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Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
10-12-2022, 10:39 AM,
Beitrag #11
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
Nachdem wir miteinander geschlafen hatten dauerte es eine Weile, bis mein Kopf wieder klar wurde. Ich musste erst einmal eine Menge an Eindrücken verarbeiten, die sich durch die Erfahrung ergeben hatten. Auch wenn es anfangs kurz unangenehm war und ich ein wenig überrascht von der Intensität des Akts war, so spürte ich doch keine Scham. Wofür sollte ich mich auch schämen? Es gehörte zum natürlichen Kreislauf der Dinge. 

Ich lag immer noch auf dem Rücken und drehte meinen Kopf auf die Seite zu dem Mann neben mir. Wie er wohl jetzt empfand? "Schön...das war." sagte ich ein wenig verlegen nach der doch sehr intensiven Intimität, die plötzlich endete. Mir fiel nichts wirklich interessantes ein, das ich sagen könnte, also schwieg ich wieder.
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10-12-2022, 10:52 AM,
Beitrag #12
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
"Für mich war es das auch", sagte Saturninus und schaute auf die Frau an seiner Seite. Er legte den Arm um sie, und da war sie wieder, die Mischung aus Zärtlichkeit und InBesitznahme. 
Brigantia war sein. Natürlich war sie das, denn sie war sein Eigentum. Aber Saturninus wünschte sich mehr. So wie die Legionen Britannia in Besitz genommen und die Römer es befriedet hatten, nahm er sich Brigantia und wollte sie nach seinen Wünschen formen.
Saturninus kam ein Einfall, und er erhob sich. Einen Moment beleuchtete der Mondschein seinen olivfarbenen Leib, dann legte er seine Tunika an: "Zieh dich an und komme mit ins Tablinum", befahl er erst schroff, dann wurde seine Stimme sanfter:
"Dir wird nichts geschehen, keine Angst. Komm einfach mit">>>
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Honoratior von Iscalis
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10-12-2022, 10:57 AM,
Beitrag #13
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
Meine Emotionen waren nach wie vor sehr durcheinander und als er kurz seinen Arm um mich legte, zweifelte ich fast schon daran, dass es nur Lust war. Ich brauchte wahrscheinlich erst einmal Abstand von all den Gefühlen, um mir wirklich klar zu werden, was hier passiert ist. 

Ich hing meinen Gedanken noch nach, als er plötzlich das Bett verließ. Es war fast schade, dass er sich wieder anzog. Ich hatte mich an den Anblick in sehr kurzer Zeit gewöhnt. Er hatte mir den Rücken zugewandt und befahl mir, mitzukommen. Ein wenig verwirrt erhob ich mich ebenfalls und zog die hässliche Tunika wieder an. Was er wohl wollte? Sollte ich nun verschwinden?
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10-12-2022, 09:57 PM,
Beitrag #14
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
Als wir vom Lararium hierher zurück gekehrt waren, küsste er mich noch einmal zärtlich und innig und versicherte mir, dass ich nun Teil der Familie war. Ich hatte in der Tat nicht wirklich verstanden, was genau er da bei dem Schrein gemacht hatte, aber er scheint wohl etwas geschworen zu haben. Würden diese Laren mich bestrafen, wenn ich weglaufen würde? Und wie sollten sie mich beschützen im Land meiner Götter?

Ich beschloss zu lächeln, da es Saturninus anscheinend wichtig war. Anscheinend sollte ich hier sein und der Göttin gefiel dies, also beschloss ich einfach das Beste daraus zu machen. Ich war immer noch ich - ob mich nun ein Römer besaß oder nicht. Ich würde auch immer Deirdre bleiben, selbst wenn er mein Innerstes erkundete und genoss. Unser aller Leben war vom Rhythmus der Erde bestimmt und ich sah keine Schande darin, meiner Natur zu folgen. 

Abwartend stand ich nun da, ob er noch mehr von mir wollte oder mich wegschicken würde. Mein Blut war noch immer von Feuer erfüllt, aber ich hielt nur leicht seine Hand. Er konnte die Distanz verschwinden lassen oder mich zu meinem eigenen Bett weg schicken.
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10-13-2022, 04:34 PM,
Beitrag #15
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
Noch einmal wollte Saturninus Brigantia erklären, was sie so eben getan hatten: "Ich werde immer für Dich sorgen, auch in Krankheit, auch im Alter", sagte er: "Ich habe es versprochen. Aber brich auch du die Vereinbarung nicht. Sonst...", er griff nach ihrem langen Haar, und kreuzte es über ihrer Kehle: "Die Götter der Unterwelt werden dich sonst holen", er ließ ihr Haar los und zog sie in sein Bett.

Seine Stimmung verwandelte sich wieder in eine sanfte:
"Bleib bei mir, schönste Brigantia", bat er. Sie sollte bei ihm schlafen. Es war angenehm, solch eine schöne, hingebungsvolle Geliebte zu haben. Die Mischung aus Freimütigkeit und Unschuld der jungen Sklavin betörte seine Sinne, und er genoss sein Eigentum.

Am nächsten Morgen hatte er die Arme um Deirdre gelegt, und als er erwachte, sagte er: "Guten Morgen, meine Liebe. Ich werde nun zum Amt in die Schreibstube gehen, und du bleibst hier und kümmerst Dich zunächst um mein Zimmer. Vielleicht möchtest Du mir einen Blumenstrauß aus dem Garten holen.
Auch in alle Räume darfst du gehen, und selbstverständlich auch zu Sabi und Seang in die Küche. Nur nach draußen sollst du alleine noch nicht. 
Ach eines noch: Ich lebe hier mit meiner Cousine, das ist Domina Furia Stella. Sie hast Du mit höchstem Respekt zu behandeln. Da ich noch nicht verheiratet bin, ist sie die Hausherrin hier.
Wenn ich wieder komme, gehen wir aber dein Kleid einkaufen", 

er stand auf, machte nur Katzenwäsche - wie alle Römer badete er erst gründlich am Nachmittag -  und er rief dann nach Scaevus, der ihm die Toga anlegte. Etwas neugierig war der Sklave, und immer wieder linste er zu Deirdre. Doch er sagte kein Wort. Bestimmt hatte er von Sabi und Seang aber schon das Wichtigste erfahren.

Saturninus verließ das Haus, und Brigantia war erst einmal alleine.
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Honoratior von Iscalis
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10-13-2022, 10:18 PM,
Beitrag #16
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
Weitere Erklärungen und auch eine unterschwellige Drohung, dass die Götter der Unterwelt mich holen würden. Dabei hatte ich doch gar nichts geschworen? Ich glaubte ohnehin nur an meine eigenen Götter, also nickte ich erneut ernster, damit wir das nicht erneut besprechen mussten. 

Dann überbrückte er die Distanz und wurde wieder zärtlich und zog mich ins Bett. Das zweite Mal war noch süßer, als das erste Mal und wir schliefen erschöpft danach ein. Als ich wieder im Sonnenlicht aufwachte, war ich im ersten Moment verwirrt von der ungewohnten Umgebung. Saturninus' Arme umfingen mich und als ich mich regte, wurde auch er wach. Ein sanfter Kuss in meinem Nacken und ein Schwall Worte, die ich nicht komplett verstand. Aber die Bedeutung war mir klar...

Ich lag immer noch unbekleidet in seinem Bett, als er sich wusch und dann der Sklave zum Ankleiden erschien. Ich wartete bis das Anlegen der Toga beendet war und der andere Sklave verschwand, ehe ich auch aus den Federn kroch und mich notdürftig wusch und dann ankleidete. Zumindest brauchte ich keinen Ankleider für die hässliche Sklaventunika, aber ich brauchte definitiv ein Bad später.

Ich widmete mich dem Aufräumen und lüftete den Raum aus. Nach den Aktivitäten der letzten Nacht war es sehr muffig hier drin. Während der Raum lüftete, holte ich mir etwas zu essen aus der Küche und ging dann in den Garten, wo ich den Rest der Zeit verbrachte.
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01-25-2023, 01:15 PM,
Beitrag #17
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
Nur wenig mehr als eine Woche war vergangen seit Saturninus mir die Erlaubnis erteilt hatte das Samhainfest zu besuchen, aber es fühlte sich so viel länger an durch die Ereignisse und meine Gefangennahme. Ich hatte zwar immer vorgehabt hierher zurück zu kehren, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich so froh sein würde hier zu sein. Sabi und Seang hatten mir beim Waschen geholfen, meine Haare ausgekämmt und mir eine frische Tunika angezogen und der Göttin sei Dank hatte ich weder Läuse noch irgendwelche anderen Parasiten. Dafür war ich wahrscheinlich nicht lange genug im Carcer. 

Nachdem ich endlich wieder präsentabel war, betrat ich Saturninus' Cubiculum zum ersten Mal wieder seit fast zwei Wochen. Wie würde er reagieren? Er war nicht glücklich über meinen Ausgang gewesen und dass er mich aus dem Kerker holen musste, hatte ihn bestimmt wütend gemacht. Würde er mir böse sein? Mir war ein wenig flau im Magen...vor allem weil ich jetzt mehr wusste, als bevor ich aufbrach.
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01-26-2023, 09:50 AM,
Beitrag #18
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
In Deirdres Gegenwart hatte sich Saturninus immer frei und entspannt gefühlt. Dieses Gefühl kehrte nun zurück, als sie vor ihm stand, frisch gebadet und umgezogen, und er hätte sie am liebsten in seine Arme gerissen und geküsst. Aber er beherrschte sich - er war nun gerade ihr Dominus, und sie eine Sklavin, die sich rufschädigend verhalten hatte. Ob mit oder ohne Absicht, sie hatte an einer staatsfeindlichen Aktivität teilgenommen. Er hatte sie aus dem Kerker holen müssen. Und noch schlimmer: Vor Iulius Cato, seinem Konkurrenten aus Kindertagen, zu Kreuze kriechen.
In ihm mischten sich Wut und dann doch wieder Zärtlichkeit, als er sie ansah. Er hatte es nicht vermeiden können, sie gerne zu haben. Er hatte sich eingeredet, ihre Dienste zu benutzen wie er andere Dienste benutzte, aber das erklärte nicht, weshalb sein Herz nun schneller schlug, weil sie wieder da war. Sie war seine Brigantia, und er hoffte so sehr, dass sie zu ihm zurück gekommen wäre, auch ohne Kerker....
Er blieb sitzen, und sie musste stehen.
"Hast du mir etwas zu sagen, Brigantia?", fragte er: "Sag du mir in eigenen Worten, was geschehen ist" Seine Stimme war ruhig, doch ihr Götter, wie sehr musste er an sich halten.
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Honoratior von Iscalis
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01-28-2023, 09:02 AM,
Beitrag #19
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
Ich wäre am liebsten in seine Arme gefallen, aber ich spürte die Distanz zwischen uns beiden augenblicklich. Ich wünschte, ich hätte ihm alles sagen können - aber er war Römer. Wie konnte ich ihm Mysterien erklären, die er nicht verstand? Wie konnte ich ehrlich sein, wenn wir nicht vom gleichen Volk waren? Es war zum Verzweifeln. In diesem Moment wünschte ich mir, dass ich nichts für ihn empfand, dass er mir gleichgültig war. Ich sah einen Mann und keinen Feind. Einen Feind hätte ich hintergehen, belügen und betrügen können und dann fliehen. 

"Es ist...kompliziert. Du weißt so vieles nicht." sagte ich leise. Ich musste ehrlich sein...ich konnte einfach nicht anders. "Schwörst du mir, dass meiner Familie du kein Leid antun wirst?" Mein Blick war flehend. Ich hoffte so sehr auf eine Versicherung, damit ich ihm mein Herz ausschütten konnte und dann würde ich mich in das Bett legen, das ich mir gemacht hatte. Verriet ich mein Volk, wenn ich mein Glück in die Hände des Römers legte? Ich bestand nur noch aus Selbstzweifeln.
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01-30-2023, 02:26 PM,
Beitrag #20
RE: Das Gemach von Ti. Furius Sat. (Cubiculum)
"Dann erkläre es mir", sagte Saturninus ebenso leise. Sein Tonfall war nicht mehr befehlend, sondern bittend: 
"Ich habe bei unseren Laren geschworen, dass ich dich beschützen werde, und diesen Schwur halte ich. Wenn ich es kann, beschütze ich auch deine Leute", er schaute Deirdre an.
 Was ging hinter ihrer Stirn vor? Logen ihre rosigen Lippen? Verbarg sie ihren Hass tief hinter ihren Meeresaugen? Er wünschte sich wieder, dass alles einfach anders wäre. Er wünschte sich, dass Brigantia eine Römerin wäre, keine Keltin. Dann  wüsste er, was sie dachte:
"Wenn ich es kann, bedeutet in deinem Fall: Wenn deine Familie nicht zu den Rebellen gegen Rom gehört. Denn in diesem Fall  kann ich nichts für sie tun. Im Gegenteil: Ich müsste handeln. Es wäre mir daher lieber, wenn Du mir so etwas gar nicht erst erzählst"
Saturninus fuhr sich über sein Gesicht. Was fiel ihm ein, solche Zugeständnisse zu machen? Was fiel ihm ein, vergessen zu wollen, wer sie war und wer er war, und nur die junge Frau in den Armen halten und es gut sein lassen zu wollen....
Dann dachte er an die Wahrscheinlichkeit von Catos Händen auf Brigantias Leib, und das Blut schoss ihm ins Gesicht vor.... warum eigentlich? Pochen auf sein Eigentum? 
Zumal er sich nicht einmal sicher sein konnte, ob der Keltin die Aufmerksamkeit des stattlichen Militärtribunen vielleicht sogar gefallen hatte.
Nichts war sicher. Er wusste gar nichts. 
Aber es drängte ihn, Brigantia an sich zu ziehen, in Besitz zu nehmen, um sich mit Küssen und Umarmungen zu vergewissern, dass zwischen ihnen wieder alles so war wie vor ihrem Weggehen. 
Sie sollte vergessen. 
Sie sollte nur ihn lieben.... bei den Laren, er, Furius Saturninus, Sprössling einer der ältesten Patrizierfamilien Roms, ärgerte sich nicht darüber, dass man ihm sein Eigentum entzogen hatte. Nein, er WAR eifersüchtig. Eifersüchtig wegen einer Sklavin, einem Nichts vor Römeraugen.... er verstand sich selbst nicht, und dennoch wollte er es nicht anders haben, das fühlte er. Er wollte SEINE Brigantia einfach nur zurück:

"Bevor du weiter sprichst, habe ich jedoch eine Frage an Dich: Haben Dir die Soldaten ....etwas angetan?"
Er stand nun auch auf, trat zu ihr hin und nahm ihre rechte Hand in seine beide Hände.
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Honoratior von Iscalis
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