Forum

[Narcissus]

Das machte er jetzt nicht wirklich, oder?
Wenn Narcissus eines nicht leiden konnte, dann wenn die Kerle zu zudringlich wurden. Ihn festhielten. Das hasste er.
Es war Saturninus' Glück, dass er Aglaias Gönner war, sonst hätte er diesem vorwitzigen Römer jetzt und hier die Fresse poliert und obendrein ein Hausverbot ausgesprochen.
So jedoch atmete Narcissus kurz tief durch, ließ sich den Ärger nicht anmerken und fuhr blitzschnell herum. Er drängte den Besucher an die Wand und presste ihm, noch bevor dieser protestieren konnte, einen groben, aber dennoch wahnsinnig guten Kuss auf die Lippen, während er dessen Hand an die Wand gedrückt hielt.
Sanft und süß konnte er zwar auch, aber wozu sich verstellen? Wenn der vorwitzige Patrizier echte Leidenschaft wollte, konnte er die haben.
Sekundenlang ließ er ihre Lippen miteinander verschmelzen, bevor er abrupt von ihm abließ und ihm ein schiefes Lächeln offenbarte.
"War das leidenschaftlich genug?", fragte er mit diesem leichten Spott in der Stimme, der ihm inzwischen so zu eigen war. "Schlafzimmer ist dort lang."
Schade, dass nicht alle Kerle wie Cato waren. Er hatte nicht übel Lust, seine "Leidenschaft" an des Furiers Arsch auszulassen. Vielleicht auch zuerst mit einem Riemen.

[Tiberius Furius Saturninus]

Narcissus überrumpelte ihn für einen Moment, drückte seine Hand gegen die Wand und küsste ihn leidenschaftlich, ja fast grob. Für solch einen Anfang war Furius Saturninus jedoch schlicht zu konservativ. Nicht dass er nicht neugierig darauf gewesen wäre, sich von einem Mann dominieren zu lassen. Aber er hatte es verinnerlicht, dass er als Patrizier und Römer der erobernde Part zu sein hatte.
Auch wenn er es in Wirklichkeit eher gemütlich mochte. Vielleicht hätte er sich einmal von seinem süßen Frowin erobern oder von Aglaia zur Luststeigerung auspeitschen lassen.
Um die Rollen zu tauschen, musste er seinem Gegenüber sehr vertrauen. Doch Narcissus kannte er kaum, und so erwiderte er seinen zugegebenermaßen sehr gekonntenn Kuss, stieß ihn aber im nächsten Moment gegen die Brust und funkelte ihn an:

„Schlafzimmer? Als ob du in der Subura so was gehabt hättest“, spielte er auf das verrufene Elendsviertel in Rom an: „Warum nicht gleich hier an Ort und Stelle? Mit einem Aureus habe ich dich mehr als großzügig bezahlt“

Alle Huren, ganz gleich ob Mann oder Frau, waren geldgierig. Dieser da würde keine Ausnahme sein.

[Narcissus]

Wow, jetzt wurde Furius Saturninus aber wirklich gemein. Sie hatten sich wohl auf dem falschen Fuß erwischt, dachte Narcissus, halb belustigt und halb verärgert. Jetzt war guter Rat aber teuer. Normalerweise würde er so jemand unverschämtes einfach rauswerfen (und ihm vorher einen Fausthieb verpassen), aber leeeeider war dieser hier Aglaias bester Kunde und tja... wenn er das versaute, würde ihm das seine Süße wohl nie verzeihen. Er konnte es zwar nicht verstehen, doch scheinbar mochte sie ihn wirklich oder sowas...
"Subura?", fragte er mit einem eloquenten Lächeln. "Da war ich ja ewig nicht mehr. Kennst du dich dort etwa besser aus? Ich weiß ja nicht, ob es die Lady so nett findet, wenn man hier außerhalb einer Orgie gleich im Eingang rumhurt. Wenn du darauf bestehst... Aber wieso gehen wir nicht zu mir und du kannst dort mit mir anstellen, was auch immer dir so einfällt, damit ich mir dein Geld auch verdiene?"
Götter, das würde er bereuen. Aber jetzt hatte er das Geld schon angenommen... Ach verdammt, er hatte schon schlimmeres erlebt...

[Tiberius Furius Saturninus]

Saturninus brach in Gelächter aus, die Frechheit des Jünglings sagte ihm durchaus zu. Der war so ein kleines Aas, das man genüsslich in der Hand zappeln lassen konnte. Und er war von den Göttern wirklich mit  umwerfender Schönheit gesegnet worden:
"Ich war lange nicht mehr in der Subura", prustete er: "Sonst hätte ich mich an dich bestimmt erinnert - und du an mich",  er hob jetzt seine Hand, doch nicht um Narcissus zu schlagen, sondern um ihm kurz über seinen Hals zu streicheln.
"Aglaias Haushalt durcheinander bringen möchte ich natürlich nicht", sagte er: 
"Dann doch besser das Schlafzimmer. Weißt du, Narcissus, ich habe mit ihr so etwas Ähnliches wie eine Wette laufen: Wer von euch beiden den zarteren Hintern hat", es war damals nicht ganz so gewesen, aber Saturninus mochte seinen plötzlichen  Einfall: 
"Aglaia wird wohl auf sich selbst setzen. Um ein unparteiischer Schiedsrichter sein zu können, müsste ich die Angelegenheit jedoch genau prüfen"

[Narcissus]

Nun gab sich die Kröte wieder als Frosch: Aalglatt. Er kannte solche Leute. Mit der für Patrizier üblichen Arroganz fand er ihn bestimmt "putzig" oder so. Nun, besser als stocksauer immerhin, also stieg er darauf ein. Er musste nicht wissen, dass, hätten sie sich in der Subura gesehen, die Erinnerung wohl kaum gut wäre.
"Soso, eine Wette also. Und du hast dich netterweise als Schiedsrichter angeboten. Wie nobel", gab er zum Besten, während er dem Besucher den Weg zeigte. "Ich gehe davon aus, dass die Süße diese Wette gewinnt, wie sie sehr wohl weiß. Ich fürchte, sie gewinnt."
Was nicht hieß, dass sein Arsch nicht heiß aussah. Aber eben doch eher muskulös denn 'zart'.
Er wischte ein paar Vorhänge beiseite und begab sich an den zahlreichen Sitz- und Liegegelegenheiten vorbei in Richtung seines Zimmers. Zeit für etwas Arbeit... Geldverdienen, hach, ewiger Fluch.

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[Tiberius Furius Saturninus]

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Ganz anderer Tag, ganz andere Stunde.... 

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Saturninus war von der Castra aus in scharfem Galopp nach Iscalis geritten und erst am Stadttor etwas langsamer geworden. Dort quälte er sich durch die Menschenmassen, bis er am Haus des Roten Mondes angekommen war. Alles sah leer und verlassen aus, so wie er es erwartet hatte. Er warf seine Zügel über den Sattel und klopfte an.

[Liciniana Aglaia]

Die Tür war von innen mit einem Riegel gesichert worden und die beiden Sklaven, die Furius Saturninus Aglaia mitgeschickt hatte, hielten abwechselnd und zusammen mit Egino Wache. Immer wieder kam Kiki vorbeischarwenzelt, so lange, bis sie den jüngeren der beiden doch in ihre Fänge gebracht und für seine Pause mit sich gelockt hatte. Egino dachte nicht darüber nach. Er war nur angespannt und hoffte, dass das alles bald enden würde. Sie hatten alle so sehr gehofft, dass hier in Iscalis ein friedlicher Neuanfang möglich wäre, und doch war es hier kein bisschen besser als in Rom. Er überlegte schon, wo er hier am schnellsten einen großen, möglichst scharfen Wachhund samt zugehörigem Hundeführer herbekäme. Das hielt die meisten übergriffigen Kerle dann doch fern.

Als es an der Tür klopfte, rief er schon durch die geschlossene Tür. “Wir haben geschlossen! Sumpffieber!“ wie schon einige Male an diesem Morgen, öffnete dann aber doch die kleine Klappe in der Tür, durch die man hinaussehen konnte, wer da stand.
“Oh, Furius Saturninus. Warte einen Moment, ich entferne den Riegel“, sagte er und schloss die Klappe wieder, nachdem er den Klopfer erkannt hatte. Es dauerte einen Moment, den sehr stabilen Riegel aus schwerer Eiche zu entfernen, und die ebenfalls sehr robuste Tür zu öffnen. Dann aber stand der Weg für Furius Saturninus offen, um einzutreten, so dass Egino die Tür wieder verrammeln konnte.
“Tritt doch ein. Danke für deine Hilfe, deine Männer waren eine große Unterstützung“, bedankte sich der Türsteher dann auch gleich, denn er war wirklich dankbar, das hier heute nicht allein durchstehen zu müssen.

[Tiberius Furius Saturninus]

"Salve Eugenius", grüßte Saturninus, der sich den Namen des Ianitor nur so ungefähr gemerkt hatte: 
"Gut, wenn Seasnán und Leon hier nützlich waren" Er vermutete, dass die beiden Sklaven zumindest etwas zum Schauen gehabt hatten - es gab sehr raffinierte erotische Wandgemälde im Haus. Unter anderen Umständen hätte ihn das amüsiert, doch gerade war er ernster Stimmung.
"Ich möchte deine Herrin Liciniana sprechen", sagte er.

[Liciniana Aglaia]

dicht dran, dachte Egino bei der Neukreation seines Namens. Aber er war es gewohnt, und es war nicht die Zeit, jetzt einen Patrizier zu kritisieren. Erst recht nicht einen, der ihnen gerade half. Im Moment hätte Saturninus ihn auch mit Ahenobarbus ansprechen dürfen.
“Aglaia war ziemlich fertig, als sie nach Hause kam. Nachdem sie alles berichtet hatte, hat sie noch gebadet und sich dann in ihr Privatzimmer zurückgezogen und viel geschlafen. Wenn du einen Moment im Atrium warten würdest, dann sage ich ihr, dass du da bist. Ich bin mir sehr sicher, sie freut sich, dich wohlbehalten wiederzusehen.“


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[Aulus Balventius Scapula]

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Glücklicherweise war Iscalis keine Großstadt. Daher war der Weg hierher relativ kurz gewesen. Ich war frohen Mutes und voller Erwartungen, als ich nun mit dem hübschen Bengel vor der Tür stand und wartete. Selbstredend würde ich nicht selber anklopfen! Wozu hatte ich schließlich den Barbaren mit mir?
"Silurius, worauf wartest du noch?" fragte ich den Kerl leicht angefressen. Wusste er nicht, was seine verdammte Aufgabe war?!