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[Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
10-01-2023, 03:01 PM,
Beitrag #51
RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
In letzter Zeit ging es Frowin nicht gut. Die Zeit mit dem jungen Mettius in der Taberna und mit Bonnis Bruder war ihm im Kopf geblieben. Er wusste gar nicht, was er tun sollte oder überhaupt konnte. Iulius Cato war kein Mann, mit dem man sich anlegen wollte, erst recht nicht als Sklave.
Doch... er vermisste Bonni. Als Rivalin und auch als eine Art Freundin, wenngleich ihre Beziehung eher durchwachsen gewesen war. Unter dieser inneren Unruhe hatte zuletzt auch das Training gelitten, auch wenn dies noch niemandem aufgefallen war. Hoffte er zumindest.
Ach, dieser Cato. Wenn er doch nur etwas tun könnte! Doch er konnte wohl kaum in sein Anwesen in der Castra marschieren und dort nach Bonni suchen UND sie auch noch befreien. Und wie man hörte, heiratete der Unhold bald auch noch. Da würde sein Dominus sicher dabei sein. Er selbst hatte keine Ahnung, wann und wo die Hochzeit war. Selbst wenn, er hätte kaum etwas ausrichten können, dachte er betrübt, während er halbherzig seiner Trainingsroutine nachging. Die Furiana würde ihn vermutlich wieder fragen, was mit ihm nicht stimmte. Sie hatte ihn schon für krank gehalten, die gute.
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10-01-2023, 04:50 PM,
Beitrag #52
RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
[Bild: Seasnan0.png]

Seasnán, der auch Gallier war und daher Frowin immer besonders die Daumen drückte, hatte sich auf den Weg gemacht, um dem jungen Wagenlenker eine Nachricht seines Herren auszurichten. Da er selbst nicht lesen konnte, und nicht wusste, wie es um Frowins Fähigkeiten diesbezüglich aussah, näherte er sich dem Jungen, um es ihm mündlich zu sagen. 
Respektvoll wartete er ab, bis der eine Trainingspause machte:
"Schönen Tag, Frowin, alles gut bei dir? Ich komme von unserem Dominus. Er möchte, dass du Morgen nachmittag zur Villa kommst. Gadrianus soll dich mit dem Wagen fahren"
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10-01-2023, 05:09 PM,
Beitrag #53
RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Frowin gönnte sich einen Schluck Wasser, nachdem er fertig geworden war. Den Schweiß würde er sich gleich noch abwaschen und dann etwas ruhen. Da kam jedoch Seasnán herbei, den er aus der Villa Furia kannte.
"Ich grüße dich", sagte er verwundert. Noch verwunderter war er, als ihm der Kollege die Einladung aussprach. "Ach, ich soll in die Stadt kommen? Möchte der Dominus sich nach meinem Training erkundigen?"
Oh je, da würde er sich aber was einfallen lassen müssen...
"Aber ja, das mache ich natürlich... Soll ich nicht lieber gleich mit dir zurückreisen? Oder bleibst du bis morgen?"
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10-03-2023, 02:56 PM,
Beitrag #54
RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
[Bild: Seasnan0.png]


"Das hat er gar nicht so genau gesagt", erwiderte Seasnán und kratzte sich am Kopf: "Nur dass ich dich nicht hetzen soll beim Training, und dass Gadrianus Dich rumfahren soll. Ich würde mich freuen, wenn du mit mir kommst. Erstens bist du ein Wagenlenker, zweitens bist du ein Landsmann, und drittens fahre auch ich gerne im Pferdewagen wie ein Herr und muss nicht den ganzen Weg zurücklatschen" >>>
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01-10-2024, 04:28 PM,
Beitrag #55
RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
>>> 

Es gehörte sich nicht, ungehört auf ein Nachbargrundstück zu schleichen. Zumindest war das dort so, wo ich herkam. Daher stieß ich immer, wenn wir ein Stück gegangen waren, einen Ruf aus, damit man wusste, dass wir kamen.
Schließlich betraten wir die Weiden, und von Ferne sahen wir die furischen Pferdeställe. Sie waren in einem größeren Wirtschaftsgebäude mit Bogengängen, in denen die zehn Pferde ihre Boxen hatten, untergebracht.
Außerdem waren sie auch der Aufbewahrungsort für den zweirädrigen Wagen (currus), andere Karren, Säcke voller Hafer, Gerste und Heu und verschiedener Gerätschaften. Vor den Stallungen waren Wege angelegt und abwechslungsreiches Gelände, hervorragend geeignet, um reiten oder die Wagenlenkerkunst zu üben, umgab sie.

Von ferne sahen wir dann schon die beiden Furiani winken.

Beide waren es nette, gute Leute. Ich dachte, dass es Gadrianus gewiss noch peinlich war, sich daran zu erinnern, dass sein Patron ihm aufgetragen hatte, meine Schwester zu überwachen. Ich trug ihm nichts mehr nach, und ich hoffte sehr, dass meine Fridila ihm auch nicht mehr böse war.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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01-11-2024, 05:38 PM,
Beitrag #56
RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Sonnwin trug mich über die kleine Brücke und nun waren wir auf dem Furischen Land, wo ich auch sehr viel Zeit verbrachte und lieber hier wohnte als in Iscalis. Dann blieben wir noch in einer innigen Umarmung eine Weile stehen und mein Friudel küsste mich. "Mein holder Ritter mit dem goldenen Haar...", flüsterte ich sanft und küsste ihn auch....

Als wir die Weide betraten, sah ich keine Pferde, nur Pferdeställe und Wirtschaftsgebäude. Ich wusste aber, dass die Pferde die Kälte besser als die Hitze vertragen  und auch im Winter sich auf der Weide aufhalten konnten. Dann sah ich zwei Menschen, die uns winkten und auf uns zukamen, es müssten Furianus Gadrianus, gegen den ich keinen Groll mehr hegte, und seine Frau Senia sein, die ich auch schon lange nicht gesehen habe.

"Die kommen nun, lieber Friudel, also erstmal in Ruhe abwarten!"
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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01-12-2024, 01:49 PM,
Beitrag #57
RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
"Willkommen Nachbar, sei uns gegrüßt, liebe Patrona Furia Stella", sagte das Ehepaar.
Furianus Gadrianus war etwas vorsichtig. Er hatte vom Patron keine Anweisungen erhalten. Sie hatten also nicht mit der Ankunft der Gabinier gerechnet.
"Bist du gekommen, um deine alten Gemächer zu besuchen oder können wir etwas für dich tun, edle Furia Stella?"

Da klang ein Begrüßungswiehern von der Koppeln und Malika kam herangeprescht. Sie hatte ihre Herrin erkannt. Da sie äußerst gut erzogen war, respektierte sie jedoch einen gewissen Abstand, brummte zufrieden und zeigte alle Zeichen von Entspannung.
Gadrianus lachte gutmütig: "Da hat es das Fräulein überaus eilig, seine Herrin zu grüßen", sagte er. 
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01-14-2024, 01:35 PM,
Beitrag #58
RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
[Bild: d05702451b.jpg]*

Gadrianus und seine Frau Senia, die ich gut leiden konnte, kamen zu uns und haben uns begrüßt, "Seid mir auch gegrüßt, wie geht es euch so und den Kindern?", dabei lächelte ich beide freundlich an. Ich musste eine gute Stimmung erzeugen, denn der Gutsverwalter auf mich etwas nervös wirkte. "Ja, ich denke schon, mein Mann Gabinius Secundus und ich kommen, um uns meine Stute Malika abzuholen, die, wie du weißt, mir gehört!" Kaum habe ich gesprochen, als ich von der Koppeln das Wiehern hörte und dann sah ich meine Stute, die im Galopp auf uns zu rannte, blieb abrupt stehen und sah mich vorwurfsvoll an, weil ich nun sie so lange alleine ließ. Von Gefühlen überfüllt, umarmte ich meine schöne Malika und begrub mein Gesicht in ihrer Mähne...  Ich streichelte die edle Stute und bat sie um Verzeihung, sie schnaubte leise und ihre Ohren bewegten sich hin und her, sie verstand meine Gefühle. Ich schaute meinen Friudel kurz an und die Tränen benetzen meine Augen, "Ist sie nicht wunderschön?"

Nun, wollte ich auf keinen Fall sie wieder hier lassen. "Gadrianus, wir nehmen Malika gleich mit, du brauchst keine Angst zu haben, Furius Saturninus wird dir nicht böse sein, er weiß ja, dass das Pferd mir gehört. Ich werde ihm gleich einen Brief schreiben und ihn darüber in Kenntnis setzen."

Malika, währenddessen, wich nicht mehr von meiner Seite, ich gab ihr einen Apfel und flüsterte ihr beruhigende Worte ins Ohr.


*Das Bild ist gemeinfrei
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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01-15-2024, 11:18 AM,
Beitrag #59
RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Ich war hingerissen von der Anmut der Stute. Ihre Intelligenz und Anhänglichkeit sprachen ihr aus ihren klaren Augen. Sie war zierlicher als es unsere Pferde in Germanien waren, und sie war schlanker und glänzender als die ausdauernden britannischen Pferde. Ich streckte meine geballte Hand aus, und Malika kam heran, um mit meinen Fingerknöcheln Bekanntschaft zu schließen. während sie noch schnupperte, drehte ich meinen Kopf leicht zur Seite - und Malika ahmte diese Bewegung nach, in dem sie mir mit ihrem Kopf folgte. Wieder streckte ich ihr meine Hand hin. Sie schnaubte und sah mich an, als würde sie mir eine Frage stellen: Und- was machen wir nun?
"Sie ist großartig", sagte ich zu meiner Fridila: "Bernjan wird sich tüchtig anstrengen müssen, um ihr zu gefallen"
Ich konnte es fast nicht glauben, dass diese prächtige kleine Stute uns gehören sollte. Aber es war Realität: Stella gab ihr einen Apfel und teilte Gadrianus mit, dass sie Malika gleich mitnehmen würde.
Wenn der Villicus die bestimmten Worte anzweifelte, ließ er sich nichts anmerken. Er schob sich seine Mütze ins Genick:
"Was ist mit Zaumzeug und Sätteln, Patrona Stella? Soll ich nachher meine Jungs schicken, damit sie alles vorbeibringen, was zu Malika gehört?", fragte er ohne einen weiteren Einwand.
Und Senia sagte: "Es ist schade, dass ihr nicht zum Essen bleibt. Doch ich hoffe sehr, dass wir auf unseren beiden Höfen das Frühlingsfest gemeinsam begehen werden" 
Damit meinte sie das Fest der Anna Perenna
"Darauf freuen wir uns sehr, werte Furiana Senia", versicherte ich ihr.Zwischen uns Nachbarn sollte ab jetzt nur Eintracht herrschen. 
Stella nahm Malika am Halfter. Wir gingen den gleichen Weg zurück, den wir gekommen waren - doch bei den Pferdeställen bogen wir ab >>>
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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04-13-2024, 10:21 PM,
Beitrag #60
RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Frowin war wieder zu Hause. Er war wirklich wieder Zuhause. Dies war der Ort, an dem er lebte, trainierte. Wo seine Pferde waren. Und er war glücklich, wieder den Sinn zu haben, den die Götter seinem Leben gegeben hatten. Was war er unglücklich gewesen. Zweifelte immernoch, ob er es schaffen würde. Doch sein Dominus glaubte noch immer an ihn und neu beflügelt würde er das nächste Rennen ganz sicher gewinnen.
Nach der freudigen Begrüßung von Senia war er gleich hierher geeilt.
"Malachit, Marinel. Meine Freunde, ich habe euch vermisst", sagte er und bettete seine Stirn auf die Schnauze des Hengstes, der ihn sofort erkannte. Zutraulich kamen sie beide und ließen sich von ihm begrüßen. Er konnte es kaum erwarten, wieder gemeinsam mit ihnen zu arbeiten.
"Lasst uns auf die Wiese gehen", sagte er mit erregtem Herzklopfen. Er wollte wieder ein Gespür für sie bekommen. Wollte reiten. "Ich bin sicher, der Dominus wird es billigen. Außerdem müssen wir wieder in Form kommen! Minos, Mandan, ihr seht gut aus!"

Wenig später war alles wieder aufgebaut. Das Gras war ein wenig an den Übungsgerätschaften hochgewachsen, die gleich neben dem Zaun zur Wiese und in Sichtweite der herumtollenden Wallache standen. Frowins Tunika hing auf einem Zaunpfosten, während der Bursche sich die Übungen zurück ins Gedächtnis rief, die seinem Körper noch etwas schwer fielen. Doch sein Gleichgewicht war noch immer großartig und bald balancierte, sprang und lief er wieder wie früher und spürte den Schmerz beanspruchter Muskeln mit einer Befriedigung und Freude, die er in der letzten Zeit vermisst hatte.
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