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Was unverhofft geschieht
Gestern, 05:13 PM,
Beitrag #1
Was unverhofft geschieht
Ob Caecilius Taurus schon die Mörser aus Rätien geliefert bekommen hatte, die Pytheas so schätzte? Sie hatten einen schwarzen,glänzenden Überzug, so dass kein Stäubchen beim Mörsern verloren ging. Dennoch arbeitete der griechische Medicus auch im dritten Jahr seines Hierseins noch mit den Pflanzen und Kräutern, die er bereits aus Rom kannte. Bei den Kelten fand sich seiner Ansicht nach mehr Aberglaube als echtes Wissen - zumindest bei den Kelten, die für ihn erreichbar waren. Vielleicht vertrauten sie ihm auch nicht genug. Kelten mit weitreichenden Kenntnissen konnte man für Druiden halten, und die Römer hatten Druiden streng verboten. Flavianus Pytheas war ein römischer Freigelassener. 

Pytheas schulterte seine Tasche, die er immer dabei hatte, und überquerte mit langen Sprüngen auf den dafür vorgesehenen Steinen die Straße. Hier auf dem Forum drängten sich die Leute. Sie wollten lesen, was es an Neuigkeiten gab, das wurde für gewöhnlich von den offitziellen Stellen angeschlagen. Außerdem gab es noch Klatsch und Tratsch und Stellen- und Geschäftsanzeigen an einer Wand, die noch mehr Unterhaltung boten als die öffentlichen Bekanntmachungen.

Der Medicus wollte der Menschentraube ausweichen, als ihn jemand heftig an seiner Tunika zupfte. Er drehte sich um. Vor ihm stand ein Junge, doch Pytheas brauchte sich nicht zu bücken; der Junge war fast so groß wie er, obwohl er noch ein halbes Kind war. Sein rotes Haar leuchtete fröhlich, aber seine Augen taten es nicht. Er hatte geweint, eine Tränenspur zog sich über sein Gesicht:

"Du bist Pitias Medicus?", fragte er auf Britonisch. Flavianus Pytheas verstand mittlerweile genug von der Sprache, damit er antworten konnte:
"Der bin ich!"

"Komm bitte mit. Meinem Vater geht es ganz arg schlecht. Er ist hingefallen",bat der Junge.

"Wo ist er?"
Der Junge deutete vage in die Richtung des Marktes.

"Führe mich bitte zu ihm!", verlangte Pytheas, und er ging schnell dem Jungen hinterher...


*reserviert
[Bild: 3_20_01_23_11_54_02.png]
Titus Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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Gestern, 10:16 PM,
Beitrag #2
RE: Was unverhofft geschieht
Es war reiner Zufall gewesen, dass Kendra gerade in der Nähe war, als der Mann einen Schrei von sich gegeben hatte und schon zu Boden ging, während sie sich gerade noch suchend umwandte.
Die junge Brigantin war noch nicht lange in der Stadt, erst seit wenigen Tagen, und war noch dabei, hier anzukommen und sich einen Überblick über diese riesige Ansammlung von Häusern zu verschaffen. Was gar nicht so leicht war, aber aus rein praktischen Gründen und einer gewissen Vorsicht vor den Römern hatte sie ihre Erkundungen für den Anfang auf den Teil der Stadt beschränkt, in dem sich vornehmlich die keltischen Bewohner der Stadt aufhielten beschränkt. Ein wirkliches Ziel hatte sie nicht, sie kannte die Stadt nicht, man kannte sie nicht, und darum hatte sie bislang auch als Heilerin noch nicht viel zu tun. Sie hatte eine Anzeige gelesen, dass ein Römer einen Partner suchte, was verlockend klang, aber noch war sie unsicher, ob es das war, was sie wollte.

Wie auch immer, eine Sprachbarriere hatte es also nicht gegeben, als der Mann, ein Bauer aus dem Umland, auf einem Stein falsch aufgetreten und mit dem Knöchel umgeknickt war. Ohne lange zu zögern war Kendra zu dem Liegenden geeilt, hatte seine Frau und den Jungen zur Seite geschoben und erklärt, dass sie sich mit solchen Dingen auskannte. Offensichtlich war sie überzeugend genug gewesen, denn man hatte sie gewähren lassen, und ein rascher Blick auf den Fuß des Mannes hatte gezeigt, dass der Knöchel durchaus mitgenommen war und wohl bald anschwellen würde. Zudem hatte der Mann eine kleine Wunde am Kopf, da er bei seinem Sturz unglücklich aufgekommen war.

Die vermeintliche Frau des Mannes kniete neben ihr und war den Tränen nicht mehr nur Nahe, aber nach einem Griff in eine ihrer Beutel griff Kendra ihr Handgelenk und sprach energisch auf die aufgelöste Person ein. „Zerdrück diese Blätter, leg sie auf eine Wunde und drücke ein Tuch darauf.“ Schafgarbe würde helfen, aber die Wunde am Kopf war nebensächlich und halb so schlimm. Immerhin wäre ihr die Frau nicht mehr im Weg, wenn sie sich der wirklich ernsthaften Verletzung annahm, die für einen Bauer durchaus ein gewaltiges Problem sein konnte. 

Sie blickte dem Bauer in die Augen, immerhin wirkte er benommen, aber gefasst. „Bete mit mir zu Brigantia. Sie wird uns beistehen.“, sagte sie, und wusste, dass die Göttin helfen würde. „Schenke diesem Mann deine Kraft…“  Dann schaute sich den Knöchel an.
„...lass die Erde ihm Stärke verleihen…“ Sie murmelte vor sich her, dann schüttelte sie energisch den Kopf, dass ihre Zöpfe flogen.
„Wir brauchen eine Schiene. Ein Stuhlbein, oder so etwas.“ Kendra schaute auf und in die sie umgebende Menge.
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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