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Thorianum B - Titus Thorius Tympanus - 10-30-2022 Mitten im Neubaugebiet von Iscalis befand sich Thorianum B - eine von zwei großen Insulae, die von den Brüdern Thoria derzeit dort erbaut wurden.
Das Gebäude wirkte fast schon deplatziert im ländlichen Britannia, sah es doch aus wie einem mediterranen Fresko entsprungen. Für die einfachen Bewohner von Iscalis gab es wohl kaum ein Gebäude, das mehr nach Rom aussah als die beiden Insulae abgesehen vielleicht von den Villen der Patrizier und dem Statthalterpalast. Derzeit war nur das Untergeschoss und das Erdgeschoss von Thorianum A fertig. An den beiden oberen Stockwerken wurde noch gebaut und ständiges Hämmern und Sägen und das laute Rufen von Arbeitern bildete die vorherrschende Geräuschkulisse rund um die Baustelle. Eine Plakette befand sich direkt über dem Haupteingang:
Derzeitige Belegung von Thorianum B
Tabernae im Erdgeschoss:
Bild: Wikicommons - gemeinfrei
RE: Thorianum B - Petronia Susa - 11-19-2022 Es ist nur ein kleiner fahrbarer Verschlag, der am Rand der Baustelle steht. Über Nacht war wohl jemand gekommen und hatte Ihn abgestellt. Susa öffnet den großen Laden und müht sich ab ihn so zu befestigen, dass er als Dach vor dem ausklappbarem Verkaufstresen dienen kann. Als sie das endlich geschafft hat, räumte sie noch ein paar wacklige Hocker raus, stellte zwei Böcke auf und legte darüber ein Brett das als Tisch dienen sollt. Inzwischen ist einer Ihrer Brüder auch eingetrudelt. Er hatte auf einem großen Handkarren alles was man so brauchte. [img][/img] Ein Fass mit recht gutem Wein, ein weiteres Fass mit frischem Wasser, Becher und Teller, Bretter, Messer, die kleinen Formen für die Pasteten, eine Amphore mit Garum, Mehl, frisches eingelegtes Obst, Fleischstücke in einem feuchten Tuch eingeschlagen in einer irdenen Schüssel und noch viel mehr. Er stöhnt und wischt sich theatralisch den Schweiß von der Stirn. „Aach du mitleidserregendes Wesen“ seufzt Susa „was ist das Leben nur so ungerecht zu dir…jetzt krieg deinen Arsch mal hoch und schaff das Zeug rein“ fauche Sie Ihn an, dabei stemmt Sie die Fäuste in die Hüfte und zieht die Stirn kraus. Sie sieht wirklich wie eine kleine Furie aus und, wenn man sich den, jetzt wirklich sich duckenden, Kerl ansieht den Sie da so beschimpfte, kann man schon lachen. Er ist bestimmt zwei Kopf grösser als sie, breite Schultern und auch bestimmt 5 Jahre älter. „Du hörst dich schon an wie Mama“ mault er „ja, es ist ungerecht das gerade ich heute hier helfen muss. Ich kann mit was besseres vorstellen als mitten in der Nacht das Zeugs hier rumzuschleppen, den ganzen Weg hier raus.“ Er packt sich aber eines der Fässer und wuchtet es auf seine Schulter. „Wo soll das jetzt hin, Schwesterherz allerliebste?“ Susa seufzt erneut und deutet auf den Platz neben dem Verschlag, nimmt sich selbst die Schüssel mit dem Fleisch und bringt sie in den Verkaufsstand. Im Inneren des Standes gibt es an der Rückwand einen Tisch, auf den der tragbare Ofen gehörte, dann gibt es noch eine kleine Arbeitspatte, einige Regale für die Becher und Teller und einen Verkaufstresen nach draußen. Es dauert nicht lange bis sie beide alles an seinem Platz haben. Susa sieht sich Ihr neues Reich an und freut sich, das wird bestimmt ein gutes Geschäft hier an der Baustelle. Männer haben immer Durst und Hunger und bestimmt kommen auch noch andere Leute zum - *ein großes Loch, was ist da zu sehen? * - her. Baustellen ziehen seit eh und je her die unterschiedlichsten Leute an, manche die Arbeit suchten aber auch viele einfach nur zum Gucken. „Das ganze bräuchte noch einen Namen oder was meinst du?“ fragt sie ihren großen Bruder. „Namen? Warum soll das Ding einen Namen haben? Das ist ja keine Taverna oder so…Bruchbude oder so, wenn überhaupt“ Sie will schon protestieren, aber dann verschluckt sie ihre spitze Bemerkung und grübelt nach. „Hmmm?....Bruchbude?....Bruchbude…warum eigentlich nicht“ murmelt sie vor sich hin. “Fressbude…oder?....hmm…Susas Fressbude? Ne das hört sich doof an… Ich hab’s“ Jubelt sie drauf los. „Optimus Farciminis urbis, OFU, (best Worscht in Town)” (Sim off, nicht zu verwechseln mit UFO ? und wer will, bitte sehr) RE: Thorianum B - Marcus Mucius Primus - 01-07-2023 Ich hatte den Auftrag, eine geeignete Mietwohnung zu finden, während die Damen ihre Zeit nutzten, sich in dem, was hier in der Provinz so als Therme bezeichnet wurde, den Vormittag zu verbringen und sich von der Reise zu erholen. Lieber wäre es mir natürlich gewesen, vor der Therme auf sie zu warten, denn ich hatte schon jetzt das Gefühl, dass es eine sehr schlechte Idee war, die beiden unbeaufsichtigt zu lassen. Manchmal verstand Didia Corona einfach nicht wirklich die Notwendigkeit, unauffällig zu sein, und trotz allem, was sie schon erlebt hatte, verhielt sie sich in meinen Augen leichtsinnig und unlogisch. Ich hatte geschworen, sie zu beschützen, aber sie machte es mir wirklich nicht leicht, bei Iuppiter. Allerdings hatte ich noch immer die leise Hoffnung, dass wir hier untertauchen könnten. Und je eher wir aus dem Gasthaus heraus wären und hier ein normales Leben führen würden, umso eher würden wir nicht mehr die Neuen sein und auffallen. Und je weniger wir auffielen… nun, umso sicherer war sie. Und um so besser würde ich wieder schlafen. Allerdings war meine Aufgabe nicht so einfach, wie sie sein könnte. Zunächst hatte ich in der Stadt nach einem Aushang oder ähnlichem gesucht. So einen Ort hatte ich auch gefunden, mit verschiedenen Stellenangeboten für diverse Arbeiten, aber nichts, wo jemand eine Mietwohnung wirklich anbot. Zumindest keine, die auch nur annähernd meinen Anforderungen entsprechen würde, von denen von Didia Corona ganz zu schweigen. Also beschloss ich, mir einfach einmal die neuen Bauten anzusehen in der Hoffnung, dass mir dort jemand sagen könnte, ob und welche Wohnungen noch frei wären, und idealerweise auch, wem sie gehörten und wer hier vermietete. An den Baustellen ringsum herrschte wahnsinniger Lärm. Aber das kannten wir aus Rom nicht anders, und ich war mir recht sicher, dass hier, im Gegensatz zu Rom, wenigstens Nachts Ruhe herrschen würde. Also war es erst einmal annehmbar. Was aber schwieriger war, als erwartet, war, dass auch hier kein Aushang oder ähnliches zu finden war. Oh, ich fand eine Plakette, die darüber Auskunft gab, wer das Haus gebaut hatte. Thorius Tympanus und Thorius Blosius. Die Namen und die Gens sagten mir nichts. Vermutlich Provinzadel ohne Verbindung nach Rom. Das war gut! Wenig Schriftverkehr in die Hauptstadt, wenig Tratsch, unauffällig. Ich mochte es unauffällig. Und ich nahm an, dass den beiden nach wie vor das Haus gehörte. Nur wusste ich nicht, ob hier Wohnungen frei waren, wie viel sie kosten sollten, und ob sie auch nur annähernd annehmbar waren. Ich hatte den Frauen viel abverlangt in den letzten Wochen, aber so langsam glaubte ich, dass sie die Nase voll von öffentlichen Latrinen hatten und eine Wohnung mit Kanalisationsanschluss, sofern es hier so etwas gab, deutlich bevorzugen würden. Und eben dafür musste ich mich erkundigen. Während ich die Gebäude inspizierte, stieg mir der Geruch von Gebratenem in die Nase. Und wenn ich eines aus meiner früheren Dienstlaufbahn gelernt hatte, dann, dass man nie unterschätzen sollte, was die Besitzer eines Thermopoliums so alles wussten über ihre Umgebung. Gerade, wenn die Leute entweder nicht die Genehmigung oder die Befähigung zu Zubereitung von Speisen über Feuer hatten, sammelten sie sich an den Essensstellen und unterhielten sich dort natürlich auch mit demjenigen, der ihnen ihr Abendessen zubereitet hatte. Zuversichtlich schritt ich also auf den kleinen Verkaufsstand zu. Es war vielleicht noch etwas früh für ein Mittagessen, das Hauptgeschäft dieser Stände lief meistens Abends. Aber vielleicht hatte ich ja Glück. “Habt ihr schon geöffnet?" fragte ich eine der Frauen, die ich dort erblicken konnte. Ich wollte ja nicht mit der Tür ins Haus fallen, und diese Art von Personen waren redseliger, wenn man als Kunde zu ihnen kam und nicht dienstlich. RE: Thorianum B - Petronia Susa - 01-08-2023 (01-07-2023, 11:30 PM)Marcus Mucius Primus schrieb: … Susa hatte sich die Haare mit einem bunten Tuch nach hinten gebunden und ihr Gesicht war etwas gerötet da sie sich gerade mit dem Feuer rumärgerte. „Geh schon an du Ausgeburt eines Hadeskrümel. Ich geb dich dem nächsten Straßenköter zum zerkauen, wenn du nicht langsam brennst.“ Maulte sie das Holzstück an und als ob es sie gehört hätte züngelte auf einmal eine Flamme dran hoch. „Na, geht doch.“ Triumphierte sie und wendete sich zu dem neuen Gast um. „Ja sicher haben wir das, in ein paar Minuten gibt es auch was frisches vom Grill. Was soll es den sein. Unsere Würste sind über das ganze Lang bekannt und“ sie lachte fröhlich auf“ bei manchen sogar verflucht.“ Sie hatte den Mann vor ihrem Stand noch nie gesehen, doch das störte sie nicht. Es kamen immer wieder neue Leute hier her, einige zum einfach schauen und andere, weil sie eine Wohnung suchten. Manchmal überlegte sie schon ob sie nicht ein Mitarbeiterhonorar bei den Tourii einfordern sollte. Mal sehn zu wem er gehörte, wobei Arbeit könnte er auch suchen, wie er aussah. Auch das würde sie den beiden Brüdern demnächst in Rechnung stellen. Abwartend sah sie ihn freundlich an. RE: Thorianum B - Marcus Mucius Primus - 01-08-2023 Die Verkäuferin sah mich freundlich an. Aber das war auch klar, immerhin wollte sie etwas verkaufen. Verkäufer waren alle freundlich, solange sie ein Geschäft witterten. Anders sah es aus, wenn sie um ihre Stände fürchteten, da zeigte sich dann häufig das wahre Gesicht. Hier allerdings hatte ich weder Absicht, noch Befugnis, irgendeine Gefahr für diesen Würstchenstand zu sein, so dass garstige Attacken mit einem Küchenmesser wohl nicht zu befürchten waren. Für’s erste. “Und weshalb verfluchen manche deine Würste?“ fragte ich dann doch hellhörig geworden. Die wenigsten Verkäufer gaben offen zu, verdorbene Ware zu verkaufen, aber zumindest war ein möglicher Grund, der eigentlich ganz nett anzusehenden Frau mit bei drakonischen Strafen verbotenen Flüchen zu Leibe zu rücken, eben jener. Da fragte ich lieber einmal nach, ehe ich mit verdorbenem Magen einige Tage ausfiel und Didia Corona und Serafina wiederum ihre Möglichkeiten nutzten, mir mein Leben schwer zu machen. “Bevor ich mich entscheide, muss ich das Angebot kennen. RE: Thorianum B - Petronia Susa - 01-08-2023 Susa sah ihn jetzt ziemlich verschmitzt an und grinste fast schon frech " Bin ich zu scharf bist du zu schwach. So könnte man auch sagen. Wir haben ganz besondere Saucen für die Würste und so mancher hatte schon dreimal Feuer in sich. Es gibt sie natürlich auch ohne das alles." Inzwischen glühte das Holz unter dem Grill und sie legte jetzt schöne saftige und große Würste auf. Es zischte wenn das Fett auf die Kohlen tropfte und es begann verführerisch zu duften. "Also ohne alles oder doch etwas schärfer, es gibt vier Schärfen. Ich warne nur, die vierte ist nichts für schwache Nerven." Geschickt drehte sie die Würste auf dem Rost und langsam bekamen sie alle eine schöne dunkle Farbe. Als der Duft der Würste so durch die Gasse schwebte tauchten auch schon andere potenzielle Käufer auf und reiten sich brav in eine Schlange ein. "Entscheidet euch, wie ihr seht gibt es noch andere die auf meine UFO's warten." Jetzt war sie gespannt ob er sich traute gleich zu extra extra scharf zu greifen. RE: Thorianum B - Marcus Mucius Primus - 01-08-2023 Ich zog eine Augenbraue hoch – ja, nur eine. Ich wusste, sie wollte mich herausfordern, und vermutlich funktionierte das bei den meisten Männern auch. Gut, eigentlich funktionierte es auch bei mir, denn ich war durchaus sehr versucht, ohne Rücksicht auf Verluste zu beweisen, dass ich ganz sicher nicht zu schwach war und sie mir nichts zubereiten könnte, was ich nicht würde essen können. Verdammt, im Vierkaiserjahr mit seinen Unruhen haben wir teilweise auch schon Hunde und Katzen gegessen, wie schlimm konnte da eine Wurst sein? Zumal Gewürze verdammt teuer waren und die kulinarischen Ergüsse dieser Provinz sich auf solche Grausamkeiten wie in Minzsoße gekochtes Wildschwein erstreckten. Ja, ich war wirklich versucht, mich zu beweisen, insbesondere, da trotz des noch nicht allzu späten Vormittages auf einmal Männer hinzukamen und wohl auch beschlossen hatten, dass es durchaus die richtige Zeit für eine Wurst wäre. “Eine mittlere Schärfe ist ausreichend, danke“, siegte also die Vernunft und ich trat erstmal beiseite, damit auch die anderen Hungrigen ihre Wünsche angeben konnten. Kurzzeitig lehnte ich mich dabei gegen den Stand, was ich aber gleich wieder bleiben ließ, da mir die Konstruktion nicht unbedingt für mein Gewicht ausgelegt zu sein schien. Setzen wollte ich mich aber auch nicht, also blieb ich einfach stehen und sah zu, wie sich die verschiedenen Hocker langsam füllten. “Und ihr arbeitet hier an den Häusern?“ fragte ich so in die Runde, woraufhin zustimmendes Gebrummel kam. “Wird die Arbeit gut bezahlt?“ Etwas Interesse vorzutäuschen konnte nicht schaden. “Gehört das alles hier den Thorii?“ Solche Dinge sollten die Arbeiter hier wissen. RE: Thorianum B - Petronia Susa - 01-09-2023 (01-08-2023, 06:39 PM)Marcus Mucius Primus schrieb: Ich zog eine Augenbraue hoch – ja, nur eine. Ich wusste, sie wollte mich herausfordern, und vermutlich funktionierte das bei den meisten Männern auch. Gut, eigentlich funktionierte es auch bei mir, denn ich war durchaus sehr versucht, ohne Rücksicht auf Verluste zu beweisen, dass ich ganz sicher nicht zu schwach war und sie mir nichts zubereiten könnte, was ich nicht würde essen können. Verdammt, im Vierkaiserjahr mit seinen Unruhen haben wir teilweise auch schon Hunde und Katzen gegessen, wie schlimm konnte da eine Wurst sein? Zumal Gewürze verdammt teuer waren und die kulinarischen Ergüsse dieser Provinz sich auf solche Grausamkeiten wie in Minzsoße gekochtes Wildschwein erstreckten. Ja, ich war wirklich versucht, mich zu beweisen, insbesondere, da trotz des noch nicht allzu späten Vormittages auf einmal Männer hinzukamen und wohl auch beschlossen hatten, dass es durchaus die richtige Zeit für eine Wurst wäre. Susa lächelte und nickte „Also einmal mittel, bitte gleich, bitte sehr, kommt sofort.“ Sie nahm eins der saftigen Würstchen, legte es in eine Brottasche und goss dann eine rotbraune Sause darüber. In der Sauce waren Zwiebeln, Abrieb einer scharfen weißen Wurzel, etwas Galum und noch ein oder zwei nur ihr bekannten Gewürze. Das ganze reichte sie ihm.“25 As“ Die anderen Männer bestellten auch und setzten sich dann. Als der Fremde sie dann ansprach sahen sie kaum auf und brummten nur sowas wie „Jo..nee…weiss nicht.“ „Nein, nicht alles gehört dem dicken Thori und seinem Bruder, das da..“ sie deutete auf das etwas kleine Haus neben den Neubauten „… es gehört meinem Vater, da wohnen wir und meine Tante mit ihrem Mann, die haben eine Wäscherei. Warum fragst du, suchst du Arbeit?“ Sie verteilte die restlichen Würste an die Kunden, beugte sich dann aus ihrem Verkaufswagen und legte die Arme auf dem Tresen ab. Susa war noch jung und doch neugierig. Der Fremde sah gut aus doch für sie viel zu alt. Der war bestimmt so alt wie ihr Vater, überlegte sie. RE: Thorianum B - Marcus Mucius Primus - 01-09-2023 Das Mädchen brutzelte weiter mit geübten Handgriffen ihre Würstchen und verteilte dann, als alles so weit war, die Bestellungen. Ich nahm meine Wurst in einem scheinbar speziell dafür geformten Brot entgegen und kramte in meinem Beutel nach etwas Bronze, entschied mich dann aber anders und gab ihr stattdessen zwei Silberdenare, also etwas mehr im Wert als das, was sie verlangt hatte. Aber sie war sehr jung und würde wahrscheinlich alles Geld brauchen, das sie kriegen konnte, um mal einen guten Ehemann zu finden – sofern sie noch keinen hatte, dem diese Bude hier gehörte. Und ich hatte irgendwie Übung darin, Frauen in Nöten zu retten oder so. Ich biss vorsichtig von der Wurst ab, als von den Arbeitern nicht wirklich eine Antwort kam. Sie war überraschend gut. Die Sauce war scharf, schärfer sogar als gedacht, aber noch aushaltbar. Ich kaute gründlich und räusperte mich nach dem Schlucken, ehe ich dem Mädchen antwortete, die als einzige hier gesprächswillig zu sein schien. Für das Trinkgeld sollte sie das aber auch irgendwie sein. Und so erfuhr er auch gleich, dass sie hier auch wohnte mit der ganzen Familie, also die Gegend kennen sollte. “Im Moment habe ich Arbeit, aber man weiß ja nie, wann man eine neue Arbeit brauchen kann“, meinte ich schulterzuckend. Ja, wahrscheinlich galt das für die meisten, aber ich war mir sehr sicher, dass meine Arbeit noch einige Jahre gehen würde. Im Idealfall so lange, bis Didia Corona noch einmal verheiratet war und niemand mehr danach fragte, wie sie hier hergekommen war und woher sie davor kam. Vielleicht auch dann noch ein paar Jahre zur Sicherheit. “Ich arbeite für Didia Corona, und sie sucht eine Wohnung“, sagte ich also wahrheitsgemäß. “Kennst du die Gebäude hier? Und den Besitzer? Wie ist die Nachbarschaft hier so?“ RE: Thorianum B - Petronia Susa - 01-17-2023 Ohne mit der Wimper zu zucken nahm sie das Geld an und legte es in ihre Kasse. „Die Nachbarschaft? Na ja es ist noch nicht alles fertig hier, also dort wohnen wir und dann etwas weiter runter gibt es noch weitere Läden mit einem Korbflechter und auch einen recht guten Metzger, von dem bekomme ich meine Würste. Ich habe gehört das ein Medicus hier auch bald eine seiner Räume eröffnen soll. Die neuen Häuser hier hinter uns gehören den Thorii. Thorius Thympanus ist der Bauunternehmer und sein Bruder der Architekt. Es gibt auch einen Verwalter hier. Hyginus Arvidus oder so ähnlich heisst der. Da musst du aber die Männer fragen, wobei….ich glaube da hinten am Haus A, da schleicht er gerade rum.“ Sie deutete zu dem fast schon fertigen Neubau. „Ob es da noch Wohnungen gibt oder andere kann der dir bestimmt sagen.“ |