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[Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas
06-30-2023, 04:34 PM,
Beitrag #11
RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas
Nach dem Sonnenstand zu urteilen war bald Mittag und die Sprechstunde des Medicus in der Taberna - A - II, im Neubaugebiet war bald zu Ende. Der Centurio feuerte seine Stute an, damit er ja Pytheas noch erwischte.
An seinem Ziel angekommen, gab er einem Halbwüchsigen eine paar Ares mit dem Versprechen er würde noch einmal so viele bekommen wenn er sorgfältig auf sein Pferd achten würde.
Der Eingang war schnell gefunden. Octavius sah gerade noch wie der letzte Patient im Behandlungsraum verschwand. An einer Wand gelehnt wartete er bis er an der Reihe war.
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Honoratior von Iscalis
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07-01-2023, 06:29 AM,
Beitrag #12
RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas
Curius Andricus, ein Eques sagittarius; berittener Bogenschütze, hatte durch Zufall das Gespräch, des Centurio mit seinem Optio, angehört und wunderte sich über den Gesprächsinhalt. Da er geplant hatte mit seinen genesenden Wallach einen Ausritt zu unternehmen, nutzte er die Gelegenheit und folgte dem Centurio. Er wunderte sich, dass dieser schon so bald an der Taberna anhielt, noch mehr, als dieser den Medicus aufsuchte. Schließlich hatten sie doch einen guten Chirugius in ihrer Castra. Curius würde warten, denn er sah Octavius an der Wand gelehnt warten, ich schnell zurück. Sobald der Centurio den Untersuchungsraum betreten hatte, würde er versuchen, etwas von dessen Gespräch mit dem Griechen zu belauschen.
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07-01-2023, 07:02 AM,
Beitrag #13
RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas
Pytheas, der im Thorianum meist alleine arbeitete, streckte den Kopf durch die Tür, um den nächsten Patienten hereinzubitten. Sein Blick fiel auf Centurio Octavius, der an die Wand gelehnt, wartete. 
Erfreut ging er auf ihn zu: "Salve edler Centurio Octavius, ich freue mich, dich zu sehen. Möchtest du zu mir? Dann bitte ich dich, einzutreten", sagte er und wies in das Praxisinnere.
Pytheas Zweigpraxis war mit einem Regal für Utensilien, einem Tisch, einer extra angefertigten Untersuchungskline und zwei Klappstühlen ausgestattet. Am Eingang der Tür wurde man von einer lebensecht bemalte Statue der Göttin Hygeia empfangen. Sie glänzte vor Wein und Salböl, die die Patienten, als sie um Heilung baten, über sie geschüttet hatten. 
"Bitte nimm doch Platz. Darf ich dir einen Becher Posca einschenken?" Pytheas mochte den stets  bedachten Centurio gut leiden.
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Titus Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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07-01-2023, 12:09 PM,
Beitrag #14
RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas
Salve mein lieber Flavianus Pytheas“, erwiderte der Centurio den Gruß des Medicus. „Nein danke ich möchte jetzt nichts trinken, doch ich habe einen Wunsch und das für alle Zeiten. Bitte höre auf mit ehre und Centurio, für dich bitte nur Octavius.“ Dies hatte er bisher nur wenigen Angeboten. Da er den Medicus aber schätzte und einen ehrlichen und ehrbaren Mann hielt, fiel ihm dieser Wunsch sehr leicht.
Ich habe nicht viel Zeit, bin nur auf der Durchreise. Trotzdem möchte ich dich nach deinem Wissensstand und nach deiner Meinung fragen. Was weißt du über Vorfällen in Iscalis und Umgebung? Vorfälle in den Legionäre und der Tribun Ovidius und Kelten verwickelt sind. Leider weiß ich nur wenige Gerüchte, mich und meine Centurie hält man außen vor.“ Fast schon verzweifelt schaute er Pytheas hilfesuchend an.
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Honoratior von Iscalis
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07-03-2023, 04:32 PM,
Beitrag #15
RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas
Octavius Fronto wirkte so, als hätte sich ein insgeheimer Kummer in sein Gesicht gegraben. Pytheas wurde etwas verlegen ob der Bitte des Römers: "Dann nenne auch du mich einfach nur Pytheas", sagte er:
"Auf der Durchreise? Darf ich fragen, wohin es geht, - Octavius?"
Über die Frage seines Vermieters dachte er etwas nach:
"Über die Interna des Militärs werde ich gar nicht informiert. Dafür hat unser Kaiser ganz andere Männer. Ich weiß über Tribun Ovidius nur, was alle sagen: Er hält sich für eine Art neuer Hercules, der den hiesigen Augiasstall ausmisten will. Und das mit einem guten Quentchen Paranoia. Er hat mit dem Dorf Cheddar angefangen, ohne darauf zu achten, dass es sich da nicht um frisch Unterworfene, sondern um treue Untertanen des Kaisers handelt. Und im Moment tobt er sich in Iscalis aus", ein wenig lächelte Pytheas:
"Ich nehme an, dass schon ein Geheimbericht von kaiserlichen Agenten an die Kanzlei meines Patrons gesendet worden ist.  Ich war es allerdings nicht. Doch warum fragst du mich über diese Vorkommnisse?" 
Der Centurio war bestimmt nicht nur gekommen, um nett zu plaudern.
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Titus Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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07-10-2023, 01:04 PM,
Beitrag #16
RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas
„Sicher dass darfst du fragen, es ist kein Dienstgeheimnis und wohin der Weg mich führt ist ungewiss. Ich suche Antworten.“
Octavius saß da und betrachtete seine Hände. Er wollte Pytheas nicht in Gewissensnot bringen. Er suchte nur verzweifelt jemanden der ihm zum Freund wurde, bei dem er frei reden konnte und bei dem er wusste das Gespräch bliebe bei diesem Freund.
„Hör zu ich bin nicht offiziell als Centurio unterwegs sondern als Römer Octavius Fronto, der sich um das langsam aufgebaute Ziel, den Frieden zu bewahren sorgt. Ich bin mir bewusst, dass es auf beiden Seiten Menschen gibt die den Kriegszustand herbei wünschen. Ich hege aber die Hoffnung, dass immer mehr Menschen den Frieden herbei sehnen.“
Jetzt nahm Fronto doch einen Schluck Wasser. Grimmig lächelte er dann. „Genau als so einen hatte ich ihn gleich eingeschätzt. Das er versucht mich zu diskreditieren stört mich nicht aber, dass er unschuldige Menschen stört, verschreckt und ängstigt und verletzt schon. In Cheddar also sagst du? Gut dann werde ich dort beginnen.“
Erstaunt schaute Octavius den Medicus an. „Weil du mir die ungeschminkte Wahrheit sagst und den Überblick hast. Was noch wichtiger ist, du dich auf mich verlassen kannst.“
Damit erhob er sich. „Nun will ich ich dich aber nicht länger aufhalten. Bis bald Vale bene.“
Als Fronto nach draußen trat sah er verwundert, noch eben einen Reiter eilig davon galoppieren.
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Honoratior von Iscalis
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07-11-2023, 09:28 AM,
Beitrag #17
RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas
"Ich habe dich immer als einen Mann des Friedens eingeschätzt. Und du bist mit dem Herzen dabei. Das ist nicht jeder, aber ich hoffe sehr, dass zumindest einige mit der Vernunft dabei sind. Es ist  gut, Schafe zu scheren, denn dann hat man Wolle, doch wenn man ihnen das Fell über die Ohren zieht, was hat man dann? Zunächst mal viel Wolle und Schaffleisch, aber das Überangebot von Wolle lässt die Preise ins Bodenlose fallen und das Fleisch verdirbt rasch. Und das Land überwuchert, weil die Schafe tot sind und kein Gras mehr fressen. Diese Worte hat mein Patron so gesagt. Octavius, du kannst dich auch auch auf mich verlassen. Was immer ich für dich tun kann...."
Der Centurio wollte schon gehen, leider. 
"Deine Gesellschaft ist mir stets eine Ehre. Aber werter Octavius - passe bitte auf auf dich"
Pytheas hatte den Centurio  gerne. Er hatte nie einen Vater gekannt, aber doch Mentoren, und auch Octavius Fronto war für ihn ein Mentor geworden. Er machte sich Sorgen um diesen aufrechten Römer, der skrupellosen Naturen wie den beiden Militärtribunen gegenüber stand.

Er begleitete ihn zur Tür, um ihm Ehre zu erweisen. Auch er sah einen Reiter eilig davon reiten. 
Sein Gesicht verfinsterte sich: "Ist der verrückt geworden? Das hier ist auch ein Wohngebiet, und überall spielen Kinder"
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Titus Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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07-20-2023, 04:21 PM,
Beitrag #18
RE: [Thorianum A] - A II Einschüchterung
Wenn ich ehrlich war, hatte ich Freigelassene gefressen. Wenn ihr ehemaliger Dominus einigermaßen von Bedeutung war, waren sie sämtlich ein hochmütiges Pack. Sie glaubten von sich, himmelhoch über gewöhnlichen Bürgern zu stehen. Dabei waren sie oft nichts weiter als Spielzeuge ihrer Herren gewesen.
 Ich hatte immer wieder das Argument gehört, dass ohne die Tüchtigkeit der Liberti unsere ganze Wirtschaft zusammenbrechen würde. Auch ich hatte in Rom einige davon, die mich geschäftlich vertraten. Doch Rom schnitt sich selbst ins Fleisch, wenn es seinen ehemaligen Versklavten so viel Einfluss einräumte. Der alte Cato hatte einmal gesagt: Willst Du die Zahl deiner Feinde kennen, so zähle nur die Sklaven in deinem Haus. Hatte Recht, der Cato. Nach ihrer Freilassung waren sie offiziell zwar zu Dankbarkeit verpflichtet. Doch wie es in ihren tiefschwarzen Barbarenseelen wirklich aussah, wusste kein Mensch.

Kaiserliche Freigelassene waren die Widerwärtigsten. Sie waren nicht nur arrogant, sondern durch die Bank weg Spitzel, die nach Rom berichteten. Ich würde diesen Flavianus selbstverständlich nicht über die Klinge springen lassen, denn er gehörte zu den kaiserlichen Klienten. Aber ich würde ihm klar machen, was er denn zu zukünftig zu berichten hatte. 

Die Legionäre Albius und Titius waren mit mir gekommen. Wir waren in Zivil, doch trugen wir Militärgürtel und Militärschuhe. Jeder würde also wissen, mit wem er es zu tun hatte. Unsere Waffen hatten wir sorgfältig eingeschlagen in Öltüchern in einem Transportsack verborgen. Dies alles dürfte genügen, um solch ein Griechlein einzuschüchtern.

Wir warteten lange. Wir warteten, bis der Mond untergegangen war. Flavianus hatte zwar keine Patienten mehr, kam aber auch nicht heraus aus seinem Loch.  Drinnen brannten noch eine oder mehrere Öllampen. Ihr trübes Licht drang durch die gläserne Scheibe des Fensters. Der Kerl musste gut Geld haben, damit er sich so viel Lampenöl leisten konnte.

"Ihr steht Wache, Soldaten" Ich wickelte meinen Gladius aus. Da es mittlerweile dunkel war, konnte uns das Blitzen des Metalls nicht verraten.
"Ich gehe hinein. Sorgt nur dafür, dass mich keiner stört"
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07-23-2023, 10:32 AM,
Beitrag #19
RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas
Pytheas saß an seinem Tisch. Er hatte gleich drei Öllampen um sich hergestellt und nachgefüllt, und er schrieb an seinem Bericht. Dabei fielen ihm seine Aufzeichnungen vom Bergwerk in die Hände, und er hatte immer noch keine Heilung für die Minensklaven gefunden, die die Bleikrankheit dahinraffte. Es konnte sein, dass es keine gab. Er glaubte nicht an die Götter, aber vielleicht war es die Erde selbst, Mutter Gaia, die es nicht duldete, dass man in ihren Eingeweiden herumwühlte, um immer noch wohlhabender zu werden. Dumm war nur, dass sich der Caesar Augustus mit solch einer Erklärung nicht zufrieden geben würde. Pseudoargyros, das Scheinsilber, war der Gegenstand seiner aktuellen Forschung. Bei der letzten Einnahme hatte es ihm eine Begegnung mit seinen Toten beschert. Ihm graute davor, sich nach der Einnahme des Stoffes dem Blei auszusetzen. Aber er würde es tun müssen, schon weil keiner der Bergwerkssklaven in der Lage gewesen wäre, alles was danach geschah, genau zu dokumentieren.....
Ein Geräusch an der Tür. Der Medicus hob den Kopf. Es war nicht ungewöhnlich, dass auch Nachts noch ein Patient kam, doch normalerweise klopften sie, bevor sie eintraten. Der Mann, der jetzt herein kam, hielt sich nicht mit Höflichkeit auf. Das Licht der Öllampe, durch den Luftzug flackernd, warf wilde Schatten, aber Pytheas konnte einen blonden Mann in Militärkleidung erkennen - der bewaffnet war? 
Der Medicus blieb ruhig sitzen und legte die Schreibfeder weg. Nur ein Stirnrunzeln verriet, dass er das Schwert bemerkt hatte.

"Salve. Was kann ich für dich tun, Soldat?", fragte er.
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Titus Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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07-23-2023, 11:00 PM,
Beitrag #20
RE: [Thorianum A] - A II Praxis des Medicus Flav. Pytheas
Ich setzte die Schwertspitze nur nachlässig an seinen Hals und nahm sie gleich wieder herunter. Der Medicus hatte sich nicht gerührt. Bestimmt war er schreckstarr wie ein Karnickel vorm Schlachter. Er war ein hübscher junger Mann, genau das, was der verblichene Nero gerne um sich herumgehabt hatte. 

"In welcher Beziehung stehst du zu Centurio Octavius, Grieche?
Uns ist bekannt, dass er dir seine Villa überlassen hat. Hast du es dafür mit ihm treiben müssen?
 Wie macht es der Alte denn gerne? 
Nimmt er dich tüchtig ran? Oder hat er es lieber, dass du ihn rannimmst?
 Und aus welchem Grund hat dich Centurio Octavius vor zwei Tagen hier und nicht in seiner eigenen Villa aufgesucht? Weil er weiß, dass wir sein Haus überwachen? Weil er mit dir etwas besprechen wollte, was geheim bleiben sollte?
Wollte er zufälligerweise von dir, dass du etwas Bestimmtes nach Rom zum Kaiser berichtest? 

Uns ist natürlich bekannt, dass du für unseren allergnädigsten Caesar Augustus Spitzeldienste leistest. Ein Kaiser braucht seine Informationen. Das ist nicht das Problem.

 Das Problem beginnt, wenn Lustknaben glauben, dass sie römische Ritter in den Dreck ziehen können. Dann haben sie nämlich ein Problem. So wie du in diesem Moment"

Meine Fragen prasselten auf den Freigelassenen ein. Und während ich auf Antworten wartete, sah ich mich etwas in seinem Regal um. Die Schriftrollenbehälter enthielten auf den ersten Blick nur medizinische Bücher. Doch vermutlich wurden sie zur Verschlüsselung benutzt. Die Glasphiolen schob ich zur Seite. Ich wollte keine davon öffnen und mich womöglich an austretenden Dämpfen vergiften.
Schon interessanter erschienen mir die Operationsbestecke des Medicus. All die kleinen Messern, Zangen und Pinzetten in verschiedenen Größen, die fein säuberlich in saubere Leintücher eingewickelt waren. Ich setzte mich und legte ein Konvolut Operationsmesser vor mich auf den Tisch. 
Flavianus hatte schlanke Hände, die sich bestimmt hervorragend für Eingriffe medizinischer Natur eigneten. Ob ich auch ein Händchen für so etwas hatte? Ich würde es herausfinden.
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