurücknahm. Niamh versuchte, einfach nicht mehr in Petilius’ Richtung zu schauen, sondern starrte nur noch auf die Rennwagen und ihre Fahrer. Die Wagen ratterten mit hoher Geschwindigkeit über die Bahn und wirbelten Staub auf. Vielleicht gab er sie auf, wenn sie ihn ignorierte. Doch schon kurz darauf berührte Petilius sie wieder und beugte sich zu ihr. Von dem, was er ihr nun sagte, verstand sie nicht einmal die Hälfte. Er hatte sie etwas gefragt. Etwas, was mit 'gehen' zu tun hatte. Gehen… nach Hause gehen vielleicht. Genau! sie wollte einfach daran glauben, dass er sie nach Hause gehen lassen wollte. Auch wenn der Weg nach Cheddar zum Laufen doch etwas weit war.
Niamh lächelte erst wieder schüchtern und begann dann ganz zaghaft zu nicken.
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12-04-2023, 11:38 AM,
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Ceridwen
Dorfhexe
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RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
(12-01-2023, 03:39 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Dann nahm Niamh neben dem Statthalter Platz und ließ sich in die Geheimnisse des Wagenrennsports einweihen, was ihr rote Wangen bescherte. Einmal schrie sie über den ganzen Platz, und Saturninus fand das erst unpassend, aber Petilius Rufus amüsierte ihr Verhalten eher. Saturninus schwenkte um:
"Solch ein wenig Ungestümheit ist in der Tat erfrischend", pflichtete er bei. Na, hätte er Petilius Rufus Geschmack gekannt, hätte er mehrere keltische Wildfänge im Angebot gehabt. Furiana Deirdre beispielsweise. Aber Nivis... der Name passte, fand Saturninus, denn ihre Haut war wie bei vielen Rothaarigen wirklich weiß wie Schnee, war ganz reizend. Wenn der Statthalter wieder abreiste, würde er sie ihm bestimmt wieder abtreten, so dass auch er nicht ganz leer ausging....
Niamhs Tante erfüllte den Wunsch und sprach einige mahnende Worte zu ihrer Nichte. Doch da hielt Saturninus sie freundlich zurück:
"Aber nicht doch, der Statthalter hat entschieden, dass Nivis so wie sie ist, ganz entzückend ist. Sie kann sich glücklich schätzen", sagte er zu Ceridwen. Da war wieder die Komplizenschaft, die er zu der alten und klugen Keltin empfand. Gewiss würde sie für ihre Nichte den ranghöchsten Römer wünschen, und Petilius Rufus stand nun einmal höher als der Furier. Für Saturninus war es naheliegend, dass es für eine junge Keltin nichts Erstrebenswerteres gab, als die Geliebte eines mächtigen Römers zu werden. Er verurteilte das keineswegs, es war der Lauf der Dinge.
Es gefiel mir überhaupt nicht, dass Niamh nun so nahe bei Petilius Rufus saß. Er hatte die bessere Sicht als Vorwand genommen, aber seine Absicht war eine ganz andere! Denn die naive Niamh schien für ihn eine willkommene Beute zu sein. Als sie dann laut nach ihrem Freund rief, den sie in den Zuschauerrängen entdeckt hatte und Furius sich darüber aufregte, blieb der Statthalter hingegen recht gelassen und fand ein solches Verhalten sogar amüsant. Daraufhin ruderte auch Furius Saturninus in bester Speichelleckermanier wieder zurück, nachdem ich anscheinend ein ernstes Wort mit dem jungen Mädchen gewechselt hatte. Zum Glück verstanden diese Römer unsere Sprache nicht. Aber auch Niamh schien nicht zu begreifen, wie ernst die Lage war!
Der Statthalter hatte sie noch einmal berührt und sich zu ihr hinübergelehnt. Wie gerne hätte ich gewusst, was er zu ihr gesagt hatte! Ich konnte nur sehen, wie sie schüchtern nickte und dann wieder lächelte. “Niamh, was hat er zu dir gesagt?" fragte ich in einem versöhnlichen Ton, um keinen Verdacht bei den beiden Männern zu erwecken. "Ich werde gleich etwas tun, was uns hoffentlich aus den Fängen dieser beiden Römer befreien wird." fügte ich hinzu. Ich verriet ihr nicht, was ich vorhatte, damit ihre Reaktion hoffentlich nicht so gekünstelt wirkte. Eine Weile beobachtete ich weiter das Rennen. Dann begann ich plötzlich zu stöhnen und griff an mein Herz. "Ohh, mir ist gar nicht wohl! Mein Herz! Niamh, komm und hilf mir!" rief ich auf Latein und war bereit, sofort aufzustehen, wenn Niamh bei mir war.
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12-04-2023, 02:45 PM,
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RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
Lucius Petilius Rufus amüsierte sich.
Der Princeps Officii Furius war ziemlich eifrig dabei, sich bei ihm einzuschleimen und wo er gerade noch die kleine Keltin getadelt hatte, nahm er sie jetzt sehr blumig in Schutz. Das war das Problem, wenn man in einer Führungsposition war: Alle Leute sagten nur noch das, was man hören wollte. Aber Rufus war das schon gewohnt.
Die Kleine schien das alles nicht so tragisch zu nehmen und bejahte seine Frage, zwar zaghaft, aber doch erkennbar. Sehr gut! Rufus freute sich schon sehr darauf, sie aus diesem Kleid zu schälen und ihr die Vorteile eines älteren Liebhabers näher zu bringen. Nicht, dass es wirklich einen Unterschied machte, da machte Rufus sich nichts vor. Frauen kamen in sein Bett, weil sie sich Gefälligkeiten erhofften, nicht wegen seiner Liebeskünste. Aber dennoch erfreute er sich durchaus an der Lust einer Frau und malte sich in Gedanken schon aus, wie dies wohl mit Nivis sein würde, ungeachtet der Unbequemlichkeiten eines Stalls.
Jetzt musste nur noch das Rennen zuende gehen, so dass er einen Sieger küren und sich dann mit dem süßen Rotschopf zurückziehen konnte.
Aber so weit kam es gar nicht. Als die Wagen unten gerade vorbeirauschten und der rote Wagen kurz vor dem blauen Wagen führte, bekam die ältere Keltin schräg hinter Rufus auf einmal eine Attacke und rief nach Nivis.
Natürlich drehte sich Rufus auch nach hinten, um zu sehen, was los war, und winkte sofort. “Holt einen Heiler und etwas Wasser“, befahlt er niemand bestimmten. Eine Tote direkt in seiner Nähe würde sonst als ganz schlechtes Omen noch gedeutet werden, und das konnte er nicht brauchen. Die Frau sollte soviel anstand haben und warten, bis sie zuhause war, ehe sie starb. Und am besten ihre Verwandte so lange noch bei ihm lassen.
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12-04-2023, 03:25 PM,
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RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
" Sucht schnell diesen Griechen, Pytheas Medicus!", herrschte Saturninus seine Sklaven an. Hoffentlich ging die Dorfälteste nicht an Ort und Stelle über den Styx? Ein schlechteres Omen konnte er sich auch nicht vorstellen:
"Und Wasser! Du hast es gehört!", er hatte keine Geduld und hätte beinahe einem anderen Sklaven eine übergezogen.
"Ganz ruhig, Ceridwen, es geht gleich besser. Hilfe ist unterwegs!" Er zog seinen blauen Umhang aus und drapierte ihn der Frau über die Schulter. Der Umhang war groß genug, notfalls konnte man eine Leiche darin einwickeln und aus der Loge schaffen, bevor jemand etwas mitbekam.
Er zuckte in Falcos Richtung die Schultern: "Zuviel Aufregung!", bemerkte er: "So ein Wagenrennen ist ja etwas ...emotional!"
Musste er nur noch Nivis beruhigen: "Keine Sorge, mein Kind. Wir tun für deine Tante alles,was wir können. Bleib du nur ruhig sitzen, wo du sitzt!"....und erfreue den Petilius, dachte er.
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12-04-2023, 05:17 PM,
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RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
(12-01-2023, 03:39 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Nun kam Marcus Salvius Falco doch mit auf die Tribüne, und nachdem er die Wachen und deren Kontrolle passiert hatte, stellte ihn Saturninus kurz vor, um den Honoratior in Erinnerung zu rufen. Der Statthalter hatte alle Honoratioren schon kennen gelernt:
"Das rote Gespann unten gehört Marcus Salvius Falco, der als Inhaber des größten Handelshauses der Stadt einer der einflussreichsten Wirtschaftsgrößen von Iscalis ist. Ich stelle ihn dir als Freund vor, der die Ritterwürde anstrebt und kann ihn dir nur ans Herz legen. Unser großer Kaiser gewönne mit Salvius Falco einen wirklich treuen und umsichtigen Ritter des Reiches. Und wir alle gewönnen einen Förderer des Wagenrennsports" Damit bat Saturninus, dass Petilius Rufus dem Kaiser, durch den die römischen Ritter ernannt wurden, Salvius Falco empfehlen würde. Das erforderliche Mindestvermögen von 400.000 Sesterzen besaß er.
Falco wollte gerade etwas auf Saturninus Vorstellung erwidern als es zu diesem Zwischenfall kam. Eine ältere Frau, anscheinend eine Einheimisch schien es nicht gut zu gehen.
Falco trat etwas in den Hintergrund um der jungen Frau Platz zu machen, dieselbige die er bei seinem Freund Erwan gesehen hatte War das nicht seine Tochter oder so etwas?
Falco konnte sich nicht mehr genau daran erinnern, nur das Erwan ihm das Mädchen regelrecht angepriesen hatte.
Erwan war bei einem tragischen Unfall umgekommen, doch das Mädchen sah aus als ob nichts gewesen war. Irgendwie seltsam kam ihn das ganze schon seltsam vor.
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12-05-2023, 03:21 PM,
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Louarn
Schlechter Druide, guter Krieger
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Beiträge: 486
Themen: 11
Registriert seit: Dec 2022
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RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
Kurzzeitig hatte ich Niamh aus den Augen verloren. Als um mich herum die wilde Meute dann endlich wieder einigermaßen saß und ich ein paar Treppenstufen höher gestiegen war, um endlich wieder zu Niamh sehen zu können, lächelte sie grade diesem alten, römischen Kerl aufmunternd zu. So zufrieden, wie der daraufhin guckte, gefiel mir das absolut nicht. Nein, ich war nicht eifersüchtig! Wenn Niamh einen anderen wollte, dann, dann… dann würde ich ihr natürlich alles Glück wünschen, jawoll. Aber doch nicht DEN Kerl da! Der könnte ihr Großvater sein! Und überhaupt war er Römer und das nicht nur irgendeiner, sondern der verdammte Abgesandte des römischen Kaisers und damit der Feind!
Ich steigerte mich grade richtig schön in meine Wut rein, als hinter den Beiden auf einmal Ceridwen halb vom Stuhl fiel und der Römer von Lughnasad ihr beisprang. Den Rest konnte ich nicht erkennen, da doch Köpfe von Zuschauern im Weg waren, aber so wirklich verstehen, was da vorging, konnte ich sowieso nicht. Für mich sah das alles so aus, als hätte die alte Hexe Niamh dazu überredet, sich an den römischen Statthalter ranzuschmeißen, was auch zu klappen schien, und hätte jetzt vor Aufregung einen Herzanfall, den sie dafür sicherlich auch verdient hatte.
Eigentlich wollte ich am liebsten einfach wutentbrannt gehen, aber ich verschränkte nur die Arme vor der Brust und schaute finster, weil ich irgendwie jetzt nicht einfach weggehen konnte, sondern wissen wollte, ob ich Recht hatte oder nicht. So oder so war ich aber wirklich sauer.
Falke
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12-05-2023, 11:36 PM,
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Furiana Nivis
Flüchtling aus Éire
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RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
(12-04-2023, 11:38 AM)Ceridwen schrieb: Es gefiel mir überhaupt nicht, dass Niamh nun so nahe bei Petilius Rufus saß. Er hatte die bessere Sicht als Vorwand genommen, aber seine Absicht war eine ganz andere! Denn die naive Niamh schien für ihn eine willkommene Beute zu sein. Als sie dann laut nach ihrem Freund rief, den sie in den Zuschauerrängen entdeckt hatte und Furius sich darüber aufregte, blieb der Statthalter hingegen recht gelassen und fand ein solches Verhalten sogar amüsant. Daraufhin ruderte auch Furius Saturninus in bester Speichelleckermanier wieder zurück, nachdem ich anscheinend ein ernstes Wort mit dem jungen Mädchen gewechselt hatte. Zum Glück verstanden diese Römer unsere Sprache nicht. Aber auch Niamh schien nicht zu begreifen, wie ernst die Lage war!
Der Statthalter hatte sie noch einmal berührt und sich zu ihr hinübergelehnt. Wie gerne hätte ich gewusst, was er zu ihr gesagt hatte! Ich konnte nur sehen, wie sie schüchtern nickte und dann wieder lächelte. “Niamh, was hat er zu dir gesagt?" fragte ich in einem versöhnlichen Ton, um keinen Verdacht bei den beiden Männern zu erwecken. "Ich werde gleich etwas tun, was uns hoffentlich aus den Fängen dieser beiden Römer befreien wird." fügte ich hinzu. Ich verriet ihr nicht, was ich vorhatte, damit ihre Reaktion hoffentlich nicht so gekünstelt wirkte. Eine Weile beobachtete ich weiter das Rennen. Dann begann ich plötzlich zu stöhnen und griff an mein Herz. "Ohh, mir ist gar nicht wohl! Mein Herz! Niamh, komm und hilf mir!" rief ich auf Latein und war bereit, sofort aufzustehen, wenn Niamh bei mir war.
(12-04-2023, 02:45 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: Lucius Petilius Rufus amüsierte sich.
Der Princeps Officii Furius war ziemlich eifrig dabei, sich bei ihm einzuschleimen und wo er gerade noch die kleine Keltin getadelt hatte, nahm er sie jetzt sehr blumig in Schutz. Das war das Problem, wenn man in einer Führungsposition war: Alle Leute sagten nur noch das, was man hören wollte. Aber Rufus war das schon gewohnt.
Die Kleine schien das alles nicht so tragisch zu nehmen und bejahte seine Frage, zwar zaghaft, aber doch erkennbar. Sehr gut! Rufus freute sich schon sehr darauf, sie aus diesem Kleid zu schälen und ihr die Vorteile eines älteren Liebhabers näher zu bringen. Nicht, dass es wirklich einen Unterschied machte, da machte Rufus sich nichts vor. Frauen kamen in sein Bett, weil sie sich Gefälligkeiten erhofften, nicht wegen seiner Liebeskünste. Aber dennoch erfreute er sich durchaus an der Lust einer Frau und malte sich in Gedanken schon aus, wie dies wohl mit Nivis sein würde, ungeachtet der Unbequemlichkeiten eines Stalls.
Jetzt musste nur noch das Rennen zuende gehen, so dass er einen Sieger küren und sich dann mit dem süßen Rotschopf zurückziehen konnte.
Aber so weit kam es gar nicht. Als die Wagen unten gerade vorbeirauschten und der rote Wagen kurz vor dem blauen Wagen führte, bekam die ältere Keltin schräg hinter Rufus auf einmal eine Attacke und rief nach Nivis.
Natürlich drehte sich Rufus auch nach hinten, um zu sehen, was los war, und winkte sofort. “Holt einen Heiler und etwas Wasser“, befahlt er niemand bestimmten. Eine Tote direkt in seiner Nähe würde sonst als ganz schlechtes Omen noch gedeutet werden, und das konnte er nicht brauchen. Die Frau sollte soviel anstand haben und warten, bis sie zuhause war, ehe sie starb. Und am besten ihre Verwandte so lange noch bei ihm lassen.
(12-04-2023, 03:25 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: " Sucht schnell diesen Griechen, Pytheas Medicus!", herrschte Saturninus seine Sklaven an. Hoffentlich ging die Dorfälteste nicht an Ort und Stelle über den Styx? Ein schlechteres Omen konnte er sich auch nicht vorstellen:
"Und Wasser! Du hast es gehört!", er hatte keine Geduld und hätte beinahe einem anderen Sklaven eine übergezogen.
"Ganz ruhig, Ceridwen, es geht gleich besser. Hilfe ist unterwegs!" Er zog seinen blauen Umhang aus und drapierte ihn der Frau über die Schulter. Der Umhang war groß genug, notfalls konnte man eine Leiche darin einwickeln und aus der Loge schaffen, bevor jemand etwas mitbekam.
Er zuckte in Falcos Richtung die Schultern: "Zuviel Aufregung!", bemerkte er: "So ein Wagenrennen ist ja etwas ...emotional!"
Musste er nur noch Nivis beruhigen: "Keine Sorge, mein Kind. Wir tun für deine Tante alles,was wir können. Bleib du nur ruhig sitzen, wo du sitzt!"....und erfreue den Petilius, dachte er.
(12-04-2023, 05:17 PM)Marcus Salvius Falco schrieb: Falco wollte gerade etwas auf Saturninus Vorstellung erwidern als es zu diesem Zwischenfall kam. Eine ältere Frau, anscheinend eine Einheimisch schien es nicht gut zu gehen.
Falco trat etwas in den Hintergrund um der jungen Frau Platz zu machen, dieselbige die er bei seinem Freund Erwan gesehen hatte War das nicht seine Tochter oder so etwas?
Falco konnte sich nicht mehr genau daran erinnern, nur das Erwan ihm das Mädchen regelrecht angepriesen hatte.
Erwan war bei einem tragischen Unfall umgekommen, doch das Mädchen sah aus als ob nichts gewesen war. Irgendwie seltsam kam ihn das ganze schon seltsam vor.
Es wurde Niamh allmählich klar, dass der Römer vielleicht etwas anderes im Sinn hatte. Er zeigte keinerlei Bereitschaft, sie nach Hause gehen zu lassen. Wie hatte sie auch nur so leichtgläubig sein können! Sie hatte ihm sogar auch noch zugestimmt und sich damit einverstanden erklärt, was auch immer er mit ihr vorhatte! Wie sollte sie nur fliehen? Wenn er ihr zu nahe kommen sollte, würde sie ihm die Augen auskratzen! Ja, das hatte sie fest vor! Um ihm nicht weiter ihre Aufmerksamkeit schenken zu müssen, konzentrierte sie sich wieder auf das Rennen.
Erst als Ceridwen sie wieder ansprach und wissen wollte, was der Römer gesagt hatte, wandte sie ihren Blick vom Geschehen auf der Rennbahn ab. "Ich bin mir nicht sicher. Ich dachte, er meinte, ich könnte gehen," antwortete sie entschuldigend. Ein Blick in das Gesicht der älteren Frau genügte, um zu wissen, dass sie sich gerade in eine Situation manövriert hatte, aus der sie schwerlich wieder von selbst herauskommen würde! Dass sie aber noch in viel größeren Schwierigkeiten steckte, hatte sie noch gar nicht bemerkt, denn sie hatte den Mann, der vor wenigen Minuten erst auf der Ehrentribüne Platz genommen hatte, noch gar nicht bemerkt. Sie setzte nun ihre Hoffnungen auf Ceridwen und ihren Trick, der sie von hier wegbringen sollte.
Nach einer Weile begann sie plötzlich zu stöhnen und griff sich an ihr Herz. Zwar verstand Niamh nicht genau, was sie sagte, doch sie begriff, was nun zu tun war! "Ceridwen!" rief sie entsetzt! Auch Petilius rief etwas, als er den Schwächeanfall der älteren Frau bemerkte. Furus Saturus schrie auch etwas in seiner Aufregung. Dann sprach er beruhigende Worte zu ihr, die sie aber nicht verstand.
Niamh versuchte nun zu Ceridwen zu gelangen. Inzwischen waren bereits Sklaven zur Stelle, die ihr etwas Wasser brachten und es der älteren Frau einflößten. "Ceridwen, ich bin bei dir," rief sie und fasste sie an der Hand. "Komm!" Sie schaute zum Ausgang. Nur wenige Schritte waren es, um hier aus dieser Falle zu entkommen. Dann blickte sie in das Gesicht des Mannes, der als letztes in der Loge Platz genommen hatte. Er kam ihr bekannt vor. Sie hatte ihn schon einmal gesehen. Je länger sie ihn anstarrte, begriff sie, dass auch er sie wiedererkannt hatte. In Erwans Haus, schoss es ihr durch den Kopf. Genau, dort hatte sie ihn gesehen. Der Gallier hatte sie an einen der Gefolgsmänner dieses Mannes verheiraten wollen. Damals, bevor sie mit Louarn davon gelaufen war!
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12-06-2023, 08:36 AM,
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Ceridwen
Dorfhexe
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Beiträge: 126
Themen: 6
Registriert seit: Apr 2023
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RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
Mein Plan schien aufzugehen. Innerhalb von Sekunden herrschte ein komplettes Durcheinander. Selbst der Statthalter rief nach einem Medicus für mich. Und der Furier erst! Ach, wie schön, dass die Römer so abergläubisch waren, wenn es darum ging, dass der Tod in ihrer unmittelbaren Nähe lauerte!
Eilig kamen ein paar Sklaven herbei, die mir einen Becher mit Wasser brachten. Dankend ließ ich es mir einflößen. Dann drang auch schon Niamhs Stimme an mich heran. Den Göttern sei Dank hatte sie endlich begriffen, was die Stunde geschlagen hatte! Für die Römer mimte sie die fürsorgliche Nichte, die sich um ihre alte Tante kümmerte. Doch für mich war es das Zeichen, dann wir jetzt bereit waren, um zu gehen. Ich schlug die Augen wieder auf, als wäre nichts gewesen. "Oh, mein Kind! Du hast deine alte Tante gerettet! Mir geht es wieder gut!" verkündete ich den aufgebrachten Römern. "Aber ich denke, wir sollten jetzt gehen!" Immer noch Niamhs Hand halten erhob ich mich. "Verehrter Statthalter Petilius Rufus, es war mir ein Vergnügen! Verehrter Furius Saturninus, ich bedanke mich für die Einladung und bedauere sehr die Unannehmlichkeiten!" Ich nickte den beiden noch kurz zu und wollte mit Niamh dann diesen Ort so schnell, wie möglich verlassen.
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12-06-2023, 02:14 PM,
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RE: Wagenrennen und Circusspiele - zu Ehren des Statthalters
(12-04-2023, 05:17 PM)Marcus Salvius Falco schrieb:
Falco wollte gerade etwas auf Saturninus Vorstellung erwidern als es zu diesem Zwischenfall kam. Eine ältere Frau, anscheinend eine Einheimisch schien es nicht gut zu gehen.
Falco trat etwas in den Hintergrund um der jungen Frau Platz zu machen, dieselbige die er bei seinem Freund Erwan gesehen hatte War das nicht seine Tochter oder so etwas?
Falco konnte sich nicht mehr genau daran erinnern, nur das Erwan ihm das Mädchen regelrecht angepriesen hatte.
Erwan war bei einem tragischen Unfall umgekommen, doch das Mädchen sah aus als ob nichts gewesen war. Irgendwie seltsam kam ihn das ganze schon seltsam vor.
(12-01-2023, 03:39 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb:
Nun kam Marcus Salvius Falco doch mit auf die Tribüne, und nachdem er die Wachen und deren Kontrolle passiert hatte, stellte ihn Saturninus kurz vor, um den Honoratior in Erinnerung zu rufen. Der Statthalter hatte alle Honoratioren schon kennen gelernt:
"Das rote Gespann unten gehört Marcus Salvius Falco, der als Inhaber des größten Handelshauses der Stadt einer der einflussreichsten Wirtschaftsgrößen von Iscalis ist. Ich stelle ihn dir als Freund vor, der die Ritterwürde anstrebt und kann ihn dir nur ans Herz legen. Unser großer Kaiser gewönne mit Salvius Falco einen wirklich treuen und umsichtigen Ritter des Reiches. Und wir alle gewönnen einen Förderer des Wagenrennsports" Damit bat Saturninus, dass Petilius Rufus dem Kaiser, durch den die römischen Ritter ernannt wurden, Salvius Falco empfehlen würde. Das erforderliche Mindestvermögen von 400.000 Sesterzen besaß er.
Lucius Petilius Rufus war verwirrt.
Er hatte angenommen, dass die Loge, in der er sich befand, besser gesichert und nicht für Publikumsverkehr geöffnet war. Dementsprechend unentspannt reagierten auch seine Wachen und sicherten jetzt nachhaltiger sämtliche Zutrittsmöglichkeiten zu ihm.
Und natürlich endete der Arbeitstag eines Statthalters nie, denn auch, wenn Rufus gerade in Gedanken gänzlich wo anders war, wurde ihm natürlich ein weiterer Mann ans Herz gelegt für eine Empfehlung zum Ritterstand, wie es aussah. “Dein Fahrer liegt gerade gut in Führung, Salvius Falco“, antwortete Rufus also erst einmal auf die Vorstellung.
“Wenn Iscalis weiterhin so zuvorkommend ist“, sagte er und blickte dabei leicht in Niamhs Richtung, “… wird das sicherlich positiv in meinen Bericht an den Kaiser mit einfließen.“ Oder einfacher ausgedrückt, er fand die Geste des Furiers mit dem Mädchen sehr ansprechend, und wenn sie hielt, was er sich so von ihr versprach, war er durchaus positiv gestimmt, im Gegenzug ebenfalls einen gefallen zu erweisen.
(12-06-2023, 08:36 AM)Ceridwen schrieb:
Mein Plan schien aufzugehen. Innerhalb von Sekunden herrschte ein komplettes Durcheinander. Selbst der Statthalter rief nach einem Medicus für mich. Und der Furier erst! Ach, wie schön, dass die Römer so abergläubisch waren, wenn es darum ging, dass der Tod in ihrer unmittelbaren Nähe lauerte!
Eilig kamen ein paar Sklaven herbei, die mir einen Becher mit Wasser brachten. Dankend ließ ich es mir einflößen. Dann drang auch schon Niamhs Stimme an mich heran. Den Göttern sei Dank hatte sie endlich begriffen, was die Stunde geschlagen hatte! Für die Römer mimte sie die fürsorgliche Nichte, die sich um ihre alte Tante kümmerte. Doch für mich war es das Zeichen, dann wir jetzt bereit waren, um zu gehen. Ich schlug die Augen wieder auf, als wäre nichts gewesen. "Oh, mein Kind! Du hast deine alte Tante gerettet! Mir geht es wieder gut!" verkündete ich den aufgebrachten Römern. "Aber ich denke, wir sollten jetzt gehen!" Immer noch Niamhs Hand halten erhob ich mich. "Verehrter Statthalter Petilius Rufus, es war mir ein Vergnügen! Verehrter Furius Saturninus, ich bedanke mich für die Einladung und bedauere sehr die Unannehmlichkeiten!" Ich nickte den beiden noch kurz zu und wollte mit Niamh dann diesen Ort so schnell, wie möglich verlassen.
Lucius Petilius Rufus war noch verwirrter.
Denn scheinbar sollte es gar nicht so weit kommen, mit dem jungen Mädchen allein zu sein und in entsprechend bessere Laune versetzt zu werden. Erst hatte die ältere Frau einen Anfall, dann erholte sie sich aber wieder, sobald ihre Nichte an ihrer Seite war. Und sofort redete sie von Abschied.
Rufus blickte sehr fragend zu Furius Saturninus, was dieses Possenspiel gerade zu bedeuten hatte. Wenn das ein Scherz war, dann einer, den er nicht besonders amüsant fand.
“Bleibt doch noch bis zum Ende, wenn es dir soweit wieder besser geht. Nivis wollte so gerne die Pferde und die Ställe besuchen“, meinte er zwar mit freundlicher und milder Stimme, aber nicht ganz so nachgiebigem Blick. Wusste die Alte nicht, weshalb das Mädchen eingeladen worden war, oder hatte sie es sich anders überlegt und wollte sie nun nicht mehr hergeben? Nun, Rufus war niemand, der Frauen zwang. Nicht, wenn es so viele gab, die willig und freudig einen Gefallen von ihm wollten. Aber amüsiert darüber, erst ein Angebot zu erhalten, und dann kurz vor der Erfüllung desselben enttäuscht zu werden, war er auch nicht.
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