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Porta I Eingang
09-02-2023, 08:42 AM,
Beitrag #21
RE: Porta I Eingang
Liebevoll schaute Iulius seinen Cupido an. Gerne hätte er ihn zumindest umarmt, doch hier waren sie nicht alleine.
Ich wusste doch, dass du der richtige für diese wichtige Aufgabe bist. Was ich bisher sehen konnte gefällt mir alles sehr gut. Leider kann ich nicht bleiben. Ich habe aber noch eine wichtige Aufgabe für dich, die du zwischenzeitlich erledigen musst.“ Cato machte eine Pause und holte eine Tabula hervor. „Du hast die Aufgabe einen Teil der Gäste persönlich zu unserer Hochzeit einzuladen. Das bedeutet also, du sprichst die Einladung vor dem Hausherrn aus. Sollte keiner zu hause sein, muss du leider doch zur Feder greifen und sie auf Papyrus niederschreiben.“ Fragend schaute er Nefertem in seine dunkle oft unergründlich wirkende Augen. „Was denkst du? Du schaffst das doch.“ Für ihn bestand kein Zweifel, er war der richtige für diese Aufgabe. Jetzt zeigt er ihm die Tabula.


Der Tribun Iulius Cato gibt sich die Ehre,
den edlen Marcus Nautius Philus
zu seiner Vermählung mit der edlen Claudia Sabina herzlich einzuladen.
Wir bitten dich diese Einladung anzunehmen.

Diese bitte mit werter oder werte ansprechen.

Die wertenr  Minenbaron Aulus Balventius Scapula
Der werte Aulus Plautius Montanus
Die werten Titus Thorius Tympanus und sein Bruder Galeo Blosius
Der werte Handelsherr Decimus Balventius Varro



Abermals stellte er die Frage: "Was denkst du, schaffst du das? Wenn du das erledigt hast kommst du am Abend in mein Haus in der Castra. Die Wachen haben die Anweisung dich jederzeit durchzulassen.“ Ein sanftes über die Wangen streichen zum Abschied konnte er sich doch nicht verkneifen.
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Honoratior von Iscalis
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09-02-2023, 11:41 AM,
Beitrag #22
RE: Porta I Eingang
Den liebevollen Glanz in den Augen seines Dominus erkannte Nefertem als er seinen Blick kurzzeitig anhob, um seinem Herrn direkt entgegen zu blicken. Jener Glanz in des Iuliers Augen war es, welcher Nefertems Herz zum beben brachte und sich das Lächeln auf seinen Lippen intensivierte. Am liebsten hätte er sich seinem Dominus genähert, doch hier waren sie nicht alleine und so blieb der Dunkelhaarige in gebührendem Abstand zu seinem Herrn stehen. Als sein Dominus zum sprechen ansetzte, spitzte Nefertem seine Ohren und lauschte der Stimme des Tribuns. Marcus Iulius Cato hatte noch eine Aufgabe für ihn, die er selbst nicht erledigen konnte? Fragend nun richtete der Sklave seinen Blick auf seinen Herrn und bemerkte wie der Iulier eine Tabula hervor zog.

“Wie du wünscht Dominus. Ich werde die Einladung zu eurer Hochzeit persönlich gegenüber den Hausherren aussprechen. Wenn mir dies nicht möglich ist, werde ich die Neuigkeit auf Papyrus festhalten.

Wiederholte Nefertem die Wünsche seines Herrn und erzitterte leicht, als ihm bewusst wurde, dass er dabei in andere Häuser kommen würde. Denn dies gefiel dem jungen Aegypter.

“Du kannst dich auf mich verlassen Herr, das weißt du doch.“

Jene letzten Worte des Satzes hatte Nefertem äußerst leise ausgesprochen. Dafür hatte er sich näher an seinen Dominus heran geschoben, um diese Worte in dessen Ohr zu hauchen. Nachdem ihm sein Dominus die Tabula entgegen hielt, warf Nefertem einen musternden Blick darauf, wobei sich eine steile Falte zwischen seinen Augenbrauen abzeichnete, als er sich die Namen einprägte.

“Habe ich dich jemals enttäuscht Dominus?“

Stellte Nefertem eine Gegenfrage und zuckte im nächsten Moment zusammen, als ihm bewusst wurde, dass er das mit der Keltenprinzessin damals vermasselt hatte. Aber vielleicht hatte sein Herr diesen Vorfall bereits vergessen.

“Ich werde pünktlich in der Castra in deiner Wohnung sein Dominus.“

Hauchte Nefertem und schmiegte seine Wange kurzzeitig gegen die Hand seines Herrn, als er dessen streichelnde Finger fühlen konnte. Schließlich verbeugte sich Nefertem vor dem Iulier und zog sich respektvoll zurück. Die Tabula mit den Namen hielt er sicher umfasst, während er selbst Feder und Papyrusrollen in einem kleinen Lederbeutel sicher verwahrte. Diesen hatte er an einem Gürtel befestigt, den er um seine Hüften geschlungen hatte.
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10-08-2023, 12:06 PM,
Beitrag #23
RE: Porta I Eingang
Während die Hochzeitsfeier im Gange war und nachdem Prisca ihre Aufgaben dort als Pronuba erledigt hatte*, war sie zur Villa Iulia aufgebrochen in Begleitung zweier Sklaven als Geleitschutz. Dort angekommen bestaunte sie kurz das gewaltige Haus. Die Iulier mussten wirklich mindestens so reich wie die Claudier sein. Sie fragte sich so ein wenig, was sie hier verloren hatte, als sie anklopfte.

“Ich bin die Pronuba von Claudia Sabina. Ich muss das Hochzeitsgemach vorbereiten“, sagte sie, als die Tür sich dann auch öffnete.


*Wird wohl noch ausgespielt
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Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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10-11-2023, 10:35 AM,
Beitrag #24
RE: Porta I Eingang
Heute war er, der große Tag seines Herrn. Heute würde sein Herr die wunderhübsche Claudia Sabina heiraten. Bei diesem Gedanken spürte Nefertem für einen kurzen Augenblick ein flaues Gefühl in seiner Magengegend. Sein Dominus durfte seiner Ehefrau kein Leid zufügen und musste sie immer liebevoll behandeln. Und was würde dann aus Bonni, seiner keltischen Wildkatze werden? Würde er diese dann noch immer aufsuchen? Und aus ihm? Seinem Leibsklaven? Würde sich sein Dominus an seinen ‘Cupido‘ erinnern und ihn zärtlich berühren, so wie vor der Zeit der Hochzeit? Um sich selbst auf andere Gedanken zu bringen, eilte sich der junge Aegypter um zur Villa Iulia zu gelangen. Dabei achtete der Sklave peinlichst darauf, dass er sich die hübsche Tunika mit den Goldfäden am Saum und an den Ärmeln nicht beschmutzte. Nichts wäre schändlicher, würde der Leibsklave des Tribunus Prolegato mit einer schmutzigen Tunika gesehen werden. Man würde sich wohl das Maul über ihn, besser gesagt über seinen Herrn zerreißen. Die Gässchen waren wie leer gefegt, als Nefertem schnellen Schrittes den Weg zwischen den hübschen Villen hindurch suchte. Bis er schließlich die Villa Iulia erreichte. Durch den Seiteneingang, der für Sklaven und Lieferanten vorgesehen war, betrat der Dunkelhaarige die Villa seines Herrn und atmete dort erst einmal tief durch.

Während die Hochzeit voranschritt, würde sich Nefertem noch einmal davon überzeugen, dass auch wirklich alles für den großen Tag vorbereitet war. Langsam schritt der Dunkelhaarige durch die Flure, bis er schließlich zurück in das Atrium kehrte. Da vernahm er auch schon ein pochen an der Porta und näherte sich dieser. Dies musste die Pronuba sein, von der sein Dominus gesprochen hatte. So trat Nefertem auf die Porta zu und öffnete diese. Und tatsächlich, vor der Türe stand eine dunkelhaarige Frau, die offensichtlich ein Begehr hatte, mit dem sie nicht lange hinter dem Berg hielt.

“Salve Pronuba von Claudia Sabina. Ich werde dich zum Hochzeitsgemach geleiten.“

Sprach der dunkelhaarige Sklave und bedeutete Accia Prisca ihm in das Innere zu folgen.


>>>
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11-06-2023, 05:44 PM,
Beitrag #25
RE: Porta I Eingang - Hier kommt die Braut, jetzt wird....
>>> Der Brautzug war so, wie ich es erwartet hatte. Doch ein wenig aufregend war es schon, so ein Fackelzug in der Dunkelheit. Die Menge applaudierte und rief: Talassio! Ich verstand anfangs thalassa, was im dorischen Dialekt "Meer " bedeutet, doch das ergab in Iscalis überhaupt keinen Sinn. Dann erst ging mir auf, dass dies der Hochzeitsruf war. Die Kinder, die Talassio riefen, bekamen zum Dank Nüsse zugeworfen. Mein Verstand funktionierte etwas langsam. Vermutlich weil ich den ganzen Tag über kaum etwas gegessen hatte. Der Gürtel drückte auch überhaupt nicht mehr.
Auf was ich nicht wirklich vorbereitet war, dass waren die Verse, die gesungen wurden. All diese Sachen von Schnecken, die knutschten und Vögeln, die schnäbelten. Dabei wollten sich Männer und Frauen ausschütten vor Lachen. Anaxarete und Prisca hatten mir ja jeweils erzählt, was mich in der Brautnacht erwartete. Die Gedichte gaben dem ganzen noch einmal einen neuen Aspekt. Es war wohl auch lustig oder komisch. Hmmmmm...

Je näher ich der Villa Iulia kam, desto mehr klopfte mir das Herz bis zum Hals. Gleich würde ich ihn wiedersehen, meinen geliebten  Xerxes, mit dem ich jetzt verheiratet war. Er würde das Tor öffnen und fragen: Wer bist du?" Und ich würde erwidern: " Ubi tu Gaius ego Gaia" - Wo du Gaius bist, bin ich Gaia.
Wusste der Geier warum ausgerechnet Gaia, doch es war eben Tradition. Dann würde ich eine Fackel und ein kleines Krüglein Wasser in die Hände bekommen. Mit dem Wasser musste ich die Fackel auf einmal löschen. Das war wichtig, denn es war ein Zeichen meiner Jungfräulichkeit. Falls die Fackel weiterbrannte...ojeoje. Ich war nicht immer geschickt mit sowas.
Danach würde ich von meinem Ehemann über die Schwelle getragen worden. Dabei durfte er nicht stolpern, denn ich durfte keinesfalls die Türschwelle berühren. Das erzürnte nämlich die iulischen Laren, die mich ja nicht kannten. Erst wenn ich ihnen geopfert hatte, konnte ich wie ein normaler Mensch ins Haus und auch wieder hinaus gehen. Ich nahm mir vor, mich beim Tragenlassen durch Cato ganz leicht zu machen. Vielleicht doch gut, dass ich nichts gegessen hatte.
Am Ende würde es dann ins Brautgemach gehen. Dort würde mir Iulius Cato den kompliziert gebundenen Herkulesknoten von meinem Gürtel lösen...




Sim off: Es gibt so viele verschiedene Versionen von römischen Hochzeitsbräuchen. Ich habe einmal diese hier genommen und nach meinem Gusto ausgeschmückt  Heart


[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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11-08-2023, 04:57 AM,
Beitrag #26
RE: Porta I Eingang
Es war so weit, endlich! Die Braut wurde den Fängen der Familie entrissen. Die übernahm der Tribun Iunius und Centurio Octavius und Catos Gemahlin drückte doch wirklich recht schnell ein paar Tränen heraus.
Ob sie dies mit oder ohne Hilfsmittel schaffte? Frauen hatten da wohl, wie man ihm sagte, ihre Tricks.


Am Weg des Hochzeitszuges standen die Legionäre der III. Centurie mit Fackeln und leuchteten.
Iulius eilte vor damit er seine Gemahlin an der Villa Iulia empfangen konnte. Die Rufe Tassilo wurden allmählich immer lauter, bis sie endlich an der Türschwelle angekommen war. Fast hätte Cato die Stimme versagt bei seiner Frage Wer seid ihr?“ Ihre Antwort: „Ubi tu Gaius, ego Gaia.“ (Wo du Gaius bist, will ich Gaia sein) , folgte dann auch gleich. Ohne jede Mühe hob er seinen wertvollsten Besitz hoch und trug sie über die Türschwelle. Hier hatte sie die Aufgabe mit einem Becher Wasser, die ihr gereichte Fackel zu löschen. Gemeinsam gingen sie nun zu dem Hausaltar zu den Laren. Er musste sich zusammennehmen um mit seinen Gedanken bei der Opferung zu bleiben, denn dies war ja wichtig für ihr gemeinsames Leben.
Zurück bei den Gästen stand Nefertem schon bereit um den Gästen Wein und Schnittchen zu reichen.
Iulius dessen Geduldsfaden oft sehr kurz war hielt das warten kaum noch aus, bis es endlich zu dem Hochzeitsgemach ging.
Mit verbissener Miene mühte er sich an dem Knoten des gespannten Seils ab. In seinem Eifer zerrte er daran herum, so das er nur noch fester wurde. Zwischen durch wusch er seine schweißnassen Hände an der Toga ab. Dieses Gefummel reizte ihn immer mehr. Schließlich hatte er genug davon zog einen Dolch hervor und zerschnitt ihn einfach.
Schon war die Türe offen und Cato seinen Augenstern hoch und tanzte mit ihr in ihr Gemach. Sie noch immer auf seinen Armen haltend küsste er sie sanft voller Liebe. „Ich werde dich immer Lieben“, hauchte er ihr ins Ohr.
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Honoratior von Iscalis
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11-14-2023, 02:48 PM,
Beitrag #27
RE: Porta I Eingang
Als ich "Ubi tu Gaius, ego Gaia", antwortete, zitterte meine Stimme.Nicht aus Unsicherheit, sondern aus innere Bewegung. Da war er, mein Gatte und wartete auf mich.  Es war mir so ernst damit. Er reichte mir Feuer und Wasser. Ich durchnässte Anaxarete, die seitlich neben mir stand, zwar völlig, aber die Fackel ging aus. Oh, Mutter Isis habe Dank!
Ich hätte nicht hungern müssen, denn Cato trug mich über die Schwelle, als sei ich leicht wie eine Feder. Wie stark er war. Diesmal erschrak ich nicht wie beim Hochzeitskuss, sondern es gefiel mir. 
Ich opferte die mitgebrachten Münzen den iulischen Laren, auf dass sie mich unter ihren Schutz stellten.
Und während die Gäste noch tranken, aßen und sangen, führte mich mein Gatte vor die Tür unseres Hochzeitsgemachs. Noch vor den Gästen versuchte er, meinen Gürtel zu lösen. Das war sehr ungestüm, und ich errötete - und dann zog Cato seinen Dolch und schnitt den komplizierten Herculesknoten einfach so durch wie Alexander der Große den Gordischen Knoten durchschnitten hatte.
Ich schloss die Augen, mir schwindelte es. Cato nahm mich wieder auf die Arme, sagte mir, dass er mich immer lieben würde, und hinter uns fiel die Tür des Hochzeitsgemachs zu >>>
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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11-20-2023, 02:40 PM,
Beitrag #28
RE: Porta I Eingang
Ein furischer Sklave gab folgendes Schreiben in der Villa Iulia ab:

Saturninus grüßt seinen Cato.
Lieber Verwandter,
ich lade Dich und Sabina mit dem Segen der Göttinnen
Nundina und Nona herzlich ein
zum
 - Tag der Namensgebung (Dies Iustricus) -
meiner Tochter,
die mir von meiner Gemahlin Furia Serena
geschenkt wurde.
Wir würden uns geehrt fühlen, euch am achten Tag
begrüßen zu dürfen.
Vale bene Ti. Furius Saturninus
[Bild: Siegel-Furius-Saturninus-Pers-150-1.png]

 
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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11-26-2023, 01:24 PM,
Beitrag #29
RE: Porta I Eingang
Ein Tag nach der Hochzeit war die Lieferung der Statue eines Speerwerfers, das Hochzeitsgeschenk von Furius Saturninus, an die Villa Iulia geplant. Da ich kein eigenes Fuhrwerk besaß, hatte ich mir einen Ochsenkarren samt Ochsen von einem Bauern aus Cheddar geliehen. Einige meiner Nachbarn waren so freundlich, mir beim Verladen der Bronzestatue auf den Karren zu helfen. Dabei achtete ich besonders darauf, dass die Statue keinen Schaden nahm. Auf einer Schicht Stroh gebettet und mit einem Tuch abgedeckt, war sie für den Transport gut geschützt. Mein Gehilfe Dylan, ein kräftiger junger Mann mit rotbraunen Haaren, der ein wenige Jahre älter war als ich, begleitete mich.

Die Fahrt mit dem Ochsenkarren war eine zeitaufwändige Angelegenheit. Es dauerte über eine Stunde, um von Cheddar nach Iscalis zu gelangen. Aber das war nicht weiter schlimm, denn so konnte ich mich während der Fahrt mit Dylan unterhalten.

Als der Ochsenkarren die Villa erreichte, hielten die beiden Ochsen an. Ich sprang von der Karre herunter und ging zur Tür, um zu klopfen. In der Hand hielt ich bereits die Tabula, die mir Furius bei seinem Besuch in der Schmiede gegeben hatte. Währenddessen sprang auch Dylan von der Karre und bereitete alles für das Abladen der Statue vor.
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11-27-2023, 10:56 AM,
Beitrag #30
RE: Porta I Eingang
Die Hochzeit seines Dominus mit der bezaubernden Claudia Sabina war in ein rauschendes Fest übergegangen. Auch wenn Marcus Iulius Cato und Claudia Sabina von dem Fest wohl nicht allzu viel mitbekommen hatten. Schließlich sollten zwei Jungvermählte die gemeinsame Zeit genießen und dies in trauter Zweisamkeit. Hoffentlich hatte sein Herr seine Gemahlin nicht allzu sehr verstört, geisterte es dem Dunkelhaarigen durch den Kopf. Schließlich wusste er, wie unkontrolliert sein Herr beim Liebesakt sein konnte. Da er jedoch keine verweinte Claudia Sabina aus dem Hochzeitsgemach stürmen sehen konnte, ging Nefertem davon aus, dass sein Herr die junge Claudia vorsichtig behandelt hatte. Wieso sich der Dunkelhaarige so um die Herrin in der Villa Iulia sorgte? Er wusste wie gnadenlos sein Herr sein konnte. Bei diesem Gedanken entschlüpfte Nefertem ein tonloses Seufzen, bevor er sich auch schon anschickte die Überbleibsel des Festes zu verräumen.

Die leeren Trinkbecher sammelte der junge Aegypter ein, ebenso wie die Teller mit den Essensresten, die die Römer wahllos abgestellt hatten. Diese Dekadenz, schüttelte Nefertem seinen Kopf und räumte die benutzten Teller und Becher in die Küche. Sein Herr musste unbedingt mehr Dienstpersonal einstellen, wie dem Dunkelhaarigen in diesem Moment bewusst wurde, als er selbst die Becher und Teller vom Schmutz befreite, diese abtrocknete und in das Regal stellte. Als Nefertem soeben den letzten Becher in das Regal stellte, klopfte es an der Porta und der Dunkelhaarige spitzte seine Ohren. Wer konnte das sein? Den soeben abgetrockneten Becher platzierte Nefertem somit rasch im Regal und verließ im nächsten Moment die Culina, um zur Haustüre der Villa Iulia zu gelangen. Dort angekommen, strich sich der iulische Sklave über seine Tunika und öffnete anschließend die Türe. Um sich einem hellblonden Mann gegenüber zu sehen. Neben dem Karren, der von zwei Ochsen gezogen wurde, stand ein weiterer Mann mit rotbraunen Haaren. Eindeutig Einheimische, wie Nefertem für sich im Stillen feststellte.

“Salve. Du wünscht? Wen darf ich meinem Dominus melden?“
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