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[Claudia Sabina]

Plautius Leander war der Leiter des hiesigen Stadtarchivs. Er hatte einen guten Ruf. Über Senecas Zustand einen Kommentar abzugeben, stand nach Agamedes Gefühl einem Sklaven nicht an. Er nickte daher nur ob der Information:

" Meine Herrin wird es als freundliche Geste vom werten Archivaren Plautius Leander wertschätzen, wenn er sie empfängt. Ich danke in ihrem Namen. Wann wäre es denn möglich? Die edle Claudia Sabina bricht in fünf Tagen zu einer längeren Reise auf. Es wäre vorzüglich, wenn sich bis dahin noch ein Termin finden ließe. Wenn nicht, so nach der Reise, hat sie mir aufgetragen"

[Caius Plautius Leander]

Hector war schon einmal froh, dass niemand zu Plautius Seneca wollte und er dieses Unheil für alle eventuell daran Beteiligten noch einmal hatte abwenden können. Dass Claudia Sabina aber so schnell einen Termin wollte, damit hatte er nicht gerechnet. Normalerweise hätte er das mit Leander - Dominus Plautius Leander, musste er sich selbst korrigieren - erst besprochen. Da die Zeit aber so drängte, musste er kurz überlegen und hoffte, seine Kompetenzen nicht schrecklich zu überschreiten.

"Das ist keine sehr lange Zeitspanne. Hmm... in zwei Tagen hat mein Dominus einen freien Tag.  Wenn deine Herrin am Vormittag vorbeikommen würde, sagen wir um die dritte Stunde, hat Dominus Plautius Leander dann sicher Zeit für ein Gespräch." *

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* Sim-Off: Zeitlich flexibel, wann immer es passt.

[Claudia Sabina]

Wenn Agamedes sich wunderte, dass der plautische Türsteher einfach Termine für seinen Herren vergab, so ließ er sich das nicht anmerken. Er neigte den Kopf:
"Ich danke dir sehr, Freund Ianitor. Ich werde meiner Herrin ausrichten, was du mir gesagt hast. Ich wünsche Dir noch einen guten Tag und den Segen der Gottheit, die du verehrst. Vale bene"

Der Grieche drehte sich um und verschwand. Nach den Kosten für eine Konsultation hatte er nicht gefragt, er war sich sicher, dass Claudia Sabina jeden Preis bezahlen würde...

[Aulus Plautius Montanus]

Noch am gleichen Tag wie der Besuch von Plautius Montanus' Neffen und dessen Freund Flavianus Pytheas, schickte besagter Ritter seine Leibdienerin Nike zu seinen Verwandten in die Domus Plautia. 

Die hübsche Sklavin klopfte an die Tür und brachte schnell ihr Anliegen vor. "Salve, Ianitor. Mein Dominus, der ehrenwerte Ritter Aulus Plautius Montanus, schickt mich einen Termin bei Plautius Seneca oder Plautius Leander zur Rechtsberatung zu erbitten. Wenn möglich würde er gerne morgen oder übermorgen vorbeischauen, wenn es den Herren passt."

[Caius Plautius Leander]

Hector öffnete die Tür, die jetzt im Herbst gegen den Wind meistens geschlossen war, und schaute auf eine junge, hübsche Sklavin. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und lehnte sich leicht gegen den Türrahmen, damit seine Verzüge besser zur Geltung kamen. Kam ja nicht oft vor, dass hübsche Sklavinnen bei ihm anklopften und er Gelegenheit hatte, so eine zu beeindrucken.
Allerdings war er wohl nicht so beeindruckend, wie er gerne wäre, denn das Mädchen ratterte ziemlich schnell und unbeeindruckt ihren Text herunter.
"Ich richte es meinem Herrn aus und wir schicken einen Boten, wann Dominus Plautius Leander Zeit hat. Dominus Plautius Seneca ist krank und empfängt keine Gäste."

Einen kleinen versuch wagte Hector dann aber trotzdem noch. "Wenn du mir sagst, wie du heißt, geb ich dem Boten vielleicht was für dich mit? Ich bin übrigens Hector."

[Aulus Plautius Montanus]

Der Ianitor war eigentlich recht gutaussehend, befand Nike und vielleicht würde er ja seinen Herrn zu einem schnelleren Termin bemühen, wenn sie ihm ein wenig Zweisamkeit in Aussicht stellte. "Schön dich kennenzulernen, Hector. Mein Name ist Nike und du kannst ja selber vorbeikommen mit der Antwort deines Herrn, wenn du magst. Frag einfach nach mir an der Tür bei der Villa am Marsfeld. Mein Herr würde sich sehr über einen zügigen Termin freuen - und ich natürlich auch, wenn du zeitnah vorbeikommst." Ich zwinkerte dem Ianitor zu bei diesen Worten. "Ich kann aber natürlich auch noch ein Weilchen bleiben, wenn dein Dominus zu Hause ist oder gleich heimkommt." Hoffentlich würden ein paar kokette Blicke den Kerl dazu animieren, dass er seinem Dominus einen schnellen Termin abluchsen konnte.

[Caius Plautius Leander]

Sie… wollte bleiben? Hector war von seinem Erfolg mehr als ein bisschen überrascht im ersten Moment. Ja, er sah ganz gut aus und hatte durchaus seine Erfolge vorzuweisen, aber normalerweise brauchte er doch länger dafür. Aber einem geschenkten Gaul…

Er fing sich also sehr schnell. “Klar, komm rein. Der Dominus ist wie gesagt nicht da, aber in so ein, zwei Stunden. Wenn du so lange Zeit hast, dann fällt mir sicher etwas ein, wie wir uns bis dahin beschäftigen können“, machte er also seine Absichten und sein Interesse durchaus klar, da sie ja nicht abgeneigt schien.

[Aulus Plautius Montanus]

Der Dominus war also gerade nicht da, aber in ein oder zwei Stunden würde er wieder kommen. Naja, das war ja nicht so lange, also ließ ich mich mit einem koketten Lächeln und einem zufälligen Aneinanderpressen unserer Körper beim Durchschreiten der Pforte nach drinnen bitten und "wartete" einstweilen bis der Dominus denn auftauchte. Als dieser dann endlich da war, musste ich nicht lange auf Antwort warten, da Hector wie gewünscht sehr bemüht war. Mein Herr würde äußerst zufrieden sein mit dem überaus fixen Termin. "Wenn du mal frei hast, komm mich doch mal besuchen..." hauchte ich Hector noch zu, als ich mich wieder hüftschwingend an ihm vorbei durch die Tür bewegte und von dannen zog.

[Norbana Orestilla]

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Drei Tage später machte ich mich mit einigen Sklaven meines Vaters auf den Weg zur Domus Plautia, meinem zukünftigen Zuhause. Da mein Vater nur eine kleine Dienerschaft besaß, begleiteten mich schließlich nur vier von ihnen. Für Corinna, unsere Köchin, war dieser kleine Ausflug etwas ganz Besonderes, da sie sonst kaum Gelegenheit hatte, das Haus zu verlassen.

Phineas, unser stattlicher Maiordomus, dessen Erscheinung Autorität und Ruhe ausstrahlte, trat hervor und schritt zur Tür, um anzuklopfen. Alle, mich eingeschlossen, starrten zur Tür, bis uns aufgetan wurde.

[Caius Plautius Leander]

Als Leander Anweisungen für den heutigen Tag gegeben hatte, hätte Hector ihn beinahe gefragt, ob er sie veräppeln wollte. Es konnte unmöglich sein, dass der einstige Maiordomus eines Tages das Haus verließ und am selben Abend eine verlobte hatte. Aber da Hector Leander auch schon lange Jahre kannte, war er klug genug, seinen Unglauben nicht in Worte zu fassen und anzunehmen, dass es sehr wohl ernst gemeint war.

Deshalb war heute das Haus extra gründlich geputzt und alle Sklaven hier – welche die überragende Anzahl von vier hatte, nämlich ihn selbst, die ältliche Köchin und zwei junge Sklavinnen, die Leander noch als Maiordomus unter großem Protest des Hausherrn gekauft hatte – hatten sich extra herausgeputzt, um einen guten Eindruck zu machen. Deswegen, und weil Leander gesagt hatte, dass Norbana Orestilla ihre Sklaven wohl mitbringen würde, da diese bei Eheschließung auch mitkommen würden. Und sowas war immer eine Zeit der Unruhe. Zum einen, weil es dann meistens eine Zeit lang kuschelig wurde, weil alle zusammenrücken mussten. Und zum anderen, weil sich dann Rangfolgen änderten.
Hector hoffte ja, dass diese Norbana Orestilla eine junge und frivole Sklavin im Gefolge hatte – die beiden Neuanschaffungen von Leander hatten ihn schon abblitzen lassen, und die süße Nike von Plautius Montanus war ziemlich unerreichbar für ihn. Als er die Tür öffnete waren da allerdings nur zwei Frauen, und die jüngere sah nicht wie eine Sklavin aus. Mist.

Hector ließ sich nichts anmerken und begrüßte die Ankommenden, um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen. “Willkommen in der Domus Plautia. Mein Name ist Hector, ich bin der Ianitor. Domina Norbana Orestilla, nehme ich an? Mein Dominus Caius Plautius Leander erwartet dich bereits im Atrium. Wenn ihr mir folgen wollt?“

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