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Cubiculum Hospitale minor
[Bild: G-steZim.jpg]*




Gerwina ließ für Sylvana, die sie aus der Höhle des Löwen befreite, ein kleines Cubiculum eingerichtet. Das Zimmer war mit einem Bett, einem Tisch, zwei Korbsesseln und mit einer Truhe ausgestattet. Und in einer Ecke befand sich ein Tischchen auf dem eine Schüssel und ein Krug mit Wasser standen.

"Hier wirst du nun so lange wohnen, Sylvana, bis deine Herrin Stella zurückkommt. ", sagte Gerwina und lächelte die Sklavin fröhlich an, obwohl sie nicht einmal wusste, ob ihr Bruder und seine Elfe irgendwann zurückkommen werden ... Sie hatte bis heute noch keine einzige Nachricht von Sonnwin bekommen und machte sich große Sorgen um ihn, was ihr viele schlaflose Nächte kostete.

"Gute Nacht, Sylvana, wir sehen uns dann morgen..."


*Das Bild ist gemeinfrei
[Bild: Sylvana1-1.png]
Einige Zeit nun schon wohnte Sylvana in der Villa Gabiniana und genoss die Bequemlichkeit und die Ruhe um sie herum. Sie war Domina Clara undenklich dankbar, dass sie sie aus der Villa Furia abgeholt hat, weg vom brutalen Furius Saturninus, der sie in Ketten legte und sie damit brechen wollte. Aber die Italienerin war eine zähe und abgehärtete Frau und hat ihre Gefangenschaft so gut es ging überstanden, obwohl sie in ihren Gelenken starke Schmerzen hatte. Aber für ihre Herrin würde sie alles ertragen. Dann nahm Sylvana die Tafel, die ihr Dominus Furius gegeben hat, bevor sie die Villa mit Clara verlassen hatte und hat es noch mal gelesen:

        Stella, dein Cousin Saturninus grüßt Dich. Auch wenn Du etwas anderes zu glauben scheinst, auch wenn du durch deine unüberlegte Flucht meinen Namen entehrt hast, ich habe nie aufgehört, dich zu beschützen. Ich beschwöre dich beim Geist deines toten Vaters, der dich mir anvertraut hat, lass mich wenigstens wissen, ob es dir gut geht, wenn du noch am Leben bist.                                         


Der war doch schuld daran, dass die beiden auf der Flucht waren, dachte Sylvana empört und seufzte tief. Sie konnte diese Botschaft an ihre Herrin nicht weitergeben, denn sie wusste nicht, wo sie sich aufhielt. Die ganze Zeit hat die Sklavin an ihr liebes Mädchen gedacht und hoffte nur, dass es ihr gut ging und sie glücklich mit ihrem Germanen war, ihrem Retter.
Sylvana war eine sehr große Hilfe im Haushalt der Villa Gabinia. Und jetzt, da der Frühling kam, kümmerte sie sich eifrig um den Garten, legte ein Kräuterbeet an und pflanzte Kürbisse und andere Gemüse, die in dieser Gegend gut wachsen und gedeihen werden, außerdem konnte sie gut kochen.
 
Gerwina kam manchmal Sylvana besuchen, um mit ihr ein wenig zu plaudern und Kräutertee zu trinken. An diesem Abend unterhielten sie sich wieder mal über die geflüchteten Stella und Sonnwin, und machten sich Sorgen, weil sie immer noch kein Lebenszeichen von ihnen hatten. Dann holte Sylvana die Tabula, die ihr Furius Saturninus gab und zeigte sie Gerwina, die es aufmerksam las. "... Wenn du noch am Leben bist. ". Diese Zeile betrübte schwer ihr Gemüt, in ihren Gedanken fügte sie noch hinzu, "Wenn du, mein Bruder, noch am Leben bist"... und Gerwina seufzte tief.

"Also, wir müssen eine Möglichkeit finden, dass Stella diese Tafel bekommt, wo auch immer die beiden sind." Sie wusste, dass der Gutshof von Furius Leuten beschattet wurde, was eigentlich illegal war, aber es lohnte sich nicht darüber aufzuregen. Sie musste jemanden finden, der bereit war, sich auf die Suche nach Stella und Sonnwin zu begeben und, es musste eine Frau sein, natürlich nicht Sylvana, aber eine, die die Wachhunde nicht verdächtigen würden. Sie dachte kurz nach: Für diese  Mission kam nur eine Frau in Frage - die Keltin Fenia aus dem Volk der Pikten, die auf dem Hof arbeitete!

"Sylvana, ich glaube, unsere Fenia könnte die Botschaft an deine Herrin überbringen ... , ich werde mich gleich mit ihr darüber unterhalten und sie bitten, uns zu helfen ..." Und mit diesen Worten ging Gerwina in die Küche, weil sie wusste, dass die alte Keltin zu dieser Stunde dort war, um sich ihren Becher Wein nach der Arbeit zu genehmigen...

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Sylvana hat schon vor langer Zeit ihr eigenes kleines Zimmer im Erdgeschoß bekommen. Und so stand das Gästezimmer leer und hier brachte Rango den Centurio Octavius her, legte ihn auf das Bett und befreite ihn behutsam vom Fesseln. Und man konnte sehen, dass er schwer verletzt war. Gerwina konnte nun Octavius Gesicht sehen und sah, dass auf seiner Stirn jemand "Verräter" geschrieben hatte. Sie starrte entgeistert auf dieses niederträchtige Wort und berührte dann vorsichtig seine Hand und sagte leise, "Octavius Fronto, ich bin es Gabinia Clara und du bist bei uns in der Villa und in Sicherheit...". Ob er sie hörte wusste sie nicht und verließ dann das Zimmer.

Rango zog Octavius aus, bis auf Subligaculum und wartete auf Fenia, die den Verletzten untersuchen sollte. Gerwina, immer noch in Ausnahmezustand, bereitete inzwischen draußen warmes Wasser und holte die frischen Tücher und eine saubere Tunika für ihren Reiter.

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<<<<  Wieder war Octavius weg gedämmert, als er durch eine ihm fremde Stimme geweckt wurde. Es war eine merkwürdige Stimme, nicht nur weil sie alt war sondern auch merkwürdig fremd klang. Etwas beruhigendes hatte sie dennoch an sich.

Gabiniana, die kannte er doch. Die kenne ich, geholfen Flavianus Pytheas, wirbelte es in seinem Kopf durcheinander. Alles tat weh, auch wenn sie langsam gingen. Immer nur Boden sehen, wann Kopf hoch? Endlich stehen, nur noch hier runter und schlafen. Stimmen, viele Stimmen, fremde Stimmen. Endlich liegen.
„Kelten...keine... Bergwerk... Medicus Freund Pytheas. Bitte nicht mehr schlagen. ....Traulinus soll kommen und Flavianus. Ich habe so Schmerzen im Bauch."
Fenia betrat das Zimmer und brachte eine kleine Truhe mit den Kräutern, Tinkturen und Essenzen mit, die sie das alles auf den Tisch legte, dann ging sie zum Verletzten, der auf dem Bett kauerte und schaute ihn an. Der befand sich, offenbar in einem Dämmerungszustand und redete undeutlich über Kelten, einen Medicus, hat noch einen Namen genannt, krümmte sich vor Schmerzen und bat, ihn nicht mehr zu schlagen, und sprach über Schmerzen in seinem Bauch...

"Es wird dich niemand mehr schlagen, junger Mann, du bist in Sicherheit und ich werde dich jetzt gesund pflegen", sprach Fenia mit einer beruhigenden Stimme und gab ihm eine schmerzlindernde Tinktur.

Kurz danach kam Rango und brachte in einer großen Schale warmes Wasser und einen Schwamm. Fenia entfernte behutsam die Buchstaben von seiner Stirn, wusch sein Gesicht und säuberte seinen Körper, so gut es ging, vom Schmutz und Blut. Es war offensichtlich, dass Octavius zusammengeschlagen wurde, überall sah Fenia Prellungen und Schürfwunden, die leicht bluteten. Sie behandelte die Wunden und Kratzen mit Calendula Salbe. Er hatte auch eine große Beule an seinem Kopf und Fenia versorgte seinen Kopf mit einer kühlenden Paste. Zusammen mit Rango behandelten sie auch seinen Rücken, der mit Blutergüssen übersät war und dann hat Rango vorsichtig Octavius die Tunika angezogen. Nun konnte jetzt auch die Herrin das Zimmer betreten.
Rango fand Gerwina in der Küche, wo sie sich mit einem Küchenmädchen unterhielt. Er sagte, sie könnte jetzt in das Gästezimmer gehen. Sie fragte Rango, wie es Octavius ging, der zuckte nur mit den Schultern, und so gingen beide in das Cubiculum Hospitale minor. Gerwina kam rein, setzte sich neben dem Bett auf einen Stuhl und betrachtete mitfühlend den Centurio, ihren stolzen Reiter, den Fenia ordentlich verarztete.

Sie konnte nur seine verwundeten Arme sehen, die alte Keltin reichlich gesalbt hatte und ahnte, wie sein zusammengeschlagener Körper, der mit einer Decke bedeckt war, wohl aussehen könnte. Gerwina seufzte und strich ihm eine Haarsträhne aus der Stirn. Fenia hat die bösen Buchstaben weg gemacht. 

Die junge Frau wusste nicht, ob er bei Bewusstsein war, oder schlief, fragte aber leise: "Octavius Fronto, ich bin es Gabinia Clara, erinnerst du dich noch an mich?", man konnte nie wissen, vielleicht hatte er sein Gedächtnis verloren, trotzdem sprach Gerwina weiter, "Du hast mich hier in der Villa besucht, wir haben uns im Garten unterhalten und wollten zusammen ausreiten...". Bei der Erinnerung lächelte sie kurz und fuhr fort,

"Und kannst du dich erinnern, wer dich zusammengeschlagen hat, wer hat dir das alles angetan?", Gerwina schwieg nun und wartete auf eine Reaktion von ihm, sie wusste auch nicht, ob Octavius sie gehört hat.
Es war ein schlimmer Traum aus dem gerade erwachte und spürte wie etwas seine Stirn berührte. Unwillig wollte er es wegschlagen, ein Insekt oder so? Doch seine Arme waren zu schwer. Eine Stimme hörte er. Es war eine Frau war es. Gabinia war ihr Name oder? Ein wenig verzogen sich die Mundwinkel bei dem Namen. Die wollte ich doch besuchen und mit ihr reiten. Habe ich das jetzt gesagt oder nur geträumt? Gabinia und wie weiter? „Clara richtig?“ Ich muss sie fragen ob ich sie Clara nennen darf und muss unbedingt zu ihr. Sie wartet.
Unruhig bewegte sich Frontos Kopf hin und her. Erschrocken fuhr er hoch. „Pytheas“, kam es rau von ihm. Jetzt versuchte er sich von der Decke zu befreien. „Ich muss zu ihm, die kommen.“ Ich weiß es genau sie haben sich verkleidet, Haare von Kelten sehen nicht alle gleich aus. Die waren es nicht. „Die nicht, keine“, Kelten. Ich habe Durst, Wasser. Mir wird kalt. Wann kann ich zu „Clara reiten?“
Zurück muss ich, alle warnen, keine Kelten.
Langsam erwachte Octavius aus seiner Dämmerung und wurde unruhig und wusste immer noch nicht, wo er sich befand und redete vor sich hin ein wirres Zeug. Gerwina bat Fenia, die immer noch im Zimmer war, ihm etwas Beruhigendes zu geben, am besten einen Schlaftrunk.

"Ja, ich bin es Gabinia Clara, und du bist hier bei mir, du kannst mich auch Clara nennen, bleib jetzt ruhig liegen, du bist schwer verletzt, Octavius Fronto",

Dann beklagte er sich über Kelten, die, wie er meinte, keine Kelten waren, aber anscheinend haben ihn diese Leute so übel zugerichtet und ihn als Verräter bezeichnet. Nun, versuchte Octavius sich von der Decke zu befreien, der wollte alle warnen, hat Gerwina verstanden und deckte ihn wieder ordentlich zu. Dann nahm sie einen Becher mit Wasser und schaffte es in seinen Mund einzufließen.

"Du sollst jetzt schlafen, Octavius Fronto, danach wird es dir besser gehen und dann können wir gemeinsam ausreiten...", dabei, so wie er aussah, überlegte Gabinia, doch den Medicus zu holen.
Was ist das? Wer spricht da? Eine Frau. Warum Schmerzen. Octavius wollte seine gewohnte Schlafhaltung einnehmen, schrie aber kurz auf. „Pytheas soll kommen, muss sich verstecken“. Murmelte er vor sich hin und dämmerte weg.
Die Sonne schien warm auf seinem Körper, als er über eine grüne Wiese ritt, befreit von der Rüstung. Es tat so gut einfach treiben lassen. Plötzlich ritt jemand neben ihm. Wie schön sie war da. Sie hatte so ein liebes Lächeln, kleine Grübchen bildeten sich dann. Ob sie bei mir bleiben mag wenn ich sie frage. Nein das wäre nicht gut. Die anderen sollen sie in Ruhe lassen. NEIN sie dürfen sie nicht finden, sie wollen sie dann auch schlagen. „Nicht schlagen, last sie in Ruhe, fast sie nicht an.“ Sie war weg. Hatten sie sie mitgenommen? Sie und mein Pferd. Wo war es? “martia deliciae komm zu mir. …. komm wir suchen Gabinia“
Die Träume verschwanden und ein etwas ruhigerer Schlaf kam über Fronto.
Die Augenlider flatterten, eine Hand griff tastend nach oben. Da war eine Hand gewesen, die fühlte sich so kühl und weich an, sie soll wieder kommen. Mir ist so warm, ich habe Durst.
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