Forum

[Marcus Mucius Primus]

Korbflechter und Metzger interessierten mich jetzt weniger, wobei es schon gut zu wissen wäre, wo man Nahrung fand. Ich konnte Didia Corona wohl kaum von Würstchen hier vom Stand ernähren. Wobei die Frage wäre, ob die Wohnungen hier denn über eigene Küchen verfügten. In Rom hatten viele Häuser keine entsprechenden Genehmigungen wegen der Brandgefahr. Aber einen Medicus in der Nähe zu haben klang gut. Und als das Mädchen den Verwalter erwähnte, blickte ich sogleich in die angewiesene Richtung. Meine Augen waren scharf, und ich meinte die betreffende Person auszumachen. “Der Mann dort hinten?“ fragte ich aber doch noch einmal bei dem Mädchen nach.
Ich aß noch meine Wurst auf, so lange war man damit ja nun auch nicht beschäftigt und ließ eine weitere Sesterze auf dem Tresen für sie tanzen. Es war immer gut, wenn man das ein oder andere Vögelchen in der Gegend hatte, das einem wohlgesonnen war. “Danke dir. Und deine Würste sind echt lecker,“ verabschiedete ich mich also und machte mich auf den Weg in Richtung des anderen Hauses und des vermeintlichen Verwalters mit dem etwas griechisch klingenden Namen.

[Marcus Mucius Primus]

Wohnungsbesichtigung

Ich hatte Didia Corona und Serafina nach einigem, nach meinem Geschmack viel zu langen suchen auf dem Forum gefunden und kurz darüber informiert, dass ich eine geeignete Wohnung ausgemacht hatte, die es nun erst noch zu besichtigen galt. Das mochte ihre geplante Nachmittagsunterhaltung durcheinanderbringen, aber mir war es ohnehin lieber, wenn die beiden sich bedeckt halten würden. Und der Einzug in ein eigenes Heim hatte Vorrang vor Zerstreuung.

Neben den beiden frisch gepflegten und gebadeten Damen sah ich wahrscheinlich recht rustikal aus. Die Art, wie Serafina die Nase rümpfte, wenn sie mir nahe kam, ließ mich stark vermuten, dass ich ebenfalls die Therme aufsuchen sollte. Allerdings hatte ich hierfür keine Zeit, solange ich beide Damen nicht in Sicherheit und beschäftigt wusste. Deshalb war ich auch nach wie vor bei ihnen und wartete auf die Ankunft des potentiellen Vermieters.
“Der Mann heißt Thorius Tymphanus. Die Wohnung befindet sich dann im ersten Stockwerk und ist noch neu. Ich werde mich dennoch gründlich nach Baumängeln umsehen, während ihr ihn beschäftigt“, gab ich den beiden noch alle notwendigen Informationen für die kommende Besichtigung.

[Titus Thorius Tympanus]

Zur vereinbarten Stunde erschien ich in Tunika und Beinlinge sowie einen Mantel gekleidet, nachdem ich mich im Officium umgezogen hatte und Arius die Toga sicher verstaut hatte. An meiner Seite war der Vorsteher der Baustelle und künftige Verwalter des Komplexes Hyginus Arvidus. Wir schritten gemütlich auf den Eingang zu Thorianum B zu, während wir noch ein paar Kleinigkeiten bezüglich des Baus besprachen, bis wir da waren. Dort wartete auch schon das kleine Grüppchen bestehend aus dem namenlosen Kerl sowie seiner Domina und einer weiteren Frau. 

"Salvete, ich bin Titus Thorius Tympanus, Bauherr und Besitzer des Thorianum und dies ist der zukünftige Verwalter des Komplexes, Hyginus Arvidus" grüßte ich sachlich und zackig in die Runde, damit wir diese Begehung schnell beginnen konnten, denn Zeit war Geld.

[Didia Corona]

Corona lächelte Thorius Typanus freundlich an und neigte leicht den Kopf. Sie hatte, wie es sich für eine Matrone Roms gehört, ihre Stola über den Kopf gezogen und darunter ein einfaches aber aus guten Stoff gefertigtes Kleid in lindgrün. Geschminkt war sie nur dezent, sie mochte die auffällige Schminke der Römerinnen nich,t nur das schwarz um ihre Augen war sehr exotisch und betonte ihre großen und dunklen Augen gut.
„Salvete werter Thorius Thypanus. Ich bin Didia Corona, meinen Lebwächter Bo kennt ihr ja schon. Ich danke euch für eure Zeit und eure Großzügigkeit das ihr selbige diese opfert um mir, eine einfache Frau aus dem fernen Rom, eine eurer sicher wunderbaren Wohnungen zu zeigen. Wir sollten jetzt aber nicht trödeln und beginnen mit der Besichtigung, ihr habt bestimmt noch wichtigeres zu tun.“
Auf Serafina und auch auf den Verwalter ging sie nicht weiter ein, der Thorius war hier der wichtigste und ihn etwas zu hofieren fiel ihr nicht schwer.
Schon früh hatte sie gelernt das ein bisschen Honig um den Bart niemals schadete, vor allem nicht bei Männern.
Frauen waren da eher berechnender.