11-13-2022, 10:51 PM,
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Frowin
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Frowin hatte Angst und war enttäuscht. Nicht nur waren die Schmerzen groß, er hatte seinen neuen Herrn sicher auch schwer blamiert und für sein Versagen fürchtete der Sklave nun eine Strafe. Doch der Dominus war ungewöhnlich sanft aufgelegt, dafür dass er gerade einen absoluten Abflug hingelegt hatte. Verwirrt und auch ein wenig verschreckt sah er zu, wie sein Dominus selbst Hand anlegte und ihm den blutenden Knöchel verband. Und als er fertig war, half er ihm beim Aufstehen. Frowin ergriff die ihm angebotene Hand, ehrfürchtig schweigend, und ließ sich hochhelfen, wobei er das Gewicht nicht voll auf den verletzten Fuß stützte.
"G-Geht schon", murmelte er beschämt. "D-Danke, Dominus, ah... Das... Das ist doch nichts..."
Eigentlich tat es verdammt weh. Aber er wollte sich nicht weinerlich geben vor seinem neuen Herrn, gleichzeitig hielt er sich aber zurück. Dem Dominus allein oblag es, den Wert seiner Ware zu bemessen und ob ein Schaden zu groß war. Also ließ Frowin es bleiben und akzeptierte sein Versagen beschämt. Er hatte sich das anders vorgestellt.
"Es... Es tut mir leid", sagte er kleinlaut. "Das nächste Mal strenge ich mich mehr an, ganz sicher!"
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11-15-2022, 09:48 AM,
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
"Ich nehme deine Entschuldigung an, Frowin", sagte Saturninus: "Nun mache dir keine Sorgen mehr, setz dich, kühle deinen Fuß und iss und trink"
Ihm war nicht entgangen, dass Minos, der dunkelbraune Hengst, ganz unruhig geworden war. Jetzt drängte er sich tatsächlich näher und schubberte an Frowins Haaren, als wolle er ihn trösten.
Der Furier lächelte zufrieden: "Schau, Minos ist besorgt um dich", sagte er:"Das er dich mag, ist ein gutes Zeichen", er zwinkerte Frowin zu. Er selbst hätte ihn auch gerne wegen seines Sturzes intensiver getröstet, aber die Anwesenheit von Iulius Cato hielt ihn ab:
"Minos ist gescheiter als wir alle zusammen. Er erkennt einen guten Mann. Verliere dein Vertrauen in dich selbst nicht. In ein paar Tagen wirst du auf dem Fass Tänze aufführen und jedem Hieb mit Leichtigkeit ausweichen"
Damit machte er Frowin schon klar, dass er gedachte, diese Art Training weiterzuführen. Aufgeschoben war nicht aufgehoben. Der Junge musste lernen, oder er würde für alle Zeiten die Narben der Peitsche seines Herren an seinen Knöcheln tragen.
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11-15-2022, 09:13 PM,
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Was für eine Vorstellung, dachte Iulius. Da wird mir heute alles geboten. Alter Liebhaber, junger, zu Füßen liegender Sklave. ER, ich werde dich schlagen, keine Angst es geschieht dir nichts. Jüngling ja bitte, ich tu alles was du willst. ER, du muss nur vor Publikum tanzen. Gerne Herr, ich strenge mich an. Verzeih mir Herr ich bin unwürdig. ER aber nein doch, ich bin Schuld, verzeih mir, ich mache es wieder gut.
Ja wie hieß der Germanen Gott, richtig, beim Donner oder so ähnlich, eine Tracht Prügel wäre angesagt. Warum nicht gleich für beide. Und dieses Theater nur um mir ein Pferd an zudrehen. Obwohl ich eigentlich nichts für das Wagenrennen übrig habe.
Warum darf ich als Gast nicht die Peitsche schwingen? Sie würden dann bestimmt tanzen und springen.
Cato war inzwischen aufgestanden und näher heran getreten. „Geht es oder muss ich helfen? Allerdings habe ich nicht verstanden, um was es hier geht. Soll ich besser noch einmal kommen oder lassen wir es ganz. Ich finde schon Pferde wenn es unbedingt sein muss“. Aber es muss wirklich nicht sein, ich habe genug und brauche meinen Dicken. Das einzige Gute war das Essen.
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11-17-2022, 09:43 AM,
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Iulius Cato schien wirklich keinen Sinn für den Wagenrennsport zu haben, dachte Saturninus, aber er wollte den Militärtribunen nun mal gerne in der Veneta sehen, auch wenn es klar war, dass dieser nur partizipieren würde, wenn seine Ruhmsucht und Eitelkeit, oder netter ausgedrückt, sein Ehrgeiz und die Wahrung seines Ansehens, dabei gebauchpinselt wurden.
Saturninus erklärte es daher noch einmal: "Der Wagenlenker wickelt sich die Zügel um die Hüfte, so dass er auf Gedeih und Verderben an sein Leitpferd gekoppelt ist. Geht es durch, wird er vom Wagen gerissen und von den eigenen Pferden zu Tode getrampelt. Natürlich schwingt er die Peitsche und ruft: Via, doch maßgeblich für seinen Erfolg ist seine absolute Körperbeherrschung, denn nur mit einem Zucken seines Leibes dirigiert er sein Gespann. Daher muss unser Frowin hier....",
Saturninus lächelte dem Jungen zu:
"...aus dem FF jeden Muskel beherrschen lernen. Der Leithengst Minos erkennt ihn jetzt bereits an und mag ihn gerne, das ist ein gutes Zeichen.
Aber jetzt zu den Pferden. Minos, die beiden Wallache Marinel und Malachit und die zierliche hübsche Stute Malika sind persönliches Eigentum, und die würde ich so wenig verschenken oder verkaufen wie einen Bruder. Doch von den anderen magst du dir zwei wählen"
Er befahl den Pferdeknechten, die übrigen Pferde vorzuführen, damit Cato sie begutachten und sich zwei aussuchen konnte. Es waren sechs schwarzbraune Tiere aus dem hiesigen Landstrich; schon mit wolligem Winterfell und freundlich und genügsam. Ihre Unterseite war heller und ihr Maul wies die typische Mehlfärbung auf.*
Sim off: Ich gehe hier davon aus, die rein britannischen Pferde dem heutigen Exmoorpony ähnlich sahen. Die Römer haben aber auch schon andere Rassen eingekreuzt.
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11-18-2022, 11:29 AM,
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Nach dem Schauspiel, hörte sich Cato mit der Gelassenheit eines Einfältigen die Ausführungen von Furius an. Mir scheint der hat wirklich Ahnung von dem was er erzählt, dachte er dabei. Doch ich habe absolut keine Lust auf die ganze Arbeit die dazu gehört. Mitglied in einem so angesehen Verein, bei dem Wort Verein, kam selbst ein seinen Gedanken etwas wie Spott auf. Dabei gehörten schon seine Vorfahren dazu. Es wäre selbst hier bei den Wilden wichtig wenn man dazu gehörte.
Geduldig stopfte er sich ein paar Trauben in den Mund schmatzte vor sich hin und lauschte dem Gerede in der Gewissheit, auch der Kelch geht an mir vorüber oder nein hieß es vorbei?
Natürlich erhob er sich, um Pferdeverstand mimend, die Tiere zu betrachten. Und was soll ich jetzt mit dem was ich sehe machen? Ich will doch gar kein Pferd, nur einfach der Veneta beitreten.
„Die Tiere haben aber ein merkwürdiges Fell? Ist das so gut für die? Pferde werden doch nicht geschoren, wie die Schafe“. Sollte ich wirklich mit meinem Wissen so falsch liegen? Gut, was weiß ich von Pferden. Eigentlich nur, Frauen lieben Stutenmilch. Ich auch, denn ich habe meine Haut, ein um das andere Mal mit dieser Milch verwöhnt. Wenn ich das hier machen würde, wüsste bald das ganze Dorf davon.
„Die sehen aber nicht aus wie die Pferde in Rom“, platzte er dann heraus. „Meinst du, die sind wirklich geeignet?“
Sollte ich ihn jetzt nicht besser fragen ob wir das mit den Pferden besser lassen sollen? Ja und einen Stall habe ich auch nicht. Wohin also mit den Fischern? „Geht das nicht einfach ohne DEM alles?“ So nun war es raus zufrieden ging er zu der Decke und ließ sich nieder. Erst einmal einen Schluck Wein zu mir nehmen, immer diese Entscheidungen, die man treffen muss. Wie angenehm haben es doch die Sklaven. Dabei ging sein Blick zu Frowin, seine Zunge glitt über seine Lippen. Das wäre schon ein Happen zum einreiten. Dabei zurrte in seinen Gedanken die Peitsche um Frowins Kopf.
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11-18-2022, 08:58 PM,
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Frowin
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Frowin, der die ganze Zeit still und leise zuhörte, hatte schon ein wenig Angst vor der weiteren Ausbildung. Doch niemand hatte gesagt, es würde einfach. Und sein Herr war jemand, der die Pferde ebenso schätzte wie er selbst. Glücklich streichelte er über den Kiefer von Minos und tätschelte auch seinen Hals, während dieser sich zu ihm hinunterbeugte.
Doch fielen ihm immer wieder die Blicke des Iuliers auf. Ein höchst unangenehmer Mensch, der keinerlei Liebe für die Tiere besaß und all dies hier lästig fand. Und dann fragte er noch nach der "Eignung" der Tiere, was dafür sprach, dass er einfach keine Ahnung hatte. Am liebsten hätte Frowin ihn ausgelacht. Doch diese Blicke ließen ihm das Blut in den Adern gefrieren. Sie hatten - er wusste keinen besseren Ausdruck dafür - etwas von einem Raubtier. Frowin strengte sich an, den Gast seines Dominus nicht direkt anzusehen.
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11-19-2022, 05:50 PM,
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Saturninus fand es insgeheim großartig, dass Iulius Cato keine Pferde wollte. Je mehr er darüber nachdachte, desto schwerer fiel es ihm, sich von den Tieren zu trennen, gerade weil sie so sanft waren. Und Furia Stella wäre ohnehin dagegen gewesen, nahm er an, und nun war er froh, dass sie keinen ihrer Lieblinge vermissen würde.
Er hatte nur keinen Rückzieher gemacht, da er die Pferde spontan angeboten hatte, und nicht als geizig darstehen wollte. So sagte er rasch:
"Das Winterfell der Tiere ist dem hiesigen rauen Klima angepasst. Doch natürlich geht es auch ohne Pferde, mein lieber Iulius Cato. Schau, bei einer Neugründung der Veneta hier in Iscalis wird der Vorsitzende ( Dominus Factionis) von den Mitgliedern mit einfacher Mehrheit gewählt. Sein Stellvertreter ist der Vicarius. Ich würde Dich zur Wahl vorschlagen und nach deiner Wahl dich bitten, dass du mich als Stellvertreter nominierst, so dass ich dann im nächsten Durchgang gewählt werde",
Saturninus fand sich selbst über alle Maßen großzügig:
"Der Vorsitzende hat nichts mit Pferden zu tun. Sein Posten ist vor allen Dingen repräsentativ, und für den Einkauf von Wagenlenkern, Pferden oder Technik hat er seine Berater. Was sagst du also dazu?"
Er war nun so glänzender Laune, dass er zu Frowin ging und ihm die Hand auf den Kopf legte. Der junge Sklave wirkte eingeschüchtert, und der Furius glaubte, dass er sich immer noch schämte, weil er vom Fass gestürzt war:
"Und du kannst dich mit jungen hoffnungsvollen Talenten wie unseren lieben Frowin hier umgeben", scherzte er und wickelte eine Haarsträhne um seinen Zeigefinger. Frowins Haar schimmerte wie Kupfergold, und Saturninus, der ästhetische Ansprüche hatte, genoss einen Moment den Anblick,:
"Keine Sorge", flüsterte er Frowin zu: "Ich bin zufrieden mit dir", und zu seinem Gast:
"Nun werter Iulius Cato, steht es in meiner Macht, dir sonst noch einen Gefallen zu tun?"
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11-20-2022, 06:31 PM,
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Frowin
Forenmitglied
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Man konnte von Landarbeitern wie Frowin halten was man wollte, aber der Junge konnte die Stimmung schon recht gut deuten und die gute Laune seines Herrn war kaum misszuverstehen. Nur wusste er nicht genau, woher sie kam. Nein, er hatte auch genug damit zu tun, sich lässig zu geben, obwohl er beschämt geradeaus starrte und errötete. Die Hand des Dominus in seinem Haar sprach eine eindeutige Sprache. Er hatte nie geglaubt, dass ihn mal wer wegen seines Aussehens kaufte. Aus so einer Welt kam er nicht. Harte Arbeit war er gewohnt... aber nicht das.
Und besser wurde es erst recht nicht, als der Dominus seinem Besucher in Aussicht stellte, sich demnächst öfter in seiner Nähe aufhalten zu können. Um das toll zu finden, hatte sich der Iulier viel zu sehr über die Sache mit der Peitsche gefreut. Und dennoch trug der Schauer in seinem Nacken, bei dem sich die Härchen aufstellten, eine Spur Wärme, als ihm sein Herr ins Ohr flüsterte. Anmerken ließ er sich freilich nichts, außer einem leichten Nicken.
Götter, das alles war so... seltsam...
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11-21-2022, 06:35 PM,
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Cornelia Calva
-inaktiv-
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Beiträge: 15
Themen: 1
Registriert seit: Nov 2022
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
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Unwillig rieb Cornelia Calva, mit ihrem Taschentuch, über ihre Stirn. Sie hatte endgültig genug von der Reise und konnte es kaum erwarten ihre geschundenen Knochen mit einem Bad und einer Massage verwöhnen zu lassen. Zuerst Wochenlang geschaukele. So das sie kaum noch gerade gehen konnte und nun die entsetzlich lange Fahrt hier durch dieses merkwürdige Land. Da nutzen Pausen und ein vernünftiges nachtlager auch nichts. Überhaupt warum nur mussten die beiden sich in Britannien verkriechen. Gab es in Rom keine Arbeit für einen Furius?
Zufälig schob sie gerade den Vorhang ein wenig zur Seite und schaute hinaus als sie an dem Gutshof der Furier vorbei fuhren. „Anhalten“, rief sie und hämmerte mit ihrem Stock gegen die Kutschwand. „Otho schau da drüben sind Leute bei ihren Pferden. Du rennst jetzt da rüber und fragst nach, wie weit es noch bis zur Villa Furia ist. Soweit kann es doch nicht mehr sein.“
Otho froh sich endlich bewegen zu können, hüpfte vergnügt los. Bald war er bei Furius und Iulius angekommen. Natürlich war er so gut erzogen, dasss er zunächst das Ende des Gesprächs abwartete und er zum Sprechen aufgefordert wurde.
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11-21-2022, 09:09 PM,
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Der Tribun verstand es einfach nicht, er durchschaute die Absichten des Furius nicht. Wenigstens habe ich jetzt das Thema mit den Gäulen vom Tisch, doch schon kommt er mit was neuem an. Warum geht es nicht nur ein einfaches stilles Mitglied zu werden. Nein den Vorsitz von der Veneta muss es sein. Das bedeutet doch gescheit über ein Thema reden von dem ich keine Ahnung habe. Soll er doch den Vorsitz machen, ich gönne es ihm. Dafür gebe ich noch eine Spende extra. Es kommt bestimmt nicht gut an, wenn der Vorsitzende nur dumm vor sich hin lächelt.
Erstaunt blickte er auf, wer kam denn jetzt noch? Cato irrte sich nicht, eine Kutsche kam angerumpelt und in der Ferne hörte man das Poltern von Fuhrwerken. Da keiner der Anwesenden reagierte stellte er die Frage die ihm unter den Fingernägeln brannte. „Saturnius, womit habe ich so viel Liebenswürdigkeit verdient? Ich und Vorsitzender das ist doch bestimmt nicht was du dir für die Veneta vorstellst?“ Irritiert wandte er sich um. Die Kutsche hatte angehalten. Vielleicht sollte ich noch schnell einen Wunsch äußern, die Reaktion darauf wäre bestimmt bekannt. „Da du mir gerade ein Angebot gemacht hast, wie wäre es mir den Burschen da,“ damit wies er auf Frowin, „ Für ein paar Tage auszuleihen. Sagen wir eine Woche und er kann mir während dieser Zeit Reitstunden geben“, oder ich ihm griente er in sich hinein. Gespannt hielt er Saturninus und Frowin im Blick.
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