07-05-2023, 09:53 PM,
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Accia Prisca
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RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Prisca wusste eigentlich nicht einmal ansatzweise, was seine Aufgabe in der Mine war, aber natürlich wusste sie, dass den Balventiern die hiesige Mine gehörte. Sie nahm also an, dass es sicher etwas sehr wichtiges gewesen war und machte verstehend “Oh“, auch wenn sie natürlich nichts verstand. Aber das war ja auch nicht wichtig, um seine Entschuldigung natürlich anzunehmen.
Dass er sich ausgerechnet nach ihrem Mann erkundigte, war natürlich sehr höflich, aber irgendwie auch verwirrend und Prisca obendrein auch etwas unangenehm. Ein wenig schlechtes Gewissen hatte sie ja schon, jetzt hier zu feiern und zu versuchen, fröhlich zu sein, während er Schmerzen hatte. “Der Medicus ist zuversichtlich, dass es dieses Mal alles so heilt, wie es soll. Aber natürlich hat er noch Schmerzen und muss weiterhin liegen, bis alles ausgeheilt ist, was noch ein paar Wochen dauern wird. Aber ich bin zuversichtlich, dass er dann schon bald Besuch empfangen kann“, sagte sie als brave Ehefrau natürlich und nahm Sabinius Merula etwas in Schutz, ohne aber über seinen Zustand allzu sehr zu flunkern. Wie schlimm seine Schmerzen waren und wie schrecklich er nach der Operation ausgesehen hatte, und das viele Blut und alles, das war kein Thema für eine Hochzeit. Und Tarutius Corvus… von ihm konnte Prisca auch schlecht erzählen. Oder? “Mein Mann hat auch einen Vilicus nun eingestellt für die Zeit, bis er wieder auf den Beinen ist. Als Unterstützung“, erzählte sie doch und wusste gar nicht, warum.
Und dann kam er näher, so nahe, dass sie wieder den Geruch seines Körpers wahrnehmen konnte, so dass ihr Herz ein paar alberne, kleine Sprünge machte. Er lehnte sich leicht in ihre Richtung und fragte sie, ob sie sich an ihr versprechen erinnerte. “V-versprochen?“ fragte sie verwirrt nach. Sie hatte ihm nichts versprochen, oder doch? Einen Kuss, aber den hatte er bekommen. Er hatte noch gesagt, dass er sie wiedersehen wollte, und sie hatte zugestimmt, aber er sah sie ja jetzt auch. Und ihrem Mann hatte sie nichts verraten, aber das verstand sich von selbst.
Sie sah sich kurz um, ob sie beobachtet wurden, da sie fühlte, wie sie leicht errötete. Aber die meisten Gäste achteten höchstens sehr flüchtig auf sie, wenn überhaupt. Außerdem taten sie ja nichts unanständiges. Sie unterhielt sich ja nur. “Was habe ich denn versprochen?“ fragte sie noch einmal nach, weil sie wirklich nicht wusste, was er meinte.
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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07-06-2023, 03:19 PM,
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Claudia Sabina
Nachfahrin von Kaisern
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RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
(07-05-2023, 05:32 PM)Furia Serena schrieb: Als der Abend dann vorangeschritten war und die Sonne bereits untergegangen war, war es Zeit für den Brautzug und die "Entführung". Ein rituelles Schauspiel um die guten Hausgeister gnädig zu stimmen, damit sie sehen sollten, dass ich sie nur "unter Zwang" und niemals freiwillig verlassen würde. Auch wurde weinen von mir erwartet, worin ich nicht gut war - aber dafür gab es ja Hilfsmittel. Meine einzige weibliche Verwandte weit und breit war Sabina, also ließ ich Phoebe nach ihr und meinem Gatten schicken, damit wir uns am Eingang des Atriums treffen konnten, damit wir uns für dieses kleine Schauspiel positionieren konnten.
Während ich auf Sabina und meinen Mann wartete, reichte mir eines der Sklavenmädchen des Haushalts das vorbereitete Essigwasser und eine halbe Zwiebel, die meine Augen röten und Tränen begünstigen sollten, da nicht weinen einfach keine Option war. Ich spritzte mir also ein paar Tropfen Essigwasser in die Augen und hielt mir dann die halbe rohe Zwiebel ins Gesicht, bis mich die stechenden Dämpfe zum Weinen brachten und dann war ich bereit für den Brautzug.
Da ich die einzige weibliche Verwandte war, oblag es mir, dass meine Cousine mir von Serenas drögem Furius aus den Armen gerissen wurde. Ich hielt sie ein wenig mit beiden Armen fest.
Um der Tradition Genüge zu tun und tüchtig loszuheulen, spritzte sich meine Cousine Essigwasser in die Augen. Das war schon ziemlich tapfer. Und dann hatte eine Sklavin auch noch eine halbe Zwiebel zur Unterstützung dabei. Sie hielt sie Serena und mir unter die Nase. Ich war einer Zwiebel noch nie so nahe gewesen. Meine eigenen Augen begannen sofort zu tränen. Meine Nase fing an zu jucken und sich zu röten. Jetzt waren Braut und Anverwandte beide in Tränen gebadet. Und der Abschiedsschmerz war nicht nur gespielt. Es brannte wie Feuer.
Aber als der Furius dann Serena rausschleppte, da zerdrückte ich tatsächlich ein Tränchen. Wir hatten es in der Villa Claudia so gemütlich gehabt. Jetzt war meine Cousine eine Matrona und fort.
Ach, würde das fad werden.
Ich tröstete mich damit, dass sie ja nicht in ein Gefängnis käme. Ich konnte sie in ihrem neuen Heim jederzeit besuchen. Trotzdem:
Vale bene Cousinchen....
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07-07-2023, 11:48 AM,
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RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Iulius Cato fieberte allmählich dem Ende, des offiziellen Teil der Hochzeit, entgegen. Zwischendurch hatte er den rothaarigen Burschen entdeckt. Den er damals unbedingt besitzen wollte, Furios Wagenlenker. Einmal hatte er gedacht ihre Blicke würden sich begegnen und er konnte es sich nicht verkneifen, seine Zunge in eine Wange zu stoßen um sie dort zu bewegen. Hoffentlich hatte der das gesehen und wusste, dass er noch immer auf seiner Liste stand.
Jetzt aber hatte er wichtigeres vor. Sein Blick ging in Richtung seiner Sabina. Diese hatte sich ja gerade von der Braut verabschiedet und nun hoffentlich endlich ein wenig Zeit für ihn. Langsam trat er mit leuchtenden Augen auf sie zu. "Salve schönster aller Frauen, hast du dich auch schon im Geiste an Stelle der Braut gesehen?"
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07-07-2023, 03:27 PM,
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RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
(07-05-2023, 09:53 PM)Accia Prisca schrieb: Prisca wusste eigentlich nicht einmal ansatzweise, was seine Aufgabe in der Mine war, aber natürlich wusste sie, dass den Balventiern die hiesige Mine gehörte. Sie nahm also an, dass es sicher etwas sehr wichtiges gewesen war und machte verstehend “Oh“, auch wenn sie natürlich nichts verstand. Aber das war ja auch nicht wichtig, um seine Entschuldigung natürlich anzunehmen.
Dass er sich ausgerechnet nach ihrem Mann erkundigte, war natürlich sehr höflich, aber irgendwie auch verwirrend und Prisca obendrein auch etwas unangenehm. Ein wenig schlechtes Gewissen hatte sie ja schon, jetzt hier zu feiern und zu versuchen, fröhlich zu sein, während er Schmerzen hatte. “Der Medicus ist zuversichtlich, dass es dieses Mal alles so heilt, wie es soll. Aber natürlich hat er noch Schmerzen und muss weiterhin liegen, bis alles ausgeheilt ist, was noch ein paar Wochen dauern wird. Aber ich bin zuversichtlich, dass er dann schon bald Besuch empfangen kann“, sagte sie als brave Ehefrau natürlich und nahm Sabinius Merula etwas in Schutz, ohne aber über seinen Zustand allzu sehr zu flunkern. Wie schlimm seine Schmerzen waren und wie schrecklich er nach der Operation ausgesehen hatte, und das viele Blut und alles, das war kein Thema für eine Hochzeit. Und Tarutius Corvus… von ihm konnte Prisca auch schlecht erzählen. Oder? “Mein Mann hat auch einen Vilicus nun eingestellt für die Zeit, bis er wieder auf den Beinen ist. Als Unterstützung“, erzählte sie doch und wusste gar nicht, warum.
Und dann kam er näher, so nahe, dass sie wieder den Geruch seines Körpers wahrnehmen konnte, so dass ihr Herz ein paar alberne, kleine Sprünge machte. Er lehnte sich leicht in ihre Richtung und fragte sie, ob sie sich an ihr versprechen erinnerte. “V-versprochen?“ fragte sie verwirrt nach. Sie hatte ihm nichts versprochen, oder doch? Einen Kuss, aber den hatte er bekommen. Er hatte noch gesagt, dass er sie wiedersehen wollte, und sie hatte zugestimmt, aber er sah sie ja jetzt auch. Und ihrem Mann hatte sie nichts verraten, aber das verstand sich von selbst.
Sie sah sich kurz um, ob sie beobachtet wurden, da sie fühlte, wie sie leicht errötete. Aber die meisten Gäste achteten höchstens sehr flüchtig auf sie, wenn überhaupt. Außerdem taten sie ja nichts unanständiges. Sie unterhielt sich ja nur. “Was habe ich denn versprochen?“ fragte sie noch einmal nach, weil sie wirklich nicht wusste, was er meinte.
Zu viel Arbeit zu haben, war eine respektable und grandiose Ausrede, um sich vor langweiligen Terminen drücken zu wollen. Das hatte auch schon früher geklappt! Diesmal konnte ich Accia Prisca damit auch noch beeindrucken. Tja, ich war eben ein vielbeschäftigter junger gutaussehender Mann, der einfach unentbehrlich war und ja richtig, gutaussehend war! Eigentlich eine gute Partie! wenn ich denn auf freiersfüßen gewesen wäre. Aber ich fand die Frauen, die ich nicht für mich haben konnte, wesentlich interessanter. Es war jedesmal von neuem eine Herausforderung, die mich anspornte.
Accia Prisca erzählte mir, wie es ihrem Mann ging und dass der Medicus wohl gute Arbeit geleistet hatte. Offenbar verursachte ihr das Gewissensbisse. Wahrscheinlich weil ihr Mann zu Hause Schmerzen litt und sie sich hier amüsierte. Was sollte sie denn sonst machen? An seinem Bett sitzen und Händchen halten? Was sie noch nicht wusste, sie würde sich die kommenden Tage noch viel mehr amüsieren, wenn sie sich mit mir traf!
"Na, das sind ja hervorragende Nachrichten!" tönte ich. "Dann richte ihm doch bitte meine besten Gute-Besserungs-Wünsche aus!"
Sie ließ mich dann noch wissen, dass ihr Mann einen Vilicus eingestellt hatte, der sie unterstützen sollte. Ich fragte mich, wozu diese Information gut war! Oder kam mir dieser Kerl etwa ins Gehege? Oder noch schlimmer, sollte das eine Warnung sein? Oder war es einfach nur eine weitere Belanglosigkeit? Das würde die Öffentlichkeit nie erfahren!
Als ich sie auf ihr Versprechen ansprach, tat sie erst so, als wüsste sie nicht, wovon ich sprach. Nun ja, es war nicht wirklich ein Versprechen, aber ich hatte es so interpretiert, dass sie darauf brannte, mich wiederzusehen. "Weißt du nicht mehr? Ich muss dich unbedingt wiedersehen! Nur wir zwei!" fragte ich sie eindringlich. Dann würde ich sie nicht nur küssen! "Oh bitte, sag mir, dass du morgen Zeit für mich hast! Du kannst deinem Mann sagen, dass du dich mit deinen Freundinnen in den Thermen triffst. Ich warte dann auf dem Forum auf dich, meine Hübsche."
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07-07-2023, 04:29 PM,
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Accia Prisca
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Registriert seit: Feb 2023
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RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Irgendwie kam es Prisca seltsam vor, ihrem Mann Grüße von Balventius Scapula auszurichten, aber sie nickte. Mehrere Menschen, die sowas wie höfliche Konversation für ein paar Augenblicke mit ihr betrieben hatten, ließen Grüße ausrichten, warum also auch nicht von Balventius Scapula? Der eine Kuss hatte sicher nicht so viel zu bedeuten, versuchte Prisca sich einzureden, auch wenn ihr bei der Erinnerung daran das Herz flatterte. Was sie genauso wenig wollte, wie dass sie ausgerechnet jetzt an Tarutius Corvus denken musste. Sie sollte eigentlich die Zeit mit Balventius Scapula entweder viel mehr oder sehr viel weniger genießen, aber nicht so dazwischen.
Und dann kam auch ihr schlechtes gewissen gleich mehrfach zurück, als er meinte, sie hätte versprochen, dass sie sich wiedersehen würden. Nur sie zwei. Prisca wurde leicht rot und öffnete überrascht den Mund. Hatte sie wirklich sowas gesagt? Wie verwirrt war sie nach dem Kuss? “Ich kann morgen nicht. Ich war gestern und heute schon weg, ich kann nicht...“, versuchte sie zu erklären, aber sie sah seinen Blick und interpretierte ihn so, als sei er über ihre Worte ehrlich verletzt. Ihre Entschlusskraft bröckelte. Sehr.
“...aber in einer Woche… wenn Serena sich in ihrer Ehe eingelebt hat, dann wollten wir vielleicht in die Thermen gehen und dann könnte ich mit dir spazieren gehen. Also davor, meine ich. Wenn du so früh keine Verpflichtungen hast.“ Frauen war der Besuch der Therme nur vormittags gestattet, weshalb das dann eben auch vormittags würde sein müssen.
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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07-09-2023, 01:49 PM,
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RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Sie wirkte etwas unstet. Ob es ihr etwa Probleme bereitete, meine Grüße auszurichten? Hatte sie etwa ein schlechtes Gewissen deswegen? Warum genoss sie nicht einfach ihr Leben und machte sich nicht allzu viel Sorgen.
Wenn sie sich noch immer so sehr nach mir sehnte, würde sie keine Minute zögern, um sich morgen mit mir zu treffen. Nun war die beste Gelegenheit dazu! Ihr Mann lag zu Hause und konnte sie nicht kontrollieren. Also, warum zögerte sie noch?
Aber sie war einfach noch zu jung, zu scheu, einfach zu wenig abgebrüht, um ihre Chance zu nutzen. Aber sie konnte nicht, warum auch immer! Was sprach dagegen, dass sie auch morgen das Haus verließ? Stattdessen hielt sie mich hin.
"Eine Woche? Bei den Göttern, wie soll ich das nur aushalten?" fragte ich sie voller Bestürzung. Sollte das etwa eine Prüfung sein, ob ich es auch ernst meinte? "Aber gut, ich werde mich gedulden müssen." Ja, was ich nicht alles dafür tat, um sie mir endlich nehmen zu können!
"Nein, ich nehme mir extra den Vormittag für dich frei!“ versicherte ich ihr. So ließ ich sie dann auch gleich wissen, wie sehr mir dieses Treffen am Herzen lag. "Dann treffen wir uns morgen in einer Woche! Ich werde alles in die Wege leiten, meine Liebe!"
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07-09-2023, 04:43 PM,
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Accia Prisca
Forenmitglied
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Beiträge: 303
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RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Aushalten? Prisca war sich unsicher, was er meinte, weil sie doch jetzt gerade auch miteinander sprachen und er ja nicht viel aushalten musste. Außer, er wollte sie nochmal küssen. Ihre Knie zitterten ein wenig bei dem Gedanken, dass er das meinen könnte, denn das ginge natürlich nicht vor den ganzen Leuten hier. Auch Eheleute küssten sich nicht in aller Öffentlichkeit, aber jemanden anderes zu küssen, das war sowas von absolut ausgeschlossen.
Sie sah zu ihm, wie er sie geradezu mit Hundeaugen ansah, und fühlte sich sowohl geschmeichelt, als auch irgendwie peinlich berührt. Traurigerweise nicht, weil sie so viel an ihren Mann denken musste, der war in ihrer Gedankenwelt gerade nur sehr wenig präsent. Aber sie fragte sich, was Tarutius Corvus wohl tun würde, wenn er wüsste, dass Balventius Scapula so um sie warb, ob er eifersüchtig wäre oder ob es ihm egal wäre. Sie fürchtete ja letzteres, weshalb sie Balventius Scapula so viel mehr Aufmerksamkeit schenken sollte. Aber trotzdem… hach.
Dann verwirrte er sie auch gleich wieder, weil er meinte, er würde etwas vorbereiten. Prisca schaute etwas verwirrt. “Äh… gut“, meinte sie, da sie keine Ahnung hatte, welche Vorbereitung ein Spaziergang bräuchte. “Ich denke, ich werde dann vor Beginn der dritten Stunde dort sein. Vor den Thermen dann?“ Sie sollten ja einen Treffpunkt für den Spaziergang ausmachen, sonst würden sie sich gar nicht sehen.
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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