Willkommen im Forum, Bitte Anmelden oder Registrieren

Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
[Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
10-13-2022, 03:34 PM,
Beitrag #1
[Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
[Bild: Pferd-1.jpg]
*
Die Pferdeställe waren in einem größeren Wirtschaftsgebäude mit Bogengängen, in denen die zehn Pferde ihre Boxen hatten, untergebracht.
Außerdem waren sie auch der Aufbewahrungsort für den den zweirädrigen Wagen (currus), anderer Karren, Säcke voller Hafer, Gerste und Heu und verschiedener Gerätschaften.

Eine kleine steinerne Statue des Gottes Neptun – Herr der Pferde - und eine der Epona, der ursprünglich gallischen Pferdegöttin, die aber mittlerweile in allen Provinzen verehrt wurde, wachten in einer Nische über die anvertrauten Tiere.

Vier der Pferde gehörten den Furiern persönlich und würden keinesfalls verschenkt oder verliehen werden: Der kluge Hengst Minos, der temperamentvolle Mandan, die beiden Wallache Marinel und Malachit und die zierliche hübsche Stute Malika. ** Der dunkelbraune Hengst war in der Provinz Cappadocia gezüchtet wurde, die beiden Wallache waren Lichtfüchse und stammten aus Nordafrika, und Malika war, wie schon ihr arabischer Name "Die Königin" sagte, eine Stute aus Arabia. Mandan war eine Kreuzung von hiesigen Pferden mit einem persischen Urvater. Sein Name war persisch und bedeutete "Der ewig Unverträgliche"

Vor den Stallungen waren Wege und abgeerntete Felder, hervorragend um reiten oder die Wagenlenkerkunst zu üben.



* Foto by @Furia Stella ** Malika wurde von P.Gabinius Secundus und Furia Stella abgeholt. 

Zitieren
 
10-14-2022, 03:40 PM,
Beitrag #2
RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Frowin war begeistert gewesen von dem Landgut. Sicher, er war auf einem Hof wie diesem groß geworden. Doch dort waren die Pferde lediglich Arbeitstiere gewesen. Hier jedoch drehte sich alles um die Pferde. Und was das für welche waren! Die vier Tiere gehörten zu den prächtigsten, die er je gesehen hatte. Minos musste der mit Abstand schönste Hengst sein, der Frowin unter die Augen gekommen war. Er konnte es kaum erwarten, mit ihnen zu arbeiten. Doch war er klug genug, vorerst die Finger von ihnen zu lassen. Diese Pferde waren ein vielfaches mehr wert als er selbst. Und ein wenig hatte er die Ahnung, dass die das auch wussten...
Frowin zog sich aus dem Stall zurück und überlegte, ob er sehr eng mit den hiesigen Arbeitern arbeiten würde. Er wollte sich so schnell wie möglich eingewöhnen, denn immerhin wollte er doch seinen Kauf rechtfertigen. Nur fraglich, was der Dominus nun genau von ihm sehen wollte oder wie sie beginnen würden. Es war ja nicht so als kenne er sich mit dieser Ausbildung aus...
Zitieren
 
10-15-2022, 02:41 PM,
Beitrag #3
RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
"Du wirst mit unseren Pferden viel zu tun haben", sagte Saturninus, dem die offene Bewunderung des Jungen für die Tiere schmeichelte:
"Sie sollen Dich lieben lernen. Daher ist es gut, wenn Du dich um sie kümmerst. Sag den Pferdeknechten, wie Du alles haben willst. Und dem Villicus, wenn Du irgendetwas brauchst"

Ein Wagenlenker war kein gewöhnlicher Sklave, er hatte selbst Sklaven zu seiner Verfügung. Frowin war von aller schmutzigen oder schweren Arbeit befreit. Er sollte sich ganz dem Training widmen können:
" Schau", Saturninus ging mit Frowin hinein und zeigte den Wagen. 
Er zog ihn eigenhändig an der Deichsel ins Freie, denn er wog nicht viel, damit Frowin ihn betrachten und ausprobieren konnte.

Der Furius schlüpfte aus seinen Schuhen, sprang oben auf und ertastete mit bloßen Füßen die Achse. Saturninus wäre ja, wenn er kein Patrizier wäre, am liebsten selbst Rennen gefahren.

Der currus federte gut, fand er. Aber bestimmt konnte Frowin mehr darüber sagen. Er streckte ihm seine Hand entgegen: "Komm rauf zu mir"
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
Zitieren
 
10-15-2022, 03:01 PM,
Beitrag #4
RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Von all den Vorteilen seiner neuen Profession hatte Frowin noch gar keine Ahnung. Sein alter Besitzer hatte ihm im Groben erzählt, dass sich einiges ändern würde, doch wie genau, das erfasste der junge Sklave nur ganz langsam. Es begann schon damit, dass der Dominus ihn selbst herumführte und ihm alles erklärte. Sein alter Herr hatte selten Zeit mit ihm verbracht und er hatte es auch nie wirklich haben müssen. Aber es war doch schmeichelhaft. Der Umfang seiner Arbeit hier wurde ihm auch gleich bewusst gemacht. Er durfte wirklich mit diesen wunderbaren Tieren arbeiten. Es war seine Lieblingsarbeit gewesen, doch damals hatte es natürlich noch weit mehr zu tun gegeben, als die Pferde ein wenig zu tätscheln.
"Ja, Dominus", sagte er also brav und fragte sich insgeheim, WIE er es überhaupt alles haben wollte. Nun, er würde es herausfinden. Die Knechte wirkten ja wie ein netter Haufen.

Als nächstes zeigte ihm der Furier den Wagen, den er fahren würde und auch hier konnte sich Frowin je erinnern, ein schöneres Gefährt erblickt zu haben. Er war niedrig gebaut, schon ganz anders als ein Pferdekarren daheim. Und die Räder waren in breiter Spur gebaut. Alles, so vermutete Frowin, damit er bei den schnellen Kurven nicht umfiel und damit den Fahrer das Leben kostete.
Langsam und umsichtig stieg er neben den Dominus auf den Currus. Er war jedenfalls nicht für zwei gebaut, dachte sich Frowin, denn sie mussten sich schon ganz schön aneinander quetschen. Dennoch bemerkte er:
"Wow, ein schöner Stand! Und genau die richtige Höhe für mich. Wie sich das anfühlen muss, wenn er wirklich fährt. Ich kann's mir nicht einmal vorstellen." Vor allem die halsbrecherischen Geschwindigkeiten auf der Rennstrecke, umgeben von all den Leuten, die ihm zusahen. Eine angsteinflößende und großartige Vorstellung. "Sag, Dominus. Du scheinst dich gut mit diesen Gefährten auszukennen. Mehr als ein einfacher Bewunderer des Sports. Ich... hoffe, die Aussage war nicht zu vermessen."
Ja, es war ein Drahtseilakt, in einem neuen Haushalt die Grenzen auszuloten und herauszufinden, was man sich erlauben durfte. Er hatte gehört, so mancher Sklave durfte nicht einmal reden ohne Aufforderung.
Zitieren
 
10-16-2022, 02:05 PM,
Beitrag #5
RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Saturninus merkte das Zögern des Jünglings, und er umfasste mit beiden Händen dessen Becken: "Bewege Dich ohne Scheu, dieser Wagen ist so austariert, dass er nicht umkippt", sagte er: "Du wirst Dich bald darauf wohler fühlen als in deinem eigenen Bett - Hat dein früherer Herr dein Gleichgewicht auch tüchtig trainiert? Mit welchen Methoden?"

Seine Hände wurden warm, als er die Hüfte des jungen Mannes berührte. Einen Moment lang fühlte er sich von dem Rotschopf angezogen, was irritierend war. Er zog seine Hände langsam zurück:

"Als ich so alt war wie Du, habe ich meine freie Zeit meistens bei den Blauen verbracht. 
Ich will es Dir erklären: In Rom gibt es vier Sportvereine: Blau, Rot, Grün und Weiß. Dort dreht sich alles nur um den Wagenrennsport: Edle Pferde, technisch ausgereifte Wagen, gute Wagenlenker. Viel Geld ist auch im Spiel. 

In früherer Zeit sind auch Römer, selbst von hohem Stand, Wagenrennen gefahren. Aber mittlerweile ist das nicht mehr so. Ab und zu gibt es Amateurrennen wie das Oktoberpferd, da habe ich mich schon beteiligt, und Freundschaftsrennen mit anderen jungen Adeligen gab es auch, jedoch natürlich keine öffentlichen Auftritte womöglich noch im Circus.
Meinem Rennstall, der Veneta, den Blauen, habe ich jedoch immer die Treue gehalten. Viele der besten Wagenlenker sind Britannier übrigens, deine Leute haben Talent dafür.
Wenn ich nicht als Patrizier geboren worden wäre, dann würde ich vielleicht tun, was Du jetzt tust", Bedauern lag in Saturninus Stimme, und er sprang vom Wagen ab, dann sah er zu Frowin hoch:

"Ich schlage vor, du probierst es erstmal mit den beiden Walachen. Marinel und Malachit sind geduldig und gescheit. Lassen wir sie anschirren"
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
Zitieren
 
10-16-2022, 10:05 PM,
Beitrag #6
RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Frowin fand es schon befremdlich, als ihn der Dominus am Becken fasste, doch viele Gedanken verschwendete er nicht an diese Berührung und blickte stattdessen interessiert an dem Wagen hinab.
„Ja, ich kann es sehen!“, sagte er mit einer bewundernden Neugier und wollte sich jedes Detail des Gefährts einprägen. Dann jedoch drehte er sich etwas verlegen um. Das Gleichgewicht verlor er dabei nicht, doch fiel ihm auf, dass der Dominus seine Hände noch halb erhoben hatte.
„Nun, es… Er hat mich natürlich prüfen lassen, doch mein ehemaliger Dominus ist Landherr. Er wusste nicht, wie er mich trainieren sollte, deshalb hat er mich ja verkauft. Aber meine Haltung bewahre ich schon. Ich kann gut balancieren und verliere auf dem Wagen nie das Gleichgewicht. Es… ist natürlich etwas anderes, als auf DIESEM Wagen. Aber man hat mich ausgiebig geprüft, bevor der Händler mich zum Verkauf genommen hat, das verspreche ich.“

Die Geschichte des Dominus mit den Rennwagen-Vereinen und seinen eigenen Erfahrungen wurde von Frowin aufgesogen. Die Aufregung, die großen Events… Er konnte sich das nicht vorstellen. Aber der Furier wirkte auch ein wenig melancholisch bei der Schilderung. Frowin konnte erkennen, dass wohl wirklich sein Herzblut an der Sache lag und fand es schade, dass sich die Patrizier so wenig erlauben durften.
„Vielleicht ergibt sich ja mal ein Übungsrennen?“, fragte er daher und sprang hinter seinem Dominus vom Wagen. Die Aussicht, gleich hier und jetzt zu beginnen, war aufregend. Es war das Zeichen, dass es wirklich losging. Und wenn Saturninus schon nicht selbst fahren konnte, dann wollte er seinem Patron und Besitzer wenigstens den Sieg holen. Ach was, einen? Hunderte!

Gemeinsam holten sie die beiden Wallache aus dem Stall. Malachit und Marinel kannten ihn noch nicht, doch die Anwesenheit des Furiers schien sie zu beschwichtigen. Und Frowin, der ein Händchen für Pferde hatte, bekam das Gefühl, dass er mit den beiden gut zurechtkommen würde.
„Es sind prachtvolle Tiere, Dominus. Das kann man bereits von weitem sehen. Ich glaube, ich habe zuvor nie mit so kostbaren Pferden gearbeitet.“ Behutsam schirrte er Marinel an dem Wagen an. Er traute sich schon fast nicht, mit ihnen zu fahren. Doch sie schienen es gewohnt zu sein und scheuten nicht. Sie waren wirklich prächtig ausgebildet.
Als er auf den Wagen stieg, blickte er auf Saturninus herab.
„Also, wenn du den Sport in Iscalis einführst, wird es auch verschiedene Vereine geben? Wie die Farben in Rom? Dann werde ich vermutlich blau tragen, was?“
Zitieren
 
10-17-2022, 01:36 PM,
Beitrag #7
RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
"Ja, du wirst Blau tragen!", sagte Saturninus und legte den Kopf in den Nacken:
"Ich hoffe doch sehr, dass es bald verschiedene Factiones, Parteien , in Iscalis geben wird. Der Wettkampf macht das Leben erst lebenswert. Außerdem ist es etwas, was die Kelten auch lieben.
Jeder hat seine Aufgabe im Leben, vergiss das nicht: Du lenkst Pferde, meine Familie lenkt von altersher die Geschicke des Vaterlandes",
der Gedanke, den Jüngling hoch zu Wagen zu sehen, gefiel ihm außerordentlich. Er sprach mit ihm fast freundschaftlich:

" Fahre erstmal drei Runden. Nimm Marinel ruhig als Leitpferd, er ist der Klügere" 
Das Leitpferd wurde links angeschirrt. In seiner Erfahrung lag es, die engen Kurven zu nehmen, die römische Wagenrennen auszeichnete. Es wurde immer links herumgefahren:
"Zeig was Du drauf hast, Frowin!"
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
Zitieren
 
10-17-2022, 06:26 PM,
Beitrag #8
RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Ja, das machte schon alles Sinn, das mit den Aufgaben. Frowin war als Sklave großgeworden und hatte diese Ordnung nie in Frage gestellt. Für Frowin machte es Sinn, dass die bedeutenden Aufgaben auch den bedeutenden Männern zufielen. Er selbst war schon froh, einen Dominus zu haben, der ihn so gut behandelte. Was die Zukunft ihm nun bringen würde, nun. Das machte alles noch zehnmal besser.
Wie gefordert schirrte er Marinel links an. Der gescheite Wallach ließ ihn ruhig an ihm arbeiten und machte keine Probleme. Frowin steckte zwei Zaunpfähle auf das Feld in ungefährer Entfernung der Kurven einer echten Rennstrecke. Und dann stieg er auf den Wagen.
Natürlich trieb er die Tiere langsam an, denn er wollte sie nicht gleich überfordern und auch selbst erst ein Gefühl für den Wagen bekommen. Und natürlich war das Feld weit unebener als eine richtige Rennstrecke und die Erde sank mehr ein. Doch mit der Weile wurde er mutiger. Die beiden Tiere zogen den Wagen völlig mühelos und Frowin musste sich bei den Unebenheiten im Boden schon darauf konzentrieren, nicht wild hin und her geschleudert zu werden. Doch es gelang dem jungen Sklaven, seinem Kauf eine Rechtfertigung zu geben, denn er ließ es ebenso mühelos aussehen wie der Sklavenhändler angepriesen hatte. Lediglich die Kurven nahm er noch etwas langsamer, denn immerhin war es sein erstes Mal.

Nachdem er drei Runden gefahren war, hielt Frowin den Wagen an, nicht ohne einen letzten halsbrecherischen Sprint knapp an Saturninus vorbei. Schwitzend aber glücklich stieg er ab und bemerkte, dass seine Knie ein wenig wabblig waren.
"Wow, das geht ja ganz schön in Arme und Beine", gab er zu, immer noch lächelnd. "Das habe ich unterschätzt. Und? Wie war ich? Glaubst du, mit mir kann man Rennen gewinnen?"
Zitieren
 
10-18-2022, 03:41 PM,
Beitrag #9
RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Saturninus schaute zu, wie der Junge auf dem Wagen stand, und sein Herz ging ihm auf. Er applaudierte:
"Du bist nur unwesentlich langsamer in den Kurven geworden, und die Pferde reagieren gut auf Dich!", rief er:

"Bei einem richtigen Rennen ist freilich die Geschwindigkeit höher. Für Gleichgewichtsübungen lasse ich dir noch einen Parcours aufbauen. Führe beim nächsten Mal die Zügelleinen nicht mit den Händen, sondern wickle sie um deinen Körper. Dann dirigierst  du dein Leitpferd nur mit deiner Gewichtsverlagerung"

Damit konnte man sein Gespann noch exakter lenken, denn gerade die Haarnadelkurven waren schwierig zu nehmen. Wurde der Auriga jedoch aus dem Wagen geschleudert, so schleiften ihn die eigenen Pferde zu Tode. Diese Art der Zügelführung war also ebenso erfolgsversprechend wie gefährlich.

Frowin hielt an, und stieg ab. Er war etwas außer Atem. Aber er war glücklich, und er hatte etwas von einem umhertollenden Welpen, als er seinen Herren fragte, wie er gewesen war:

"Ja, ich glaube durchaus, das man mit dir Rennen gewinnen kann", Saturninus nahm seinen eigenen Weinschlauch und hielt ihn Frowin hin:
"Hier trinke was. Und dann machen wir eine Pause"

währenddessen schirrten die Knechte die beiden Wallache ab, und einer von ihnen gab Frowin ein grobes Tuch, damit er die Pferde trocken rieb. Sie sollten den jungen Sklaven liebgewinnen und lernen, dass er sich um sie kümmerte:
"Setze dich zu mir, wenn du fertig bist"
Saturninus wies auf das Gatter, welches das Stück Land begrenzte, nahm kurz Anlauf und hockte sich auf den obersten Querbalken hin. Wie herrlich war es, so ungezwungen zu sein.
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
Zitieren
 
10-18-2022, 11:59 PM,
Beitrag #10
RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Der "umhertollende Welpe" torkelte noch ein wenig, als er sich dankend den Weinschlauch nahm und einige gierige Schlucke nahm. Er konnte sich nicht helfen, aber er mochte seinen neuen Besitzer. Er hatte es nie schlecht gehabt, aber nie hatte sein alter Dominus seine Gesellschaft gesucht. So hörte er eifrig zu und merkte sich alles, während er sich mit dem Tuch daran machte, den klugen Marinel abzureiben. Der Wallach schnaubte zufrieden und schüttelte sacht den Kopf. Frowins Berührung duldete er und der Rothaarige hatte längst beschlossen, dass sie ihn schnell schätzen lernen würden.
Beiden Tieren widmete er sich unter den wachen Blicken der Knechte, die ihm nun wohl die ganze schwere Arbeit abnehmen würden. Er fand es immer noch ungewohnt.

Fertig (und nicht mehr torkelnd) begab er sich zu dem Gatter, auf welchem sein Dominus bereits saß als sei er ein Lausebengel und auf ihn herablächelte. Nun, er sollte sich ja dazusetzen, weshalb sich Frowin neben den Mann auf das Holz schwang und schnell sein Gleichgewicht fand. Er bemerkte die gute Laune des Dominus durchaus und war froh darüber. Scheinbar genügte er den Ansprüchen. Und das war ein Glück, denn er hatte durchaus Angst gehabt, vielleicht wieder verkauft oder gar bestraft zu werden, weil der Händler und sein alter Besitzer vielleicht ein wenig übertrieben hatten.
Ja, sein neues Leben versprach, aufregend zu werden. Nicht nur lebte er momentan noch in der Villa seines Herrn, die weitaus schöner war als seine alte Bleibe, er besaß auch noch diesen großen Hof mit allem, was man sich wünschen konnte. Beeindruckt ließ er den Blick über die Ländereien schweifen, während er neben seinem Herrn saß. Er fuhr sich durch das dichte Haar, das auch noch ein wenig verschwitzt war von der Fahrt und rollte die Schultern zurück.
"Sag Dominus, wirst du mich von nun an immer trainieren?", fragte er neugierig. Es war unüblich und daher interessant. Schließlich war Saturninus ein beschäftigter Mann. "Und wie oft gibt es solche Rennen eigentlich? Ich hörte, in Rom kommen sie häufiger vor. Ich hoffe, ich werde auch einmal so gut und bekannt wie die Fahrer dort."
Zitieren
 


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste