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Der Empfang des Gnaeus Vergilius Capito
03-19-2024, 06:45 PM,
Beitrag #11
RE: Der Empfang des Gnaeus Vergilius Capito
Narcissus schüttelte entnervt den Kopf. Saturninus war eindeutig eifersüchtig und versteckte es hinter hohlen Phrasen, die dann doch noch etwas schmeichelhaft waren. Insgeheim gab Narcissus ihm recht. Die Schlangen waren schmeichelhafter als diese Steine.
"Ach, Saturninus", seufzte er. "Natürlich habe ich es NICHT gemacht, um dich bei Aglaia zu defamieren. Ich war ein Freund, der sich bei einer Freundin über einen scheiß Tag ausgeheult hat. Und was für ein Freund wäre ich, wenn ich ihr nicht von dem Streit mit Owain erzählen würde? Du warst scheiße zu ihm, ganz egal was du sonst für ihn getan hast."
Belustigt sah er zu, wie Saturninus sich mit den Mädchen abgab. Sie waren hübsch, aber nichts besonderes, wie er fand. Und sie warfen sich einem zu schnell an den Hals. Ein Profi wusste, wie er mit seinem Charme zu haushalten hatte. Auf Narcissus wirkten sie billig. Als ob die Perle nicht anwesend wäre, überlegte er laut:
"Weißt du, ich denke, du hast Recht. Diese Steine stehen mir nicht... Ich sollte mir was passenderes suchen."
Die subtilen Olivenzweige konnte er auch werfen. Ob Saturninus reagierte oder nicht, war ihm überlassen.
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03-21-2024, 05:09 PM,
Beitrag #12
RE: Der Empfang des Gnaeus Vergilius Capito
"Was für ein Freund du gewesen wärst? Mir zumindest warst du kein guter Freund und auch kein guter Geliebter. Man beißt die Hand nicht, die einen füttert.
Doch wenn du meinst, dass du es bei dem Iulier besser triffst...", Saturninus zuckte die Achseln. Er erinnerte sich gut daran, wie seine Frowin fast panische Angst gehabt hatte, als Cato ihn einmal ausleihen wollte. Nun hätte er Narcissus warnen können, doch das unterließ er. 

Mehrere Gäste hatten sich schon in verschwiegene Zimmerchen begeben, gleich zwei Mädchen bemühten sich um einen selig lachenden Capito, der  mit seinem "kleinen Callon" intensive Küsse tauschte. Die Atmosphäre war entschieden aufgeladen und schwül.

Dryantilla bedeckte jetzt Saturninus Hals mit kleinen sanften Küssen, während ihre Hand gekonnt ihren Weg in südliche Gefielde fand. Sie ging ganz schön ran, fand Saturninus. Er mochte das nicht sonderlich, da er lieber selbst eroberte, anstatt erobert zu werden. Nur wenn er der Liebhaberin oder dem Liebhaber vertraute, hätte er einen Rollentausch ausprobiert. Gleichzeitig lächelte die Tänzerin aber Narcissus an, wobei Saturninus auffiel, dass ihr ein Schneidezahn fehlte:
"Kommt doch beide mit mir mit, ich weiß, wo es hier verschwiegen ist", gurrte sie. Ihr schien gar nicht aufzufallen, dass beide Männer im Streitgespräch waren. Oder sie ignorierte es:
"Ich tanze euch beiden ganz privat etwas vor. Was zu rauchen habe ich auch da. Ich bin Kettenraucherin"
Dryantilla versuchte mit großem Einsatz, beide Männer zum Sex zu bewegen. Ob sie pro Stück Gast bezahlt wird, dachte Saturninus.

Da sagte Narcissus: "Weißt du, ich denke, du hast Recht. Diese Steine stehen mir nicht... Ich sollte mir was passenderes suchen."

Saturninus sah auf die Oberarme des Jünglings. Leise fragte er: "Darf ich dir diese Spangen abnehmen?"
Der Gedanke daran, Narcissus Oberarme zu berühren, hatte etwas unendlich Bittersüßes.
Wie anders war es mit den Hetären vom Haus des Roten Mondes gewesen als was hier angeboten wurde. Im kleinen Finger hatten sie für Saturninus mehr Erotik als die ganze  Dryantilla und sämtliche anwesende Huren . Wie er sie vermisste, sie alle.
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Honoratior von Iscalis
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03-24-2024, 08:18 PM,
Beitrag #13
RE: Der Empfang des Gnaeus Vergilius Capito
Narcissus, nicht hinterhältig, aber doch mit einer gewissen Befriedigung, wusste nun, dass diese Drustella aus dem Rennen war. Saturninus hatte unter dieser Angelegenheit wohl mehr gelitten als er ihnen hatte weismachen wollen. Ein wenig zürnte Narcissus ihm noch. Doch Aglaia würde Iscalis verlassen und er fühlte sich allein. Saturninus war, wenn auch ein Kunde mit Fehlern, doch irgendwie eine der größeren Konstanten hier in dieser Stadt. Er wollte ihm diesen Olivenzweig hinhalten.
Er lächelte, als der Furier zu ihm trat und ihm die Erlaubnis abnehmen wollte, die Spangen abzunehmen.
"Sehr gern", sagte er ebenso leise und mit einem erfreuten Gesichtsausdruck. Ein Teil von ihm wollte sich einbilden, dass dies nicht bloß kaltes Kundenverhältnis war. Ja, ein Teil von ihm sehnte sich nach Gesellschaft und sogar nach Romantik. Wenigstens letzteres würde er natürlich nie haben. Er hielt Saturninus seinen ersten Arm her und ließ ihn heran. "Gib sie doch Dystellira, soll sie sie als Bezahlung für ihre Mühen nehmen."
Trotz allem war Narcissus doch bewandert mit Worten. Einerseits tat er so seinen Sieg über sie kund, signalisierte eine gewisse Verachtung und gab Saturninus zu verstehen, dass ihm diese Spangen, vermeintlich von Cato gespendet, nichts bedeuteten.
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03-25-2024, 05:31 PM,
Beitrag #14
RE: Der Empfang des Gnaeus Vergilius Capito
Dryantilla, die ein wenig geschmollt hatte, da Narcissus sich ihren Namen nicht merkte, wurde rasch versöhnt, als sie die Armspangen anschaute. Falls sie aus Gold waren, waren sie wertvoll:

"Aber ich habe doch noch gar keine Mühe gehabt", sagte sie: " Es wird mir eine Freude sein, euch beide zu verwöhnen, ihr spendablen Herren" Dabei schaute sie schon nach der anderen Armspange. Dann wollte sie die Hände der beiden Männer fassen:
"Kommt nur mit der kleinen Dryantilla.... ihr werdet beide zufrieden sein"

"Warte!", fuhr Saturninus sie an. Er wollte diesen Moment nicht unterbrochen wissen, als sich seine Hände dem Arm des Narcissus näherten. Leicht zitterten sie, als er über die samtige Haut strich und dann den Verschluss sachte löste. Während er die Spange abstreifte, küsste er die Stelle, an der sie gewesen war:
"Verschenke dein Habe nicht leichtfertig, mein Lieber. Sie sind wahrhaftig aus Gold. Wenn auch nicht so golden wie dein Leib"
Nun war die andere dran. Es war aufregend, diese Spangen zu lösen. Saturninus gab sie Narcissus:

"Gewährst du mir.... ziehst du dich mit mir zurück?", fragte er und fügte hinzu: "Bitte!"

Und dann zu der Tänzerin:
"Jetzt könntest du mir ein Zimmer zeigen, in dem man ungestört ist!"
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Honoratior von Iscalis
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03-29-2024, 01:29 PM,
Beitrag #15
RE: Der Empfang des Gnaeus Vergilius Capito
Schweigend sah Narcissus zu, wie ihm Saturninus die Spangen abmachte und dabei seine Oberarme bewunderte, von denen er doch selbst zwei hatte, die nicht zu verachten waren. Vergab er ihm? Spielte es noch eine Rolle? Aglaia würde gehen. Er war allein. Konnte er die Einsamkeit ertragen? War jemand der ihn bewunderte, schätzte, und sei es auch nur wegen seinem Aussehen, nicht besser als vor sich hinzusiechen an diesem kalten Ort?
Das einzige was ihm auf den Sack ging, war diese nervige Giraffe, die immer noch um sie herumscharwenzelte.
Er ließ sich nicht von Saturninus ablenken und schnaubte gutmütig.
"Aber warum soll ich sie behalten?", fragte er noch neckend, bevor er die liebevoll vorgetragene Bitte angemessen lang überdachte, ehe er nickte.
"Es wäre mir eine Freude."
An Saturninus' Seite, wirksam für alle Anwesenden, folgte er der Zahnlücke zu den Räumen, die für ein privates Beisammensein völlig ausreichend waren, das musste Narcissus dem alten Gnaeus schon zugestehen.
"Danke", sagte er noch höflich zu Dummirella und winkte ab. "Und jetzt lass uns allein." Er hatte wirklich keine Geduld für diese anbiedernde Art. Es war schön, von Damen umworben zu werden. Das hier jedoch wirkte so verzweifelt, dass ihm jede Luft verging, auch nur in dieses Gesicht zu schauen. Außerdem, wer wusste schon, was für einen Pilz man sich bei der einfing.
"Schön, dich wiederzusehen", sagte er dann, versöhnlicher zu Saturninus.
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03-30-2024, 03:08 PM,
Beitrag #16
RE: Der Empfang des Gnaeus Vergilius Capito
"Warum behalten? Es ist noch lange hin, doch du solltest für dein Alter versorgen. Sie sind mindestens einen gebildeten Sklaven wert", erwiderte Saturninus.
Dryantilla hatte sie in ein kleines Zimmer geführt, dass mit Prunk völlig überladen war. Capito musste in Londinium alles, was er nur irgendwie für orientalisch hielt, zusammengekauft haben: Weiche Kissen, bunte Decken, metallene Beistelltischchen und eine große, weiche Kline. Die Tänzerin zündete in einem Gefäß, das auf einem Dreifuß stand,  Opiumbröckchen an und wedelte sich genießerisch die aufsteigenden Schwaden zu. Das Zimmer hatte keine Fenster, sofort breitete sich ein süßlicher Geruch aus. 
"Danke. Jetzt lass uns alleine", sagte Narcissus. Dryantilla machte ein langes Gesicht. 
Auch Saturninus machte eine Handbewegung. Bestimmt erzählte die Frau aus Gades nun draußen, dass er so gar nicht auf Frauen stehen würde, was natürlich nicht stimmte. Doch wer stand auf eine Dryantilla wenn er einen Narcissus haben konnte? 
Sie verschwand. Saturninus zog die Metallschale zu sich her und atmete tief ein. Es entspannte ihn tatsächlich. Seine Augen waren groß und schwarz wie die eines Unterweltdämons, als er sich Narcissus zuwandte:
"Das tut gut", sagte er:
"Weißt du, Narcissus, nimm auch einen Zug. Hast du wirklich was mit Iulius?", er schaute ihn prüfend an und nun sagte er es doch:
"Davor will ich dich warnen. Er ist nicht so gutmütig wie ich. Und du bist jetzt alleine, nicht? Aglaia geht fort und kann dich nicht mehr beschützen. Ja, das weiß ich, da staunst du. Dreimal darfst du raten, von wem?"
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Honoratior von Iscalis
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04-02-2024, 05:47 PM,
Beitrag #17
RE: Der Empfang des Gnaeus Vergilius Capito
Sie waren mindestens einen gebildeten Sklaven wert. Nun, das stimmte. Narcissus hatte eine nette Geste für Saturninus vollbringen wollen, doch wenn der das ganze nüchtern betrachten wollte, dann behielt er die Dinger eben. Er besaß sie schon ewig, weitaus länger als er Cato überhaupt kannte...
Zufrieden sah er zu, wie Saturninus sich an den Dämpfen ergötzte, die ihre Wirkung nicht verfehlten. Er sah aus als würde er bald mit der Stimme des Pluto sprechen.
Narcissus setzte sich dazu und zuckte mit den Schultern. Woher Saturninus es wusste, war gar nicht so wirklich wichtig. Er würde es ihm sowieso gleich feixend erzählen. Er vermutete Kiki.
"Stimmt, sie ist leider fort und ich werde sie sehr vermissen", sagte Narcissus. "Doch sie hat mir ihre Anteile am Haus und am Geschäft hinterlassen, sodass ich mir keine Sorgen machen muss. Glaubst du denn, dass ich Schutz benötige? Gar wegen der wütenden Keltensklaven, die in den Wäldern umherstreifen? Oder denkst du, Iulius Cato will mir ernsthaft an den Kragen?"
Er lächelte und erwiderte Saturninus' Blick geheimnisvoll.
"Ob ich was mit ihm habe... Du weißt doch, die Geheimnisse von Kunden verrät man nicht. Das gilt für dich, aber auch für alle anderen." Doch Narcissus hatte beschlossen, dass es Zeit war, Saturninus einen Silberstreif am Horizont zu zeigen, bevor er sich noch verzehrte: "Aber wenn es dir hilft, sage ich dir so viel: Derzeit ist da nirgends eine ernste Konkurrenz für dich."
Derzeit. Man durfte die Kerle nicht zu sehr verwöhnen, sonst gaben sie sich keine Mühe mehr.
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04-04-2024, 02:31 PM,
Beitrag #18
RE: Der Empfang des Gnaeus Vergilius Capito
" Cato hat viel zu wenig Zeit für solch ein herrliches Geschöpf wie dich. Der Iulius lebt offen mit seiner keltischen Geliebten, obwohl er doch mit Claudia Sabina verheiratet ist. Das geschieht der Claudia Recht. Sie glaubt, sich in die Angelegenheiten von Männern einmischen zu können", murmelte Saturninus, der Serenas Cousine nicht leiden konnte:

"Das Aglaia ihn verlassen hat, hat mir tatsächlich ihr Mann verraten. Doch verstehst du das, Narcissus? Sie ist wütend auf mich gewesen, weil ich ihren Licinianus nicht gut behandelt habe. Und dann schießt sie den auch in den Wind! Sie ist verrückt, oder? Wochenbettpsychose? Oder sie nimmt Drogen? Beides?", Saturninus schüttelte den Kopf:

"Bin ich froh, dass Kiki und du noch vernünftig geblieben seid. Auch wenn du Aglaia nichts hättest sagen sollen. Niemals. Aber nun ist es geschehen. Ich verzeihe dir jedoch, denn ich habe mir vorgenommen, von dir keine sonderliche Loyalität zu erwarten. Wir haben keinen Exklusivvertrag. Ich mag deine Gesellschaft, aber nie wieder wird es mehr sein als das"
Saturninus merkte selbst, dass er pausenlos redete, als wäre er im Fieberwahn. Das war das Opium. Er hoffte nur, dass Narcissus ebenfalls eine Ladung abbekommen hatte. Morgen würde sich hoffentlich keiner der beiden mehr daran erinnern, was sie gesagt hatten:

"Ich wollte nie, dass die liebe Aglaia fort geht. Es gibt so viele verdorbene und schlechte Männer auf der Welt, Narcissus, und sie ist allein und schutzlos da draußen. Solche Typen wie Tribun Ovidius. Aber der ist erledigt; Petilius hat ihm die Macht genommen.  Der Statthalter mag mich nicht sonderlich, aber ich habe seine Aufmerksamkeit auf Ovidius gelenkt. Dazu brauchte es nicht viel. Eine Andeutung hier, eine Anklage, ein Name. Das hatte ich Aglaia erzählen wollen, doch ich kam nie dazu. 
Ein kastrierter Tiger ist Ovidius jetzt. Obwohl: Der hat nie einen hoch bekommen, deshalb war er so brutal. Die schönsten Frauen, und er konnte keine davon haben"
Saturninus sah Narcissus mit Augen groß wie Untertassen an: 
"Nimm dich vor dem in Acht, der ist noch schlimmer als Iulius. Er hasst Schönheit. Das könnte ich nicht, ich liebe sie. Ich verzeihe Schönheit alles, Narcissus. Sie bewegt mein Herz. Sie kann haben von mir, was sie will"
Saturninus trank fast den ganzen Becher ungemischten Weins:
"Gib mir einen Kuss, Narcissus, mein Schönster?", murmelte er.
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Honoratior von Iscalis
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04-08-2024, 05:38 PM,
Beitrag #19
RE: Der Empfang des Gnaeus Vergilius Capito
Narcissus hatte sich an dem Opium noch nicht bedient und hatte es nun wohl auch nicht mehr vor. Denn der Redeschwall, den der Furier aus dem Mund entließ, war... zu viel. Besonders störte er sich an der Bemerkung, dass ihm Saturninus nicht mehr traute. Dass er sich immer noch gekränkt fühlte, war klar. Doch noch immer zeigte er keinerlei Unrechtsbewusstsein. Es war nicht fair. Umgekehrt war es natürlich genauso, viel war kaputtgegangen. Und doch wollten seine Worte nicht so recht zu dem reuigen "Ich vermisse dich ja soooo" passen, das er eben noch rausgehauen hatte. Saturninus sehnte sich nach Vertrautheit - wenngleich Aglaia natürlich gesagt hätte, es sei Kontrolle.
"Sat-... Satu-.... Saturninus!", rief er mit einem Schmunzeln und nahm die Hände des Patriziers in die seinen. "Lass uns die Schüssel kurz wegstellen. Ich verspreche, ich halte mich fern von Ovidius. Den mag ich sowieso nicht. Also wieso hören wir nicht auf, von ihm zu reden und reden über uns...? Es sei denn, du bist bereit, deine männliche Pflicht bei mir zu erfüllen."
Lächelnd dachte er daran, dass das Saturninus vielleicht davon abhielt, sich um Kopf und Kragen zu reden und ihm das dann auch wieder vorzuwerfen. Er beugte sich vor.
"Wenn du mich so laut zum Jauchzen bringst, dass es alle hören, wissen Iulius und Ovidius auch Bescheid, dass sie neben dir ohnehin keine Chance haben."
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04-09-2024, 01:00 PM,
Beitrag #20
RE: Der Empfang des Gnaeus Vergilius Capito
Saturninus war ziemlich zugedröhnt, aber nicht so sehr, als dass er nicht merkte, dass Narcissus auf seine Weise auf ihn acht gab. Bei den Göttern, ja, er redete wirklich zu viel. Nun nahm der Jüngling seine beide Hände und riet ihm, die Schale mit dem Rauschmittel wegzustellen - allerdings war die kleine Kammer bereits damit imprägniert, und sie war fensterlos. Das Capito bestimmt ein Vermögen für den orientalischen Genuss ausgegeben hatte, war Saturninus gleich, kurzerhand machte er eine Hand frei, griff sein Weinglas und goss sie über die schwelenden Bröckchen:
"Besser so?", fragte er:
" Für was braucht es Opium, wenn man dich zur Gesellschaft hat, lieber Narcissus. Ich merke schon, dass du auf mich aufpasst", er lachte ein wenig verlegen:
" Ich weiß nicht, ob ich jetzt im Moment so leistungsfähig bin, dir Freude zu verschaffen", er war betrunken und benommen, und er hatte sich selbst schon in den Thermen davon überzeugen können, dass Iulius einen ausnehmend großen...nun ja:
"Sollen wir doch die Drüsentrulla rufen? oder ein anderes Mädchen oder, wenn du eher auf Jünglinge stehst, Capitos kleinen Schreihals, den Saufliedersänger? Du hast Freude verdient, Narcissus, und das Beste im Bett. Ich bin erotisch gar nicht so bewandert, wie man glauben könnte, selbst im Topzustand nicht, und ich weiß nicht, ob ich dich jetzt zum Jauchzen bringen und andere Männer neidisch machen kann", gerade gab Saturninus zu, dass er in irgendetwas unzulänglich war. 
Er streichelte sanft Narcissus Haar:
"Es wäre schön, wenn du mich nur etwas gern haben könntest", sagte er: "Denn dann würdest du darüber hinweg sehen können, wenn ich nicht gut bin. Dann müsste ich nicht immer der Beste sein" , beim letzten Satz verfiel er ins Griechische, denn aien aristeuein, dieser Spruch "stets der Beste zu sein"  aus dem Trojanischen Krieg war das Motto seiner eigenen Erziehung gewesen.
Saturninus war gerade in einer sanften, weichen Stimmung, deren Dauer jedoch nicht bestimmbar war.
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Honoratior von Iscalis
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