07-16-2023, 05:28 PM,
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Claudia Sabina
Nachfahrin von Kaisern
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Themen: 21
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RE: Peristyl | Säulenhof
Ich wollte Iulius Cato eine hervorragende Ehefrau werden. Deshalb antwortete ich: "Ich liebe das Theater sehr" - So sehr, dass ich zu gerne Theaterstücke mit verteilten Rollen vorlas:
"Doch ich möchte das stiften, was dir, lieber zukünftiger Gemahl, für dein politisches Fortkommen am Nützlichsten erscheint. Wenn du also meinst, dass eine Gladiatorenschule den Leuten von Iscalis besser gefällt, so sollte es eine sein"
Ich schluckte, denn die Wahrheit war, dass ich hier sehr alexandrinisch sozialisiert worden war. Wagenrennen und Theater begeisterten mich, die Gladiatorenspiele taten es weniger. Männer in verschiedenartigen Rüstungen, die aufeinander eindroschen, das war langweilig. Aber wenn es der Karriere von Xerxes nützte, weil meine Landsleute darauf mehr standen als auf Schauspieler, dann würde ich dem größten Schlächter von allen freudig zujubeln.
Ich räusperte mich. Hörte Iulius Cato mir noch zu? Er schaute mich nicht an. Seine Augen wanderten....unwillkürlich zog ich mein Kleid herunter und setzte eine strenge Miene auf:
"Nicht nur nervende Philosophen, sondern auch einer jungen Dame auf die Beine blickende Patrizier verdienen es, mit Kirschen beworfen zu werden", sagte ich ganz streng und hob eine Frucht so, als wolle ich sie tatsächlich werfen. Aber ich glaube, mein Gesicht strafte meine Stimme Lügen. Ich hatte Iulius Cato einfach viel zu lieb gewonnen, um ernsthaft böse zu sein.
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07-23-2023, 09:43 AM,
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RE: Peristyl | Säulenhof
Ein wenig enttäuscht war Iulius schon bei ihrer Antwort. Natürlich die Antwort war klug gewählt aber nicht so, wie er es von seinem Augenstern erwartet hatte. War sie ihm Geiste schon gefangen in der Rolle seiner Gemahlin, er meinte früher wäre ihre Antwort unbekümmerte gewesen.
Der Tribun spürte bei ihrer sanften Ermahnung wie etwas mit im geschah, dass er zuletzt in seiner Anfangszeit beim Militär erlebt hatte. Er spürte die aufsteigende Wärme und Röte in seinem Gesicht. Doch bei einem Blick in ihre Augen, stahl sich ein Lächeln auf seine Lippen. Wie gerne hätte er sie nun in die Arme genommen und von Herzen geküsst.
Cato räusperte sich und stellte mit unschuldigem Gesicht die Frage: „Wäre dir die Kutschfahrt in zwei Tagen recht? Ich käme dann zur Mittagszeit vorbei.“ Mit einem Blick in dem sie seine Sehnsucht erkennen konnte, schaute er sie an.
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07-24-2023, 04:37 PM,
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Claudia Sabina
Nachfahrin von Kaisern
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Beiträge: 373
Themen: 21
Registriert seit: Jul 2022
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RE: Peristyl | Säulenhof
Hatte ich gerade den Eindruck großer Besonnenheit und Zurückhaltung gemacht? Da hörte ich: Kutschfahrt! Ins Freie! Und mein Vormund hatte es mir erlaubt. Ich musste mich so zusammennehmen, nicht herumzutanzen wie ein kleines Mädchen:
"Niemals wieder würde ich dich mit Kirschen bewerfen, mein Xerxes!", rief ich aus und wurde ganz kribbelig vor Vorfreude. Warum konnte es nicht schon jetzt Übermorgen sein? (Das sagte ich nicht laut, sonst ließ mich Agamedes einen Aufsatz über die Natur der Zeit verfassen)
"Natürlich passt es mir zur Mittagsstunde. Ich werde ganz fertig sein und warten", ich war selig. Endlich passierte etwas Aufregendes. Und dann merkte ich, dass Cato rot geworden war. Hatte ich ihn in Verlegenheit gebracht? Das wollte ich doch gar nicht:
"Du bist der Beste unter all den Militärtribunen hier", ich wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen: "Und weißt du was: Lassen wir das mit den Gladiatoren! Ich will ein Theater!"
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07-29-2023, 09:21 AM,
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RE: Peristyl | Säulenhof
Amüsiert lächelte Cato, er war sich im Grunde sicher, sollten sie erst einmal verheiratete sein, würde er nicht ohne einen Kirschbewurf davon kommen.
Auf die Antwort seiner Angebeteten verbreitete sich sein Lächeln. „Wunderbar damit wäre eine wichtige Frage schon einmal erledigt.“
Nach einem tiefen Seufzer und der kam aus den tiefen seines Herzens, kam eine von ihm mit der passenden Mimik, die genauso ehrlich wie sein Seufzer war: „Leider mein Augenstern muss ich dich nun verlassen. Glaube genauso stark wie ich jetzt leide, freue ich mich auf dieses Wiedersehen und kann es kaum erwarten.“ Schon veränderte sich seine Mimik, weil ihn gerade der Gedanke quälte, warum kann oder darf ich sie nicht wenigstens zum Abschied küssen?
„Edle Claudia Sabina, grüße deinen edlen Onkel den Consular Claudius Menecrates, mögen die Götter das Haus der Claudia mit ihrem Segen überschütten.“ Für Iulius Cato tat er etwa sehr ungewöhnliches, er küsste seine Hand und blies ihr diesen zu. Er verbeugte sich in Richtung der anwesenden mit einem: „Vale bene“ und verließ sie mit raschen wütenden Schritten, denn plötzlich sah er wieder ihre Beine vor sich, die er aber noch nie unbedeckt gesehen hatte. Allmählich hatte er das Gefühl er würde den Verstand verlieren.
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