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Mietstall des Alan
07-01-2023, 05:46 PM,
Beitrag #81
RE: Mietstall des Alan
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Wir liefen so schnell, wie wir nur konnten. Ich riss die Tür zum Stall auf und sah mich um. "Louarn! Bruder, bist du da?" rief ich und suchte weiter. Irgendwo musste er doch stecken! "Wir kommen mit Neuigkeiten!" Wenn Lou das mit Niamh erfuhr, war er sicher nicht mehr zu halten! Ich hoffte, er hätte sie gleiche Besonnenheit, wie ich sie hatte, als ich in Erwans Keller war. Niamhs Befreiung musste gut durchdacht werden. Ich hoffte, das war auch ihm klar.
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Falke
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07-01-2023, 06:01 PM,
Beitrag #82
RE: Mietstall des Alan
Wahrscheinlich würde ich irgendwann einfach durchdrehen. Ich wusste es genau. Diese Anspannung musste irgendwohin, und ich wusste nicht, wohin damit.
Nachdem Helena weg war, hatte ich noch ein wenig weiter gearbeitet. Die körperliche Anstrengung tat gut, denn sie machte meinen Kopf wieder halbwegs frei. Ich hatte etwas zu tun und konnte meine ganze Kraft und meinen Frust bei etwas sinnvollem rauslassen, anstatt andauernd zu grübeln. Zum Beispiel, ob der Medicus gerade wirklich bei Niamh wäre. Warum Helena glaubte, dass ich mit jedem Mädchen immer gleich rummachte. Ob mein Traum Wirklichkeit war oder nicht, ob Niamh wirklich irgendwo angekettet war. Ob ich mich bei Helena entschuldigen sollte.  Ob Alun und Dunduvan etwas herausfinden würden. Ob Helena sich wirklich dem Tribun jetzt gerade an den Hals schmiss. Ob ich an all dem Schuld war.

So ganz konnte ich die Gedanken nicht verdrängen, so sehr ich auch wollte. Ich schichtete grade den Misthaufen hinter dem Stall etwas um, damit er schneller verrottete, als ich Aluns Stimme hörte. Sofort und ohne Rücksicht auf irgendwelche Nasen machte ich mich sofort auf den Weg durch die hintere Türe des Stalls nach vorne, wo Alun und…
Ich blieb stehen und schaute mir Dunduvan an. So sehr ich auch grade in Sorge und durcheinander war, ein klitzekleines Prusten konnte ich nicht unterdrücken, als ich Dunduvan sah. Aber ich fing mich sofort wieder. “Was ist los? Was habt ihr rausgefunden?“ fragte ich sofort, und die anspannung war wieder da.
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07-01-2023, 06:33 PM,
Beitrag #83
RE: Mietstall des Alan
Dunduvan hatte auf dem Weg schon die himmelblaue Palla entsorgt, aber die lange rosa Tunika anbehalten müssen. Er hatte sie lediglich mit seinem Gürtel auf Männerlänge gerafft.  Nun zog er sie ganz aus und stopfte sie irgendwohinn ins Stroh. Wenn Fintan dafür bezahlt werden wollte, sollte er. Er konnte die Fetzen nicht mehr sehen. Er trug nur einen Lendenschurz: "Hat jemand ein paar Hosen für mich?", fragte er. Und dann sagte er:
"Kein Wort. Und schon gar nicht zu zu den Zwillingen"
Er setzte sich hin. Er hatte Alun noch nicht gefragt, was er herrausgefunden hatte. Es war zeitsparender, wenn er es auch Louarn erzählte. Ob Niamh dort gewesen war? Louarns Niamh, schärfte er sich ein. Zunächst sagte er selbst:
"Das Haus Erwans besitzt einen Lieferanteneingang, der auf einen schmalen Gang führt. Er ist mit einer hölzernen, stabilen Tür verschlossen, die ein vergittertes Guckfenster hat. Aber wenn man erstmal drin ist - ein Mann könnte diesen Gang gegen eine ganze Horde verteidigen. Zumindest einer von uns. Selbst wenn die Legion anrückt - die Soldaten müssten einzeln durch dieses Nadelöhr. Was hast du gesehen, Alun?"
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07-02-2023, 07:10 AM,
Beitrag #84
RE: Mietstall des Alan
Louarn hatte mein Rufen gehört und war herbeigeeilt. Kaum dass wir hier waren, entledigte sich Dunduvan seiner römischen Kleidung und versteckte sie irgendwo im Stroh. Ich sah ihm amüsiert dabei zu. Doch nun stand er halb nackt vor uns. Als wenn das kein schöner Anblick gewesen wäre! Er verlangte nach einer Hose. "Ich hab noch deine Hose!" antwortete ich. Vor wenigen Tagen, als wir bei den heiligen Quellen angekommen waren, hatte er mir eine Hose gegeben. Die gab ich ihm nun zurück.  Mein ganzes Gepäck war immer noch hier im Stall.

Doch dann wandte ich mich zu Lou um, der auf glühenden Kohlen saß, weil er wissen wollte, ob wir etwas über Niamh in Erfahrung gebracht hatten. Selbst Dunduvan hatte noch nicht erfahren, was ich unten in diesem Keller herausgefunden hatte. 
Ich ließ Dunduvan den Vortritt, der davon erzählte, was er über den Lieferanteneingang in Erfahrung gebracht hatte.  
"Nun, Dunduwan hat sein Bestes gegeben, um in Erwans Laden Chaos zu stiften. Wie irre verlangte er ständig nach einem Hiberniamädchen!" Begann ich und musste dabei immer noch grinsen. "Wir hatten Erwan so weit, dass er bereit war, uns in den kommenden Tagen ein solches Hiberniamädchen zu besorgen. Sie sei nicht sofort verfügbar, warum auch immer." Inzwischen nahm ich an, dass sie in keinem guten Zustand war. "Ungefähr zur selben Zeit, als wir uns in Erwans Laden umsahen, kam ein Medicus ins Haus, der zuvor gerufen worden war. Erwan und zwei seiner Leute gingen mit ihm in den Keller. Ich bin ihnen mit ein bisschen Abstand gefolgt. Dort unten war es so dunkel, dass man nicht mal die Hand vor Augen sehen konnte. Erwan führte den Medicus scheinbar in die hinterste Ecke seines Kellers. Dort war sie! Ich habe sie nicht mit eigenen Augen gesehen, aber ich hörte, wie Erwan dem Medicus erzählte, sie sei aus Hibernia, ihr Name sei Niamh und weil sie geflohen sei, habe er ihr eine Fußkette anlegen lassen. Ihr Zustand war wohl ziemlich schlecht. Ich bin dann wieder hinauf geschlichen und wir haben dann den Laden verlassen." Ich wollte vor Lou nicht wiederholen, was der Medicus gesagt hatte, dass sie sterben könnte. Das würde ihn nur noch mehr aufwühlen.
 Nachdem ich geendet hatte, sah ich die beiden Brüder an und wartete, was insbesondere Lou dazu sagen würde.
"Wenn wir sie befreien wollen, müssen wir vorher einen Plan haben, der gut durchdacht ist!" merkte ich nach einer Weile an. Vielleicht brauchten wir auch noch mehr Unterstützung. Vielleicht konnten uns die anderen Brüder noch helfen. Was war mit Calum und Fintan? Die Zwillinge waren, so viel ich wusste, nicht in der Stadt.
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Falke
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07-02-2023, 12:38 PM,
Beitrag #85
RE: Mietstall des Alan
Dunduvan zog sich erst noch ganz aus. Unter anderen Umständen hätte ich ihn jetzt ein wenig aufgezogen oder ihm zu seinem schicken Arsch gratuliert oder so etwas, aber das Thema war zu ernst dafür. Sobald Alun ihm die Hose vermacht hatte, fing er dann auch an, zu erzählen. Erwans Haus klang nach einer Festung. Wenn wir mal drin wären, müssten sie wahrscheinlich von außen das Haus anzünden, um uns rauszukriegen, aber eigentlich hatte ich nicht vor, da irgendwas verteidigen zu müssen. Rein, alle umbringen, wieder raus, so war mein Plan zu dem ganzen. Aber der war vielleicht etwas naiv.
Was Alun dann aber erzählte, machte mir echt zu schaffen. Niamh war da. Im Keller. Ich schloss die Augen und sah wieder das Bild vor mir. Es war genau so wie in meinem Traum. Sie in der Ecke des Kellers. Angekettet. Krank. Verletzt. Ein fast winselnder Laut entkam mir für einen Moment. Ich hätte es wissen sollen. Ich hätte es wissen müssen. Die Träume hatten Bedeutung. Warum verstand ich sie nicht? Hilflos schloss sich meine Hand immer wieder zur Faust, während Alun weiterredete und ich mir nur vorstellen konnte, wie Niamh sich jetzt fühlte.
“Ja, eine Sklavin kam zu Flavianus Pü. Er ist mit ihr gegangen, aber ich konnte nicht mehr aus ihr herauskriegen. Ich hab den Medicus gebeten, falls es Niamh ist, ihr auszurichten, dass Dunduvan an sie denkt.“ Vielleicht war das auch eine blöde Idee gewesen, für die Dunduvan mich gleich vierteilen würde, aber ich hatte etwas tun müssen und ich wollte nicht, dass sie sich ganz allein fühlte. Da unten. Im Dunklen. Angekettet wie ein Tier. Krank.

Alun meinte, wir müssten einen Plan haben, um da reinzukommen. Das war der Moment, wo ich es nicht mehr aushielt. In zwei schnellen Schritten war ich an der Leiter und drei Sprossen auf einmal nehmend in drei Sätzen oben. Meine Hand fand das Versteck im gedeckten Reet, wo ich meine Äxte herausholte. Mit dem Schwert war ich gut, mit den Äxten aber absolut tödlich, und ich wollte gerade Erwan sowas von umbringen. Auch beim weg zurück nach unten machte ich mir nicht viel Mühe, sondern rutschte mit einer Hand am Holm einfach die Leiter hinunter.
“Ein Plan? Ich sag dir meinen Plan. Ich schlag diesem Mistkerl jetzt sofort den Schädel ein!“ knurrte ich und zeigte mit meiner Axt in Richtung der Tür dabei.
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07-03-2023, 01:34 PM,
Beitrag #86
RE: Mietstall des Alan
"Was hast du mit dem neuen Medicus zu schaffen?", fragte Dunduvan interessiert, als er aber dann hörte, dass dieser Niamh hatte ausrichten sollen, dass er, Dunduvan, an sie denke, ballte er eine Faust:
"Na großartig! Sie wird denken, dass ich sie noch verspotte, weil sie mir willenlos zu Willen war! Ich bin der Letzte, von dem sie einen Gruß haben will", dann aber drangen Aluns Worte so Recht in sein Bewusstsein. Er konnte seine Betroffenheit nicht verhehlen. Niamh, seiner Niamh ging es schlecht. Er dachte an ihren schlanken Leib in seinen Armen. Wie glücklich sie ausgesehen hatte....
Doch wie gesagt: Sie war Louarns Niamh. Das war in feurigen Lettern in den Himmel geschrieben. Und Louarn tat das, was jeder mutige Keltenkrieger wie er einer war, tun würde, wenn man ihm die Frau geraubt hatte: Er griff nach seiner Axt, und in seinem Gesicht leuchtete tödliche Entschlossenheit:
“Ein Plan? Ich sag dir meinen Plan. Ich schlag diesem Mistkerl jetzt sofort den Schädel ein!“, stieß er hervor. Nur ein Narr hätte sich mit Louarn angelegt, wenn er so wütend war. Alun behielt  dagegen seinen klaren Kopf: Sie mussten nachdenken und dann handeln.

"Viele Hunde sind der Tod des Fuchses", sprach auch Dunduvan und streckte instinktiv eine Hand aus, wie um Louarn zurückzuhalten:
"Aluns Einwand ist weise. Wir brauchen durchaus einen Plan. In fünf Tagen feiern die Cesariaid und alle ihre Verräterfreunde das Regierungsjubiläum ihres Caesar Augustus. Selbst Sklaven werden Wein zu trinken bekommen. Die Stadt wird zum Platzen voll sein, und wir können uns direkt unter ihren Augen bewegen, ohne ihre Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen" jetzt ging er auf und ab, wie immer, wenn er eine Idee hatte:
"An diesem Abend dringen wir  in Erwans Haus ein. Doch nicht durch die Türen. Sein Haus hat ein Ziegeldach. Wir decken einen Teil ab, sägen die Balken durch und lassen uns nacheinander hinunter. Wir erledigen seine Diener und erwarten dort den Gallier, wenn er von dem Römerfest nach Hause kommt und dann, Louarn, gehört die Rache Dir. Du hast ja auch der Priesterin dein Wort gegeben.
Rufen wir alle Falken, die hier in Iscalis sind und außerdem auch Ciaran und Cinead, herbei. Jeder von ihnen ist im Kampf zehn Römer wert - falls es denn zum Kampf kommen muss"

Er hoffte es nicht.
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07-03-2023, 02:14 PM,
Beitrag #87
RE: Mietstall des Alan
“Fünf Tage?!“ begehrte ich auf. Das konnte Dunduvan doch nicht ernst meinen! “Vielleicht hat sie keine fünf Tage mehr. Vielleicht stirbt sie genau JETZT“, machte ich meiner eigenen Verzweiflung Luft.
Ich wusste, dass Dunduvan Recht hatte und das sein Plan um Welten besser war als alles, was meinem Kopf entsprungen hätte sein können. Und dass das vermutlich die beste Chance war, die wir für das ganze Unterfangen kriegen konnten, da wirklich niemand auf uns achten würde. Aber trotzdem wurde mir bei der Vorstellung schlecht, Niamh auch nur einen einzigen, weiteren Tag dort in diesem Keller zu lassen!
Ich presste die Augen fest zu, um die Vorstellung von ihren Qualen zu vertreiben, die nicht aufhören wollten, in meinen Geist zu dringen. Wer wusste schon, was Erwan mit ihr anstellte? Vielleicht schlug er sie? Oder peitschte sie aus? Vielleicht vergewaltigte er sie sogar? Vielleicht war schon jetzt nichts mehr von ihr übrig, das ich retten könnte. Und allein diese Vorstellung schaffte es fast, dass etwas in mir zu zerbrechen drohte. Aber ich war ein Mann und ein Krieger und konnte mir das nicht leisten.
“Nicht Helena, und wir müssen einmal sicherstellen, dass sie nicht in der Zwischenzeit verkauft wird“, sagte ich schließlich mit so viel bitterer Galle im Mund,d ass sie drohte, mich zu ersticken. Aber das war für mich beides unverhandelbar. Ich würde nicht zulassen, dass Erwan Niamh verkaufte und sie außerhalb meiner Reichweite wäre. Niemals. Ich musste sie retten, und das so schnell wie möglich.
Und ich wollte Helena nicht dabei haben. Sie war ein Mädchen und hatte bei dieser Art von Dingen nichts zu suchen. Und wenn es schief ging, wollte ich sie nicht in Gefahr haben. Sie würde mich ablenken. Und außerdem wollte ich nicht, dass sie auf Niamh traf, erst recht nicht unter diesen Umständen. Außerdem war ich noch ein klein wenig angefressen davon, dass sie gesagt hatte, sie würde sich an den Tribun ranmachen.
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07-04-2023, 06:44 AM,
Beitrag #88
RE: Mietstall des Alan
Lou bestätigte mir noch, dass eine von Erwans Sklavinnen den Medicus gerufen hatte.  Natürlich war es für ihn schwer mitanzuhören, was ich da berichtete. Ich bemerkte auch, wie sich sein Äußeres mit jedem meiner Worte veränderte. Seine Muskeln waren angespannt, bereit um jeden Moment losschlagen zu können. Doch genau das sollte er nicht tun!  Als ich ihn ermahnte, dass wir besonnen vorgehen sollten, sprang er auf, kletterte auf den Heuboden hinauf und kam mit seinen Äxten wieder herunter. So sah also sein Plan aus!

In diesem Moment war ich froh, dass nun auch Dunduvan ihm ins Gewissen redete.Viele Hunde sind der Tod des Fuchses! Das traf es genau auf den Punkt!
Zu meinem Erstaunen hatte Dunduvan schon einen kompletten Plan im Kopf. Zugegeben er klang sehr abenteuerlich, denn er wollte übers Dach in Erwans Haus einsteigen und dafür die Ziegeln entfernen und einige Balken durchsägen. Aber der Überraschungseffekt würde auf unserer Seite sein! Dazu wollte er alle Falken versammeln. Sogar die Zwillinge! Allerdings hatte das Ganze einen Haken. Er wollte erst in fünf Tagen losschlagen. Dann, wenn die Römer das Jubiläum ihres Kaisers feiern würden.
"Das klingt spannend, Dundi! Damit rechnet sicher keiner! Aber warum das Dach abdecken, wenn doch jedes römische Haus bereits ein Loch in seinem Dach hat? Warum seilen wir uns nicht ins Atrium hinab?"

Verständlicherweise wollte Louarn nicht so lange warten. Fünf verdammt lange Tage, die Niamh noch in der Gewalt dieses Tyrannen bleiben sollte! Aber ich konnte ihn beruhigen!
"Es gibt bereits einen Interessenten, der Niamh kaufen möchte! Er steht genau jetzt vor dir! Tarutius Corvus und seine entzückende Mutter! Dunduvan hat ihn so genervt, dass er nicht anders konnte und uns Niamh zum Kauf angeboten hat," sagte ich grinsend.
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07-04-2023, 03:04 PM,
Beitrag #89
RE: Mietstall des Alan
Dunduvan nickte: "Es kommt darauf an, wo genau im Haus wir eindringen wollen. Ich nehme an, dass Erwan ein typisches römisches Haus mit einer Sichtachse der Länge nach besitzt. Das heißt, das Atrium ist von überall gut einsehbar und auch ein Durchgang für alle. Mir würde ein Seitenflügel besser gefallen, da wir nicht sicher sein können, dass Erwan wirklich alle Sklaven zur Feier lässt.
Zum Sklavinnenkauf werde ich nicht mitkommen, Alun. Keine zehn Pferde kriegen mich noch einmal in Fintans Weiberröcke. Wenn ihr ein weibliches Wesen braucht, so nimm doch Raven mit!", er schaute entschlossen drein. Es wirkte so, als wolle er sich keinesfalls mehr als Frau verkleiden. Dabei war das für einen Spion nur eine Verkleidung wie jede andere. Er jedoch wollte nicht dabei sein, wenn Niamh und Louarn sich dann wieder sahen. Sie würde nur Augen für den Fuchsbruder haben, und für ihn, Dunduvan, nur Verachtung:
"Ich reite zur Falkenhöhle, um die Zwillinge herzuholen", jetzt zuckte sein Mundwinkel: "Ich bin mir sicher, dass sie einen guten Einfall für Erwans Ende haben werden. In zwei Tagen bin ich zurück"
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07-04-2023, 05:27 PM,
Beitrag #90
RE: Mietstall des Alan
“Nicht Raven! Ich mein es ernst!“, sagte ich mit so viel Autorität in der Stimme, wie ich besaß. Aber es war mir auch bitter ernst, ich wollte sie von all dem sehr weit weg haben. Sie sollte am besten nicht einmal wissen, was wir taten. Eigentlich hatte ich gedacht, dass gerade Dunduvan darüber froh sein würde und nicht vorschlagen würde, sie einzubinden. Bislang war es mir so vorgekommen, als wollte er sie am liebsten ganz aus unserem illustren Zirkel verbannen. Manchmal verstand ich ihn nicht.

Alun versicherte mir, dass Niamh noch dort sein würde, wenn wir kämen, weil er sie ja angeblich kaufen wollte. Das beruhigte mich nur bedingt, und verdammt, ich würde gleich nochmal zu Flavianus Pü zurückkehren, auch wenn es schon später war, um den Medicus auszuquetschen. Ich hatte noch keine Ahnung, wie ich das anstellen sollte, aber ich konnte mit dieser Ungewissheit einfach nicht umgehen. Ich musste wissen, wie es Niamh ging, und ob sie durchhielt, bis ich kommen würde, um sie zu retten. Und dabei war mir verdammt egal, ob wir durch ein schon vorhandenes Loch im Dach oder ein neu angelegtes gehen würden. Hauptsache, es dauerte nicht einen Moment länger, als es unbedingt sein musste.
“Ja, hol die Zwillinge und gute Reise“, sagte ich nur zu Dunduvan zum Abschied und kam mir reichlich hilflos vor mit meinen beiden Äxten in der Hand. Verdammt, ich hatte mich selten so nutzlos gefühlt wie gerade eben.
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