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Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
09-30-2024, 05:26 PM,
Beitrag #121
RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
(09-20-2024, 09:54 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb: Dann fragte der Beamte, ob wir ein Diptychon für Klein - Stella  benötigten, und ich erinnerte mich rechtzeitig daran, dass auch noch das Diptychon für Quiwon , das damals Saturninus Sklave angefertigt hatte, beglaubigt werden musste.
Diesmal hatten wir beschlossen, das Diptychon komplett von der Stadtverwaltung anfertigen zu lassen, damit der Betrag der Stadtkasse zu gute kam. Schließlich wollte ich irgendwann Honoratior der Stadt werden:

"Bitte einmal ein Diptychon für die Tochter Gabinia Stella., werter Stadtschreiber. Und für unseren Sohn Gaius Gabinius Dives hatte ich mit dem werten Archivvorsteher Plautius Leander vereinbart, dass mir dieses Diptychon hier beglaubigt wird"

Quiwon spitzte die Ohren, als er seinen vollständigen römischen Namen hörte und lächelte, das gefiel ihm, dass er auch ein Diptychon haben sollte. Er wollte es selbst halten und dem Stadtschreiber überreichen. Ich hoffte sehr, dass das den Beamten nicht überforderte, doch mein Sohn machte die Sache bis auf das, dass er kein Wort sagte, ziemlich gut.

(09-27-2024, 10:43 AM)Chronist schrieb: "Wenn ihr euch einen Moment setzen wollt, dort drüben haben wir eine sehr... robuste Holzbank" bot er an, da die Anfertigung von Abschriften ja immer einen Moment dauerte. "Das neue Diptychon und die Beglaubigung zusammen kosten dann 25 Sesterzen"

Alsdann gab er einem seiner Untergebenen sowohl die Notiz für das Archiv als auch das vorgefertigte Diptychon zur Bestätigung durch das Archiv und kümmerte sich dann wieder um seine übrigen Aufgaben und weitere Wartende, während im Hintergrund alles erledigt wurde.

Nach etwa einer halben Stunde Wartezeit kam dann ein Mitarbeiter wieder bei ihm vorbei und legte zwei Klapptafeln auf den Tresen. Sobald der Schalterbeamte seinen aktuellen Bittsteller abgefertigt hatte, winkte er den wartenden Gabiniern zu.
"Einmal die Beglaubigung für Gaius Gabinius Dives  und einmal ein Diptychon für Gabinia Stella, bittesehr."

Mein Gemahl bat den Stadtschreiber ein Diptychon für unsere Stellula anzufertigen und für unseren Sohn das mit Goldverzierung geschmückten Diptychon, das wie bereits privat anfertigen ließen, beglaubigen, das Quiwon selbst dem Beamten überreichte.

Der  Stadtschreiber notierte alles und sagte, wir müssen nun warten, denn die Anfertigung von Abschriften etwas dauert und das alles 25 Sesterzen kosten wird. Dann zeigte er auf eine Bank, wo wir uns hinsetzen könnten. Sylvana hat dieses Möbelstück skeptisch angeschaut, dann hatte sie ihren Mantel ausgezogen und breitete ihn auf der Bank aus. Bevor ich aber mich hinsetzte, gab ich das Kind, das immer noch schlief, vorsichtig Sylvana und sie und Quiwon nahmen Platz auf der Bank. Ich aber holte aus meiner Tasche eine kleine Börse heraus, schaute mich um und gab sie dann diskret Sonnwin, "Friudel, dadrin sind genug Denare, um die Gebühr zu bezahlen", sagte ich leise und lächelte ihn lieb an, "Keine Widerrede, meine Sonne...".
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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10-01-2024, 11:49 AM,
Beitrag #122
RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
(09-27-2024, 10:43 AM)Chronist schrieb: "Wenn ihr euch einen Moment setzen wollt, dort drüben haben wir eine sehr... robuste Holzbank" bot er an, da die Anfertigung von Abschriften ja immer einen Moment dauerte. "Das neue Diptychon und die Beglaubigung zusammen kosten dann 25 Sesterzen"

Alsdann gab er einem seiner Untergebenen sowohl die Notiz für das Archiv als auch das vorgefertigte Diptychon zur Bestätigung durch das Archiv und kümmerte sich dann wieder um seine übrigen Aufgaben und weitere Wartende, während im Hintergrund alles erledigt wurde.

Nach etwa einer halben Stunde Wartezeit kam dann ein Mitarbeiter wieder bei ihm vorbei und legte zwei Klapptafeln auf den Tresen. Sobald der Schalterbeamte seinen aktuellen Bittsteller abgefertigt hatte, winkte er den wartenden Gabiniern zu.
"Einmal die Beglaubigung für Gaius Gabinius Dives  und einmal ein Diptychon für Gabinia Stella, bittesehr."
(09-30-2024, 05:26 PM)Furia Stella schrieb: Mein Gemahl bat den Stadtschreiber ein Diptychon für unsere Stellula anzufertigen und für unseren Sohn das mit Goldverzierung geschmückten Diptychon, das wie bereits privat anfertigen ließen, beglaubigen, das Quiwon selbst dem Beamten überreichte.

Der  Stadtschreiber notierte alles und sagte, wir müssen nun warten, denn die Anfertigung von Abschriften etwas dauert und das alles 25 Sesterzen kosten wird. Dann zeigte er auf eine Bank, wo wir uns hinsetzen könnten. Sylvana hat dieses Möbelstück skeptisch angeschaut, dann hatte sie ihren Mantel ausgezogen und breitete ihn auf der Bank aus. Bevor ich aber mich hinsetzte, gab ich das Kind, das immer noch schlief, vorsichtig Sylvana und sie und Quiwon nahmen Platz auf der Bank. Ich aber holte aus meiner Tasche eine kleine Börse heraus, schaute mich um und gab sie dann diskret Sonnwin, "Friudel, dadrin sind genug Denare, um die Gebühr zu bezahlen", sagte ich leise und lächelte ihn lieb an, "Keine Widerrede, meine Sonne...".

Stella gab mir sehr diskret das Geld, und ich konnte nicht anders und gab ihr einen kleinen Kuss auf ihren Scheitel: " Was habe ich für eine tüchtige Fridila. Ich danke Dir", flüsterte ich ihr zu, bezahlte und verabschiedete mich vom Stadtschreiber:
"Vielen Dank für alles, werter Stadtschreiber und Lebewohl" 

Quiwon wollte sein beglaubigtes Diptychon selbst tragen, er war sehr stolz darauf. Ich überließ es ihm. Ja, er war ein römischer Junge sogar mit patrizischer Mutter, und dass er römisch war, davon kündete die Bulla um seinen Hals und seine drei Namen auf der Urkunde, und als hätte er mich gehört, sagte er zu uns:
"Ihr könnt mich Gaius nennen. Oder Dives"
"Ist das dein Wunsch, mein Sohn?"
Quiwon nickte. Ich schaute Stella fragend an, dasmit sie entschied, was denn nun.  Aber unser Junge hatte Recht, Quiwon war ein Gelegenheitsname, den er den Umständen seiner Geburt verdankte.  Es war so, dass man derartige Namen nur eine Zeitlang im Leben trug und dann ablegte. Ich glaubte, dass mir der Wechsel allerdings schwerer fiel als ihm.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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10-03-2024, 04:23 PM,
Beitrag #123
RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
Sonnwin hat das Geld ohne Widerrede genommen, was mich sehr freute und gab mir noch einen Dankeschön-Kuss. Ich lächelte ihn zärtlich an und als er die Gebühr bezahlte, verabschiedeten wir uns vom Beamten und waren bereit, uns nach Hause zu begeben. Quiwon wollte sein schmuckes Diptychon selbst tragen und auch wollte er, dass wir ihn nun Gaius oder Dives nannten. Das war sein Wusch, hat er seinem Vater gesagt. Mein Friudel sah mich dann fragend an und ich merkte, dass es ihm nicht leicht war, diesen Wunsch von seinem Sohn zu akzeptieren. Mir aber auch nicht...

Ich nahm Quiwons kleine Hand in meine, "Mein Sohn, du hast einen sehr schönen Namen: Gaius Gabinius Divies, aber bei deiner Geburt nannten wir dich "Quiwon", weil es ein besonderer Name für ein besonderes Kind ist, eines Tages werden wir dir erzählen, was in den Marschen von Sabrina, wo wir damals lebten, passiert ist, daher würde ich vorschlagen, dass du in der Öffentlichkeit mit deinem römischen Namen angesprochen wirst, aber wenn wir unter uns sind, wirst du von uns weiterhin liebevoll "Quiwon" genannt", dabei drückte ich sanft seine warme Hand, "Bist du damit einverstanden, mein kleiner Liebling?". Der Junge dachte kurz nach und sagte mit einem fröhlichen Lächeln: "Ja, liebe Mama, und ich bin schon auf die Geschichte gespannt!". Ich strahlte meinen Friudel an und nickte zufrieden.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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10-06-2024, 11:14 AM,
Beitrag #124
RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
Ich lächelte zurück. Meine Fridila wusste immer, was richtig war, und unser Sohn war einverstanden mit der neuen Regelung. So nahm ich Quiwon - Gaius Dives - an der Hand und wir verließen das Rathaus. Auf dem Forum selbst  kaufte ich einen Zahnring aus Elfenbein für Stellula und Quiwon eine klappbare Tabula mit einem feinen beinernen Griffel "wie ein römischer Schuljunge" 
Dann fuhren wir in unser Zuhause zurück.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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02-02-2025, 04:14 PM,
Beitrag #125
RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
An einem anderen Tag



Meine Freude war sehr groß, als Sonnwin bereit war, sich als Honoratior der Stadt Iscalis aufnehmen zu lassen. Am frühen Morgen machen wir uns auf den Weg nach Iscalis. Mein Gemahl, der seine Toga trug, sah elegant und edel aus. Unser Sohn wollte nun Gaius Dives genannt werden und auch eine Toga tragen. Außerdem trug er kleine Stiefelchen aus feinem Leder, damit seine kleine Füßchen es warm hatten. Ich habe meine elfenbeinfarbene bodenlange Tunika aus fließender Seide, die mit Goldfäden verwoben war, angezogen und darüber trug ich die nachtblaue warme Palla, die mich gegen Kälte schützen sollte. Mein blauschwarzes Haar habe ich hochgesteckt und mit einer goldenen Spange befestigt. Auch trug ich Saphir Ohrringe, die meine Augenfarbe betonten.

Unterwegs hat uns unser Sohn gut unterhalten und wir waren alle gut gelaunt.  Nach einer Weile erreichten wir Iscalis und dann das Rathaus. Die Kutsche blieb stehen und gemeinsam betraten wir das Gebäude.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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02-03-2025, 06:24 PM,
Beitrag #126
RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
[Bild: Gabinier-Kutschfahrt.jpg]
In aller Frühe noch vor dem Hahnenschrei waren wir - meine Frau Stella, ihre Dienerin Sylvana, unser Sohn Quiwon und die jungen Diener Rango und Spiros mit dem Pferdewagen aufgebrochen. Quiwon, der eine Toga trug, war auf der langen Fahrt wieder eingeschlafen. Er wurde wach, als die Sonne endlich aufging. Es versprach, ein schöner Tag zu werden, aber er war kalt und gefrorenes Eis knackte leise unter den Hufen des Pferdes.
Meine Fridila trug eine warme, nachtblaue Palla, die sie schützte, und ich zupfte sie ihr hoch bis über die Ohren. Dann hielten wir etwas außerhalb, und begangen den kurzen Fußmarsch aufs Forum und dort in das Rathaus. Gegenüber lag das Gebäude der hiesigen Provinzialverwaltung
"Salve Stadtschreiber", sagte ich, als ich eintrat. Trotz der frühen Stunde waren noch zwei Bürger vor mir, die fröstelnd ihre Toga an ihre Brust drückten, dann aber wendete sich der diensthabende Rathausbeamte mir zu:
"Mein Name ist Publius Gabinius Secundus, Bürger dieser Stadt, und ich bin gekommen, um mich als Honoratior aufnehmen zu lassen"
Einer der Rathaussklaven erkannte in Furia Stella sofort die vornehme Adlige und legte ihr ein Kissen auf die Wartebank: "Bitte nimm Platz, edle Dame", sagte er.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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02-05-2025, 02:15 PM,
Beitrag #127
RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
"Salve Bürger Gabinius", sagte der Stadtschreiber: 
"Es freut uns immer sehr, wenn jemand etwas Gutes für die Stadt tun möchte. Doch du weißt, dass das der Stadtrat, wenn er das nächste Mal zusammen tritt, entscheidet. Ich nehme deinen Antrag auf. Wenn er positiv entschieden wurde, so bekommst du die Nachricht und dann ist auch das Standesgeld fällig"
Der Mann beugte sich wie im Vertrauen vor:
"Du besitzt einen der Gutshöfe im Umland, nicht? Du weißt, dass das Standesgeld eintausend Sesterze beträgt, die auf einmal zu entrichten sind, Bürger?"
Es war ihm anzumerken, dass er nicht so recht glaubte, dass die Gabinier den Betrag aufbringen mochten. Sie waren noch nie durch Wohlstand aufgefallen. Publius Gabinius Secundus belieferte Tabernae in der Stadt mit Lebensmitteln. Seine Pferdezucht stand noch am Anfang; es dauerte auch einige Jahre, bis man brauchbare Pferde zum Verkaufen hatte, wenn man wie er neu anfing.
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02-05-2025, 05:59 PM,
Beitrag #128
RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
Als wir ins Rathaus kamen, waren da noch zwei Bürger, aber wir mussten nicht langen warten. Während Sonnwin dem Stadtschreiber sein Anliegen äußerte, brachte ein Ratshaussklave ein Kissen, damit ich mich auf der kalten Bank sitzen könnte. Ich nickte dankbar und nahm Platz. Der Beamte freute sich zuerst und nahm Sonnwins Antrag auf. Sagte dann, dass der Stadtrat, wenn er das nächste Mal zusammentritt, darüber entscheiden wird und so weiter. Da der Beamte leise sprach, konnte ich nicht alles mitbekommen, was er da murmelte, aber als es um das Geld ging, wurde ich hellhörig und diese seine Frage sehr deutlich verstanden:

"Du besitzt einen der Gutshöfe im Umland, nicht? Du weißt, dass das Standesgeld eintausend Sesterze beträgt, die auf einmal zu entrichten sind, Bürger?"

Diese Frage empörte mich so sehr, dass ich aufstand, mich neben Friudel stellte und den Schreiber finster anschaute. Was ging ihn an, was mein Gatte besaß, oder nicht? Der Beamte sollte einfach die Summe nennen und sich verabschieden. Wenn der Bürger Gabinius das Standesgeld nicht bezahlen könnte, würde er hier erst gar nicht mit seiner Familie erscheinen!
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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02-06-2025, 10:41 AM,
Beitrag #129
RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
Stella empfand die Bemerkung des Schreibers als impertinent. Sie stellte sich neben mich und musterte ihn mit einem finsteren Blick. Ich jedoch drückte kurz Stellas Hand und blieb gelassen:
"Das ist mir alles bekannt. Ich habe nämlich die Stadtverordnung  durchgelesen. Und ich tue meinen Teil für Iscalis. Wir sind es nämlich, die mit ihren Gutshöfen die Lebensmittelversorgung sicher stellen. Außerdem stifte ich zu jedem Stadtfest so viele meiner Produkte, wie ich es mir leisten kann", ich lächelte den Stadtschreiber freundlich an:
"Glaube mir, ohne die Villae Rusticae im Umland, würde deine Toga sehr schnell sehr locker sitzen, Herr Stadtschreiber"
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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02-11-2025, 04:32 PM,
Beitrag #130
RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
Der Stadtschreiber blickte auf seine gut gewölbte Taille, als erwarte er, sie gleich schmelzen zu sehen:
"Gemach, Bürger Gabinius Secundus, ich wollte dir nicht zu nahe treten", sagte er:
"Ich werde deinen Antrag der Ratsversammlung zur Entscheidung weiterleiten. Man wird sich bei Dir melden. Valete bene"
Der Mann nickte den Gabiniern zu und dann hatte er zu tun.
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