Ich zuckte ein wenig unwissend mit den Schultern.
“Keine Ahnung. Ich hab noch nie so genau darüber nachgedacht“, sagte ich nur, als sie meinte, dass jede Tochter sich doch wohl auf den Vater freuen würde. Also ich würde meinem Vater kräftig die Nase brechen und die Zähne ausschlagen. Mindestens. Keine Ahnung, ob mich
das dann freuen würde. Und ich glaubte nicht, dass sie das bei ihrem Vater ähnlich sehen würde.
Sie erzählte mir nochmal von ihrem Onkel, und dass er sie verheiraten wollte.
“Doch, das hattest du schonmal erzählt“, sagte ich, denn es kam mir durchaus
sehr bekannt vor. Vielleicht nicht genau dieselben Worte, aber im groben und ganzen hatte ich das schon damals so verstanden, dass sie nicht einen alten Kerl heiraten wollte.
Sie merkte, dass ich mich wohl komisch benahm und fragte, ob ich Angst hätte, dass sie kocht. Ich schaute ein wenig verwirrt.
“Nein, das ist es nicht. Was du bisher gekocht hast, war ganz gut. Es ist nur...“ Verdammt, ich wollte dieses Gespräch nicht führen.
“Dein Vater wird dich entweder gar nicht anerkennen, weil dafür hätte er jetzt lange Zeit gehabt und hat es nicht gemacht. Oder aber, er erkennt dich an, dann wird er dich mit irgendwem verheiraten, der ihm nützlich ist. Weil die Römer das immer so machen.“ Gut, fairerweise machten die Kelten das durchaus auch. Da wurde eine hübsche Tochter auch schonmal auf dem Markt als Nebenfrau verkauft, um Schulden zu bezahlen. Wir Kelten hatten nur ein nicht ganz so verklemmtes Verhältnis zu Sex wie die Römer.
Bei der Frage nach dem Huhn war ich etwas überfordert und schaute zu Nimue und ihren Schwestern rüber.
“Öhm, ich weiß, wie man sie schlachtet und rupft. Ansonsten hab ich einfach die gekauft, die ich hübsch fand.“ Keine Ahnung, ob das zählte.