11-22-2023, 01:28 PM,
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Liciniana Aglaia
Exklusive Hetäre
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RE: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
Mit sehr vornehmer Verspätung erschien auch ich auf dem Fest. Ich wollte nicht gleich von Beginn an anwesend sein, da die erste Stunde für gewöhnlich ohnehin eher langweilig war, bis alle genug getrunken und die Stimmung sich gelockert hatte. Außerdem wollte ich die Möglichkeit haben, notfalls im Gewirr verschwinden zu gehen, falls wirklich, wie Saturninus gesagt hatte, der Tribun anwesend sein würde, der mich damals in Cheddar angegriffen und gebissen hatte.
Dem Anlass entsprechend hatte ich mich fein gemacht. Da mein Bauch nicht mehr wirklich zu verbergen war, verzichtete ich auch darauf und trug ein zweilagiges Kleid, weiß und Rot, das so geschickt geschnitten war, dass sich der rote Stoff unterhalb der Brüste teilte und weiße Baumwolle aus Ägypten so meine kleine Kugel umschmeichelte. Wenn man etwas nicht verstecken konnte, betonte man es eben und trug es stolz daher. Dazu trug ich den hübschen Goldschmuck, den Owain mir geschenkt hatte, und ebenso goldene Perlen in meinem hochgesteckten Haar, das neckisch in Locken an einer Seite wieder über meine Schulter fiel. Dieser unordentliche Look hatte eine Stunde zum Frisieren gebraucht. Dazu trug ich hübsche, weiße Schuhe, die eine anständige Dame wohl nicht getragen hätte, war das Nagelmuster doch so raffiniert auf die Unterseite gehämmert, dass in meinen Spuren Folge mir zu lesen war – wenn man hier denn Spuren hinterlassen würde. Auf Marmor war das wohl eher unwahrscheinlich.
Ich blickte mich einmal im Gewirr um und entdeckte Saturninus bei dem Mann, den ich als den Statthalter identifizierte. Ich nickte ihm einmal lächelnd zu, gesellte mich aber freilich nicht zu ihm. Sowas wäre aufdringlich gewesen. Es reichte, dass er mich gesehen hatte, um Leon als meinen Schatten in meine Richtung zu schicken.
Und dann machte ich mich auch an die Arbeit. Am Rand der Feiernden hatte sich eine kleine Menschentraube gebildet. Ich kam näher und besah mir, was so interessant war, und es war ein Spiel. Latrunculi. Perfekt, denn ich war gut darin. Ich beobachtete eine Weile, nach welchen regeln die beiden Männer spielten – es gab etliche Variationen davon, was erlaubt war und was nicht – und wartete auf einen geeigneten Moment. Einer der beiden, ein junger Bursche aus dem Gefolge des Statthalters, lag zwei Steine zurück und war drauf und dran, zu verlieren. Er überlegte fieberhaft und wollte nach einem Stein greifen, als ich ein leises “Ah!“ von mir gab und er daraufhin zu mir sah. Ich lächelte mein gewinnendstes Lächeln und beugte mich zu ihm. “Das würde ich nicht tun. Nimm lieber den Stein am Rand und setzte ihn zwei Felder vor“, schlug ich vor. Er schaute erst kritisch, machte dann aber, was ich sagte. Wie von mir schon erahnt schnappte sich sein Gegner daraufhin noch einen dritten Stein, weshalb der junge Mann erst empört zu mir schaute. Also beugte ich mich wieder vor und gab ihm ein, welchen Stein er als nächstes ziehen sollte. So ging es drei Züge, bis ich schließlich auf seinem Schoß saß und der Dux des Gegners plötzlich fast umzingelt war. Noch fünf weitere Züge, und mein junger, neuer Freund hatte gewonnen und freute sich ausgiebig darüber. So sehr, dass er mir nebenbei das Bein hinaufstreichelte und sich nicht im mindesten von meinem Bauch stören ließ. Im Gegenteil, wenn ich die Gefühle durch Kleid und Tunika richtig einordnete, freute er sich gerade wirklich sehr darüber, wie und wo ich saß.
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RE: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
(11-20-2023, 07:04 PM)Narcissus schrieb: Narcissus lachte.
"Wohl wahr, wohl wahr", gab er zu und fuhr sich durch das dichte blonde Haar. "Hach, es ist schon eine Last, was?"
Sein Zwinkern sollte zeigen, dass er die Sache mit Humor nahm und sich selbst nicht allzu ernst. Man musste lachen können, vor allem über sich selbst. Sonst endete man noch als Patrizier, unglücklich verheiratet und gefangen in einem langweiligen Leben. "He, meine Idee war das mit der Statue nicht. Ich habe nur dasselbe gemacht wie immer und umwerfend ausgesehen."
Er knuffte den Medicus mit der Schulter. Vielleicht etwas vertraut die Geste, aber Narcissus ging nie auf Distanz. Als Phyteas den LAPP erblickte und sich auf ihn zubewegte, tat Narcissus es ihm gleich.
"Au ja, da mach ich doch gleich mit!", kündigte er an und erreichte Lucius Petilius Rufus gleich nach ihm.
Er ließ Phyteas natürlich geduldig aussprechen, bevor auch er vortrat.
"Und ich bin Narcissus und mir ist es auch eine unglaubliche Ehre, edler Statthalter. Ich wünsche dir, dass du diesen Abend ganz besonders genießt!"
Mit einem schelmischen Grinsen nickte er dem Medicus zu, der nun entweder weitersprechen oder sich wieder ihm zuwenden konnte.
"Also, was wollen wir trinken?", fragte er und übersprang dabei die Frage, ob Phyteas überhaupt etwas trinken wollte. So überging man nämlich das Risiko, dass jemand Nein sagte.
(11-20-2023, 08:47 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: Lucius Petilius Rufus nahm sich eine Fleischpastete.
Zum Essen kam er auch dieses Mal nicht, denn kaum hatte er seinen vorigen Gesprächspartner abgewimmelt und sich eine Pastete geangelt, kam auch schon der nächste an. Dieses Mal ein Gemeiner, oh, und im Schlepptau der hübsche Jüngling. Der Mann stellte sich als Medicus vor und erbat einen Augenblick seiner Zeit für eine medizinische Angelegenheit. Er war Flavianus, was alles und ncihts heißen konnte, weshalb er erst einmal Rufus' Aufmerksamkeit hatte.
"Nun, ich weiß nicht, ob ich dir hierbei weiterhelfen kann. Ich bin kein Heiler.", wies Rufus auf seine mangelnde Fachkenntnis in medizinischen Fragen hin. Dass die Unterhaltung das Fest stören würde, war ihm dabei recht gleichgültig. Abgesehen davon, dass er etwas essen wollte, war es ihm nicht so wichtig, sich unbedingt nun amüsieren zu müssen. "Aber mich würde es nicht stören, es auch jetzt zu besprechen, wenn der Rahmen es zulässt." Wenn es kein allzu kompliziertes Problem war, das Stunden beanspruchen würde, könnte er das auch jetzt gleich besprechen. Er wollte selbiges schon vorschlagen, als der blonde Schönling ihn grüßte und sich dazwischenschaltete.
"Nun, für besonderen Genuss benötigt man meiner Erfahrung nach eher privateres Ambiente", meinte Rufus leicht zurück. Noch immer wäre er durchaus interessiert an dem schönen Mann und der schwarzen Schönheit in beobachtender Rolle seinerseits, allerdings kommunizierte man so etwas nicht offen und es gab wohl auch keine geeigneten Räumlichkeiten hierfür. Außerdem schien der blondgelockte Mann mehr Interesse an dem Medicus haben und wollte wohl eher diesen verführen.
Rufus lächelte politikerhaft und wandte sich mehr seiner Pastete zu. "Da dein Freund dich gerade dringlicher zu brauchen zu scheint, Flavianus, muss die Angelegenheit dann wohl doch warten." Rufus war es nicht wirklich gewohnt, dass jemand seine Gesprächspartner von ihm weglockte, und wirklich gefallen tat ihm das nicht unbedingt. Da er so aber essen konnte, war er für den Augenblick doch versöhnt.
(11-20-2023, 09:18 PM)Narcissus schrieb: Narcissus lachte ertappt. Da war er wohl etwas forsch gewesen.
"Privateres Ambiente, in der Tat", sagte er guter Laune. "Über so etwas unterhalte ich mich gern! Zu gegebener Zeit natürlich, immerhin will ich dich nicht stören. Leicht zu erreichen bin ich jedoch, in der Casa Liciniana."
Er sprach gedämpft, immerhin wollte er dem Legaten keinen Skandal einhandeln. Unschlüssig stand er zwischen den beiden Männern und fragte sich, wer nun zum Zug kam.
Pytheas lachte auch. Sein neuer Bekannter schien kein Blatt vor den Mund zu nehmen:
"Für mich bitte etwas von dem Apfelmost", sagte er, denn seit er Mundschenk gewesen war, mochte er den Geschmack von Wein nicht sonderlich:
" Du gehörst zu Aglaias Truppe, nicht wahr? Ich hatte noch nie mit dir zu tun, weil du noch nie krank gewerden bist. Sollte das je der Fall sein, stehe ich zur Verfügung. Entschuldige mich bitte für einen Moment, ich wollte den edlen Petilius Rufus fragen, ob er Zeit für mich erübrigen könnte. Ich komme gleich wieder"
Narcissus jedoch schloss sich ihm an. Er hatte zwar abgewartet, bis Pytheas den LAPP angesprochen hatte, aber dann eben nicht mehr seine Antwort. Und Narcissus hatte dem Statthalter vorgeschlagen, ihn in der Casa Liciniana zu besuchen.
Dabei hätte es nur eines Winks bedurft, dass einer der Furiersklaven ihnen ein ruhiges Cubiculum angewiesen hätte. Gewiss waren die Sklaven für so etwas geschult; ganz gleich ob der Ehrengast nun einen der Sklaven, der anwesenden Hetären oder gar eine der Ehefrauen näher zu besichtigen wünschte.
Petilius Rufus schien aber ein leutseliges Gemüt zu besitzen. Zudem machte es den Eindruck, als würde ihm der Goldgelockte zu gefallen.
"Es braucht nur einen Moment, sagte Pytheas mit einem Lächeln. Denn wann hatte er die Chance, den Statthalter zu sprechen. Bald war dieser wieder im fernen Londinium. Sein Anliegen aber auch nicht vertraulich, weshalb Narcissus es ruhig zuhören konnte:
" Es geht um das grassierende Sumpffieber und die Trockenlegung des Iscaflussgeländes. Es ist ein medizinisches, doch es ist auch ein wirtschaftliches Problem. Mit dem Hochwasser kommt die Febris, eine Krankheit ähnlich wie Malaria. Römer und Einheimische leiden gleichermaßen. Ich wollte fragen, ob dieses Projekt auf die Agenda der Legio II Augusta gesetzt werden könnte?"
Malaria hatte auch jahrhundertelang das Gebiet zwischen Roms Hügeln unbewohnbar gemacht. Dann hatten die Latiner beschlossen, die Talsohle um das ehemalige Totenfeld herum trocken zu legen. Um das Gebiet effektiv zu entwässern, legten sie einen Graben an, die Cloaca Maxima, den Hauptabwasserkanal Roms. Die trockengelegte Talsohle wurde mit Geröll um insgesamt mehrere Meter angehoben und schließlich bebaut. Mit solch einem Projekt hätte eine Vexillation genug zu tun und würde weniger Leute belästigen. Straßenbau und Trockenlegung von Sümpfen gehörten in Friedenszeiten zu den militärischen Beschäftigungen. Unterbeschäftigte Legionäre waren in Pytheas Augen eine Plage.
Titus Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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11-23-2023, 09:33 AM,
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RE: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
(11-14-2023, 04:12 PM)Claudia Sabina schrieb: Und wer traf noch ein? Die edle Matrona (jawoll!) Claudia Sabina mit ihrer Entourage, die jedoch vorläufig nur aus Anaxarete und Agamedes bestand. Ich hoffte, das mich später irgendwann auch noch eine Schar Dichter begleiten würde. Schließlich würden ihre Stücke in meinem Theater gespielt werden. Ich traf mit meiner Sänfte noch vor meinem Gatten ein.
Ich trug ein Kleid in Jadegrün und eine mitternachtsblaue Stola (die leider das Seidenkleid verfärbte, wie ich erst zuhause feststellten würde). Dazu hatte ich schwere goldene Ohrringe und eine aus Aegyptus stammende Kette angelegt. Ein goldenes Haarnetz, das sich mit dem Honigton meines ondulierten Haares aufs Lieblichste vereinte, hielt meine Frisur zusammen, an meinen Händen trug ich meinen Verlobungsring, der nun mein Ehering war und meinen eigenen Siegelring.
Da war Serena, die mit ihrem Perlenband in ihrem braunen Schopf hinreißend wirkte. Sie war auch schon wieder gertenschlank. Obwohl sie erst vor einigen Wochen das reizendste kleine Töchterchen, das ich mir vorstellen konnte, zur Welt gebracht hatte. ich liebte die kleine Saturnina heiß und innig, auch wenn ich mir für mich wünschte, dass mein erstes Kind ein Knabe sei. Ich winkte Serena zu:
"Serena, liebste Cousine! Du siehst blendend aus!"
Der Legat Augusti war eingetroffen ,und ich erhaschte einen Blick auf ihn. Er war ein würdevoller Petilier, der freundlich wirkte. Doch er hatte meines Begriffes ein Adlerprofil und einen Adlerblick - bestimmt entging ihm nicht viel. Cato erzählte wenig von seinem Dienst, aber ich hoffte, dass Petilius Rufus ihm das Leben nicht allzu schwer machte.
"Salve, mein lieber Saturninus", sagte ich nonchalant und lächelte Petilius Rufus zu: "Möchtest du mich nicht vorstellen?"
Die Kutsche war vor der Villa Furia angekommen Cato stand still und ließ seine Toga noch mal von Nefertem zurecht zupfen, ehe er zum Eingang schritt außer seiner Leibwache und seinem Leibsklaven war er heute ohne sein großes Gefolge gekommen.
Ganz Iscalis schien schon versammelt zu sein, stellte er erstaunt fest. Zumindest der Teil der von Bedeutung war.
Suchend schaute er sich um Saturninus war gerade beschäftigt, also suchte er nach seinem wertvollstem Besitz, seiner liebreizenden Gemahlin. Schon hatte er sie erblickt, sie stach natürlich über allem hinaus. „Da bist du ja mein Augenstern“, begrüßte er sie nicht gerade leise. „Ich konnte es kaum erwarten, dich zu sehen. Geleitest du mich jetzt zu dem LAPP?“ Erstaunt stellte er Iulier fest wie sehr es ihn freute ihm seine Gemahlin zu präsentieren.
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11-23-2023, 12:04 PM,
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Nefertem
L o t o s k i n d
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Beiträge: 183
Themen: 9
Registriert seit: Apr 2023
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RE: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
>>> Die Flanken der beiden Pferde vor der Kutsche bebten regelrecht, als die Kutsche mit dem Tribunus Prolegato vor der furischen Villa zum stehen kam. Eilig beeilte sich Nefertem vom Bock zu klettern und seinem Dominus den Wagenschlag zu öffnen, so dass Marcus Iulius Cato bequem hinaus steigen konnte. Sogar seine Hand reichte er dem Dunkelhaarigen, ob sein Herr diese jedoch ergriff blieb ihm überlassen. Als sein Herr wieder festen Boden unter den Füßen hatte, begann Nefertem an dessen Toga zu zupfen und die Falten wieder ordentlich zu legen. Sein Herr sollte schließlich perfekt gekleidet zu diesem Fest erscheinen und nicht als hätte er in seiner Toga geschlafen.
Seitlich versetzt hinter seinem Dominus betrat auch Nefertem die Villa Furia und ließ seinen Blick neugierig von links nach rechts gleiten. Offensichtlich waren bereits einige der hochrangigen Römer und Römerinnen anwesend, den Geräuschen nach zu schließen. Doch sein Dominus hatte nur Augen für seinen Augenstern und auch über Nefertems Lippen huschte ein sanftes Lächeln, als er der Gemahlin seines Herrn ansichtig wurde. Mit einem sachten neigen seines Kopfes bezeugte Nefertem auch Claudia Sabina seinen Respekt und begann sich dann selbst in Bewegung zu setzen. Sein Herr und dessen Gemahlin wünschten mit Sicherheit eine Erfrischung und diese würde Nefertem den beiden servieren. Nur wen könnte er fragen? Einen der furischen Sklaven womöglich?
Suchend lief Nefertem somit am Rande der Gesellschaft entlang und blickte sich dabei unauffällig suchend nach einem solchen Sklaven um.
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11-23-2023, 03:17 PM,
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Claudia Sabina
Nachfahrin von Kaisern
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Beiträge: 374
Themen: 21
Registriert seit: Jul 2022
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RE: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
(11-19-2023, 07:32 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: Lucius Petilius Rufus lächelte leicht.
“Es ist mir eine große Freude, dich kennen zu lernen, edle Claudia Sabina. Dein Mann hat völlig unterschlagen, dass er eine so liebreizende Gattin besitzt“, schmeichelte er ihr kurz mit einem kleinen Kompliment. Auch wenn es stimmte und der Iulier von seiner Gattin nichts erzählt hatte. Aber sie hatten ja auch andere Sorgen in der Castra gehabt als die Frage nach Ehepartnern.
“Ich habe deinen Mann gar nicht entdeckt. Ist er auch hier?“ In dem Fall wunderte sich Rufus, warum er das Mädchen nicht vorgestellt hatte. Aber gerade junge Frauen waren häufig auch etwas ungestüm und wollten nicht warten.
(11-23-2023, 09:33 AM)Marcus Iulius Cato schrieb: Die Kutsche war vor der Villa Furia angekommen Cato stand still und ließ seine Toga noch mal von Nefertem zurecht zupfen, ehe er zum Eingang schritt außer seiner Leibwache und seinem Leibsklaven war er heute ohne sein großes Gefolge gekommen.
Ganz Iscalis schien schon versammelt zu sein, stellte er erstaunt fest. Zumindest der Teil der von Bedeutung war.
Suchend schaute er sich um Saturninus war gerade beschäftigt, also suchte er nach seinem wertvollstem Besitz, seiner liebreizenden Gemahlin. Schon hatte er sie erblickt, sie stach natürlich über allem hinaus. „Da bist du ja mein Augenstern“, begrüßte er sie nicht gerade leise. „Ich konnte es kaum erwarten, dich zu sehen. Geleitest du mich jetzt zu dem LAPP?“ Erstaunt stellte er Iulier fest wie sehr es ihn freute ihm seine Gemahlin zu präsentieren.
(11-23-2023, 12:04 PM)Nefertem schrieb: Seitlich versetzt hinter seinem Dominus betrat auch Nefertem die Villa Furia und ließ seinen Blick neugierig von links nach rechts gleiten. Offensichtlich waren bereits einige der hochrangigen Römer und Römerinnen anwesend, den Geräuschen nach zu schließen. Doch sein Dominus hatte nur Augen für seinen Augenstern und auch über Nefertems Lippen huschte ein sanftes Lächeln, als er der Gemahlin seines Herrn ansichtig wurde. Mit einem sachten neigen seines Kopfes bezeugte Nefertem auch Claudia Sabina seinen Respekt und begann sich dann selbst in Bewegung zu setzen. Sein Herr und dessen Gemahlin wünschten mit Sicherheit eine Erfrischung und diese würde Nefertem den beiden servieren.
Ich lächelte sanft und dachte, dass Catos Gattin nicht nur liebreizend, sondern auch bereit dazu war, alles in die Waagschale zu werfen, um sein Weiterkommen zu ermöglichen:
"Mein Mann wird gleich eintreffen, edler Petilius Rufus", erwiderte ich: " Rom ist eine anspruchsvolle Geliebte, die ihn sehr in Beschlag nimmt. Aber was wären wir ohne unsere Pflichten, nicht wahr?"
Ich hatte mich nur ein wenig entfernt von ihm, weil ihn auch andere Gäste begrüßen und ich ihn wirklich nicht mit Beschlag belegen wollte, als auch schon mein Xerxes, begleitet von Nefertem eintraf. Catos blendendweiße Toga war in modische Falten gelegt wurden, und er war mit seinem dunklen Haar und den dunklen Augen ein Bild von einem Mann. Er begrüßte mich als seinen Augenstern. Ich drückte seine Hand und flüsterte ihm zu:
"Ich bin an deiner Seite, Liebster, das weißt du doch. Der Legat und ich haben uns bereits bekannt gemacht" ich seufzte gespielt:
"Ich wusste ja nicht, wann du kommst"
Da Nefertem mir einen kurzen Blick schenkte, lächelte ich ihn an und befahl: "Bringe mir etwas, was kein Wein ist. Saft oder Most vielleicht. Wenn es Most ist, möchte ich Honig hinein, denn er ist gar zu säuerlich"
Ich begleite meinen Mann zum Statthalter, und während Cato und er sich begrüßten, hörte ich hin und wappnete mich für die nächste Gesprächspause, in der ich etwas beisteuern würde.
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11-23-2023, 03:32 PM,
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RE: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
(11-21-2023, 03:51 PM)Ceridwen schrieb: Mit einem Lächeln wandte ich mich dem Statthalter zu, einem Mann, der schätzungsweise nur wenige Jahre jünger war als ich. "Salve, Statthalter Petilius Rufus! Es ist mir eine Freude, dich kennenzulernen. Ich hoffe, du hast dich bereits gut in Britannia eingelebt." Natürlich waren das nur höfliche Floskeln. Meiner Meinung nach war jeder Römer in Britannia einer zu viel! Aber das würde ich in diesem Kreis niemals laut sagen, denn das wäre glatter Selbstmord gewesen!
Ich lächelte zurückhaltend auf seine Antwort. Dekadenz war das richtige Wort! Die Verkommenheit der römischen Lebensart könnte vielleicht dazu führen, dass Rom eines Tages daran zerbrach, weil von innen heraus faulte wie eine Frucht.
"Nun, unser Gastgeber hat sich alle Mühe gegeben, uns einen schönen und unterhaltsamen Abend zu bereiten." Der hoffentlich bald endete! "Wie ich sehe, hat auch unser Schmied einen kleinen, bescheidenen Beitrag geleistet. Ich bemerkte die Skulptur am Eingang, die er geschaffen hat."
Lucius Petilius Rufus lächelte gekonnt.
Wirklich viel Zeit, sich irgendwie einzuleben, hatte er nicht gehabt, da er den Großteil seiner Amtszeit bislang damit verbracht hatte, zu reisen und sich um die vielen Probleme der Provinz zu kümmern. "Um mich mit der Provinz vertraut zu machen, habe ich diese Reise angetreten", antwortete er also diplomatisch und dachte, dass das Gespräch damit wahrscheinlich auch beendet wäre.
Aber die alte frau wollte sich noch unterhalten, wie es Damen ihres Alters häufig so an sich hatten. Also blieb Rufus weiterhin freundlich und widmete auch ihr diese fünf Minuten, die er heute wohl jedem Gast zugedenken würde. "Ja, die Statue ist wahrlich sehenswert. Ich habe mir sagen lassen, dass die Kelten die Schmiedekunst hoch schätzen, und angesichts dieser Statue ist das wohl auch berechtigt." Ein klein wenig Honig versüßte auch alten Keltinnen das Dasein, hoffte Rufus.
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11-23-2023, 04:34 PM,
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RE: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
(11-20-2023, 09:18 PM)Narcissus schrieb: Narcissus lachte ertappt. Da war er wohl etwas forsch gewesen.
"Privateres Ambiente, in der Tat", sagte er guter Laune. "Über so etwas unterhalte ich mich gern! Zu gegebener Zeit natürlich, immerhin will ich dich nicht stören. Leicht zu erreichen bin ich jedoch, in der Casa Liciniana."
Er sprach gedämpft, immerhin wollte er dem Legaten keinen Skandal einhandeln. Unschlüssig stand er zwischen den beiden Männern und fragte sich, wer nun zum Zug kam.
(11-22-2023, 04:24 PM)Flavianus Pytheas schrieb:
Narcissus jedoch schloss sich ihm an. Er hatte zwar abgewartet, bis Pytheas den LAPP angesprochen hatte, aber dann eben nicht mehr seine Antwort. Und Narcissus hatte dem Statthalter vorgeschlagen, ihn in der Casa Liciniana zu besuchen.
Dabei hätte es nur eines Winks bedurft, dass einer der Furiersklaven ihnen ein ruhiges Cubiculum angewiesen hätte. Gewiss waren die Sklaven für so etwas geschult; ganz gleich ob der Ehrengast nun einen der Sklaven, der anwesenden Hetären oder gar eine der Ehefrauen näher zu besichtigen wünschte.
Petilius Rufus schien aber ein leutseliges Gemüt zu besitzen. Zudem machte es den Eindruck, als würde ihm der Goldgelockte zu gefallen.
"Es braucht nur einen Moment, sagte Pytheas mit einem Lächeln. Denn wann hatte er die Chance, den Statthalter zu sprechen. Bald war dieser wieder im fernen Londinium. Sein Anliegen aber auch nicht vertraulich, weshalb Narcissus es ruhig zuhören konnte:
" Es geht um das grassierende Sumpffieber und die Trockenlegung des Iscaflussgeländes. Es ist ein medizinisches, doch es ist auch ein wirtschaftliches Problem. Mit dem Hochwasser kommt die Febris, eine Krankheit ähnlich wie Malaria. Römer und Einheimische leiden gleichermaßen. Ich wollte fragen, ob dieses Projekt auf die Agenda der Legio II Augusta gesetzt werden könnte?"
Malaria hatte auch jahrhundertelang das Gebiet zwischen Roms Hügeln unbewohnbar gemacht. Dann hatten die Latiner beschlossen, die Talsohle um das ehemalige Totenfeld herum trocken zu legen. Um das Gebiet effektiv zu entwässern, legten sie einen Graben an, die Cloaca Maxima, den Hauptabwasserkanal Roms. Die trockengelegte Talsohle wurde mit Geröll um insgesamt mehrere Meter angehoben und schließlich bebaut. Mit solch einem Projekt hätte eine Vexillation genug zu tun und würde weniger Leute belästigen. Straßenbau und Trockenlegung von Sümpfen gehörten in Friedenszeiten zu den militärischen Beschäftigungen. Unterbeschäftigte Legionäre waren in Pytheas Augen eine Plage.
Lucius Petilius Rufus biss in seine Fleischpastete.
Nachdem er heruntergekaut hatte, zuckte er zu dem Angebot, in ein Bordell zu gehen, nur unbestimmt die schultern. Nein, sowas war etwas für Leute, die keinen Ruf zu verteidigen hatten. Vielleicht würden ein paar der jungen Leute in seinem Gefolge die Chance noch nutzen und dort etwas Geld liegen lassen, aber er, der Legatus Augusi pro Praetore, ganz sicher nicht. Allerdings würde er das jetzt hier ganz sicher nicht ausdiskutieren, da auch nur der Hauch eines Gerüchtes, er könnte Männer mögen, ohnehin schon Hinderungsgrund genug war. Schade, aber dann war heute wohl nichts zu machen.
Stattdessen hörte er sich also das Anliegen des Medicus an, der wollte, dass das Gelände um die Stadt entwässert würde. Um Krankheiten vorzubeugen, wie er sagte. Rufus nickte langsam und bedächtig. "Gibt es hierzu schon irgendwelche Pläne? Unterlagen der Landvermesser oder dergleichen? Ich nehme nicht an, dass ein echter Haruspex bis hier herkommt." Die Etrusker waren selten, und noch seltener außerhalb ihrer Heimat. Ab und an ging mal einer zu diversen diplomatischen Aufgaben auf Reisen. Aber wohl kaum hier nach Norden in die Provinz. was schade war, denn die Kerle waren wirklich ganz passable Landplaner, und das nicht wegen der Deutung von Vogelflug.
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11-24-2023, 03:46 PM,
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RE: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
(11-15-2023, 11:43 PM)Frowin schrieb: Frowin hielt sich hier so gut es ging im Hintergrund. Das gelang ihm, weil die Leute alle diesen Jungen beachteten, der für die Statue posiert hatte. So konnte er sich etwas außerhalb halten, ohne dass ihn ständig jemand darauf ansprach, dass er nicht gut aussah oder sowas. Das konnte er wirklich nicht mehr hören. Er war gereizt und wollte doch nur, dass ihn die Leute mal in Ruhe ließen. Und was dachte sein Dominus sich denn? Wollte er nicht, dass er gewann? Er sollte jede wache Minute trainieren, als sich von Feier zu Feier zu hangeln, wo sich alle den Bauch vollstopfen durften außer ihm selbst. Götter, konnte es denn nicht einfach vorbei sein?
Ihm fiel ein junger Grieche in einfacher Kleidung auf, der sich ebenso unschlüssig umzusehen schien wie er selbst. Frowin nahm keinen Kontakt auf, wollte einfach nicht auffallen und lächelte den Gästen höflich zu.
"Frowin!", Saturninus winkte ihn zu sich her: "Na, bereit für das morgige Wagenrennen?", fragte er und wies mit einem Kopfnicken auf den Statthalter: "Das ist der edle Petilius Rufus, zu dessen Ehren Morgen das Rennen veranstaltet wird" Er klopfte dem Jungen auf die Schulter. Dabei tat es Saturninus Leid, dass er nicht viel Zeit für Frowin erübrigen konnte. Er nahm sich vor, mal wieder einen oder mehrere Tage auf dem Landgut zu verbringen, um dem jungen Wagenlenker Gesellschaft zu leisten - falls dieser das morgige Rennen gewann:
"Legat Augusti, dies hier ist mein Wagenlenker Frowin. Er stammt aus Gallien" , er schubste Frowin ein wenig vor. Dabei konnte er sondieren, ob Petilius Rufus nur aus Pflichtgefühl bei Wagenrennen zusah oder wie er selbst ein echter Fan war. Saturninus nahm sich wirklich Zeit, die Vorlieben und Abneigungen des Legat Augusti genau zu ergründen.
(11-19-2023, 07:32 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: Lucius Petilius Rufus nickte leicht.
“Sich um Waisen ohne Verwandtschaft zu kümmern ist sicherlich eine ehrenwerte Tätigkeit für eine Dame aus gutem Haus. Auch wenn das meistens ja eher weniger die steuerzahlende Bevölkerung betrifft, sondern mehr das Proletariat. Aber auch diese Kinder sind besser in einem sicheren Heim aufgehoben als irgendwo am Ende noch unrechtmäßig versklavt zu werden. Wie sieht es denn generell in Iscalis mit der untersten Schicht aus? Gibt es ein Versorgungssystem ähnlich der Annonae, oder ist dies aufgrund der überschaubaren Größe nicht nötig?“
Wenige Menschen konnten einfacher versorgt werden als die große Menge, die in Roma versorgt sein wollte, damit es nicht zu Aufständen kam.
"Es gibt hier sehr viel weniger Menschen, die gar nichts tun und nur von der Annonae leben würden", erwiderte Saturninus. Ganz ehrlich, wenn sich hunderttausend Stadtrömer in Rom, die an der Zitze von Göttin Annona hingen, plötzlich in Luft aufgelöst hätten, hätte er sie nicht vermisst. Sie ruhten sich auf ihrem Bürgerrecht aus und pflegten ihre Stimmen an den Meistbietenden zu verkaufen:
"Ich nehme an, dass liegt daran, dass sich in Iscalis außer den Minen kaum Großbetriebe mit viel Sklavenpersonal befinden. Doch auch dort gibt es freie Minenarbeiter, nicht alle sind Sklaven. Wie die Kelten auch, arbeiten die unteren Schichten im Kleinhandwerk, als Gehilfen in allen möglichen Gewerben oder als Tagelöhner auf dem Land. Das hält sie beschäftigt, und sie neigen weit weniger zu Aufständen als das Proletariat in der Hauptstadt"
(11-19-2023, 07:32 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: Lucius Petilius Rufus hob kurz die Augenbrauen.
Er merkte sehr wohl, dass Furius Saturninus ihn hier verführen wollte. Natürlich nicht selbst, aber eben doch. Und dafür hatte er gleich beiderlei Geschlechter an attraktiven Menschen bereit gestellt. Rufus fand solche Fürsorge ja durchaus nett und sah nichts ehrenrühriges darin, auf Prostituierte zuzugreifen. Aber in jeder Stadt wiederholte sich ähnliches durchaus, mal mehr und mal weniger subtil. Und auch wenn ihm sowohl die schwarze Schönheit als auch der blonde Jüngling durchaus gefielen und ein Bild von beiden zusammen durchaus mehr als nur ein netter Anblick wäre, konnte Rufus es sich schlicht nicht leisten, dass Gerüchte über ihn in Umlauf kamen. Erst recht nicht solche, die einen anderen Mann betreffen könnten. Das war der Tod für jegliche politische Karriere.
“Ich wusste gar nicht, dass es hier in Iscalis derlei gibt. Die beiden anzusehen vertreibt sicherlich den Gästen hervorragend die Zeit. Wenn er auch den Aulos beherrscht, können sie ja gemeinsam auftreten“, meinte er also nur vage zweideutig und hatte durchaus eindeutige Bilder im Kopf, die er aber eben genau dort zu belassen gedachte.
"Den Aulos nicht, aber Narcissus spielt gekonnt auf jeder Harfe", Saturninus merkte, dass der Statthalter seine Auswahl schöner Hetären beiderlei Geschlechts goutierte, und er winkte seinen Leibsklaven Scaevus zu sich heran. Der hatte die Stockhiebe gut überstanden und war so lieb wie immer.
"Wenn es dir hier in diesen Räumen für den ungestörten Hörgenuss zu unruhig sein sollte, so gibt es die Möglichkeit, sich in Cubicula zurück zuziehen. Das hier ist mein Sekretär Scaevus, er zeigt dir den Weg und bringt dir an Zerstreuung, was immer du wünschst, edler Petilius Rufus", er lächelte zuvorkommend.
Dem Sklaven hatte er aber befohlen, sein eigenes Cubiculum mit Kissen und Lampen prächtig herzurichten, und Batrachis, die leicht froschäugige Sklavin, würde dort die Dienste eines Pagen versehen. Saturninus wollte eine heitere, stressfreie Atmosphäre schaffen und je mehr sich der Statthalter entspannte, desto besser für Iscalis - und Saturninus selbst.
(11-22-2023, 01:28 PM)Liciniana Aglaia schrieb: Mit sehr vornehmer Verspätung erschien auch ich auf dem Fest. Ich wollte nicht gleich von Beginn an anwesend sein, da die erste Stunde für gewöhnlich ohnehin eher langweilig war, bis alle genug getrunken und die Stimmung sich gelockert hatte. Außerdem wollte ich die Möglichkeit haben, notfalls im Gewirr verschwinden zu gehen, falls wirklich, wie Saturninus gesagt hatte, der Tribun anwesend sein würde, der mich damals in Cheddar angegriffen und gebissen hatte.
Dem Anlass entsprechend hatte ich mich fein gemacht. Da mein Bauch nicht mehr wirklich zu verbergen war, verzichtete ich auch darauf und trug ein zweilagiges Kleid, weiß und Rot, das so geschickt geschnitten war, dass sich der rote Stoff unterhalb der Brüste teilte und weiße Baumwolle aus Ägypten so meine kleine Kugel umschmeichelte. Wenn man etwas nicht verstecken konnte, betonte man es eben und trug es stolz daher. Dazu trug ich den hübschen Goldschmuck, den Owain mir geschenkt hatte, und ebenso goldene Perlen in meinem hochgesteckten Haar, das neckisch in Locken an einer Seite wieder über meine Schulter fiel. Dieser unordentliche Look hatte eine Stunde zum Frisieren gebraucht. Dazu trug ich hübsche, weiße Schuhe, die eine anständige Dame wohl nicht getragen hätte, war das Nagelmuster doch so raffiniert auf die Unterseite gehämmert, dass in meinen Spuren Folge mir zu lesen war – wenn man hier denn Spuren hinterlassen würde. Auf Marmor war das wohl eher unwahrscheinlich.
Ich blickte mich einmal im Gewirr um und entdeckte Saturninus bei dem Mann, den ich als den Statthalter identifizierte. Ich nickte ihm einmal lächelnd zu, gesellte mich aber freilich nicht zu ihm. Sowas wäre aufdringlich gewesen. Es reichte, dass er mich gesehen hatte, um Leon als meinen Schatten in meine Richtung zu schicken.
Und dann machte ich mich auch an die Arbeit. Am Rand der Feiernden hatte sich eine kleine Menschentraube gebildet. Ich kam näher und besah mir, was so interessant war, und es war ein Spiel. Latrunculi. Perfekt, denn ich war gut darin. Ich beobachtete eine Weile, nach welchen regeln die beiden Männer spielten – es gab etliche Variationen davon, was erlaubt war und was nicht – und wartete auf einen geeigneten Moment. Einer der beiden, ein junger Bursche aus dem Gefolge des Statthalters, lag zwei Steine zurück und war drauf und dran, zu verlieren. Er überlegte fieberhaft und wollte nach einem Stein greifen, als ich ein leises “Ah!“ von mir gab und er daraufhin zu mir sah. Ich lächelte mein gewinnendstes Lächeln und beugte mich zu ihm. “Das würde ich nicht tun. Nimm lieber den Stein am Rand und setzte ihn zwei Felder vor“, schlug ich vor. Er schaute erst kritisch, machte dann aber, was ich sagte. Wie von mir schon erahnt schnappte sich sein Gegner daraufhin noch einen dritten Stein, weshalb der junge Mann erst empört zu mir schaute. Also beugte ich mich wieder vor und gab ihm ein, welchen Stein er als nächstes ziehen sollte. So ging es drei Züge, bis ich schließlich auf seinem Schoß saß und der Dux des Gegners plötzlich fast umzingelt war. Noch fünf weitere Züge, und mein junger, neuer Freund hatte gewonnen und freute sich ausgiebig darüber. So sehr, dass er mir nebenbei das Bein hinaufstreichelte und sich nicht im mindesten von meinem Bauch stören ließ. Im Gegenteil, wenn ich die Gefühle durch Kleid und Tunika richtig einordnete, freute er sich gerade wirklich sehr darüber, wie und wo ich saß.
Kaum war Aglaia eingetroffen - sie war nun hochschwanger, doch anstatt es zu verstecken, betonte sie ihren Bauch mit weißer und rotem Stoff und sah so verführerisch aus wie eine Fruchtbarkeitsgöttin, die sich gerade von ihrem Lager erhoben hatte, um ihrem jungen Geliebten entgegen zu gehen, schickte Saturninus auch schon Leon, sie zu beschützen, los. Der Spartaner blieb im Schatten einer Säule, bereit sich jeden zu greifen, der Aglaia respektlos kam. Aber dazu kam es vorläufig nicht nicht, stattdessen wurde die junge Hetäre zum Mittelpunkt einer fröhlichen Gesellschaft junger Adliger, die sich die Zeit mit Latrunculi beziehungsweise Zusehen bei dem selben vertrieb. Als Saturninus angezogen vom Gelächter sich näherte, hatte einer der Jungen aus dem Gefolge des Statthalters dank ihres Rates gerade gewonnen. Aglaia saß auf seinem Schoss. Um Saturninus Mund zuckte ein Lächeln:
"Nicht nur Venus, sondern auch Fortuna. Oder Victoria?", sagte er. Er wäre gerne an der Stelle des jungen Mannes gewesen. Dessen Augen leuchteten, und er konnte sein Glück gar nicht fassen.
(11-23-2023, 03:32 PM)Lucius Petilius Rufus schrieb: Lucius Petilius Rufus lächelte gekonnt.
Wirklich viel Zeit, sich irgendwie einzuleben, hatte er nicht gehabt, da er den Großteil seiner Amtszeit bislang damit verbracht hatte, zu reisen und sich um die vielen Probleme der Provinz zu kümmern. "Um mich mit der Provinz vertraut zu machen, habe ich diese Reise angetreten", antwortete er also diplomatisch und dachte, dass das Gespräch damit wahrscheinlich auch beendet wäre.
Aber die alte frau wollte sich noch unterhalten, wie es Damen ihres Alters häufig so an sich hatten. Also blieb Rufus weiterhin freundlich und widmete auch ihr diese fünf Minuten, die er heute wohl jedem Gast zugedenken würde. "Ja, die Statue ist wahrlich sehenswert. Ich habe mir sagen lassen, dass die Kelten die Schmiedekunst hoch schätzen, und angesichts dieser Statue ist das wohl auch berechtigt." Da Ceridwen und auch Petilius Rufus nun die Aufmerksamkeit auf die hübsche Bronzestatue lenkten, blieb es auch nicht aus, dass einer der Bürgermeister sie sah: "Wirklich reizend für einen Einheimischen", sagte er und schaute sich ein wenig um, ob der Statthalter seine Expertise auch vernommen hatte. Dann erblickte er Saturninus:
"Sag einmal, edler Furius Saturninus, arbeitet dieser Licinianus Owen nur für dich oder auch für andere?", fragte er, und mehrere Gäste nickten: "Wo hast du ihn versteckt?"
Versteckt hatte Saturninus ihn gar nicht. Aglaia hatte ihren Mann wohlweislich nicht mitgebracht. Bevor er antworten konnte, fuhr der Mann fort:
"Zeige uns doch dein Wundertier, o Furius!"
"Ähem", Saturninus wollte ein guter Gastgeber sein. Einige schlossen sich an: "Ich würde auch gerne in Iscalis arbeiten lassen" " Bitte lass deinen Freigelassenen herholen"
"Er ist nicht mein Freigelassener. Aber ich lasse nach ihm schicken", erwiderte Saturninus, der nicht ungefällig sein wollte. Er sandte Seasnán, um Owen aus der Casa des Roten Mondes zu holen (Eigentlich hoffte er, dass er in Cheddar und somit nicht anzutreffen war) und Scaevus diskret zu Aglaia, damit er ihr mitteilte, dass ihr Gatte womöglich eintreffen würde.
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11-24-2023, 09:14 PM,
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RE: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
(11-24-2023, 03:46 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb:
"Es gibt hier sehr viel weniger Menschen, die gar nichts tun und nur von der Annonae leben würden", erwiderte Saturninus. Ganz ehrlich, wenn sich hunderttausend Stadtrömer in Rom, die an der Zitze von Göttin Annona hingen, plötzlich in Luft aufgelöst hätten, hätte er sie nicht vermisst. Sie ruhten sich auf ihrem Bürgerrecht aus und pflegten ihre Stimmen an den Meistbietenden zu verkaufen:
"Ich nehme an, dass liegt daran, dass sich in Iscalis außer den Minen kaum Großbetriebe mit viel Sklavenpersonal befinden. Doch auch dort gibt es freie Minenarbeiter, nicht alle sind Sklaven. Wie die Kelten auch, arbeiten die unteren Schichten im Kleinhandwerk, als Gehilfen in allen möglichen Gewerben oder als Tagelöhner auf dem Land. Das hält sie beschäftigt, und sie neigen weit weniger zu Aufständen als das Proletariat in der Hauptstadt"
[...]
"Den Aulos nicht, aber Narcissus spielt gekonnt auf jeder Harfe", Saturninus merkte, dass der Statthalter seine Auswahl schöner Hetären beiderlei Geschlechts goutierte, und er winkte seinen Leibsklaven Scaevus zu sich heran. Der hatte die Stockhiebe gut überstanden und war so lieb wie immer.
"Wenn es dir hier in diesen Räumen für den ungestörten Hörgenuss zu unruhig sein sollte, so gibt es die Möglichkeit, sich in Cubicula zurück zuziehen. Das hier ist mein Sekretär Scaevus, er zeigt dir den Weg und bringt dir an Zerstreuung, was immer du wünschst, edler Petilius Rufus", er lächelte zuvorkommend.
Dem Sklaven hatte er aber befohlen, sein eigenes Cubiculum mit Kissen und Lampen prächtig herzurichten, und Batrachis, die leicht froschäugige Sklavin, würde dort die Dienste eines Pagen versehen. Saturninus wollte eine heitere, stressfreie Atmosphäre schaffen und je mehr sich der Statthalter entspannte, desto besser für Iscalis - und Saturninus selbst.
Lucius Petilius Rufus nahm sich einen Becher verdünnten Weines.
“Die Versorgung von Sklaven ist Sache ihres Besitzers. Die Versorgung der Bürger Roms ist die Pflicht des Senats. Und es ist eine Ehre und ein Privileg, zu jenen zu zählen, die das möglich machen“, erinnerte Rufus an die Rollenverteilung innerhalb Roms. Auch wenn der Pöbel eben Pöbel war, er war auch Rom. Und jeder, der irgendwie politische Karriere machen wollte, stellte besser besonders heraus, wie sehr er sich um eben diesen kümmerte. Das wusste der Kaiser, und das wusste auch jeder Senator. Aber hier in der Provinz war es wohl anders und die Menschen hier suchten ihre Macht wohl weniger beim Volk.
Als das Gespräch auf die hübschen Unterhalter kam, lächelte Rufus kurz und schüttelte leicht den Kopf. Ja, es wurde häufig versucht, ihm jemanden ins Bett zu legen, um sich so seiner Gunst zu versichern. Das hier war zugegebenermaßen ein interessanter Versuch, das zu tun.
“Und allen anderen den Genuss der Darbietung vorenthalten? Das wäre schon sehr egoistisch“, meinte er und gab damit einer sofortigen Inanspruchnahme eine Absage. Einfach irgendwelche Prostituierten zu sich befehlen konnte er auch selbst, darin lag nun kein besonderer Reiz für ihn. Ja, den Blonden und die Nubierin zusammen zu sehen wäre sehr erregend und nach seinem Geschmack, aber nicht auf diese Weise. Vielleicht wollte Rufus ein wenig ernsthaft verführt werden und nicht einfach stumpf befehlen, zu erhalten, was ihm gefiel. Das war immer das Elend an Machtpositionen, dass alle auf Befehle warteten.
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11-25-2023, 03:34 PM,
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Liciniana Aglaia
Exklusive Hetäre
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RE: Die Reichen und die Schönen - Cena zu Ehren des Statthalters Petilius Rufus
(11-24-2023, 03:46 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb:
Kaum war Aglaia eingetroffen - sie war nun hochschwanger, doch anstatt es zu verstecken, betonte sie ihren Bauch mit weißer und rotem Stoff und sah so verführerisch aus wie eine Fruchtbarkeitsgöttin, die sich gerade von ihrem Lager erhoben hatte, um ihrem jungen Geliebten entgegen zu gehen, schickte Saturninus auch schon Leon, sie zu beschützen, los. Der Spartaner blieb im Schatten einer Säule, bereit sich jeden zu greifen, der Aglaia respektlos kam. Aber dazu kam es vorläufig nicht nicht, stattdessen wurde die junge Hetäre zum Mittelpunkt einer fröhlichen Gesellschaft junger Adliger, die sich die Zeit mit Latrunculi beziehungsweise Zusehen bei dem selben vertrieb. Als Saturninus angezogen vom Gelächter sich näherte, hatte einer der Jungen aus dem Gefolge des Statthalters dank ihres Rates gerade gewonnen. Aglaia saß auf seinem Schoss. Um Saturninus Mund zuckte ein Lächeln:
"Nicht nur Venus, sondern auch Fortuna. Oder Victoria?", sagte er. Er wäre gerne an der Stelle des jungen Mannes gewesen. Dessen Augen leuchteten, und er konnte sein Glück gar nicht fassen.
[...]
Da Ceridwen und auch Petilius Rufus nun die Aufmerksamkeit auf die hübsche Bronzestatue lenkten, blieb es auch nicht aus, dass einer der Bürgermeister sie sah: "Wirklich reizend für einen Einheimischen", sagte er und schaute sich ein wenig um, ob der Statthalter seine Expertise auch vernommen hatte. Dann erblickte er Saturninus:
"Sag einmal, edler Furius Saturninus, arbeitet dieser Licinianus Owen nur für dich oder auch für andere?", fragte er, und mehrere Gäste nickten: "Wo hast du ihn versteckt?"
Versteckt hatte Saturninus ihn gar nicht. Aglaia hatte ihren Mann wohlweislich nicht mitgebracht. Bevor er antworten konnte, fuhr der Mann fort:
"Zeige uns doch dein Wundertier, o Furius!"
"Ähem", Saturninus wollte ein guter Gastgeber sein. Einige schlossen sich an: "Ich würde auch gerne in Iscalis arbeiten lassen" " Bitte lass deinen Freigelassenen herholen"
"Er ist nicht mein Freigelassener. Aber ich lasse nach ihm schicken", erwiderte Saturninus, der nicht ungefällig sein wollte. Er sandte Seasnán, um Owen aus der Casa des Roten Mondes zu holen (Eigentlich hoffte er, dass er in Cheddar und somit nicht anzutreffen war) und Scaevus diskret zu Aglaia, damit er ihr mitteilte, dass ihr Gatte womöglich eintreffen würde.
Ich saß auf dem Schoß meines neuen besten freundes und flüsterte ihm gerade ein paar Zweideutigkeiten ins Ohr, als sich hinter mir jemand räusperte. Als ich Aufblickte, stand da ein Sklave, Scaevus, der erst, als ich ihn fragend ansah, näher trat und mir ins Ohr flüsterte, dass Saturninus Owain ebenfalls eingeladen habe und mir deshalb Bescheid geben wollte. Ich nickte kurz und einen Moment lang war meine Stirn sorgenvoll verzogen. Etwas, das mein neuer, junger Galan gleich bemerkte und mich fragte, was los sei.
“Ach, nichts, was uns heute bekümmern sollte“, lachte ich ihm zu und kümmerte mich dann weiter darum, meine Hände immer wieder über Körperpartien fahren zu lassen, die ihm gefielen, und ihn sich wie der König des Festes fühlen zu lassen.
Nicht lange danach war er mir gänzlich verfallen, als ich eine Stimme in der Nähe hörte, die mir bekannt vorkam. Ich hob den Kopf, nachdem ich gerade leicht am Ohr meines jungen Freundes geknabbert hatte, und erblickte Saturninus, der mich fast sehnsüchtig ansah. Ich wandte mich meinem Begleiter zu. “Entschuldigst du mich einen Moment? Ich muss den Hausherrn begrüßen.“
“Nein, bleib hier!“ jammerte er und hielt mich leicht fest, aber ich entzog mich ihm und warf ihm über die schulter einen Luftkuss zu, ehe ich die paar Schritte zu Saturninus hinübertänzelte, gekonnt lächelnd, als wäre nichts weiter.
“Ah, Furius Saturninus! Welch schönes Fest!“ begrüßte ich ihn unverfänglich, ergriff seine Hände zur Begrüßung und beugte mich vor, um ihm einen Kuss auf die Wange zu hauchen. Bei einer Hetäre achtete niemand darauf, dass ich mich an Grenzen anderer halten musste. Ja, man erwartete von mir, dass ich mich verführerisch und etwas übereuphorisch zeigte.
Ich nutzte die Gelegenheit auch gleich, dass ich so nah bei ihm war, um ihn leise wissen zu lassen: “Ich bin übrigens böse auf dich“ Ja, ich wollte, dass er das wusste. Immerhin hatten wir neulich über Owain gesprochen und er hatte mir zugesagt, ihn nicht einzuladen, und nun hatte er mir seinen Sklaven geschickt, ihn doch einzuladen. Da durfte ich mit ihm schmollen.
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