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Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
06-27-2023, 02:56 AM,
Beitrag #11
RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Iulius Cato kam abgehetzt in der Villa Claudia an. Dabei war schon früh fertig gewesen. Nefertem hatte ihm im Bad und beim ankleiden so wie es seine Aufgabe war geholfen. Gerade als er los wollte wurde ihm der Centurio der der achten Centurie gemeldet mit einem dringendem Notfall. Im Nachhinein hatte er sich geärgert, das er nicht in seiner Villa übernachtet hatte, Zur Zeit war aber auch zu viel los. Ob das mit dem Tribunus Angusticlavius T.O.D., zusammenhing. Seit er da war doch eine gewisse Unruhe zu spüren.
Jetzt kam er endlich in Begleitung seines Leibsklaven an. Den konnte man wenigstens, im Gegensatz zu dem Dicken mitnehmen. Dabei hatte er wirklich zur Vorbereitung seiner eigenen Hochzeit gerne von Anfang an alles mitbekommen.
Was noch zu seiner schlechten Laune beitrug, warum musste es ausgerechnet Saturninus sein, mit dem ihn dann auch noch demnächst auch ein verwandtschaftliches Band verband.
Noch einmal tief einatmend betrat er die Villa und ja, natürlich es sah aus, als wenn ganz Iscalis schon vertreten wäre. Trotzdem hatte er Glück, er hatte es noch vor der Opferzermonie geschafft. Wenn er dass gerade richtig gesehen hatte näherte sich der Priester. Er hoffte, dass es unauffällig wäre wenn er sich den anderen in Richtung Garten anschloss.
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Honoratior von Iscalis
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06-27-2023, 09:30 AM,
Beitrag #12
RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Prisca war zusammen mit Serena dann schließlich aufgestanden, auch wenn sie deutlich vor dieser irgendwann einfach weggenickt war. Wirklich bequem war die Position als Begleiterin der Braut nicht, aber Prisca war trotzdem froh über die Nacht außer Haus gewesen.
Was ihr weniger gefiel war die doch recht exponierte Stellung, die sie so den halben Tag über hatte, da sie ja in der Nähe der Braut bleiben sollte. Zum Glück hatte sie sich im Gegensatz zu Serena heute morgen wenigstens ausgiebig waschen und neu frisieren lassen können. Nicht, dass das einen nennenswerten Unterschied machen würde, aber es gab Prisca zumindest ein einigermaßen gutes Gefühl.
Irgendwann kam der Bräutigam und ein weiterer Mann, den Prisca noch nicht kannte und der von Serena als Salvius Falco begrüßt wurde. Prisca nickte ihm kurz zur Begrüßung zu, wie so ziemlich jedem, der in ihre Nähe kam. Sie machte sich keine Illusionen, dass ohnehin niemand mit diesem schrecklich langen und dürren Mädchen würde reden wollen, das einfach nur dastand und herumschaute. Und ein wenig war ihr das sogar recht, da sie sowieso nicht wusste, was sie dann sagen sollte.
Sie freute sich ja für Serena, dass diese heiratete, und hoffte, dass sie eine schöne Feier haben würde. Aber sie sehnte sich schon nach dem Zeitpunkt, an dem die Zeremonie beginnen würde und sie selbst sich dann einfach unauffällig an den Rand würde setzen können. Dass ihr Mann kommen würde, stand zu bezweifeln, ihre Freundin heiratete und ihre andere Freundin, nun, nachdem Prisca gerade den dunklen Iulier hereinkommen sah, nahm sie an, dass Sabina auch das Fest anders genießen würde als sie selber. Und andere junge Mädchen, mit denen sie sich hätte unterhalten und vergnügen können, kannte Prisca leider nicht. Und mit einem der Männer zu reden erschien ihr aus unzähligen Gründen gänzlich ausgeschlossen.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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06-27-2023, 02:27 PM,
Beitrag #13
RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
(06-27-2023, 09:30 AM)Accia Prisca schrieb:  Prisca nickte ihm kurz zur Begrüßung zu, wie so ziemlich jedem, der in ihre Nähe kam. Sie machte sich keine Illusionen, dass ohnehin niemand mit diesem schrecklich langen und dürren Mädchen würde reden wollen, das einfach nur dastand und herumschaute. Und ein wenig war ihr das sogar recht, da sie sowieso nicht wusste, was sie dann sagen sollte.

Merula schien nicht anwesend sein zu können, und Saturninus war da ein wenig hin- und hergerissen, einerseits neigte er zu dem Aberglauben, dass alles Missgestaltete Unglück bringen konnte, anderseits schätzte er den Excenturio, der im Kampf für Rom seine Gesundheit und beinahe sein Leben gelassen hatte, sehr. Er beschloss die Sache, dem Willen der Götter zu überlassen. Bestimmt würde Prisca Unterhaltung finden - zu übersehen war sie nicht, obgleich sie sich darum bemühte.


(06-27-2023, 02:56 AM)Marcus Iulius Cato schrieb:

Noch einmal tief einatmend betrat er die Villa und ja, natürlich es sah aus, als wenn ganz Iscalis schon vertreten wäre. Trotzdem hatte er Glück, er hatte es noch vor der Opferzermonie geschafft. Wenn er dass gerade richtig gesehen hatte näherte sich der Priester. Er hoffte, dass es unauffällig wäre wenn er sich den anderen in Richtung Garten anschloss.


Iulius Cato betrat entschlossenen Schritts die Räumlichkeiten. Saturninus bemerkte ihn, und er wünschte sich an diesem Tag keine auch nur unterschwellige Feindseligkeit. Sein Hochzeitstag  sollte ganz im Zeichen von Liebe und Ehe stehen. Später mochte man sich wieder hinterrücks erdolchen wollen - heute nicht!!![/font][/align]

Saturninus entschuldigte sich daher bei der Gruppe, bei der er stand und begrüßte den Iulius, in dem er ihm  beide Unterarme umfasste:
"Sei gegrüßt Iulius Cato, es freut mich sehr, dass Du gekommen bist", einer der Sklaven - Saturninus hatte für die Feier auch seine eigenen verliehen -  kam sofort heran und erwartete die Wünsche des Militärtribuns.
Saturninus wagte ein kleines Lächeln: "Gesetzt des Falls, dass du nach einer rotblonden Claudia Ausschau halten solltest, ich sah sie kürzlich Anweisungen für die Präsentation der Geschenke Geschenke geben.  Erweise mir doch bitte die Ehre, später an meine Seite als Zeuge für das Hochzeitsritual zu kommen, ich würde mich freuen"


*


Der Priester Curtius näherte sich nun Saturninus und flüsterte ihm etwas zu. Es war an der Zeit für die Opferzeremonie.
"Werte Serena, bitte komm an meine Seite“, sagte Saturninus zu seiner Braut. Ein wenig angespannt war er, und er hoffte auf den Segen der Götter. Hoffentlich würde nichts schief gehen. Aber dann dachte er, dass er immer den Unsterblichen seine Achtung und alle vorgeschriebenen Opfer dargebracht hatte. Sie würden ihn nicht in Stich lassen:

"Verehrte anwesende Gäste! Bitte kommt nun alle mit in den Garten. Das Opfer an die Göttinnen Iuno, Tellus und Ceres wird vollzogen werden, um unsere Ehe zu segnen. Mögen Sie uns gewogen sein“

"Haltet ein mit dem Sprechen!“, forderte Priester Curtius die Gäste auf. Gleichzeitig verstummten die Musikanten.
Der Priester wartete erst, bis völlige Stille herrschte.

Dann zog er seine Toga noch römischer Sitte über den Kopf, dann nahm er eine Schüssel lauwarmen Wassers und einen Pinsel aus Ochsenschwanzhaar entgegen und begann das zuvorderst stehende Brautpaar und die nächsten  Gäste symbolisch zu reinigen, in dem er sie mit Wasser besprengte:

"Vater Ianus, öffne die Tür und empfange Wein und Weihrauch" Priester Curtius brachte ein Trankopfer dar und entzündete den Weihrauch.

Währenddessen wurde das bekränzte und ganz saubere Opferschwein durch den Opferschlachter heran geführt, Man hatte ihm Nepenthes gegeben, um es ruhig zu halten und so ganz ergeben trabte es der Welt der Götter entgegen. Irgendwo wartete noch ein zweites, ebenso mit Opium betäubtes Schweinchen. Wenn alles gut ging, wurde das nicht geopfert, sondern wanderte direkt in die Küche.

"Große Göttin Iuno, Beschützerin der Ehe und der Familien!
Ceres und Tellus, Beschützerinnen der Ernte!
Seht wohlwollend auf die Verbindung von Tiberius Furius Saturninus, des Aulus Furius Sohn und der Lucretia Serena, Tochter des Lucretius Ursus und Mündel des Consulars Manius Claudius Menecrates!
Dieses makellose Schwein bringen sie euch als Opfer dar, damit ihr wohlwollend auf ihre Ehe blickt und ihnen Erben gewährt, auf dass Rom blühet und gedeihet"


Der Opferschlächter, nur mit einem Lendenschurz bekleidet, hob nun die Axt und fragte den Priester:
"Agone?"
Der antwortete:
"Age!"
Er schlug zu. Der reichliche Blutstrom war ein gutes Zeichen.  Der Priester benutzte sein Opfermesser, die Eingeweide zu lesen. Das Tier war jung und von gesunder Erscheinung gewesen.  Das bewahrheitete sich auch inwendig. Es hatte eine schöne glatte Leber und wies nirgends an seinen Organen eine Missbildung auf:

"Die Unsterblichen segnen eure Ehe!"
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Honoratior von Iscalis
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06-27-2023, 04:08 PM,
Beitrag #14
RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Sabina hatte es doch noch rechtzeitig vor dem Beginn des Opfers geschafft und wuselte irgendwo bei den Geschenken herum und der Iulius war auch gerade noch bevor der Priester etwas sagen konnte hereinspaziert. Die beiden passten auch zusammen mit ihrer Pünktlichkeit. Normalerweise hätte ich Sabina für diese Unpünktlichkeit an einem so wichtigen Tage gescholten, aber es war meine Hochzeit und ich wollte diesen Tag nicht mit schlechten Gedanken verderben. Ich musste mich nun auf das Opfer konzentrieren. 

Ich bemühte mich, auch weiterhin zu lächeln und trat an Saturninus' Seite, damit das Opfer beginnen konnte. Der Priester rief die Götter an und dann kam das wohlgenährte Schweinchen, das benommen dahintrabte und hinterher der Schlachter, der dieses dann opferte. Ich mochte den Anblick von Blut nicht und normalerweise hielt ich mich von blutigen Opfern fern, wo es nur ging sehr zum Missfallen meiner Eltern, die mich schon als Kind dafür gescholten hatten. Ich blickte daher demütig zu Boden und atmete leise durch den Mund statt durch die Nase, da der Geruch überwältigend war. Ich musste nur ein paar Minuten durchhalten und dann würden wir wieder reingehen. 

Es dauerte den Götter sei Dank nicht lange bis der Priester verkündete, dass das Opfer ein Erfolg war und die Ehe gesegnet war und ich wendete mich - ein wenig blasser um die Nase - meinem Bräutigam zu und hoffte, dass er mich gleich von hier wegführen würde für die weiteren Teile der Zeremonie.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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06-27-2023, 06:34 PM,
Beitrag #15
RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
(06-27-2023, 02:56 AM)Marcus Iulius Cato schrieb:
Iulius Cato kam abgehetzt in der Villa Claudia an. Dabei war schon früh fertig gewesen. Nefertem hatte ihm im Bad und beim ankleiden so wie es seine Aufgabe war geholfen. Gerade als er los wollte wurde ihm der Centurio der der achten Centurie gemeldet mit einem dringendem Notfall. Im Nachhinein hatte er sich geärgert, das er nicht in seiner Villa übernachtet hatte, Zur Zeit war aber auch zu viel los. Ob das mit dem Tribunus Angusticlavius T.O.D., zusammenhing. Seit er da war doch eine gewisse Unruhe zu spüren.
Jetzt kam er endlich in Begleitung seines Leibsklaven an. Den konnte man wenigstens, im Gegensatz zu dem Dicken mitnehmen. Dabei hatte er wirklich zur Vorbereitung seiner eigenen Hochzeit gerne von Anfang an alles mitbekommen.
Was noch zu seiner schlechten Laune beitrug, warum musste es ausgerechnet Saturninus sein, mit dem ihn dann auch noch demnächst auch ein verwandtschaftliches Band verband.
Noch einmal tief einatmend betrat er die Villa und ja, natürlich es sah aus, als wenn ganz Iscalis schon vertreten wäre. Trotzdem hatte er Glück, er hatte es noch vor der Opferzermonie geschafft. Wenn er dass gerade richtig gesehen hatte näherte sich der Priester. Er hoffte, dass es unauffällig wäre wenn er sich den anderen in Richtung Garten anschloss.

Die Hochzeit der jungen Lucretia Serena und des Tiberius Furius Saturninus war in Iscalis in aller Munde. Und auch Nefertem hatte diesbezüglich seine Ohren gespitzt und so das eine und andere aufschnappen könen. Natürlich alles Dinge, die an sklavische Ohren dringen durften. Die innere Unruhe seines Dominus war Nefertem nicht verborgen geblieben, so hatte er diese doch bei einer Massage versucht etwas zu lindern. Ebenso hatte er seinem Dominus seine hübscheste Kleidung bereit gelegt. Immerhin sollte sein Herr auffallen. Natürlich den Bräutigam dabei nicht ausstechen, dies würde nicht gut kommen. Schließlich war sein Dominus bereit und auch Nefertem hatte sich eine saubere Tunika angezogen, welche mit einem Gürtel um seine Hüften gehalten wurde. Seine dunklen Strähnen lagen fein um sein ansehnlichnes Gesicht, als er seinem Dominus in einigen Schritten Entfernung folgte. Die Verletzungen in seinem Gesicht hatte der junge Aegypter mit einer Salbe überdecken können, so dass nichts davon zeugte, dass seine Dominus sein überschäumendes Temperament nicht zügeln konnte. Den Weg zur Villa Claudia kannte Nefertem bereits. Vielleicht würde er auf dem anschließenden Fest Claudia Sabina begegnen können. Auch wenn er seinen wahren Glauben vor seinem Herrn im Verborgenen hielt, doch mit Claudia Sabina konnte er sich unbefangen über die Große Mutter unterhalten.

Schließlich ließ sein Dominus, seinen Leibsklaven gegen die Porta der Villa Claudia pochen und dies tat Nefertem auch. Ohne viel federlens wurden die Beiden hinein gelassen, wobei Nefertem weiterhin den Schrittabstand zwischen sich und seinem Dominus einhielt. Nachdem sein Herr seinen Fuß über die Schwelle gesetzt hatte, zupfte Nefertem unbemerkt an dessen Kleidung, damit diese fein säuberlich an seiner Statur hinab fiel. Schließlich folgte Nefertem dem Dunkelhaarigen in Richtung des Gartens.
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06-28-2023, 02:02 PM,
Beitrag #16
RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
(06-27-2023, 04:08 PM)Lucretia Serena schrieb: Ich bemühte mich, auch weiterhin zu lächeln und trat an Saturninus' Seite, damit das Opfer beginnen konnte. Der Priester rief die Götter an und dann kam das wohlgenährte Schweinchen, das benommen dahintrabte und hinterher der Schlachter, der dieses dann opferte. Ich mochte den Anblick von Blut nicht und normalerweise hielt ich mich von blutigen Opfern fern, wo es nur ging sehr zum Missfallen meiner Eltern, die mich schon als Kind dafür gescholten hatten. Ich blickte daher demütig zu Boden und atmete leise durch den Mund statt durch die Nase, da der Geruch überwältigend war. Ich musste nur ein paar Minuten durchhalten und dann würden wir wieder reingehen. 

Es dauerte den Götter sei Dank nicht lange bis der Priester verkündete, dass das Opfer ein Erfolg war und die Ehe gesegnet war und ich wendete mich - ein wenig blasser um die Nase - meinem Bräutigam zu und hoffte, dass er mich gleich von hier wegführen würde für die weiteren Teile der Zeremonie
.


Saturninus schaute auf Serena herab, die nun ganz still dastand - und obwohl er sie durch den Schleier nur undeutlich erkennen konnte, ein wenig blass um die Nase geworden war. Dennoch behielt sie die stille Würde bei, die ihr innewohnte. Er dagegen schaute hin. Ein Römer musste Blut sehen können. Er lächelte kurz, als der Priester verkündete, dass die Eingeweideschau göttlichen Segen versprach und berührte ganz sachte ihren Arm:
"Es ist alles gut", flüsterte er ihr zu: "Komm bitte mit mir, meine Liebe", er machte sich mit Serena an seiner Seite nun wieder zurück auf den Weg ins Peristyl. Dort waren zwei besondere Stühle gerichtet worden, beide mit Wolfsfellen behängt und die Stuhlbeine mit rotgefärbten Wollfäden umwickelt. Auf denen würde das Paar später Platz nehmen.
Auf dem Weg dorthin schritten sie am Vormund der Braut, dem Consular Claudius Menecrates vorbei, und der stolze Furier, der sich sonst vor niemandem verneigte, senkte ganz leicht den Kopf vor dem würdigen Römer. Dieser nickte ihm und seiner Braut zu.*

Vor den Sesseln blieb Saturninus stehen und bat den Waagenhalter zwischen sich und die Braut.
Das waren Salvius Falco, der Libripens, der die Aufgabe hatte, zu überwachen, dass alles mit rechten Dingen zugehen würde. Fünf römische anwesende Bürger mussten Zeugen sein.
Aber zunächst tranken Serena und er etwas Wasser, damit ihre Zungen nicht an ihren Gaumen klebten. Nun würde das Frage- und Antwortspiel der Coemptio, des Brautkaufs beginnen. Das Besondere war, dass sich die Braut sozusagen selbst um ein symbolisches Kupferstück verkaufte.

Die Musiker spielten eine Art Tusch und verstummten dann wieder: 

Saturninus sprach: " Ich Tiberius Furius Saturninus frage Lucretia Serena, die Tochter des Ursus: Bist du gewillt, die Mater Familias in meinem Hause zu sein, ihre Pflichten zu erfüllen und ihre Rechte innezuhaben, so wie es bei uns Quiriten Brauch ist?"


* Mit dem Spieler von C. Menecrates abgesprochen

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Honoratior von Iscalis
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06-28-2023, 03:57 PM,
Beitrag #17
RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Es ist schon seltsam dachte Iulius, nachdem er dem Priester aufmerksam gelauscht und seine Handlungen verfolgt hatte. Sobald es einen selber betrifft bekommt alles einen ganz anderen Stellenwert. Bisher war der Glaube für ihn eher zweitrangig. Unterweisungen dazu hatte er als Kind nicht wirklich aufmerksam verfolgt. Doch jetzt kurz vor der eigenen Vermählung sah es ganz anders aus.
Auch war die Begrüßung zwischen ihm und Furius anders als üblich für ihn verlaufen. Heute hatte er selber und ganz bestimmt Saturninus, so glaubte er wenigstens, keine Nebengedanken. Er nahm auch gerne die Aufgabe an, als einer der Trauzeugen zu fungieren. So musste sein Augenstern sich noch ein wenig gedulden, für sie hätte er im Anschluss an dem offiziellen Teil, noch sehr viel Zeit. So folgte er dem Brautpaar im gebührendem Abstand.
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Honoratior von Iscalis
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06-28-2023, 04:02 PM,
Beitrag #18
RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Ich war froh, dass Saturninus mich so schnell von dem Opfer wegführte und alles gut gegangen war. Wäre ich nicht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, hätte ich am liebsten das Wasser nur so hinuntergestürzt, aber so trank ich sittsam einige Schlucke. Immerhin half es den schlechten Geschmack im Mund zu vertreiben nach dem Opfer im Garten. 

Ich stellte mich Saturninus gegenüber auf und bereitete mich auf die Fragen und Antworten. Da dies keine manusfreie Ehe war, war die Zeremonie ein wenig ausführlicher und ich war auf diesen Teil vorbereitet worden. 

Es folgte auch schon die erste Frage und ich antwortete dieser mit einem sicheren "Ich bin gewillt." Ich war erleichtert, dass meine Stimme laut und sicher klang. Zögern, verhaspern oder über die Worte stolpern wäre ein schlechtes Omen, weswegen ich die Sätze geprobt hatte. 

Nun war es an mir, eine Frage zu stellen. "Ich Lucretia Serena frage Tiberius Furius Saturninus vor den versammelten Zeugen: Bist du gewillt mein Pater familias zu sein mit all den Rechten und Pflichten, die damit einhergehen? Wirst du mich als Mitglied deiner gens annehmen und mich und alle unsere Kinder schützen, behüten und lenken?" 

Die Formulierung war ein wenig gestelzt und archaisch, so wie das ganze Zeremoniell, aber das machte mir nichts aus.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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06-28-2023, 04:52 PM,
Beitrag #19
RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
Die Umherstehenden verschwammen vor Saturninus Augen zu einem immer gleichen festlich bunten Geräuschteppich. Er hörte nur auf Serenas feste Stimme. Seine ganze Aufmerksamkeit galt ihr, und als er antworten wollte, merkte er, dass seine Kehle wieder trocken war, obwohl er gerade vorhin getrunken hatte. Er räusperte sich leicht.
Sie sagte, dass sie wollte. Er hatte nichts anderes erwartet, und dennoch, ein wenig hoffte er, dass es persönlich war - in einem guten Sinne:

"Ich bin gewillt, dein Pater Familias zu sein mit allen Rechten und Pflichten. Ich will Dich und die Kinder, die Du mir schenkst, schützen, behüten und lenken. Und als Oberhaupt der Gens Furia nehme ich dich als Haustochter bei den Furiern auf und unterstelle Dich der Obhut und dem Schutz ihrer Laren. 
Alle hier sind Zeuge: Ich kaufe Lucretia Serena um den Preis eines Kupferstücks aus ihrer Gens heraus! Dazu bitte ich ihren Vormund, den Consular Claudius Menecrates kraft seiner Autorität um seine Zustimmung"


Die Zustimmung wurde gewährt.*

Jetzt wandte sich Saturninus an seinen Waagenträger: "Werter Salvius Falco, bitte überreiche mir das Kupferstück, das für die anwesende Serena bezahlt werden soll und bezeuge, dass auch dies gerecht geschieht!"


* abgesprochen

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[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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07-01-2023, 11:28 AM,
Beitrag #20
RE: Hochzeit von Lucretia Serena und Tiberius Furius Saturninus
(06-26-2023, 03:25 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Saturninus Miene hellte sich sehr auf, als er Falco erblickte, der so früh gekommen war, um ihm beizustehen:
"Sei mir willkommen, mein Freund!", sagte er herzlich und winkte einem der Sklaven, den Handelsherr zu bedienen:
"Schau, dies ist die besagte Waage aus dem furischen Haushalt. Es ist mir eine Ehre, dass Du dich bereit erklärt hast, mein Libripens, der Waagenhalter bei meiner Hochzeitszeremonie zu sein, Salvius Falco"
Die Waage selbst war aus blank poliertem Kupfer mit ungleichen Armen, an deren längeren Arm ein Schiebegewicht in Form eines Kopfes angebracht waren. In grauer Vorzeit, wirklich so grau, dass es in Rom noch keine geprägten Münzen gegeben hatte, hätte man von einem Kupferbarren genau ein römisches Pfund abwiegen müssen. Das war nicht mehr notwendig, sondern der Waagenhalter würde der Braut lediglich das Kupferstück geben, mit dem sie unter Anwesenheit von fünf Zeugen verkauft werden würde. …

Falco war sein römisches Krämerherz aufgegangen beim Anblick der wunderschönen alten Waage. Er schob das Gewicht verspielt hin und her und hielt sie an ihrem Hacken fest.
Frei in seiner Hand tarierend wäre es ihm möglich gewesen die Waage zu beeinflussen. Bei einem rechtmäßigen Verkauft hätte man sie an einer waagerechten, feststehenden Konstruktion angebracht, doch heute war es eher eine symbolische Zeremonie, so behielt er sie einfach in der Hand.
Den Becher Wein, den ihm ein Haussklave anbot, lehnte er erstmal ab und dann kam auch schon die Braut auf sie beide zu.

(06-26-2023, 04:45 PM)Lucretia Serena schrieb: …"Salvete, Furius Saturninus und Salvius Falco" grüßte ich die beiden Männer freundlich, während Manlia Secunda an meiner Seite über propere Abstände und ordentliches Prozedere wachte. Viel Zeit für Geplauder gab es allerdings nicht, da unser Zusammentreffen den Beginn der Zeremonie bedeutete und der Augur sich nun auf den Weg zu uns machte.

Lucretia Serena, er hatte sie nur ein paarmal aus der Ferne gesehen und eigentlich auch gleich wieder vergessen. 
Jetzt wurde sie die Frau seines besten Freundes und somit nahm er sie auch als diese wahr.
„Salve Lucretia Serena, es ist mir eine sehr große Ehre an diesem besonderen Tag euch zu begrüßen. Ich beneide meinen Freund Furius Satuninus sogar etwas.“

Er lächelte scharmant und neigte den Kopf ehrerbietig vor ihr und ihren Begleiterinnen.

Sie war ein hübsches Mädchen, doch für Falco etwas zu steif und viel zu altbacken. 
Wobei, wenn er einmal heiraten sollte, vielleicht würde ihm so eine Frau auch stehen, doch so richtig konnte er sich das nicht vorstellen.
Seine Mutter war eine echte römische Matrone, doch sie unterstütze seinen Vater sehr und wenn er ehrlich war, war sie wohl eher der Chef im Ring zuhause. 
Soweit würde er es zwar nicht kommen lassen wollen, aber eine Frau die nicht nur hübsch aussah sondern auch noch gut fürs Geschäft, das war eher etwas was er sich unter einer Ehefrau vorstellte.
Ihre beiden Begleiterinnen nahm er zwar wahr aber, so wie es ihm sonst auch mit Serena ging, vergaß er sie auch gleich wieder. Nichts, was sich für ihn als potenzieller Ehemann anbieten würde.
Was war nur los mit Ihm heute, ständig dachte er ans Heiraten. War sowas ansteckend?

(06-26-2023, 11:03 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: "An Frowin erinnerst du dich noch, werter Falco?, fragte er. Der Salvius war genauso wettverrückt wie er selbst:
“Bist du schon neugierig auf die neue Hausherrin, Frowin?“, er lächelte in sich hinein:
"Ich auch!“, gestand er dann:
"Serena und ich werden bestimmt bald ein paar Tage auf dem Landgut verbringen. Die Ruhe, das gute Essen und die frische Luft, die sollen ja mächtig den Appetit anregen“, das klang etwas zweideutig, und war nicht so gemeint – zumindest zu dieser frühen Stunde noch nicht.

Saturninus sprach ihn nun auf ihre gemeinsame Leidenschaft an, das Wetten und das Wagenrennen.
„Natürlich weiss ich wer Frowin ist, ein sehr erfolgsversprechender junger Mann. Fast schon bedauere ich es, dass ich nicht doch zugeschlagen habe aber, wie wir ja beim letzten Rennen gesehen haben, bin ich auch mit einem guten Mann gesegnet. Wir sollten bald unser ganz privates Rennen abhalten, Saturninus.“

Als der Mienenbesitzer zu ihnen kam freute sich Falco sehr. 
Natürlich wusste er wer Er war, doch hatte er noch nicht wirklich viel Kontakt zu ihm gehabt. Vielleicht ergab sich heute hier eine Gelegenheit das nachzuholen und daraus etwas lukratives entstehen zu lassen.
Doch jetzt war nicht die richtige Zeit und auch nicht der richtige Ort dafür, es ging hier um Saturninus und Serena.
„Salve, Balventius Varro.“ Grüßte er den Mienenbesitzer freundlich.

Jetzt war es aber so weit, der Priester näherte sich ihrer Gruppe und flüsterte mit dem Bräutigam.
Als dann auch noch der Tribun Iulius Cato zu ihnen aufschloss, Saturninus bat ihn einer seiner Zeugen zu sein, zog die gesamte Hochzeitsgesellschaft in den Garten.

Wie zu erwarten war das Opfer einwandfrei und somit die Ehe gesegnet.

Zurück Im Peristyl ging es nun weiter mit dem Frage- und Antwortspiel.
Falco trat zwischen die beiden Brautleute, richtete sich streng und mit einem ruhigen und ehrwürdigen Blick (später würde das Pokerface genannt werden) auf und wartete ab, bis er an der Reihe war.

(06-28-2023, 04:52 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: Alle hier sind Zeuge: Ich kaufe Lucretia Serena um den Preis eines Kupferstücks aus ihrer Gens heraus! Dazu bitte ich ihren Vormund, den Consular Claudius Menecrates kraft seiner Autorität um seine Zustimmung"
[/i][/b]

Die Zustimmung wurde gewährt.*

Jetzt wandte sich Saturninus an seinen Waagenträger: "Werter Salvius Falco, bitte überreiche mir das Kupferstück, das für die anwesende Serena bezahlt werden soll und bezeuge, dass auch dies gerecht geschieht!"


* abgesprochen


Falco legte das Kupferstück auf die Waage, hielt sie vollkommen ruhig und gerade, verschob ganz leicht das Gewicht auf die vorgesehene Stelle und nahm es dann wieder an sich.
„Ein, nach römischem Recht abgewogenes Kupferstück. Geprüft und bestätigt und somit rechtens als Kaufgeld bekundet.“
Falco reichte mit diesen Worten Saturninus das Geldstück.
Noch immer regte sich nicht in seinem Gesicht, nur seine Augen leuchtete etwas vor Vergnügen.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]

Honoratior von Iscalis
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