10-28-2022, 06:53 AM,
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Cato lächelte sein gewohntes publikumsreife Lächeln und lies sich von einem der Sklaven aus seiner Kutsche helfen. „Mein lieber Furius ich danke für die Einladung dein schönes Fleckchen zu besuchen. Zu einem Picknick lädst du mich dazu auch noch ein. Wann frönte ich zuletzt diesem Vergnügen? Lass mich kurz überlegen, nein wir ließen uns noch nie dazu herab. Aber man soll ja alles einmal im Leben probieren. Es ist wie mir scheint auch praktisch wenn man so fern ab von allem und nur mit einem Sklaven umgeben.“ Wenn der denkt ich wüsste nicht was er hier draußen so treibt, von wegen sich um die Pferde kümmern. Ich sehe doch da zwischen den Bäumen den Haarschopf leuchten, zog er sich nicht eben die Tunika über?
„Ach du gehörst zu den Blauen? Ich gehöre zu keiner Factio. Muss man hier zu einer gehören? Einige aus der Familie gehörten glaube ich zur Veneta“, grübelte er laut. Das Wort Peitsche knallte in seinem Kopf, noch ehe er die Worte richtig aufnahm. Was weiß der von meinen Peitschenkunststücken? Wer konnte sein Maul nicht halten? Ich lasse sie alle antreten und die Peitsche spüren.
„Wie kommst du denn zu dieser Vermutung? Ich bin doch kein Kutscher.“ Den beleidigten spielend wandte er sich ab und betrachtete die Stallungen.
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10-29-2022, 07:48 PM,
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Frowin
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Registriert seit: Oct 2022
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Immer wenn Frowin glaubte, dass die Unterhaltung sich von diesem Thema wegbewegen würde, kam der Dominus darauf zurück: Zu den Komplimenten und seiner eindeutigen Absicht. Frowin hatte noch nie darüber nachgedacht, ob ihm sowas lag. Natürlich spielte es auch keine Rolle. Wenn der Dominus ihn fragte, würde er natürlich nicht Nein sagen. Er war ja kein Vollidiot. Dennoch, das… war viel.
Und jedes Mal, wenn der Dominus ihn schön nannte oder ihn sogar mit einem göttlichen Jüngling verglich, wurde der Rotton auf Frowins Wangen noch dunkler. Er war ja wirklich nicht prüde und auch selten zurückhaltend. Aber solche Komplimente wurden ihm ja nun eher selten gemacht.
„Ich… äh…“, machte er ungeschickt, wurde jedoch alsbald von dieser Scham erlöst, denn eine Kutsche näherte sich und heraus kam einer der Männer, die auf der Versteigerung gewesen waren. Ein blasser und streng aussehender Mann, dessen Identität Frowin entweder nicht kannte oder vergessen hatte.
Natürlich streifte sich der Jüngling eilig etwas an, denn es war peinlich genug gewesen mit nur einem Mann, der ihn begafft hatte. Außerdem wollte er keine verfängliche Situation schaffen.
Doch beeilen musste er sich wohl gar nicht, denn er war nicht mehr Teil der Unterhaltung. Sein Dominus widmete sich nun ausnahmslos dem Gast, einem gewissen „Cato“.
Frowins erster Eindruck verfestigte sich nun zu einer eher unangenehmen Vorstellung des Mannes. Nicht nur ließ er durch die Blume fallen, dass er das Beinahe-Geschehene bezeugt hatte, er führte sich für Frowins Geschmack auch überaus arrogant auf. Ihm jedenfalls wäre ein solches Picknick gelegen gekommen. Cato hingegen benahm sich als sei es ein Zeitvertreib für kleine Kinder. Auch wenn Frowin natürlich nichts sagte, war er doch heilfroh, dass er diesem Mann nicht gehörte…
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10-30-2022, 05:22 PM,
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Frowin schloss, nun ganz rot im Gesicht, zu ihnen auf. Was war er so niedlich in seiner Unverdorbenheit. Hübsche Sklavenjünglinge in Rom hätten versucht, Saturninus zumindest ein wertvolles Geschenk aus den Rippen zu leiern, wenn er ihnen Komplimente über ihr gutes Aussehen machte. Aber auch Brigantia schien so desinteressiert an materiellem Gewinn; entweder war das eine keltische Eigenart oder Saturninus hatte gerade Glück.
Er beschloss für sich, Frowin ein großes Peculium, ein Taschengeld, welches er alleine für sich ausgeben durfte. zu geben.
Saturninus fühlte sich in heiterer Stimmung, und deshalb genoss er Catos Spitzen gerade mit Nachsicht:
"Mein lieber Iulius Cato", rief er aus: "Meine Vorfahren waren Prätoren und Konsule, und dennoch fließt in unseren Adern das Blut des alten Bauernvolkes von Latium. Landbesitz ist doch das Einzige, was sich für einen Adligen ziemt. Komm setze dich zu mir, sei vergnügt und lasse uns unserer stolzen Vorfahren gedenken, deren Hände in Roms Erde wühlten und die hinter dem Pflug hergingen"
Das war übertrieben. Saturninus wühlte niemals in der Erde, sondern verbrachte luxuriöse Ferien in einem mit allem ausgestatteten Herrenhaus. Auch einen Pflug hatte er noch nie von Nahem gesehen. Pferdezucht war eine Liebhaberei. Wagenlenkertraining auch. Villicus, Villica und viele Sklaven und freie Arbeiter regten von Morgens bis Abends die Hände, damit die Furier "Landleben spielen" konnten.
Er nickte Frowin zu, der sich jedoch leider nicht mit ihnen hinsetzen sondern in gebührendem Abstand bleiben musste. Aber essen sollte er, was er nur mochte:
"Das ist mein tüchtiger Wagenlenker, Frowin. Man wird noch von ihm hören. Erst in Iscalis und dann in Rom", prophezeite er und nahm einen Schluck aus dem Becher:
"Selbstgemachter Neuer Wein und Apfelmost, hervorragend", sagte er, und reichte die Krüge weiter, damit auch Cato kosten möge:
"Nein, man muss sich keiner Factio anschließen. Es gibt auch unabhängige Wagenlenker. Aber überlege es Dir: Die Veneta beispielsweise würde Annehmlichkeiten und auch Kontakte bieten und alleine kann ich schlecht einen Verein gründen. Du würdest auch gleich ein Amt bekommen",
Saturninus ließ eine runde Scheibe frischen Brotes mit süßem Rahm bestreichen, füllte einen Becher mit Apfelmost und ließ beides zu Frowin bringen.
Woher er das gehört hatte mit der Peitsche? Die keltischen Köchinnen hatten darüber geredet, dass ein von seinem Herren übel zugerichteter Iuliersklave in der Küche gewesen war; sie waren freie Keltinnen und nahmen kein Blatt vor den Mund. Allerdings würde sich Saturninus niemals in die Sklavenhaltung eines anderen Patriziers einmischen:
"Kein Sklave würde jemals wagen, eine Bemerkung über einen Iulier zu machen", sagte er:
"Auch ich kenne mich mit dem Peitschen aus, übrigens. Die Kunst ist, die Tiere nicht damit zu berühren, sondern die Schnur nur über ihren Rücken fliegen zu lassen, als wolle man eine Fliege töten. Ein gutes Pferd zuschande zu peitschen, das machen nur Stümper. Es geht nur um den Ansporn. Ich zeige Dir gleich, was ich meine. Aber essen wir erst zu Ende"
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11-04-2022, 07:41 AM,
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Natürlich wählte Iulius den Wein und nicht den Apfelmost. Eigentlich hatte er noch nie Apfelmost probiert. Ja und wofür sollte diese Kunst gut sein, überlegte Cato. Warum die Peitsche schwingen, wenn sie doch nichts berührte. Noch nicht einmal ein Peitschenknall würde ertönen und Schrecken verbreiten. „Auf dieser Vorführung bin ich jetzt schon gespannt“, kam es trocken über seine Lippen. „Ja, ja gut das mit der Veneta dürfte kein Problem sein wir gehören ja sowieso seit je her dazu, also bleibe ich einfach dabei.“ Die Frage war nur, wozu nutzte mir dies in dieser Wildnis.
Interessiert betrachtete er die Pastete. in die er gerade gebissen hatte, war das Fisch? Eine äußerst schmackhafte Füllung, wie er fand. Zum runterspülen nahm er einen kräftigen Schluck des Weines. „Äußerst wohlschmeckend. Du sagtest selbstgemacht, also betreibst du auch Weinbau? Wächst der denn hier?“ Irgendwie hatte er eine andere, besondere Vorstellung vom Weinanbau. Was wusste er aber schon, obwohl das wäre doch eine gute Beschäftigung neben seinem Dienst. Wein! Ja das war es, darüber wollte er mehr erfahren. Aber nein, heute war das leidige Thema Pferde angesagt.
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11-06-2022, 12:04 AM,
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Die Aussicht auf ein Amt ließ sich der Iulius nicht entgehen, stellte Saturninus fest. Er würde vermutlich noch mit Gott Pluto um einen Sitz bei den Totenrichtern feilschen, sollte er dereinst das Zeitliche segnen. Zum Weinbau gestand er:
"Nun, es wächst Wein hier, doch die Qualität ist weder mit Italien noch Gallien zu vergleichen. Man muss ihn schon tüchtig süßen, damit er nicht wie Essig schmeckt. Zu viel Regen in diesem Land. Der hiesige Wein ist also mehr für den Hausgebrauch und für die Dienerschaft, wenn er fertig ist. Neuer Wein ist aber etwas ganz anderes, der ist noch süß und prickelt so schön",
er reichte seinem Gast selbst den Becher:
"Auf unseren Kaiser und das geliebte Rom. Auf dein Wohl, Iulius Cato"
Er aß eine Pastete. Dann erhob er sich und mit einem kurzen Nicken nahm er einem der Knechte die Peitsche weg.
Als er auf Frowin zutrat, war seine Stimmung wie umgeschlagen. Zuvor war er herzlich gewesen, jetzt sah er den Jungen nur wie sein Projekt:
"Steige auf das Fass, Frowin", befahl er und wies mit dem Peitschenstiel auf das gallische, mannshohe Fass, das sich bei jeder unbedachten Bewegung drehen würde. Man musste ausgezeichnet balancieren können, um sich auf dem Holz zu halten:
"Jetzt zeige ich, wie man mit der Peitsche motiviert, ohne dass es zu einem Schaden kommen muss"... und nicht einen armen wehrlosen Sklaven die Haut in Fetzen abzieht, dachte Saturninus, der die Entrüstung seiner Iscaler Köchinnen nicht vergessen hatte.
Als Frowin oben stand, holte er aus:
"Ich schlage nach deinen Beinen. Versuche dem Riemen auszuweichen und trotzdem oben zu bleiben.",
er lächelte den so ansprechenden Rotschopf aufmunternd an:
"Und nein, ich werde dich nicht schonen" Und du wirst mich jetzt nicht blamieren, dachte er.
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11-06-2022, 10:08 AM,
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Mit skeptischer Mine, Dankbarkeit heuchelnd nahm der Iulier den Becher von Furius entgegen, vorsichtig nahm er einen Schluck, er wollte dem Gastgeber ja nicht den Wein vor die Füße spucken. Zu seinem Erstaunen schmeckte er wirklich süß, bei weitem hatte er nicht den Geschmack wie der Wein den er in seiner Villa gelagert hatte, doch für den Alltagsgebrauch durchaus brauchbar.
Noch während er Pastete und Wein genoss beobachtete er Saturninus Tun. Catos Augen leuchteten in gespannter Vorfreude auf, als er sah, was dieser mit seinem Sklaven vorhatte. Er sollte da auf dem Fass ausgepeitscht werden. Erregte es Saturninus genauso wie ihn, seinen Sklaven auszupeitschen? Das hätte er jetzt ganz bestimmt nicht erwartet. Seine erste Vermutung, bestätigten sich dann auch mit den Worten seines Gastgebers. Enttäuscht wollte er sich abwenden. Aber gut anschauen schadet ja nicht, vielleicht bekomme ich so ja Anregungen, für neue Spiele mit meinem Dicken, überlegte er dann. Obwohl so ganz verstand er es nicht, warum machte man sich die Mühe wenn der Sklave ausweichen durfte. Dann das sich bewegende Fass. Lag das jetzt an dem Wein, dass sein Geist träge wurde? Die Pferde sollten den Wagen ziehen und nicht auf einem Fass herumhüpfen. Wie passte das zusammen? Aber gut abwarten, sagte er sich. Womöglich ist das hier eine gute Vorstellung. Ich werde sie mit diesem Tropfen genießen.
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11-07-2022, 11:31 PM,
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Frowin
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Für Frowin nahm der Tag nun eine unangenehme Wendung, wenngleich er schon bis hierher bestenfalls seltsam gewesen war. Nun kamen die Gespräche auf Peitschen zu sprechen. Und nun wandelte sich auch gleich die ganze Art seines Herrn, als dieser nämlich aufstand und sich ihm wieder zuwandte. Die ganze Zeit hatte der Sklave ein wenig gelangweilt abseits der bedeutenderen Männer gestanden und sich gefragt, wann er weitermachen oder sich zurückziehen durfte. Doch nun sollte er nicht nur eine beinahe perfekte Athletikübung hinkriegen, sein Herr drohte auch noch an, ihn zu peitschen!
Nun war sein alter Dominus sicher niemand gewesen, den man betuppen konnte, doch er hatte ihn zumindest nie auspeitschen lassen – erst recht nicht nur zum Spaß! Konnte man es Frowin da verübeln, dass er kurz geradezu entsetzt dreinschaute? Eingeschüchtert betrachtete er die wenig vertrauenerweckende Vorrichtung. Er verstand ja, dass er das einmal können musste, doch er war doch nur ein Bauernjunge? Er konnte das noch nicht…
„J-Jawohl, Dominus“, sagte er gehorsam und doch zweifelnd. Das war nicht fair. Was hatte er denn getan, um sich Schläge zu verdienen?
Es war schon tricky, auf das Fass überhaupt raufzukommen. Es wackelte ständig hin und her und er bekam zuerst keinen sicheren Tritt. Und als er endlich oben war, merkte er, wie schwer es war, sein Gleichgewicht zu halten. Und dann sollte er auch noch damit zurechtkommen, wenn er geschlagen wurde!?
„Ich… Ich glaube, ich hab’s langsam, Dominus“, keuchte er unsicher.
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11-08-2022, 04:32 PM,
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Saturninus bemerkte, dass sein Sklave sich ängstigte, und einen Moment lang tat ihm das Leid. Es ging ihm nicht darum, Frowin in Angst zu versetzen, und der Junge hatte auch nichts getan, um Strafe zu verdienen. Daher sagte er:
"Hast du als Kind schon einmal dieses Spiel gespielt, bei dem einer in der Mitte eine Schnur kreisen lässt und die anderen drüber springen? Das hier wird ähnlich, nur dass es viel schwieriger ist, auf dem Fass das Gleichgewicht zu halten. Verkalkulierst du dich, treffe ich dich mit der Peitsche. Aber nur dann, verstehst du? Es liegt in deinem Interesse, nicht fehlzutreten"
Iulius Cato hatte sich zurückgesetzt, und ein eigentümlicher Glanz war in seine Augen getreten. Er schien ganz und gar gespannt, auch wenn ihm der Sinn der Übung vielleicht entging:
"Ein Wagenlenker beherrscht jeden Fingerbreit seines Körpers. Viele Leute glauben, dass man die Pferde mit den Zügeln oder der Peitsche lenkt, aber so ist es eben nicht: Das Leitpferd reagiert auf jede kleinste Gewichtsverlagerung seines Auriga, wenn der eins mit dem Pferd und dem Wagen ist"
Saturninus zielte mit der Peitsche auf Frowins Beine. Frowin stand nun auf dem Fass und sah von oben herunter. Es war schwierig, oben zu bleiben, aber er keuchte: Dominus, ich habs langsam.
Der Jüngling bewies Mut und Hingabe an das Training. Wenn er so schlau war wie mutig, dachte der Furius, würde er in seine Augen schauen und nicht auf seine Hand. Die Augen verrieten, wann ein Mann losschlug.
Spring, dachte der Patrizier, und die Peitschenschnur zischte durch die Luft...
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11-12-2022, 02:11 PM,
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Frowin
Forenmitglied
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Registriert seit: Oct 2022
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Nun verstand der junge Sklave zwar den Sinn und Zweck der Übung, allerdings war er doch kein Wagenlenker. Er sollte einer werden! Und er hatte zwar eine gute Körperbeherrschung, aber von „jedem Fingerbreit“ konnte noch keine Rede sein.
Doch es war nicht Frowins Platz, die Logik seines Herrn zu hinterfragen – schon gar nicht laut und vor einem Gast. Und daher stieg er ja auch auf das Fass, sein Körper zum Äußersten gespannt. Sein Herz schlug Frowin bis zum Hals und nervös beobachtete er die Hand, welche die Peitsche hielt. Sein Blick flackerte immer wieder hinauf in das Gesicht seines Herrn, der ihn eindringlich anstarrte, als wolle er ihm etwas sagen. Der Junge schluckte schwer – und dann schnellte die Peitsche vor.
Frowin sprang und spürte noch im Sprung einen scharfen Schmerz, als würde ein Messer über seine Zehen fahren. Er schrie auf und war von dem Brennen so abgelenkt, dass er beim Aufprall auf das Fass seitlich wegkippte und mit der Schulter auf den Boden krachte.
Ein leises Wimmern entfuhr dem Rotschopf, der scharf Luft einsog und nicht wusste, ob ihm Fuß oder Schulter mehr wehtaten. Das Blut schoss ihm in den Kopf, denn natürlich schämte er sich auch.
„Tut mir leid!“, keuchte er und holte schwer Luft. „T-Tut mir leid, ich… i-ich versuchs nochmal…“
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11-13-2022, 05:05 PM,
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RE: [Der Gutshof der Furier] Die Pferdeställe
Saturninus hatte Frowin mit der Peitsche an den Füssen getroffen, und die Wucht des Schlages ließ den jungen Sklaven vom Fass stürzen. Er wimmerte vor Schmerzen, und versuchte sich wieder aufzurichten, wobei er sagte, dass es ihm Leid täte und er es nochmals versuchen wollte.
Betroffen und etwas irritiert ließ Saturninus die Peitsche sinken und kniete sich sofort neben den jungen Wagenlenker:
"Nein, nicht nochmal. Für diese Übung war es noch zu früh", sagte er sanft. Er schaute auf den rechten Knöchel des Galliers und legte seine Hand darauf: "Kannst du dich bewegen? Kannst du aufstehen?"
Der Junge blutete, und Saturninus winkte seinem Villicus: "Reiche mir eine Serviette", sagte er und nahm das Leinentuch in Empfang, um die Blutstropfen abzutupfen.
Dann wickelte er die Serviette wie einen Verband um Frowins Knöchel und machte einen Knoten.
"Komm, versuche ob du aufstehen kannst", sagte er und streckte dem Sklaven die Hand entgegen. Es war ihm gleich, was Iulius Cato denken mochte. Er hatte Frowin nicht wehtun wollen.
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