03-03-2024, 01:57 PM,
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Raven
-inaktiv-
  
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Beiträge: 125
Themen: 6
Registriert seit: Sep 2022
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RE: Das Haus der Thera
Raven klammerte sich an Anwen und schluchzte immer noch, es war ein solcher Schock in ihr, den sie kaum beschreiben konnte.
Sie hatte in den letzten Nächten wirklich nicht gut geschlafen, immer wieder kamen Bilder in ihre Träume, die Ihr Angst machten, aber wenn sie dann wach war, konnte sie sie kaum festhalten außer das sie sich an Feuer erinnerte.
Dieser Traum war etwas anderes. An ihre Träume mit dem Fuchs konnte sie sich immer erinnern und jedes Mal danach wachte sie zufrieden auf und nur selten konnte sie danach nicht wieder sofort einschlafen. Wenn das vorkam, hatte sie eher das Gefühl, das ihr etwas fehlte, als das sie Angst hatte.
Diesmal war es ganz anders, sie spürte eine große Leere, Trauer und Verlust.
Raven hatte in den letzten Tagen zwar ab und zu etwas gesagt, aber noch immer fiel es ihr schwer wirklich zu reden. Es war fast so als ob sie etwas daran hindern würde.
„Er ist tot, Deimos.“ Wieder schluchzte sie auf und verbarg ihr Gesicht an Anwens Schulter.
Namen haben Macht.
Falke
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03-04-2024, 12:18 PM,
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Rhian
» K ö n i g i n der Brigantes
  
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Beiträge: 142
Themen: 3
Registriert seit: Sep 2023
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RE: Das Haus der Thera
Die Worte der älteren Priesterin hallten noch deutlich in Rhians Gedanken wider. Sie sollte den beiden Frauen bei allem was diese benötigten behilflich sein. Und dies würde Rhian auch tun. So hatte sich das Mädchen ein Deckenlager in der Nähe der beiden Betten zurecht gemacht. Und so sank Rhian nach einem beschwerlichen Tag auf ihre Bettstatt und schloss mit einem zufriedenen Lächeln ihre Augen.
Ihr Schlaf sollte jedoch nicht von langer Dauer sein. Denn der Schrei der Dunkelhaarigen ließ Rhian augenblicklich aus ihrem Schlaf empor schrecken und mit großen Augen zu der älteren Frau blicken, die von Schluchzern geschüttelt, in ihrem Bett saß. Der großen Göttin sei gedankt, hatte sich bereits die Rothaarige um die Dunkelhaarige gekümmert und strich jener sanft über das Haar. Doch Rhian wollte nicht untätig bleiben. So erhob sich Rhian und ging etwas steifbeinig hinüber zu einem kleinen Tischchen, auf dem eine Karaffe Wasser und einige Becher Platz gefunden hatten. In einen der Becher goss Rhian das Wasser und brachte jenes zu Raven hinüber.
“Hier. Das ist für dich. Das Wasser wird dich beruhigen und die Göttin wird über dich wachen.“
Sprach Rhian mit ihrer sanften Stimme, der man noch das kindliche anmerkte.
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03-08-2025, 07:11 PM,
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Furiana Deirdre
genannt Deirdre Singvogel
  
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Beiträge: 177
Themen: 10
Registriert seit: Aug 2022
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RE: Das Haus der Thera
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Als wir von unserer Hochzeitszeremonie zurück zu der Lichtung mit den verstreuten Hütten der Priesterinnen kamen, sah ich schon von weitem, dass eine der Hütten besonders geschmückt war mit einem Hochzeitskranz. Es musste die alte Priesterin gewesen sein, die Hüterin dieser Quelle. Wie eine gute Fee hatte sie den Eingang mit glückbringenden Blumen und Kräutern geschmückt zu einem kunstvollen Kranz gebunden und an die Tür gehängt. Und als wir nach drinnen traten, war es herrlich warm und das Feuer im Herd prasselte. Meine feuchten Kleider begannen sofort zu dampfen und ich zog sie in der Hütte wieder aus und hängte sie über die Holzbank nahe dem Feuer.
Ein kleiner Kessel stand im Feuer und darin befand sich eine Gemüsesuppe und auf dem Tisch stand ein Holzbrett mit einem Laib Brot und eine Schale mit Früchten. Die Priesterin hatte wirklich an alles gedacht! Morgen musste ich mich bei der Priesterin bedanken und revanchieren in irgendeiner Weise, nachdem sie sich so viel Mühe gemacht hatten mit dieser Überraschung und auch der Ritualplatz war so hübsch geschmückt gewesen. Während mein Kleid trocknete, begann ich nur im Nachthemd das Essen in Schalen zu füllen, da ich davon ausging, dass Owain mindestens so hungrig war wie ich.
Nachdem ich gesättigt war, streckte ich mich auf einem der Betten aus und genoss es in der Wärme meine Glieder ausstrecken zu können. Es war alles immer noch so surreal...ich war verheiratet und der gutaussehende blonde Hüne neben mir war mein Mann.
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03-10-2025, 12:11 AM,
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Licinianus Owain
Begnadeter Kunstschmied
   
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Beiträge: 311
Themen: 15
Registriert seit: Mar 2023
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RE: Das Haus der Thera
Der Tag war lang und sehr aufregend gewesen. Ich konnte es selbst immer noch nicht ganz glauben, dass Deirdre und ich nun verheiratet waren. Doch jetzt, nach dem Essen und der Ruhe,die uns die Priesterin mit ihrer Fürsorge schenkte, fiel die Anspannung langsam von mir ab.
Das Essen, das sie für uns vorbereitet hatte – die Suppe, das Brot, die Früchte – war einfach perfekt. Ich konnte die Liebe und Fürsorge, die in jedem Bissen steckte, förmlich schmecken. Es war, als würde die Wärme der Hütte sich in mir ausbreiten und meine Glieder entspannen. Ich hatte das Gefühl, als würde ich mich in einem sicheren Hafen befinden, weit weg von der Kälte draußen und der Unruhe der Welt.
"Das war wirklich köstlich", murmelte ich, als ich den letzten Löffel der Suppe hinuntergeschluckt hatte, und sah Deirdre an, während ich mich zurücklehnte, das angenehme Gefühl von Erschöpfung und Zufriedenheit in mir spürte. Der Tag war anstrengend gewesen, aber jetzt, mit dem volleren Bauch und der Wärme im Raum, war ich froh, dass wir diesen Moment für uns hatten.
Morgen, so wusste ich, würden wir wieder den Heimweg nach Cheddar antreten. Aber jetzt war der Moment hier und er war nur für uns beide.
Deirdre und ich saßen still nebeneinander, das knisternde Feuer war das einzige Geräusch, das den Raum erfüllte. Als ich sie ansah, spürte ich das Bedürfnis, sie in meinen Armen zu halten. Sie war nun meine Frau, und ich wollte, dass sie das spürte, wie sehr ich mich mit ihr verbunden fühlte.
Mit einem leisen Lächeln beugte ich mich zu ihr und küsste sie sanft. Ein Kuss, der all die Gefühle in mir ausdrückte – die Liebe, die Freude, aber auch die Beruhigung, dass wir jetzt zusammen waren und nichts anderes zählte.
Ich zog sie langsam an mich, legte einen Arm um sie, als wir uns auf das Bett begaben. Ihre Nähe war alles, was ich wollte. Das sanfte Atmen und die wohlige Wärme ließen meine Augenlider schwer werden. Ich drückte sie ein wenig enger an mich und schloss meine Augen. Der Schlaf, den ich so dringend brauchte, kam schnell und nahm mich mit in einen friedlichen, sicheren Traum.
In ihren Armen schlief ich ein, erfüllt von einem Gefühl der Vollständigkeit, das mich durchströmt hatte.
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03-11-2025, 12:12 AM,
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Furiana Deirdre
genannt Deirdre Singvogel
  
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Beiträge: 177
Themen: 10
Registriert seit: Aug 2022
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RE: Das Haus der Thera
Mir ging es ähnlich wie meinem frischgebackenen Ehemann und nach dem Essen kuschelten wir uns eng aneinander in das schmale Bett um die Nähe und Wärme zu genießen und die Erschöpfung übermannte uns und ließ uns in einen tiefen Schlaf fallen. Nach einer traumlosen Nacht wachte ich früh am nächsten Tag auf als gerade der neue Morgen dämmerte. Ich huschte schnell hinaus um mich zu erleichtern und neues Holz für den Herd zu holen, als es anfing wie aus Eimern zu schütten. Ich quietschte auf vor Überraschung und griff alles was ich tragen konnte von dem überdachten Holzstapel, ehe ich so schnell es ging zurück in die Hütte lief.
Ich schnaufte ein wenig als ich geräuschvoll das Holz neben dem Herd ablud und ihn direkt neu anheizte, da die Temperatur durch den starken Regen doch schnell fiel. Und schon wieder war mein Kleid total durchnässt und ich musste es wieder ausziehen und vor das Feuer hängen. Der Stoff roch jetzt schon wie geräuchertes Fleisch, was mich zum Schmunzeln brachte. Immerhin hatten wir noch etwas von unseren Vorräten und ich machte mich daran den kleinen Kessel mit Wasser und Getreidekörner zu befüllen um einen Brei zu kochen, den ich mit den restlichen Früchten aus der Schale verfeinern würde.
"Guten Morgen, Liebling" flötete ich meinem Mann zu, der sich durch das Herumgepolter mit dem Holz und anheizen des Feuers im Bett regte. "Ich fürchte wir werden noch ein bisschen hier bleiben müssen" sagte ich schmunzelnd, nachdem genau in diesem Moment ein lauter Donnerknall draußen verhallte und der Regen so laut auf die kleine Hütte prasselte, dass man schon lauter sprechen musste um sich zu verstehen. Aber so schlimm war das ja alles nicht, da wir noch einiges in unserem Getreidebeutel hatten und noch ein halber Laib Brot da war und auch der Wassereimer noch voll war. Was bedeutete ich konnte auch aus dem feuchten Nachthemd raus und mich wieder nackt zu meinem Mann kuscheln. Dann würde mir bestimmt warm werden bis das Essen fertig war.
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