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[Gabinia Clara]

Gerwina beobachtete mitfühlend, wie Octavius versuchte seine Suppe zu essen, aber leider gelang es ihm nicht. Der Mann lag immer noch hilflos im Bett und bat Gabinia nun, ihn zu füttern. Sie seufzte, nahm den Löffel und gab Fronto ein Stück frisches Brot, "Es muss dir nicht peinlich sein, Octavius Fronto, zusammen werden wir es schaffen!", sie lächelte ihn aufmuntern an,
"Das Brot kannst du selbst essen und ich werde dir vorsichtig die Suppe Löffel für Löffel geben." Und so half sie ihm seine Hühnersuppe ohne Zwischenfälle aufzuessen. Danach gab sie ihm noch ein Stück Honigkuchen, den Kuchen konnte er selbst zu sich nehmen.

Gerwina war nun zufrieden, dass der Kranke gut gegessen hat und schaute ihn an, "Sollte ich jemanden benachrichtigen, dass du verletzt wurdest und hier, in der Villa bist?", es könnte doch nicht sein, dass Marcus Octavius Fronto von niemandem vermisst wurde.

[Marcus Octavius Fronto]

Genauso wie von Gabinia vorgeschlagen nahm Octavius das von ihr ihm gegebene Mahl zu sich. Es schmeckte ihm trotz seines beschämten Gefühls wie kaum eine Mahlzeit zuvor.
Wie von ihm schon vorher befürchte, war er anschließend sehr müde. Vor Erschöpfung fielen ihm auch gleich die Augen zu und er schlief sofort ein.
Als der Centurio aufwachte, öffnetet er vorsichtig Augen, um sich zu vergewissern, dass alles kein Traum gewesen war und er wirklich Clara gesehen hatte. Diese sich um seine Verletzungen gekümmert und sogar gefüttert hatte. „Ist es war oder war alles nur ein Traum?“ Mit belegter Stimme stellte er die Frage in die Stille des Raumes. Vorsichtig stützte er sich ab, erinnerte sich, dass er das schon einmal in diesem Zimmer gemacht hatte und vor Erschöpfung gleich zusammengebrochen war. Jetzt ging es bedeutend besser, er hatte noch Schmerzen, fühlte sich aber viel kräftiger.
Ob ich schon aufstehen kann, fragte er sich. Sicherheitshalber wollte er aber nachfragen, er wusste nicht ob dies einer Wunde schaden würde, sie gar wieder aufbrechen könnte. „Clara?“ Leise kam die Frage.

[Gabinia Clara]

Nach dem Essen war Octavius satt aber erschöpft und ist danach gleich eingeschlafen, er war immer noch sehr schwach. Gerwina verließ das Zimmer und, weil Fenia unterwegs zu ihrem Bruder war, schickte Gerwina den Knecht Rango sich um den Centurio zu kümmern und ihn zu versorgen, mit allem was dazu gehört, wenn er wach wird.

Später kam Rango in den Garten, wo Gerwina sich die Kräuter sammelte, sprach kurz mit ihr und sagte dann, der Kranke ist wach und versorgt und hat nach ihr gerufen. Gabinia betrat das Gästezimmer und lächelte Fronto an, "Wie geht es dir, werter Octavius,...gut geschlafen?" und schaute sich im Zimmer um, es wurde ordentlich geputz und gelüftet und der Centurio sah viel besser in einer frischen Tunika aus, als heute Mittag noch.

"Rango, unser Knecht sagte mir gerade, dass es am Tor zwei Soldaten stehen und sich mit meinem Vetter Randwig unterhalten...", Gerwina sah den Octavius fragend an, "Sollen wir die vertreiben, oder zugeben, dass du dich hier in der Villa befindest und schwer verletzt bist?"

[Marcus Octavius Fronto]

Octavius schaute mit einem Blick der sowohl Verlegenheit wie Besorgnis ausdrückte an sich hinab. „Ich wurde gut versorgt wie es aussieht, wer war der es der mir diese Freundlichkeit erwies? Ich danke ihm dafür, dadurch fühle ich mich noch besser.“
Er kaute ein wenig auf seiner Unterlippe herum, was er sagen wollte war für ihn nicht so leicht, denn die Gefühle die er für diese Frau empfand hatte er nie gespürt.
Fronto holte leicht Luft und begann: „Werte Gabinia Clara, wenn es es dir nichts ausmacht, würde ich mich darüber freuen, wenn deine Anrede für mich das einfache Fronto wäre. Bei dir möchte ich nicht dieser Centurio sein. Ein Freund und lieber noch mehr“. Erleichtert wollte er sich zurücksinken lassen, weil er es geschafft hatte, doch sie sollte sehen, ihm ging es besser und er war schon stark.
Leider tauchte schon eine neue Frage auf. Zwei Soldaten überlegte er. Ovidius hätte bestimmt seine Macht demonstrieren wollen oder war er doch so clever und schickte nur zwei Mann vor? Zu ärgerlich dass er nicht mit ihnen sprechen konnte, er wüsste gleich ob es seine Männer wären, von Traulius geschickt.
Grübelnd zog er sein Stirn kraus. Natürlich mussten sich die Menschen auf dem Gutshof schützen und durften niemanden den sie nicht kannten oder dem sie nicht vertrauten einlassen.
„Man müsste ihnen Kontrollfragen stellen. Wie der Name ihres Centurio ist, wie der Name ihres Optio lautet und wie die Nummer ihres Contubernium lautet? Wenn es mein Optio Traulius ist und die Nummer zehn lautete, ist ihr Name Pedanius und Herdonius sind es zwei meiner besten Männer. Ich würde mich wirklich freuen mit ihnen in deiner Gegenwart sprechen zu können.“ Er lächelte ein wenig. „So muss ich alles nur einmal erzählen.“ Und wir beide können uns auch über andere Themen unterhalten, war seine weiterer Gedanke dazu.

[Gabinia Clara]

Es schien, dass es Octavius besser ging, was Gerwina sehr freute und sie lächelte ihn an, "Es war unser Knecht Rango, der sich um dich gekümmert hat,", Gabinia machte eine kleine Pause und fügte verlegen hinzu, "Fronto...", weil der Centurio sie darum bat, ihn so zu nennen und sagte sogar, er wäre ein Freund und vielleicht noch mehr ..., dabei senkte sie ihre Lider und bekam rosige Wangen.

"Nun, dann werde ich jetzt zum Tor gehen und mit den Soldaten sprechen, dann sehen wir weiter, du bleibst aber im Bett und Rango bleibt hier und wird auf dich aufpassen, Octavius Fronto..., ich meine, …  Fronto...". Und die junge Frau lief schnell weg!

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[Gabinia Clara]

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       .........  Nach einer Weile kam Gerwina zurück und lächelte den Centurio an, "Hier ist Besuch für dich, Octavius Fronto, ich hoffe, es wird dich freuen, deinen Kameraden zu sehen." Dem Legionär, der ihr folgte, zeigte sie auf den Stuhl, der neben dem Bett stand: "Du kannst da Platz nehmen, aber bemühe dich, den Patienten nicht zu sehr anzustrengen."

[Legionär]

In dem Zimmer in welchem der Centurio gepflegt wurde angekommen, war der Legionär dankbar als er sah, dass Octavius in seinem Bett saß. Voller Freude grüßte er vorschriftsmäßig. Bedankte sich bei Gabinia Clara für den angebotenen Stuhl. „Salvete Centurio Octavius, Optio Traulinus hat mich und Pedanius, voller Sorge, auf die Suche nach dir geschickt. Was ist geschehen? Wurdest du von den Kelten überfallen? Stimmen die Gerüchte also?“

[Marcus Octavius Fronto]

Der Centurio trank noch einen Schluck ehe er mit seinem Bericht begann. „Ich weiß jetzt nicht von welchen Gerüchten du redest. Ich war unterwegs um den Gerüchten nachzugehen, dass Kelten ihr Unwesen trieben. Auf dem Weg nach Cheddar, denn dort wollte ich nachforschen, machte ich eine Pause. Unter einem Baum hatte ich mich niedergelassen um eine Pause zu machen, als mir plötzlich ein Sack über den Kopf gezogen wurde. Als ich wieder zu mir kam  bemerkte ich, man hatte mich irgendwo angebunden. Ich war in einer dunklen von Fackeln erhellte Höhle, wie ich erkannte als man mir den Sack von dem Kopf gezogen und mich befreit hatte. Um mich herum waren Männer mit hellen Haaren und merkwürdig gemusterten Hosen wie die Kelten sie tragen. Sie waren mit Ästen bewaffnet, einer drückte mir meinen Gladius in die Hand. Kaum hatte einer seinen ersten Treffer bei mir gelandet, ging es los. Alleine gegen die Übermacht, kam ich trotz meiner Kampferfahrung, nicht an. Mein Schwert glitt mir aus den Händen. Meine Angreifer waren dann so nett, das nett spie er förmlich aus "und legten ihre Knüppel weg, dafür setzten sie dann ihre Fäuste und Füße ein.“
Octavius machte eine Pause, schaute seine Zuhörer an, nahm seinen Becher und trank abermals einen Schluck, bevor er fortfuhr. „Das Nächste an das ich mich erinnere ist, ich wurde mit wahnsinnigen Schmerzen kurz wach. Mit zusammengebundenen Händen und Füßen auf meiner Stute liegend. Schließlich erwachte ich hier bei diesen mehr als freundlichen und hilfsbereiten Menschen.“ Nun war Fronto doch eine wenig erschöpft und lies sich auf sein Kissen zurücksinken.

[Gabinia Clara]

Zum ersten Mal hörte Gerwina, was dem Centurio passiert war. Einerseits war sie froh, dass er nun das alles erzählen konnte, ohne sich vor Schmerzen zu winden und zu stöhnen, aber andererseits war es für sie schrecklich zu hören, auf welche Weise der arme Mann misshandeln und zusammengeschlagen wurde. Sie schüttelte nur den Kopf, "Es ist ja entsetzlich, Octavius Fronto, diejenigen, die es dir auch angetan hatten, müssen gefunden und bestraft werden ...", sie schaute den Legionär an und fügte hinzu, "Als wir Centurio gefunden haben, stand auf seiner Stirn "VERRÄTER" und ich denke, wenn er von Kelten überfallen würde, würden sie seine schöne Stute auf jeden Fall rauben, jetzt steht sie in unserem Stall, fühlt sich da wohl und wartet auf ihren Reiter!", dabei lächelte sie Octavius aufmuntern an.

[Legionär]

„Das hat niemals ein Kelte geschrieben, warum sollten die einen Centurio als Verräter beschimpfen“, platzte Herdonius heraus. „Das mit der Stute ist auch ein sehr guter Hinweis, werte Gabinia“. Grübelnd sah der legionär vor sich hin. Er wusste sich keinen Rat wie sie weiter vorgehen sollten. Dringend war es den Optio, wenn nicht auch den Tribun zu unterrichten. Doch was war mit dem Centurio, konnten sie diesen einfach hierlassen?

„Was schlagt ihr vor wie es weiter gehen soll?“ Dabei schaute er besonders die Hausherrin an.