11-14-2023, 09:57 PM,
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Licinianus Owain
Begnadeter Kunstschmied
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Beiträge: 290
Themen: 14
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RE: Garten
(11-05-2023, 09:32 PM)Narcissus schrieb: Narcissus war froh, dass der Ärger nochmal abgehalten worden war. Tatsächlich schien sich Owain wieder im Griff zu haben, während Saturninus sich typisch römisch gleichgültig gab, obwohl er innerlich vermutlich kochte.
Er stieß noch einmal mit den Männern an und nachdem alle ein paar Schlucke genommen hatten, sagte er schließlich:
"Also, nicht, dass ich dich loswerden wollen würde, lieber Owain, da ich deine Gesellschaft ebenso schätze wie die aller anderen hier, doch ich kann sehen, dass der Kunstschmied es gar nicht erwarten kann, loszulegen. Wir sollten niemanden hier länger festhalten als nötig, zumal er für diese Aufgabe nicht so viel Zeit hat, oder?"
Er vermutete mal, dass es besser war, die Versammlung hier aufzulösen, bevor ein neuer Streit entbrannte, vielleicht darüber, wer hier den größten Schwanz hatte.
"Wieso erzählst du, Saturninus, mir nicht noch mehr über die derzeitige politische Landschaft? Ich fand unsere Unterhaltung sehr anregend."
(11-10-2023, 03:14 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: "Vielleicht hast du recht, mein lieber Narcissus und Owen ist wirklich im Aufbruch. Aber einen Becher Wein trinken wir noch zusammen, bevor er an seinen Schmelzofen eilt", sagte Saturninus, der weder als Pedant noch als Geizhals gelten wollte. Er hob seinen Becher:
"Auf die Schönheit, auf die Kunst und auf die Kunstfertigkeit", sprach er, nachdem er etwas Wein für Bacchus auf den Boden gesprengt hatte. Scaevus trank und verzog sein Gesicht, als Sklave bekam er normalerweise keinen so guten Wein, beziehungsweise nur Tresterwein mit Wasser verdünnt als Lora , und die Mischung schien ihm recht stark:
"Ich bin auch kein bisschen betrübt darüber, dass unser Kunstschmied dein Bild mit nimmt, da ich das Original hier behalten darf. Möchtest du gerne das Haus besichtigen, Narcissus?"
Es war Saturninus anzumerken, dass er jetzt genug für heute an dem Hochzeitsgeschenk für Iulius Cato gearbeitet hatte, obwohl er nicht mehr getan hatte, als die Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Nun wollte er entspannen, und das wollte er gerne mit dem goldgelockten Apoll tun.
Nachdem wir miteinander angestoßen und getrunken hatten, schien es Narcissus plötzlich ziemlich eilig zu haben, mich los zu werden. Nicht, dass ich etwas dagegen hatte, denn mich hielt hier nichts! Ich fühlte mich in der Gegenwart des Furiers nicht besonders wohl. Ich musste immerzu daran denken, dass er mit meiner Frau schlief, wenn ihm danach war. Narcissus meinte, ich wolle nun ganz schnell zurück zur Schmiede, um mit meiner Arbeit zu beginnen. Auch der Furius sah das ähnlich und erhob nochmals seinen Becher und trank sauf die Kunst und die Kunstfertigkeit. Mir blieb nichts anderes übrig, als noch einen Schluck Wein zu trinken.
"Ja, dann werde ich mal aufbrechen! Furius, danke für den Wein! Narcissus! Valete!" Ich nickte beiden Männern zu, klemmte mir Scaevus' Zeichnungen unter den Arm und ging.
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11-18-2023, 05:38 PM,
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RE: Garten
(11-11-2023, 01:37 AM)Narcissus schrieb: Er nickte dem Kunstschmied unauffällig zu. Der sollte jetzt mal nicht dumm sein und die Chance nutzen, die er ihm hier eröffnet hatte. Er war schließlich fast sowas wie sein Schwager. Quasi. So verschwägert ein fremder Kelte, der Sklave seiner Lehrerin/Liebhaberin/Frau, die wie eine Schwester für ihn war, eben sein konnte.
"Und auf Kunstliebhaber mit wahnsinnig tiefen Taschen", gab er verschmitzt auf den Trinkspruch zum Besten. Ach je, der arme Scaevus wirkte, als bekomme ihm der Tropfen nicht. Narcissus hingegen mochte ihn sehr. Er hatte nie viel davon gehalten, den guten Wein zu verdünnen. Manche Tage waren nüchtern schließlich kaum zu ertragen.
Lächelnd wandte er sich nun Saturninus zu, dem er mit einem Zeigefinger über die Brust fuhr.
"Was für eine Frage. Was für einer wäre ich denn, würde ich dir die Gelegenheit vorenthalten, mir deinen geradezu abartigen Reichtum und deinen Geschmack vor Augen zu führen? Außerdem habe ich dich vermisst."
Die letzten Worte hatte er geflüstert und zwinkerte ihm zu, als er Saturninus' Hände in die seinen nahm.
"Wollen wir dann...? Soll ich mich wieder anziehen oder...?"
Saturninus hatte Owen noch an die Haustür begleiten lassen. Nun war er mit Narcissus alleine (Scaevus zählte nicht mit):
"Owen scheint wirklich Talent zu haben. Dennoch frage ich mich, wie sich das Zusammenleben von Aglaia mit so einem Barbaren gestaltet. ...Von mir aus bräuchtest du nichts anziehen. Weder Samt noch Seide können mit deiner Schönheit mithalten", sagte er ehrlich:
"Aber es könnte doch passieren, dass du der holden Weiblichkeit des Hauses hier über den Weg läufst. Und auch wenn sie zweifellos sich an deinem Anblick erfreuen würden, gebietet es doch die Sittenstrenge, dass sie sich entsetzen und empören. Daher wirf dir etwas über", er lachte und erklärte, in dem er in Richtung der Haustür wies:
"Die Villa hier ist aufgebaut wie jedes römische Haus - du kommst hinein und hast quasi eine Sichtachse durch bis ganz hinten in den Garten. Allerdings ist sie größer als es ein Stadthaus in Rom wäre. Die hiesigen Grundstückpreise sind nicht zu vergleichen!"
Er nahm seinen goldgelockte Liebhaber mit ins Peristyl: "Willst du dich nach dem langen Modellstehen ein wenig aufwärmen, Narcissus? Mein Schlafzimmer wird von einem Hypocaustum beheizt, und Wein gibt es auch...ah, da kommt Apollinaris, mein Hausverwalter. Apollinaris, fünf Stockhiebe hat sich Scaevus, weil er den Stock nicht groß genug gezeichnet hat, verdient. Aber verletze ihn nicht, ich brauche ihn noch"
Der alte Hausverwalter war aufgetaucht. Wenn er über Saturninus Aussage verwirrt war, ließ er es sich nicht anmerken. Er winkte Scaevus zu sich her.
Saturninus jedoch plauderte weiter, als wäre nichts geschehen. Hätte man ihn gefragt, ob er sich als grausam empfand, hätte er das entschieden verneint. Er behandelte seine Sklaven gewöhnlich gut, kannte ihre Vorlieben und Abneigungen und dachte oft daran, ihnen eine kleine Freude zu machen. Jetzt aber war Saturninus mit seinen Gedanken woanders - nämlich bei Narcissus, mit dem er gerne ins Bett wollte...
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11-18-2023, 05:38 PM,
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RE: Garten
(11-11-2023, 01:37 AM)Narcissus schrieb: Er nickte dem Kunstschmied unauffällig zu. Der sollte jetzt mal nicht dumm sein und die Chance nutzen, die er ihm hier eröffnet hatte. Er war schließlich fast sowas wie sein Schwager. Quasi. So verschwägert ein fremder Kelte, der Sklave seiner Lehrerin/Liebhaberin/Frau, die wie eine Schwester für ihn war, eben sein konnte.
"Und auf Kunstliebhaber mit wahnsinnig tiefen Taschen", gab er verschmitzt auf den Trinkspruch zum Besten. Ach je, der arme Scaevus wirkte, als bekomme ihm der Tropfen nicht. Narcissus hingegen mochte ihn sehr. Er hatte nie viel davon gehalten, den guten Wein zu verdünnen. Manche Tage waren nüchtern schließlich kaum zu ertragen.
Lächelnd wandte er sich nun Saturninus zu, dem er mit einem Zeigefinger über die Brust fuhr.
"Was für eine Frage. Was für einer wäre ich denn, würde ich dir die Gelegenheit vorenthalten, mir deinen geradezu abartigen Reichtum und deinen Geschmack vor Augen zu führen? Außerdem habe ich dich vermisst."
Die letzten Worte hatte er geflüstert und zwinkerte ihm zu, als er Saturninus' Hände in die seinen nahm.
"Wollen wir dann...? Soll ich mich wieder anziehen oder...?"
Saturninus hatte Owen noch an die Haustür begleiten lassen. Nun war er mit Narcissus alleine (Scaevus zählte nicht mit):
"Owen scheint wirklich Talent zu haben. Dennoch frage ich mich, wie sich das Zusammenleben von Aglaia mit so einem Barbaren gestaltet. ...Von mir aus bräuchtest du nichts anziehen. Weder Samt noch Seide können mit deiner Schönheit mithalten", sagte er ehrlich:
"Aber es könnte doch passieren, dass du der holden Weiblichkeit des Hauses hier über den Weg läufst. Und auch wenn sie zweifellos sich an deinem Anblick erfreuen würden, gebietet es doch die Sittenstrenge, dass sie sich entsetzen und empören. Daher wirf dir etwas über", er lachte und erklärte, in dem er in Richtung der Haustür wies:
"Die Villa hier ist aufgebaut wie jedes römische Haus - du kommst hinein und hast quasi eine Sichtachse durch bis ganz hinten in den Garten. Allerdings ist sie größer als es ein Stadthaus in Rom wäre. Die hiesigen Grundstückpreise sind nicht zu vergleichen!"
Er nahm seinen goldgelockte Liebhaber mit ins Peristyl: "Willst du dich nach dem langen Modellstehen ein wenig aufwärmen, Narcissus? Mein Schlafzimmer wird von einem Hypocaustum beheizt, und Wein gibt es auch...ah, da kommt Apollinaris, mein Hausverwalter. Apollinaris, fünf Stockhiebe hat sich Scaevus, weil er den Stock nicht groß genug gezeichnet hat, verdient. Aber verletze ihn nicht, ich brauche ihn noch"
Der alte Hausverwalter war aufgetaucht. Wenn er über Saturninus Aussage verwirrt war, ließ er es sich nicht anmerken. Er winkte Scaevus zu sich her.
Saturninus jedoch plauderte weiter, als wäre nichts geschehen. Hätte man ihn gefragt, ob er sich als grausam empfand, hätte er das entschieden verneint. Er behandelte seine Sklaven gewöhnlich gut, kannte ihre Vorlieben und Abneigungen und dachte oft daran, ihnen eine kleine Freude zu machen. Jetzt aber war Saturninus mit seinen Gedanken woanders - nämlich bei Narcissus, mit dem er gerne ins Bett wollte...
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11-18-2023, 08:42 PM,
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Narcissus
Forenmitglied
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Beiträge: 129
Themen: 6
Registriert seit: Jan 2023
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RE: Garten
Narcissus war froh, dass Owain von dannen ging. Nicht, dass er ihn nicht mochte, aber er wollte auch nicht, dass die Nummer hier aus dem Ruder lief. Dann hatte Aglaia einen Mann und er einen Kunden weniger. Das musste ja nun nicht sein.
Schmunzelnd, denn Saturninus hatte ja recht, zog er sich die Sachen wieder über, die er sich von Scaevus reichen ließ, schenkte diesem noch ein letztes Zwinkern und folgte dann seinem Gastgeber, der ihm voller Stolz seine Villa präsentierte. Er nickte verstehend und mit der angemessenen Menge Bewunderung in der Miene.
"Ja, die Preise hier sind wirklich lachhaft, wenn man sie mit der Hauptstadt vergleicht. Und die Luft ist auch besser. Wenn es nicht so kalt wäre, wäre dieser Ort Rom jederzeit vorzuziehen."
Er bemerkte wohl, wie Apollinaris sich mit Scaevus von dannen machte. Hoffentlich kam der arme Kerl gut weg.
Diskret nahm Narcissus Saturninus' Hand in die seine.
"Weißt du, wenn der Rote Mond mal zu eng für mich wird, suche ich mir vielleicht auch ein hübsches Domizil. Wird nicht so groß wie dieses, aber man muss ja nicht bescheiden sein. Ein Hypocaustum im Schlafzimmer klingt gut, wieso... zeigst du es mir nicht einmal? Ich werde heute ohnehin nicht zurückerwartet."
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10-09-2024, 09:41 PM,
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Cassia
» Feuerkünstlerin
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Beiträge: 79
Themen: 3
Registriert seit: Oct 2023
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RE: Garten
Nachdem es den Vormittag über geregnet hatte, strahlte am Nachmittag die Sonne von einem beinahe wolkenlosen Himmel. Die vereinzelten Wölkchen am Himmel trugen mit Sicherheit keinen Regen mehr in sich, so dass Cassia den leisen Vorschlag unterbreitete, ob sie Furia Saturnina in den Hortus begleiten sollte. Iolanthe hatte gegen den Vorschlag der neuen Sklavin nichts einzuwenden und auch Furia Saturnina war hellauf begeistert. Was man an dem hellen funkeln in ihren Augen erkennen konnte. Cassia hatte zwei hübsche Schleifen in das schwarze Haar der jungen Saturnina geflochten. Bevor sie der jungen Domina nach draußen folgte. Dicht auf war Iolanthe, die darauf achtete, dass beide keinen Blödsinn machten. Und das Furia Saturnina nichts geschah. Nicht auszudenken, wenn die junge Domina auf dem Pflaster ausrutschte und zu Boden stürzte. Mit einem sanften Lächeln folgte Cassia ihrer jungen Domina, die nur wenige Schritte vor ihr entfernt über das Pflaster hüpfte. Die verantwortungsbewusste Iolanthe immer dichtauf.
“Nicht so schnell junge Domina.“
War es dann Cassias Stimme die erklang, während Furia Saturnina zu der jungen Ioculātrīx zurück lief und sich an Cassias Beine schmiegte. Dann ihre Arme empor streckte. Und Cassia verstand. Mit einem sanften Lächeln, hob Cassia die junge Domina auf und setzte sie sich auf ihre Schulter. Um dann mit einer bitteren Süße zu erkennen, dass diese Zeit alsbald vorbei sein würde, sollte Furia Saturnina tatsächlich die Handarbeit der patrizischen Damen beigebracht bekommen. Was würde dann wohl aus ihr werden? Würde man sie tatsächlich freilassen oder würde sie andere Aufgaben im furischen Haushalt zugewiesen bekommen?
Gemeinsam mit Iolanthe breitete Cassia eine Decke im warmen Gras des Hortus aus, während Furia Saturnina davon lief, um nach Stöckchen und Steinen zu suchen. Doch noch bevor sich die Amme erheben konnte, war es Cassia die der jungen Domina nachlief, um Furia Saturnina im Auge behalten zu können.
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