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[Gabinia Clara]

  Nun war Fronto doch eine wenig erschöpft und lies sich auf sein Kissen zurücksinken.

Gerwina merkte, dass ihr Patient von zu viel reden erschöpft wurde und gab ihm noch einen Becher Wasser. Dann schaute sie den Legionär an, "Ich kann nur vorschlagen, dass du deinem Vorgesetzten einen Bericht erstattest, was du von deinem Centurio so alles gehört hast und er soll dann entscheiden, was zu tun ist!", sie nickte bestätigend. "Jetzt aber muss Octavius seine Medizin einnehmen und sich ausruhen“. Dabei sah sie ihn besorgt an,

"Möchtest du dem Legionär Herdonius noch etwas sagen, bevor er geht?"

[Marcus Octavius Fronto]

Der Centurio überlegte kurz bevor er antwortete. „Ich weiß wieso der Optio euch beide auswählte, er kann sich auf euch verlassen. Ich selber tue es auch und verlasse mich darauf, dass du alles genau berichtest. Bitte nur ihm oder dem Tribun Iulius. Ferner sollte man nach Beweisen in der Höhle suchen. Vermutlich ist es ein stillgelegter Seitenarm im Bergwerk, warum sollten sonst dort Stützbalken sein? Wenn mich in ein paar Tagen unsere Leute abholen können? Traulius wird schon wissen wen er dafür auswählen kann. Und nun wegtreten, Vale“. Suchend tastete seine Hand nach dem Trinkbecher.

[Gabinia Clara]

Nach dem Gespräch mit dem Legionär Herdonius hat Octavius ihn weggeschickt. Sein Besuch hat ihn natürlich gefreut, aber auch ihn überfordert. Gerwina gab ihm den Becher mit dem Kräutertee und  richtete dem Kranken das Kissen zurecht, "Wie geht es dir, ... Fronto? So wie ich verstanden habe, wirst du uns bald verlassen, aber solange du noch hier bist, werde ich mich um dich kümmern...", Gabinia lächelte ihn warm an.

Sie schaute Octavius an, "Mein Bruder ist mit seiner Familie zurückgekommen und ich habe ihm über dich und was dir passiert ist erzählt", Gerwina seufzte und fügte hinzu: "Und mein Bruder sagte, ein Centurio Roms ist ein ehrenwerter Mann und wollte dich besuchen, wenn es dir wieder besser geht."

[Marcus Octavius Fronto]

Trotz seiner Müdigkeit lächelte Octavius Clara an. „Ich kann dir gar nicht sagen wie dankbar ich Fortuna bin, mich einst zu dir geführt zu haben und nun bei dir verweilen darf um zu Heilen. Natürlich nehme ich gerne das Angebot von dir an, dich weiter um mich zu kümmern.“
Erstaunt sah Fronto sie nun an. „Wie schön für dich, dass dein Bruder wieder da ist und es ist mir eine Ehre wenn er mich besucht. Morgen? Oder was denkst du?“ Jetzt wollte er sich gerne wieder ausruhen, doch genau so gerne würde er wieder seinen Dienst aufnehmen und helfen, dem was sich gerade in Iscalis tat, ein Ende zu bereiten.

[Gabinia Clara]

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Gerwina betrat mit Sonnwin das Gästezimmer und erwiderte Octavius Lächeln. Sie stellte den Teller mit dem Apfelkuchen auf das Tischchen. "Ja, ich denke auch, dass die Fortuna es gut mit dir meinte, Octavius Fronto und ich werde mich solange um dich kümmern, solange du meine Hilfe brauchst". Sie schaute ihn aufmuntern an.

"Ich möchte dir meinen Bruder Publius Gabinius Secundus vorstellen", dann sah sie Sonnwin fröhlich an, "Bruder, der Centurio Marcus Octavius Fronto wurde schwer verletzt nicht weit von unserem Gutshof gefunden und wird von uns nun gesund gepflegt..."

[Marcus Octavius Fronto]

Wenn auch nicht gerade so freundlich, wie er es gerne gewollt hätte schaut Centurio Octavius den Bruder seiner Lebensretterin an. Er bemühte sich und schaffte es sich aufzurichten. „Salvete werter Gabinius Secundus. Ich freue mich den Bruder meiner Retterin kennen zu lernen. Danke für die Hilfe die mir in deinem Hause gewährt wurde.“ Schnell ergriff er den Trinkbecher und nahm einen Schluck, denn er befürchtete sonst würde er in einen Hustenanfall zu fallen. Seit dem Überfall waren seine Stimmbänder gereizt. Hatte er vielleicht zu sehr geschrien?
„Ich bin froh dich wieder in deinem Hause zu wissen“, begann Fronto wieder. „Die Zeiten sind unruhig, doch auch wenn du mich jetzt für einen Verräter an Rom hältst“, er brachte es gegen alle Vorbehalte an, denn er kannte Gabinius nicht. „Ich bin mir sicher, der Überfall kam von unseren eigen Leuten, dieser Vexillation. Deshalb muss ich so schnell wie möglich zurück zur Castra. Tribun Iulius weiß jetzt das ich lebe. Er braucht meine Aussage. Wir kennen uns schon lange und vertrauen einander. Einer seiner Trauzeugen war ich.“ Nach kurzem innehalten kam seine Frage. „Weißt du ob der LAPP schon da ist? Wir hörten er würde bald in Iscali sein.“ Jetzt kam ein Hustenanfall. Fronto war dankbar so lange durchgehalten zu haben.

[Publius Gabinius Secundus]

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Ich war meiner Schwester in das Gästezimmer gefolgt. Centurio Octavius war immer noch schwach und sah schlecht aus, obwohl er von Gerwina gepflegt wurde:
"Salve Centurio Octavius, es ist mir eine Ehre, einen Offizier Roms unter meinem Dach zu beherbergen", sprach ich, denn meine Bedenken, dass der Mann fahnenflüchtig sein konnte, wurden durch seine Worte zerstreut. Er wollte zurück zur Castra. Eigene Leute hatten ihn so zugerichtet, meinte er. Er musste dringend zu seinem Vorgesetzten, Tribun Iulius:
"Ich bin eben erst nach Iscalis zurück gekehrt und weiß nicht, ob der Legat Augusti hierher unterwegs ist", gestand ich, denn ich hatte die ganze letzte Zeit mit meiner Familie weit weg in den Sabrinamarschen verbracht. Vielleicht wusste Gerwina Näheres, denn sie verkaufte unsere Produkte in Iscalis auf dem Markt:
" Doch mein Arm und mein Schwert stehen dir zur Verfügung", ich war kein Soldat, aber bei uns Chatten war es üblich, dass die Mutter ein Schwert in die Ehe brachte und es ihrem ältesten Sohn überreichte, wenn er alt genug war. Früher hatte der Sohn vorher seinen ersten Feind erschlagen müssen. Aber das war in der alten Zeit, heutzutage lebten wir mit unseren Nachbarn in Frieden:
"Und auch unsere Pferde und ein Wagen, wenn du ihn benötigst, Centurio Octavius, sind dein. Claras Freunde sind auch meine Freunde"
Kräftige Germanen zum Schutz konnte ich auch aufbringen:
"Doch sage, Centurio Octavius, besteht Gefahr, wenn du offen übers Land reist? In diesem Fall würde ich nämlich vorschlagen, dass du dich unter einer Fuhre Heu versteckst. Es ist vielleicht keine würdige Art zu reisen. Es wäre eine Kriegslist", ich musterte erst den römischen Offizier und dann meine Schwester, was sie meinten.

[Gabinia Clara]

Nachdem Sonnwin und Octavius sich begrüßten und die Höflichkeiten ausgetauscht hatten, hat Centurio seine Version, was ihm zugestoßen wurde erzählt und wollte so schnell wie möglich zurück in die Castra. Gerwinas Bruder, als er das alles angehört hatte, bot seine Hilfe, seinen Arm, sein Schwert und den Wagen samt Pferden zur Verfügung an. Dann fragte er seine Schwester, ob der Legat Augusti hierher unterwegs sei, Gerwina sah die beiden abwechselnd an.

"Ja, ich habe gehört, dass der LAPP schon da ist und Furius Saturninus einen großen Empfang zu Ehren des Statthalters in seiner Villa veranstaltet hat...", seine Cousine mit ihrem Mann hat er nicht eingeladen, sie zuckte mit den Schultern und machte eine verächtliche Grimasse.

Dann fragte Sonnwin den Centurio Octavius, ob es Gefahr besteht, wenn er offen übers Land reist und schlug vor, dass der arme Kranke, der nicht einmal selbst essen konnte, sich dann unter Heu im Wagen verstecken könnte. Gerwina rollte mit den Augen, "Nun, lieber Bruder und werter Octavius Fronto, es ist keine gute Idee zurzeit nach Iscalis zu fahren. Der Legionär Herdonius war hier, hat alles gehört und gesehen und sicher schon einen Bericht dem Tribun Iulius eingereicht".

Inzwischen hat Octavius einen Hustenanfall bekommen und Gabinia gab ihm seine Medizin und noch etwas zum Trinken, "Publius Secundus, ich befürchte, unser Patient ist nicht transportabel und am besten bleibt er hier, bis er von seinen Leuten abgeholt wird, die wissen ja, wo er ist!"

[Marcus Octavius Fronto]

Den Hustenanfall noch nicht ganz hinter sich, Clara fast flehend ansehend, krächzte Octavius: „Nein! Das geht nicht ich muss sofort zurück. Bitte werter Gabinius ich möchte dein Angebot annehmen und mich nach deinem Vorschlag in einer Fuhre Heu verstecken. Nicht aus Angst vor einem Überfall, sondern als Vorsichtsmaßnahme. es sollen nicht alle wissen, dass ich da bin. Zuerst muss ich mit dem Tribun sprechen.“ Hastig nahm er seinen Trinkbecher und kippte den Rest des Inhaltes runter. „Bitte!“ Wieder schaute er Clara flehend an. „Es muss Schluss mit all dem gemacht werden. Ich bin meinem Eid verpflichtet. So etwas darf es in unserem Reich nicht geben.“ Fronto schaute die Geschwister flehend an. „Um der Gerechtigkeit willen. In der Castra gibt es einen Medicus.“ Bei seinem Worten fiel ihm Pytheas ein. Ob der in Sicherheit ist, fragte er sich. „Morgen in aller Frühe. Meine Stute lasse ich später von einem Vertrauenswürdigem abholen. Ihr werdet ihn an einem Zeichen erkennen.“ Vielleicht kann ich es aber auch selber machen, dachte er voller Hoffnung.

[Publius Gabinius Secundus]

Ich wusste, dass Gerwina es nicht Recht war, dass Centurio Octavius sich in Gefahr begab. Sie hatte ihn offensichtlich gerne. Aber sie war eine Soldatentochter, und sie wusste, dass Soldaten ihre Pflicht tun mussten, auch wenn es gefährlich wurde. Octavius Fronto musste zu seinem Tribunen.
"Ich passe gut auf Centurio Octavius auf", sagte ich zu Gerwina und drückte ihre Hand: "Wenn es sein muss, verteidige ich ihn mit meinem Leben, Schwester" , ich nickte also:
"Gleich Morgen früh steht der Wagen bereit", sagte ich.  Und draußen sagte ich zu Gerwina: "Verrate nichts Stella. ich bin so schnell zurück wie ich nur kann">>>>