Forum

[Madoc]

Was war denn nur mit diesem Römer los? Konnte die Nervensäge denn nicht selbst anklopfen? Musste ich ihm etwa auch noch beim Scheißen helfen?
Ich seufzte einmal, verdrehte die Augen und schritt zur Tür. Demonstrativ klopfte ich an. Hoffentlich hatte er das jetzt gesehen. Damit er es beim mächsten Mal auch schaffte. Gespannt wartete ich jetzt, was als nächstes passieren würde. Richtig! Garantiert würde sich gleich die Tür öffnen. Es sei denn, auf der anderen Seite der Tür befand sich ebenfalls ein solcher Dilettant, wie die Nervensäge einer war.

[Frowin]

Nun stand er hier. Das Haus des Roten Mondes. In Iscalis, vor allem unter den jungen Männern, hatte sich die Existenz dieses Bordells schnell herumgesprochen. Doch natürlich hatte Frowin niemals damit gerechnet, einmal einen Fuß hier hereinzusetzen. Die Frauen dieses Hauses waren exklusiv und teuer, wunderschön natürlich. Doch sie hatten besseres zu tun, als einem Sklaven schöne Augen zu machen, auch wenn er einen gewissen Bekanntheitsgrad hatte.
Er war Balventius gefolgt, denn dieser hatte ziemlich bestimmt ihr Reiseziel erklärt. Er wusste noch nicht wirklich, was er von dem Kerl halten sollte, doch trieb ihn natürlich die Neugier.
An der Haustür schließlich herrschte er seinen Sklaven, einen tüchtig und stark aussehenden Kelten an, zu klopfen. Frowin konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass sein eigener Dominus dazu nicht in der Lage gewesen wäre, doch es war nicht sein PLatz, dies zu kommentieren. Stattdessen lächelte er dem Blonden zu und formte ein leises "Danke", auch wenn dies dem Balventius vielleicht nicht so gefiel. Die Rechtlosen mussten schließlich zusammenhalten.
Als die Tür sich öffnete, strafften sich Frowins Schultern. Dass er hier mal stehen würde - verrückt!

[Liciniana Aglaia]

Aufgrund der jüngsten Vorkommnisse hatte sich die Prozedur hier am Hauseingang etwas verändert. Früher hatte die Tür einfach offen gestanden, aber jetzt erachteten die Hausbewohner das als zu gefährlich und waren dazu übergegangen, dieselben Vorsichtsmaßnahmen wie in Rom wieder einzuführen. Was hieß, dass die Tür geschlossen war und man anklopfen musste.
Als es das tat, öffnete Egino, genannt Egon, die Klappe in der Tür, durch die man einen guten Blick nach draußen hatte. Klar, ein Bogenschütze könnte ihn dadurch auch erledigen, aber davon wäre die Tür ja auch nicht offen, und es wäre besser als marodierende Legionäre im Haus. Egino schaute also durch sein Guckfenster und sah drei junge Männer, nur einer davon allem Anschein nach römisch, die anderen beiden wohl seine Sklaven. Wobei, war der eine nicht ein Wagenlenker?
Egal, Egino hatte einen Job. “Ja, bitte?“ fragte er freundlich.

[Aulus Balventius Scapula]

Zunächst hatte ich mich der Illusion hingegeben, Madoc wüsste nun, was zu tun war. Doch derschien zu glauben, seine Aufgabe sei erledigt, sobald die Tür, beziehungsweise in diesem Fall die Türklappe, geöffnet wurde. 
So atmete ich einmal tief durch, warf dem Barbaren einen finsteren Blick zu und antwortete dem Türsteher, der sich nach unserem Begehr informierte. 
"Salve, mein Freund! Mein Name ist Balventius Scapula. Mein Freund hier und ich würde gerne eine Räumlichkeit in diesem Etablissement mieten." Madoc konnte sehen, wo er blieb.

[Liciniana Aglaia]

Eginos Blick fuhr einmal an den anwesenden Männern auf und ab. Er erkannte keine Waffen, und aufgrund der sommerlichen Temperaturen waren auch keine dicken Mäntel, unter denen man dergleichen verbergen konnte, im Gebrauch. Also schloss er die Klappe und öffnete die Tür.
“Nun, das macht zwölf für eine Stunde“ Gemeint waren natürlich Spintria mit dem entsprechenden Aufdruck, denn auf kaiserlichen Erlass war es seit Augustus verboten, für Gefälligkeiten im sexuellen Bereich Münzen mit kaiserlichem Abbild zu nehmen. Deshalb gab es Spintria, deren Umtausch dann jeweils besteuert wurde, die dafür aber sehr liebevoll gestaltet waren – mit sehr eindeutigen Posen oder geflügelten Penissen. Im Allgemeinen hatten sie ihren Gegenwert in As – abzüglich der Steuer, natürlich - so dass 12 Spintria einem Gegenwert von drei Sesterzen entsprach. Dieses Haus war nicht ganz günstig, aber dafür hatte man hier eben auch nur das entsprechende Publikum und die Verschwiegenheit, die man wollte.

[Aulus Balventius Scapula]

Natürlich war ich nicht so dumm, meinen Geldbeutel dem Sklaven meines Bruders anzuvertrauen. Ich trug ihn stets bei mir. Dass dieses Haus seinen Preis hatte, wusste ich . Dafür war aber  das, was hier geboten wurde, jede Münze wert! Apropos Münzen, unglücklicherweise hatte ich keine  Spintria mehr in meinem Besitz. Doch sicher konnte ich diese hier umtauschen.
"Gut! Ich müsste zuvor meines Sesterzen in Spintria umtauschen." antwortete ich dem Türsteher und wandte mich dann zu meinem Rotlöckchen um. "Na, hast du noch einen besonderen Wunsch?" Schließlich sollte er ja auch seinen Spaß haben, damit er auch bereit war, sich selbst zu öffnen.

[Frowin]

Es war Frowin schon ein wenig unangenehm, von diesem fast Unbekannten hierher eingeladen zu werden, konnte er es doch nicht gut machen. Er hatte schon ein paar Angebote für Geschenke bekommen, aber dies immer an seinen Dominus verwiesen, denn immerhin gebührte diesem jegliche Anerkennung für seine Rennen.
Nun jedoch wurde er gefragt, sein Dominus war nirgends zu sehen und Scapula schien mehr als willig, sich diesen Besuch einiges kosten zu lassen. Und er hatte ja Zeit. Wegen ihm musste es nicht bei einer Stunde bleiben.
"Hm, nichts Besonderes... Obwohl, welche Sorte Mädchen magst du besonders?", fragte er mit einem jungenhaften Grinsen. Wenn er schon gefragt wurde? Etwas Exotisches hätte ihn schon interessiert. Wenn er ahnte, dass Scapula sich bei diesem Termin eher für ihn interessierte, so hatte er doch irgendwie geglaubt, dass eines der Mädchen hier dabei sein würde. Neugierig sah er an dem Ianitor vorbei in das Innere der Casa, ganz als ob er erwartete, dort eines von ihnen zu erblicken.

[Liciniana Aglaia]

Natürlich tauschte Egino auch die Spintria gleich hier im Eingangsbereich um. Dafür hatten sie hier extra ein kleines Nebenzimmer, das normalerweise von Zacharias betrieben wurde. Aber gerade war der Alte nicht da, also übernahm Egino diesen Posten und tauschte dem jungen Mann nach seinem Belieben Münzen um – plus Steuern, natürlich.

Ganz sicher war er nicht, ob er den Wunsch des dunkelhaarigen richtig verstanden hatte, als der Rothaarige ihn fragte, welche Art Mädchen er bevorzugte. SO eine Art Etablissement waren sie nämlich nicht, dass sich der Herr einfach eine Dame aussuchen konnte und die ihm dann zu Willen sein musste. “Kiki und Fenya sind gerade da. Oh, und Olympias, die Herrin des Hauses. Ihr könnt sie von euren Qualitäten gerne überzeugen“, sagte Egino dann auch. Diese Qualitäten waren in aller Regel noch mehr Geld.

“Zunächst einmal aber willkommen im Haus des roten Mondes“, meinte er und öffnete den Vorhang im Vestibulum, um den Weg ins Innere freizugeben.

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[Aulus Balventius Scapula]

Zunächst kümmerte ich mich um das Finanzielle. Ich tauschte genügend Münzen um, damit wir uns ein paar schöne Stunden machen konnten. Mein junger Freund mit den roten Haaren war nicht besonders anspruchsvoll, wie mir schien. Oder war er einfach nur zurückhaltend, so wie es von einem Sklaven verlangte?
Ich grinste, als er fragte, welche Mädchen ich bevorzugte. Der Türsteher machte aber dann ganz schnell klar, dass dies keines der billigen Lupanare war, wie es sie in Rom zu Hauf gab. "Nun, wenn es dich nach weiblicher Gesellschaft verlangt, dann werden wir die Damen gerne von unseren Qualitäten überzeugen." entgegnete ich Frowin aber auch dem Türstehen. Für mich war das Drumherum nur Mittel zum Zweck.
"Komm, lass uns eintreten!" sprach ich zu dem hübschen Bengel. Madoc warf ich lediglich einen auffordernden Blick zu, mitzukommen.

[Tiberius Furius Saturninus]

>>> Saturninus war aufgetaucht und etwas außer Atem, weil er sich beeilt hatte. Zu Egino sagte er: " Salve, mein guter Eugenius. Heute werde ich keine Münzen eintauschen. Ich wollte deine Herrin Liciniana in einer persönlichen Angelegenheit sprechen. Sie hat um diesen Besuch gebeten"
Sie hatte zwar mehrere Optionen für ein Treffen offen gelassen, aber so ungestört wie im Haus des Roten Mondes war man nirgends sonst. Und dass sie in sein Haus käme, war in dieser ersten Zeit seiner Ehe für ihn undenkbar.
Er behielt seine Straßenkleidung an und wechselte nur die Schuhe.