09-12-2024, 02:33 PM,
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RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
"Dann machen wir das so, wie du sagst, Stadtschreiber", erwiderte Saturninus und gab dem Beamten die Tabula, die er mitgebracht hatte:
AV. FVRIVS CARVS, geboren am 31. Mai im zehnten Jahr der Herrschaft des Imperator Caesar Vespasianus Augustus in der Villa Furia in Iscalis ** Vater: Tib. Furius Saturninus und Furia Serena
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"Und das hier ist der Knabe", er winkte Phaedra mit seinem Sohn näher, falls der Beamte ihn begutachten wollte.
Serena war noch unpässlich. Es war keine leichte Geburt gewesen. Man hörte, dass Geburt des zweiten Kindes leichter wäre als die des Ersten, aber in diesem Fall hatte sich dies nicht bewahrheitet.
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09-14-2024, 06:27 PM,
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RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
An einem anderen Tag*
Stella und ich, in Begleitung von Sylvana, die auf Quiwon achtete und ihn an der Hand hielt, betraten das Rathaus. Ich kannte die meisten der angestellten Männer zumindest vom Sehen, weil ich nämlich mit unseren Produkten ihre Lieblingsgarküche belieferte.
Stella trug unsere kleine Tochter Gabinia Stella, die in weiche Tücher gekuschelt, schlief. Stellula war nun einen Monat alt, und meine Frau zeigte sich das erste Mal wieder in der Öffentlichkeit. Sie war elegant wie immer, und - wie ich fand - schöner als jemals zuvor.
"Salvete!", sagte ich in die Runde und näherte mich dem diensthabenden Beamten:
"Salve Stadtschreiber. Ich bin Publius Gabinius Secundus, dies ist meine Familie, und ich bin gekommen, unsere Tochter Gabinia Stella in die Bürgerliste eintragen zu lassen. Wir sind römische Bürger, in gerechter Ehe verheiratet, und Stellula ist am 11. August auf dem Landgut der Gabinier, welches zur Civitas gehört, zur Welt gekommen"
* Sim off: Wir treffen Saturninus nicht
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09-14-2024, 06:45 PM,
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RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
(09-12-2024, 02:33 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: "Dann machen wir das so, wie du sagst, Stadtschreiber", erwiderte Saturninus und gab dem Beamten die Tabula, die er mitgebracht hatte:
AV. FVRIVS CARVS, geboren am 31. Mai im zehnten Jahr der Herrschaft des Imperator Caesar Vespasianus Augustus in der Villa Furia in Iscalis ** Vater: Tib. Furius Saturninus und Furia Serena
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"Und das hier ist der Knabe", er winkte Phaedra mit seinem Sohn näher, falls der Beamte ihn begutachten wollte.
Serena war noch unpässlich. Es war keine leichte Geburt gewesen. Man hörte, dass Geburt des zweiten Kindes leichter wäre als die des Ersten, aber in diesem Fall hatte sich dies nicht bewahrheitet.
Der Beamte am Schalter nahm die Tafel entgegen und legte sie gleich zu seinen Unterlagen. Wenn er ein gesiegeltes Schriftstück hatte, musste er nicht selber alles aufschreiben, um alles richtig zu erfassen, das war praktisch.
“Sehr schön. Benötigst du weitere Dienste? Die Ausfertigung eines Diptichon vielleicht?“ Immerhin kam so Geld in die Kassen.
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09-14-2024, 07:10 PM,
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RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
(09-14-2024, 06:27 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb: An einem anderen Tag*
Stella und ich, in Begleitung von Sylvana, die auf Quiwon achtete und ihn an der Hand hielt, betraten das Rathaus. Ich kannte die meisten der angestellten Männer zumindest vom Sehen, weil ich nämlich mit unseren Produkten ihre Lieblingsgarküche belieferte.
Stella trug unsere kleine Tochter Gabinia Stella, die in weiche Tücher gekuschelt, schlief. Stellula war nun einen Monat alt, und meine Frau zeigte sich das erste Mal wieder in der Öffentlichkeit. Sie war elegant wie immer, und - wie ich fand - schöner als jemals zuvor.
"Salvete!", sagte ich in die Runde und näherte mich dem diensthabenden Beamten:
"Salve Stadtschreiber. Ich bin Publius Gabinius Secundus, dies ist meine Familie, und ich bin gekommen, unsere Tochter Gabinia Stella in die Bürgerliste eintragen zu lassen. Wir sind römische Bürger, in gerechter Ehe verheiratet, und Stellula ist am 11. August auf dem Landgut der Gabinier, welches zur Civitas gehört, zur Welt gekommen"
*Sim off: Wir treffen Saturninus nicht
Der Stadtschreiber zückte eine Wachstafel und fing an, darauf die angegebenen Daten festzuhalten, um sie dann ans Archiv weiter zu reichen, wenn sich genug solcher Tafeln hier oben gesammelt hätten.
“Ich benötige noch den Namen der Mutter“, stellte er mit der üblichen Art eines Stadtschreibers fest, denn der war nicht genannt worden. “Und heißt das Mädchen nun Stella oder Stellula?“ War letzteres überhaupt ein richtiger Name? Der Mann war nicht sicher.
“Und benötigt ihr weitere Dienste? Ein Diptichon vielleicht?“
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09-15-2024, 03:40 PM,
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Furia Stella
Patrizierin
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RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
(09-14-2024, 07:10 PM)Chronist schrieb: (09-14-2024, 06:27 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb: An einem anderen Tag*
Stella und ich, in Begleitung von Sylvana, die auf Quiwon achtete und ihn an der Hand hielt, betraten das Rathaus. Ich kannte die meisten der angestellten Männer zumindest vom Sehen, weil ich nämlich mit unseren Produkten ihre Lieblingsgarküche belieferte.
Stella trug unsere kleine Tochter Gabinia Stella, die in weiche Tücher gekuschelt, schlief. Stellula war nun einen Monat alt, und meine Frau zeigte sich das erste Mal wieder in der Öffentlichkeit. Sie war elegant wie immer, und - wie ich fand - schöner als jemals zuvor.
"Salvete!", sagte ich in die Runde und näherte mich dem diensthabenden Beamten:
"Salve Stadtschreiber. Ich bin Publius Gabinius Secundus, dies ist meine Familie, und ich bin gekommen, unsere Tochter Gabinia Stella in die Bürgerliste eintragen zu lassen. Wir sind römische Bürger, in gerechter Ehe verheiratet, und Stellula ist am 11. August auf dem Landgut der Gabinier, welches zur Civitas gehört, zur Welt gekommen"
Der Stadtschreiber zückte eine Wachstafel und fing an, darauf die angegebenen Daten festzuhalten, um sie dann ans Archiv weiter zu reichen, wenn sich genug solcher Tafeln hier oben gesammelt hätten.
“Ich benötige noch den Namen der Mutter“, stellte er mit der üblichen Art eines Stadtschreibers fest, denn der war nicht genannt worden. “Und heißt das Mädchen nun Stella oder Stellula?“ War letzteres überhaupt ein richtiger Name? Der Mann war nicht sicher.
“Und benötigt ihr weitere Dienste? Ein Diptichon vielleicht?“
Als Stellula einen Monat alt wurde, gingen wir alle ins Rathaus, um unsere Tochter in die Bürgerliste eintragen zu lassen.
Es war das erste Mal, seit der Geburt unserer Tochter, dass ich mich in der Öffentlichkeit zeigte und habe mich für ein schlichtes, aber elegantes himmelblaues Musselinkleid und passende bodenlange Stola, die eng meinen Körper umfasste, entschlossen. Auch trug ich ein feines, goldbesticktes Haarnetz, um meine Stellula mit meinen langen Haaren nicht zu kitzeln, wenn ich sie stillte oder küsste...
Unsere kleine Tochter lag in meinen Armen und schlief, ihre Wimpern lagen wie zwei kleine schwarze Fächer über die rosa Bäckchen. Sie hat sich bereits sehr gut entwickelt und war sehr hübsch. Auch unser Sohn Quiwon wurde von Tag zu Tag immer größer und klüger und sah bezaubernd aus. Ich fühlte mich schon wie eine echte Matrona und war sehr stolz auf meine Familie.
Sonnwin begrüßte den Stadtschreiber, hat ihm unsere Familie vorgestellt und unsere Angelegenheit vorgetragen. Der Beamte wollte auch meinen Namen wissen und wie unsere Tochter nun richtig hieß, ich lächelte diskret in mich hinein, überließ es aber meinem Friudel seine Fragen zu beantworten.
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09-15-2024, 05:02 PM,
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RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
(09-14-2024, 06:45 PM)Chronist schrieb: Der Beamte am Schalter nahm die Tafel entgegen und legte sie gleich zu seinen Unterlagen. Wenn er ein gesiegeltes Schriftstück hatte, musste er nicht selber alles aufschreiben, um alles richtig zu erfassen, das war praktisch.
“Sehr schön. Benötigst du weitere Dienste? Die Ausfertigung eines Diptichon vielleicht?“ Immerhin kam so Geld in die Kassen.
" Bitte den schmuckvollsten Diptichon, den ihr hier im Rathaus anfertigen könnt, werter Stadtschreiber", verlangte Saturninus. Jeder sollte merken, dass ihm für Carus nichts zu teuer war.
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09-20-2024, 09:54 PM,
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RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
(09-14-2024, 07:10 PM)Chronist schrieb: Der Stadtschreiber zückte eine Wachstafel und fing an, darauf die angegebenen Daten festzuhalten, um sie dann ans Archiv weiter zu reichen, wenn sich genug solcher Tafeln hier oben gesammelt hätten.
“Ich benötige noch den Namen der Mutter“, stellte er mit der üblichen Art eines Stadtschreibers fest, denn der war nicht genannt worden. “Und heißt das Mädchen nun Stella oder Stellula?“ War letzteres überhaupt ein richtiger Name? Der Mann war nicht sicher.
“Und benötigt ihr weitere Dienste? Ein Diptichon vielleicht?“
(09-15-2024, 03:40 PM)Furia Stella schrieb: Als Stellula einen Monat alt wurde, gingen wir alle ins Rathaus, um unsere Tochter in die Bürgerliste eintragen zu lassen.
Es war das erste Mal, seit der Geburt unserer Tochter, dass ich mich in der Öffentlichkeit zeigte und habe mich für ein schlichtes, aber elegantes himmelblaues Musselinkleid und passende bodenlange Stola, die eng meinen Körper umfasste, entschlossen. Auch trug ich ein feines, goldbesticktes Haarnetz, um meine Stellula mit meinen langen Haaren nicht zu kitzeln, wenn ich sie stillte oder küsste...
Unsere kleine Tochter lag in meinen Armen und schlief, ihre Wimpern lagen wie zwei kleine schwarze Fächer über die rosa Bäckchen. Sie hat sich bereits sehr gut entwickelt und war sehr hübsch. Auch unser Sohn Quiwon wurde von Tag zu Tag immer größer und klüger und sah bezaubernd aus. Ich fühlte mich schon wie eine echte Matrona und war sehr stolz auf meine Familie.
Sonnwin begrüßte den Stadtschreiber, hat ihm unsere Familie vorgestellt und unsere Angelegenheit vorgetragen. Der Beamte wollte auch meinen Namen wissen und wie unsere Tochter nun richtig hieß, ich lächelte diskret in mich hinein, überließ es aber meinem Friudel seine Fragen zu beantworten.
Ich hatte gedacht, dass der Schreiber wüsste, wer Furia Stella wäre, doch da kannte ich den Bürokraten schlecht. Alles musste seinen geregelten Gang gehen. Fridila lächelte wissend in in sich hinein. Sie trug ein himmelblaues, duftiges Gewand, dazu eine klassische Stola. Neben ihr stand Quiwon, der alles genau beobachtete, und in ihren Armen schlief die kleine Stellula. Das war meine Familie, und ich platzte fast vor Stolz:
"Entschuldige, werter Stadtschreiber, das Kind heißt Gabinia Stella. Stellula nennen wir sie nur unter uns. Und ihre Mutter ist die edle Furia Stella"
Dann fragte der Beamte, ob wir ein Diptychon für Klein - Stella benötigten, und ich erinnerte mich rechtzeitig daran, dass auch noch das Diptychon für Quiwon , das damals Saturninus Sklave angefertigt hatte, beglaubigt werden musste.
Diesmal hatten wir beschlossen, das Diptychon komplett von der Stadtverwaltung anfertigen zu lassen, damit der Betrag der Stadtkasse zu gute kam. Schließlich wollte ich irgendwann Honoratior der Stadt werden:
"Bitte einmal ein Diptychon für die Tochter Gabinia Stella., werter Stadtschreiber. Und für unseren Sohn Gaius Gabinius Dives hatte ich mit dem werten Archivvorsteher Plautius Leander vereinbart, dass mir dieses Diptychon hier beglaubigt wird"
Quiwon spitzte die Ohren, als er seinen vollständigen römischen Namen hörte und lächelte, das gefiel ihm, dass er auch ein Diptychon haben sollte. Er wollte es selbst halten und dem Stadtschreiber überreichen. Ich hoffte sehr, dass das den Beamten nicht überforderte, doch mein Sohn machte die Sache bis auf das, dass er kein Wort sagte, ziemlich gut.
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09-27-2024, 10:18 AM,
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RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
(09-15-2024, 05:02 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb: " Bitte den schmuckvollsten Diptichon, den ihr hier im Rathaus anfertigen könnt, werter Stadtschreiber", verlangte Saturninus. Jeder sollte merken, dass ihm für Carus nichts zu teuer war.
Der Beamte schaute mit typischem Beamtenlächeln auf. "Unsere beglaubigten Abschriften kosten 15 Sesterzen und sind alle gleich. Wir sind hier ja keine Steinmetze oder Bronzegießer. Wenn du etwas anderes möchtest, musst du es selbst anfertigen lassen. Wir beglaubigen es dann gerne für zehn Sesterzen."
Sie waren hier ja die Curia und kein Warenhaus. Hier war man schon froh, wenn einem nicht die Wachstafeln oder der Papyrus ausgingen. Und andauernd klaute einer der Kollegen einem die Styli!
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09-27-2024, 10:43 AM,
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Chronist
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RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
(09-20-2024, 09:54 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb: Ich hatte gedacht, dass der Schreiber wüsste, wer Furia Stella wäre, doch da kannte ich den Bürokraten schlecht. Alles musste seinen geregelten Gang gehen. Fridila lächelte wissend in in sich hinein. Sie trug ein himmelblaues, duftiges Gewand, dazu eine klassische Stola. Neben ihr stand Quiwon, der alles genau beobachtete, und in ihren Armen schlief die kleine Stellula. Das war meine Familie, und ich platzte fast vor Stolz:
"Entschuldige, werter Stadtschreiber, das Kind heißt Gabinia Stella. Stellula nennen wir sie nur unter uns. Und ihre Mutter ist die edle Furia Stella"
Dann fragte der Beamte, ob wir ein Diptychon für Klein - Stella benötigten, und ich erinnerte mich rechtzeitig daran, dass auch noch das Diptychon für Quiwon , das damals Saturninus Sklave angefertigt hatte, beglaubigt werden musste.
Diesmal hatten wir beschlossen, das Diptychon komplett von der Stadtverwaltung anfertigen zu lassen, damit der Betrag der Stadtkasse zu gute kam. Schließlich wollte ich irgendwann Honoratior der Stadt werden:
"Bitte einmal ein Diptychon für die Tochter Gabinia Stella., werter Stadtschreiber. Und für unseren Sohn Gaius Gabinius Dives hatte ich mit dem werten Archivvorsteher Plautius Leander vereinbart, dass mir dieses Diptychon hier beglaubigt wird"
Quiwon spitzte die Ohren, als er seinen vollständigen römischen Namen hörte und lächelte, das gefiel ihm, dass er auch ein Diptychon haben sollte. Er wollte es selbst halten und dem Stadtschreiber überreichen. Ich hoffte sehr, dass das den Beamten nicht überforderte, doch mein Sohn machte die Sache bis auf das, dass er kein Wort sagte, ziemlich gut.
Der Schreiber notierte alles auf seiner Tafel und nahm dann das vorgefertigte Diptychon entgegen.
"Wenn ihr euch einen Moment setzen wollt, dort drüben haben wir eine sehr... robuste Holzbank" bot er an, da die Anfertigung von Abschriften ja immer einen Moment dauerte. "Das neue Diptychon und die Beglaubigung zusammen kosten dann 25 Sesterzen"
Alsdann gab er einem seiner Untergebenen sowohl die Notiz für das Archiv als auch das vorgefertigte Diptychon zur Bestätigung durch das Archiv und kümmerte sich dann wieder um seine übrigen Aufgaben und weitere Wartende, während im Hintergrund alles erledigt wurde.
Nach etwa einer halben Stunde Wartezeit kam dann ein Mitarbeiter wieder bei ihm vorbei und legte zwei Klapptafeln auf den Tresen. Sobald der Schalterbeamte seinen aktuellen Bittsteller abgefertigt hatte, winkte er den wartenden Gabiniern zu.
"Einmal die Beglaubigung für Gaius Gabinius Dives und einmal ein Diptychon für Gabinia Stella, bittesehr."
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09-27-2024, 12:26 PM,
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RE: Pforte / Vorzimmer / Bürgerbüro
(09-27-2024, 10:18 AM)Chronist schrieb: Der Beamte schaute mit typischem Beamtenlächeln auf. "Unsere beglaubigten Abschriften kosten 15 Sesterzen und sind alle gleich. Wir sind hier ja keine Steinmetze oder Bronzegießer. Wenn du etwas anderes möchtest, musst du es selbst anfertigen lassen. Wir beglaubigen es dann gerne für zehn Sesterzen."
Sie waren hier ja die Curia und kein Warenhaus. Hier war man schon froh, wenn einem nicht die Wachstafeln oder der Papyrus ausgingen. Und andauernd klaute einer der Kollegen einem die Styli!
Was für ein prosaischer Mensch war dieser Schreiberling! Daran war nicht zu rütteln. Saturninus beschloss, das Diptychon als vorläufige Vorlage mitnehmen und wenn Carus etwas älter war, eine prachtvolle Urkunde anfertigen zu lassen:
"Gut dann bitte etwas Herkömmliches, werter Stadtschreiber", er selbst legte fünfzehn Sesterze hin - und dann noch einmal XV drauf: " Als Anerkennung für die tüchtige Arbeit, die hier geleistet wird", sagte er.
Carus in Phaedras Armen regte sich, und Phaedra legte ihn, von Schleiern verborgen an ihre Brust, wobei die vielen Apotropäa klimperten. Im Stehen war das nicht einfach, und Saturninus erlaubte ihr, sich auf die robuste Holzbank zu setzen, die für die Wartenden bestimmt war. Er selbst blieb stehen, die Bank beleidigte seinen Hintern. Er hätte sich einen Klappstuhl mitbringen sollen, dachte er.
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