08-11-2023, 09:42 PM,
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RE: Cubiculum | MSM
Dieses Spiel war wirklich nichts für sie! Sie kam auf keinen grünen Zweig, weil sie mir fast immer die Gelegenheit gab, ihre Steine zu schlagen. So musste sie im Prinzip immer wieder von vorne beginnen, während ich meine Steine stapeln konnte und sie schließlich auch ins Ziel bringen konnte. "Gewonnen!", rief ich erfreut. "Ich glaube, wir sollten öfters spielen! Ein wenig Übung kann dir nicht schaden, meine Liebe!" Vielleicht konnte sie sich dadurch noch etwas steigern. Ihr kaum vorhandenes strategisches Denken würde sich aber damit wohl nicht verbessern lassen. Dafür war sie einfach zu rührselig! So weibisch eben! So legte sie auch Wert darauf, dass ihre Sklavin jemand hatte, den sie gern hatte und der sie gern hatte. Mumpitz! Solche Gefühlsduseleien konnten auch nur von einer Frau kommen!
"Jemand anderen?" fragte ich sie erstaunt. Ich verstand nicht, von wem sie sprach. Wen sollte Nysa denn noch finden. Ich fragte mich sowieso, wie meine Frau auf Midas kam. Nun schaute sie auch noch ganz verstohlen zu dem Sklaven hinüber, der einfach nur so, mit ausdruckslosem Gesicht dastand und wartete, bis man ihm einen Befehl gab.
"Wenn überhaupt kommt nur ein Sklave aus unserem Haus in Frage!" Eine Beziehung mit dem Sklaven eines anderen Hauses stand völlig außer Frage. Am Ende wollten die beiden auch noch heiraten, was unter diesem Umständen ja wohl kaum möglich war. Nysa würde ich niemals freiwillig hergben! Weder würde ich sie verkaufen noch würde ich die freilassen. Jedenfsalls nicht so schnell!
Ich merkte, wie wieder die Müdigkeit von mir Besitz ergriff. Das Spiel und auch nun dieses Gedankenspiel mit Nysa hatte mich viel Kraft gekostet. Prisca hatte es ja nun eingesehen, dass man der Natur ihren Lauf lassen musste, wobei in diesem Fall, würde ich darüber bestimmen, was wie und warum laufen würde.
"Liebes, sei mir nicht böse, aber ich bin auf einmal so müde! Wolltest du nicht mit Tarutius auf das Fest gehen?" Das war doch eine prima Gelegenheit, sie nun der Obhut meines Vilicus zu übergeben. "Ich wünsche dir viel Vergnügen auf dem Fest!" Natürlich wäre ich liebend gerne mit ihr zu diesem Fest gegagnen. Aber manche Dinge waren eben nicht möglich.
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08-12-2023, 11:25 AM,
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Accia Prisca
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Themen: 8
Registriert seit: Feb 2023
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RE: Cubiculum | MSM
Wie von ihr geplant, hatte Prisca verloren. Und ihr Mann hatte ncihts davon gemerkt, sondern forderte sie auf, mehr zu üben, damit sie besser würde. “Wenn dir das Freude macht, können wir das gerne wiederholen“, meinte sie. Es war zumindest eine bessere Beschäftigung, als ihm nur vorzulesen, fand Prisca, auch wenn sie sich dann mehr mit ihm unterhalten musste und dabei nicht wusste, worüber sie reden sollten.
Sie räumte also das Spielbrett wieder auf und packte die Steine in das dazugehörige Fach im Spielbrett, als sie beinahe die Steine fallengelassen hätte, da Merula sehr viel heftiger auf Nysa reagierte, als sie angenommen hatte. Sie schaute kurz verschreckt auf, ehe sie möglichst unauffällig weiterräumte und überlegte, was sie dazu sagen sollte. Sie war sich nach wie vor nicht so ganz sicher, ob ihr Mann wirklich wusste, dass er Nysa ihr geschenkt hatte, sondern sie mehr als eine Leihgabe betrachtete, über die er weiter ganz verfügen konnte. Und mit ganz meinte Prisca ganz. Und dieser Gedanke machte ich wirklich Angst. “Natürlich, Ehemann“, sagte sie also kleinlaut, um ihm nicht zu widersprechen. Das würde sie sich nicht trauen. Nicht, solange es nur darum ging, wen Nysa treffen durfte.
Zum Glück war Merula dann aber auch müde. Kurz lächelte sie ganz leicht, als er Tarutius Corvus erwähnte, und hoffte, dass er es nicht gesehen hatte, aber das war recht unwahrscheinlich. “Dann erhole dich gut“, verabschiedete sie sich auch und machte sich schnell auf den Weg.
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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09-01-2023, 12:41 AM,
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RE: Cubiculum | MSM
"Oh ja, gerne!" entgegnete ich ihr. Meiner Stimme war es anzumerken, wie sehr ich mich über meinen Sieg freute. Auch wenn es nun wirklich keine große Herausforderung gewesen war, gegen Prisca zu gewinnen. Aber es war eine willkommene Ablenkung gewesen. Leider war Prisca noch immer nicht richtig angekommen, in ihrem neuen Heim. So war zumindest mein Eindruck. Ich hoffte, das würde sich ändern, sobald ich genesen war. Dann würde alles besser werden!
Ich sah ihr dabei zu, wie sie das Spielbrett zusammenräumte und ihr dabei beinahe einer der Spielsteine abhanden gekommen wäre. Vielleicht war meine Reaktion ein bisschen zu heftig für ihren Geschmack gewesen. Prisca war zartbesaitet und schüchtern. Wenn ich doch nur ihre Gedanken hätte lesen können! Denn auch, wenn wir nun schon eine Weile verheiratet waren, blieb sie noch immer sehr auf Distanz zu mir, Manchmal fragte ich mich, ob sie überhaupt etwas für mich empfand. Aber auch diese "Baustelle" schob ich auf die Zeit nach meiner Genesung. Ja, dann würde wirklich alles besser werden! "Ach weißt du was, kümmere du dich um diese Sache! Nysa ist ja deine Sklavin und wenn du meinst, dass Midas geeignet wäre, dann sei es so!" entgegnete ich ihr versöhnlich. Solange Nysa nicht schwanger wurde, wenn auch Prisca unser Kind austrug, sollte mir (fast) alles recht sein!
Mir war, al spürte ich eine gewisse Erleichterung bei meiner Frau, als ich sie aus meiner Gegenwart entließ. Nun ja, sie war jung und sicher freute sie sich schon sehr auf das Fest. Vielleicht würde sie da ein paar ihrer Freundinnen treffen. Mir war bewusst, wie schwer diese Zeit für sie sein musste. Gerade frisch verheiratet und schon musste sie um das Überleben ihres Ehemannes bangen. Das verlangte ihr sicher vieles ab. Also sollte sie sich nur vergnügen! Ich nickte ihr noch einmal lächelnd zu und sah ihr nach, als sie dann ging.
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Ich hatte fast den ganzen Nachmittag geschlafen und war erst wieder durch die Unruhe, die im Haus herrschte, aufgewacht. Ich brauchte einen Moment, bis ich wieder zu mir kam und schaute mich dann nach Midas um, dem anzusehen war, dass etwas passiert sein musste. "Was ist los? Ist etwas passiert?" Midas, der für gewöhnlich die Ruhe selbst war, berichtete mir, welche Neuigkeiten die Sklaven, die auf dem Fest gewesen waren, mit nach Hause gebracht hatten. Offenbar war ein Feuer in der Stadt ausgebrochen. Panik und Chaos würden in der Stadt herrschen, sagte er. Meine erste Sorge galt natürlich meiner Frau! Ausgerechnet jetzt war ich an dieses verdammte Bett gefesselt! "Hat der Vilicus die Domina bereits zurückgebracht?", fragte ich sorgenvoll. Doch Midas verneinte meine Frage. Mein Drang, aufzustehen, wuchs ins Unermessliche! Ich musste etwas tun! Meine Frau war in Gefahr!
"Du kannst noch nicht aufstehen, Dominus!", mahnte mich Midas und ich wusste, das er ja Recht hatte. "Dann war alles umsonst! Bitte Dominus!" Er zwang mich, liegen zu bleiben, was nur noch mehr meine Wut schürte. "Lass mich los! Was fällt dir ein!" Midas ließ von mir ab. Aber auch ich besann mich und blieb liegen. "Schick ein paar Sklaven los, die nach der Domina suchen sollen!", befahl ich und harrte auf Priscas glückliche Rückkehr.
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