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[Bran]

Ich hatte Linos begleitet, mochte aber von Mallius Mango nicht unbedingt gesehen werden. Der wollte mich damals ins Bergwerk schicken, und das verzieh ich nicht so schnell. Linos bot auf ein Mädchen, das stumm war. 
Ich hoffte sie war nur stumm und nicht etwa auch noch taub. Dann konnte ich mich mit ihr unterhalten. Sie konnte ja nicken oder den Kopf schütteln. Trotzdem, sie sah verängstigt aus. Viel älter als ich war sie nicht.
Ich grinste ihr zu und zupfte Linos an der Tunika: "Linos darf ich ihr einen Apfel schenken?", fragte ich. Ich wusste doch, dass Mango den Sklaven vor dem Verkauf nix zu trinken gab, weil er es nicht mochte, wenn sie ein menschliches Bedürfnis überkam. Diese Nathaira hatte bestimmt Durst. 
Ihr Name bedeutete übrigens "Schlange". Ich hoffte, dass sie keine war.

[Claudianus Linos]

Während ich bezahlte, die Urkunde in Empfang nahm und zusah wie man meiner Neuerwerbung den Titulus abnahm, hatte Bran unsere Neuerwerbung schon näher betrachtet. Für ihn musste dieser Vorgang noch all zu gut in Erinnerung sein. „Natürlich darfst du das, mein lieber Bran“, antwortete ich ihm. „Nathaira ist also dein Name?“ Bei dieser Frage betonte ich ihren Namen besonders. Ich wusste also sie war Keltin und konnte nicht sprechen und nicht schreiben. Auf diese Arte wollte ich feststellen ob sie hören konnte. Selbst wenn sie kein Latein sprach würde sie auf ihren Namen reagieren, zumindest hoffte ich das. "Wir werden ihr unterwegs etwas zu trinken besorgen und ein wenig zu essen. Was denkst du ob sie lieber ein Brötchen oder einen kleines Törtchen mag. Davone am Markt gibt es beides. Zu Hause geht es wie du dir denken kannst zuerst ins Bad. Darum wird sich Christina kümmern, später werdet ihr beide, du und Christina ihr das was sie wissen muss beibringen.“ Bran würde diese Aufgabe gut tun, so lernte er Verantwortung zu übernehmen. Es war nur zu,schade das er nicht lesen konnte. An beide gerichtet kam dann meine Frage, "gehen wir dann?“

[Nathaira]

Den kleineren Jungen entdeckte Nathaira erst, als dieser seine Stimme erhob und das Wort direkt an sie richtete. Gehörte dieser Junge ebenfalls zum claudischen Hausstand? Vorsichtig linste die Dunkelhaarige in Brans Richtung und bemerkte das Lächeln auf dessen Lippen. Offensichtlich wollte er ihr mit dieser Gefühlsregung die Angst nehmen. Anders konnte es sich die Keltin nicht erklären. Oder es machte ihm einfach Spaß den Sklavenmarkt zu besuchen.

Während der claudische Verwalter die Formalitäten erledigte und schließlich ihre Besitzurkunde überreicht bekam, blieb Nathaira regungslos und mit gesenkten Kopf an Ort und Stelle stehen. Die Worte des Jüngeren verstand Nathaira dann doch deutlich genug und ihr Magen gab ein zustimmendes Geräusch von sich. Peinlich berührt senkte sie ihren Kopf sogleich noch tiefer und wäre am liebsten im Erdboden versunken. Natürlich hatte sie Hunger und auch Durst. Wobei das Hungergefühl momentan das hervorstechendste Gefühl war.

Schließlich war es abermals die Stimme des Verwalters die erklang und Nathaira ihren Kopf eine Winzigkeit anhob. Dann nickte sie auf die ihr gestellte Frage und ein leuchten huschte durch ihren Blick. Ein Zeichen das sie seine Worte verstanden hatte. Die Aussicht auf eine kleine Mahlzeit ließ das sanfte Lächeln auf Nathairas Lippen kurzweilig intensiver anmuten. Auch wenn man in ihrem Blick die Unsicherheit und Scheu noch allzu deutlich erkennen konnte. Schließlich war Nathaira bereit dem claudischen Verwalter und dem Jungen zu folgen. Das Geschäftliche war abgeschlossen.

[Claudianus Linos]

Nachdenklich betrachtete ich die Kleine. Unsere Sprache schien sie zu verstehen ob sie sich auch in der Hausarbeit auskannte? Das konnten wir später feststellen, jetzt ging es zuerst mit einem Becher Wasser und einem Brötchen in Richtung Villa Claudia. >>>>

[Bran]

 "Wir werden ihr unterwegs etwas zu trinken besorgen und ein wenig zu essen. Was denkst du ob sie lieber ein Brötchen oder einen kleines Törtchen mag. Davone am Markt gibt es beides. Zu Hause geht es wie du dir denken kannst zuerst ins Bad. Darum wird sich Christina kümmern, später werdet ihr beide, du und Christina ihr das was sie wissen muss beibringen.“ Bran würde diese Aufgabe gut tun, so lernte er Verantwortung zu übernehmen. Es war nur zu,schade das er nicht lesen konnte. An beide gerichtet kam dann meine Frage, "gehen wir dann?“

Das Linos mich für fähig hielt, die Neuerworbene einzuweisen, machte mich stolz. Außerdem war er wie immer furchtbar nett:
"Ich kaufe ihr ein Brötchen und einen Becher Wasser. Wenn man hungern musste und dann gleich ein Törtchen und Wein bekommt, muss man kot....äh muss man speien", entschied ich und verbesserte mich im Satz, denn im Hause Claudia befleißigte man sich einer gewählten Sprache. Ich streckte Nathaira die Hand hin:
"Keine Angst. Du kommst zu einem guten Herren", sagte ich zu ihr. >>>

[Nathaira]

Offensichtlich sollte der Jüngere der Beiden sie in die alltäglichen Dinge im claudischen Haushalt einweisen. Bran und eine Person mit Namen Christina würden Nathaira in den ersten Tagen alles zeigen. Doch zuerst einmal ging es hinüber zu einem der Stände, an dem köstlich duftende Brötchen verkauft wurden. Das Wasser würde man aus einem der Brunnen holen. Auch wenn die Stimme des Verwalters freundlich geklungen hatte und Nathaira bemerkte, wie Bran ihr tatsächlich die Hand entgegen hielt, so war die Dunkelhaarige noch immer zurück haltend und wusste nicht so recht wie sie sich verhalten sollte. Die ihr entgegen gestreckte Hand des Jüngeren sollte Nathaira offensichtlich einladen.

So überwand die junge Frau schließlich ihr anfängliches Misstrauen, atmete einige male tief durch und bettete ihre Hand in die dargereichte des Jüngeren. Für einen kurzen Augenblick krallte sie sich regelrecht in Brans Hand fest. Nur um im nächsten Moment ihren Fehler zu bemerken und seine Hand hastig loszulassen. Entschuldigend blickte die junge Frau auch schon in seine Richtung und senkte ihren Blick. Während sie den beiden claudischen Sklaven folgte. >>>