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[Bran]

Der Herr bewegte sich Richtung Tür, und ich bewegte mich mit ihm. Ihm in den Rücken zu sprechen wäre mir unhöflich vorgekommen. Stattdessen überholte ich ihn und hielt ihm sofort die Tür auf:
"Ich trage doch dieses Klimper...einen Titulus, damit jeder weiß, dass ich in deinen Haushalt gehöre, Dominus", erwiderte ich. Er war nicht fest gemacht, und ich konnte ihn abnehmen. Er war nicht dazu da, um mich zu kontrollieren, sondern um mich zu beschützen. Ein bisschen sonnte ich mich ja schon im Namen "Claudius". Auch unter uns Sklaven gab es so was wie Wettbewerb, wer den vornehmsten Herren hatte und meiner schlug sie alle:
"Einige Geschäftsleute kennen mich bereits. Die Taberna- Wirtin, die sehr nett ist. Die Bäckerin....", ich spürte wie mir das Blut in den Kopf schoss. So bis zum Haaransatz. Ach, der Fluch der bösen Tat hieß es ja:
".... bestimmt auch", endete ich leise.

[Manius Claudius Menecrates]

"Hm, hm", erwiderte Menecrates, der sich nicht erklären konnte, woher die Verlegenheit des Sklaven rührte. "Gestohlen hast du aber nicht?", spekulierte er hoffnungsvoll. Über anderweitige Gefühle bei Sklaven hatte er sich bisher nie Gedanken gemacht. Sein Leben platzte aus allen Nähten und ließ keinen Raum für unwichtige Angelegenheiten.
Er schritt über die Türschwelle und strebte dem Vestibulum zu.

[Bran]

Jetzt erschrak ich wirklich. Ich legte eine Hand aufs Herz: "Dominus Menecrates, niemals täte ich dir so eine Schande machen und was nehmen, was nicht meins ist", erklärte ich. Meine Stimme zitterte.
Dann kam es mir, dass das gar keine richtige Antwort auf seine Frage war. Normalerweise lief es so, dass die Herrschaft fragte und der Sklave Antwort gab und zwar so: "Nein, Herr, das habe ich nicht"
  Was ich besser machen wollte, machte ich schlimmer. Und weil ich die blöde Bäckerin gezeichnet hatte und es nicht gestehen wollte, verhedderte ich mich weiter und weiter. Ich hoffte nur, dass mein Herr mich nicht mehr gehört hatte.

[Claudianus Linos]

 Nachdem Furius Saturninus  und ich einander begrüßt hatten, ging ich nicht, wie von diesem vorgeschlagen, meinen Patron wecken. So früh würde er bestimmt nicht bereit sein sich alles anzusehen. Nein ich suchte mein Zimmer auf, ergriff meine, extra für besonders feierliche Anlässe erworbene elfenbeinfarbige Tunika, welche mit einer roten, mit Goldfäden umgebenen Bordüre versehen war. Danach genoss ich zuerst ein ausgiebiges Bad. Nun stand ich vor der Türe von Claudius Cubiculum und klopfte an.

[Claudianus Linos]

<<<< Claudius Menecrates war in seinem Zimmer. Ich konnte es sehen da die Türe nicht geschlossen war. Trotzdem klopfte ich an den Rahmen und meldete. "Patron. der Tribun Iulius Cato ist angekommen und bittet um ein persönliches Gespräch. Ich habe mir die Freiheit genommen und in inden Nebenraum gebracht, da ich mir denke das Gespäch hat den gleichen Inhalt wie vor einiger Zeit, mit Furius Saturnius." Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen, dies zu sagen. rechtzeitig bremste ich mich noch ab, sonst hätte ich ihn über den schlechten Ruf, des Tribun aufgeklärt. >>>>

[Manius Claudius Menecrates]

Das Klopfen riss Menecrates aus den Gedanken. Er wandte den Blick Richtung Tür und hörte Linos zu, ohne etwas zu sagen, denn er sann gleichzeitig noch den eigenen Gedanken nach. Er merkte sich lediglich den Namen des Gastes und registrierte, dass er um eine Unterredung gebeten wurde.
"Nebenraum?", wiederholte er fragend. Dann fiel der Name Saturninus und seine Frage klärte sich von selbst. Über den Inhalt des Gesprächs orakelte Menecrates nicht, es konnte schließlich alles auf den Tisch kommen, aber bei diesem Stichwort hob er die Brauen.
"Wir sollten eine Kleinigkeit zu essen und einen guten Wein anbieten." Dann erhob er sich ächzend und schlurfte zur Tür. Er ließ die Schulterblätter kreisen, denn sie schmerzten ihn.

[Claudianus Linos]

Natürlich ließ ich Menecrates den Vortritt und wunderte mich, über seine seltsame Haltung und Bewegung. Überanstrengung konnte bei ihm doch nicht sein, vielleicht hat er einen Zug abbekommen. „Wird sofort erledigt Patron“, sprach ich in seinen Rücken hinein. Ich sollte das wohl im Auge halten und wenn notwendig einen Medicus rufen. In seinem Alter sollte ich das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Nicht dass ich nachher noch alleine hier in dieser Einöde saß. Eilte aber zuerst in die Küche und gab den Auftrag weiter.