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Ankunft in Londinium
03-24-2025, 10:41 PM,
Beitrag #11
RE: Ankunft in Londinium
Ich blinzelte irritiert, als Leander mit ernster Miene das Erbrecht ins Spiel brachte. Erst als sich ein Lächeln auf seine Lippen stahl, verstand ich, dass er mich nur neckte, und verzog leicht die Miene "Ach du!" rief ich und lachte dann. Natürlich wusste er genau, was ich meinte!

Seine Worte klangen vernünftig, das musste ich ja zugeben. Und doch war ich enttäuscht. Ich wollte ihm doch nahe sein, wollte mehr lernen und mehr fühlen. Aber er hatte ja recht. Ich wollte nicht, dass es wehtat, und wenn ich ehrlich war, war ich auch sehr empfindlich. Also nickte ich schließlich und seufzte leise. "Morgen oder übermorgen also", murmelte ich, während ich mich an ihn schmiegte, auch wenn er sich nicht allzu enthusiastisch revanchierte.

Als er über das Haus sprach, lenkte es mich tatsächlich ein wenig ab. Ich hob den Kopf und sah ihn an. "Ja, es ist unglaublich schön, und ich kann auch noch immer nicht fassen, dass wir hier wohnen werden. Die Bäder, die Gärten, die großen Räume … es fühlt sich fast zu groß für uns an." Ich schwieg einen Moment, dann schmunzelte ich. "Aber ich werde mich sicher noch daran gewöhnen."

Sein Vorschlag, mir ein eigenes Cubiculum auszusuchen, ließ mich nachdenklich werden. "Fünf Zimmer zur Auswahl … das ist wahrlich ein Luxus. Ich glaube, ich würde eines mit Blick auf den Garten nehmen. Stell dir vor, wie schön es wäre, morgens die Türen zu öffnen und den Duft der Blumen einzuatmen!" Ein Lächeln huschte über meine Lippen, und ich sah ihn erwartungsvoll an. "Welches Zimmer wirst du denn nehmen? Wird es neben meinem Zimmer sein?" Ich zögerte. "Dann könntest du mich jeden Abend besuchen."
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Vormund: C. Numonius Pusinnus, Duumvir von Iscalis (NSC)
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03-25-2025, 12:54 PM,
Beitrag #12
RE: Ankunft in Londinium
“Nun, ich werde das Cubiculum des Hausherren natürlich nehmen“, meinte Leander leicht mit den Schultern zuckend. Er hatte nicht einmal darüber nachgedacht, dass er ein anderes Zimmer wählen könnte. Das ergab für ihn auch wenig Sinn, weshalb er das tun sollte.
“ich wollte es mir noch ansehen, wenn wir mit dem Bad fertig sind. Aber vermutlich wird es wie alles hier im Haus weit größer und edler sein, als ich es mir vorgestellt habe.“ Ganz kurz lächelte er ein wenig. Der Reichtum hier im Haus war schon geradezu absurd.
“Aber nimm du, welches Zimmer auch immer dir am meisten zusagt. Ich werde dich sicher regelmäßig besuchen.“ Wobei er sicher nicht an jeden Tag dabei dachte, sondern weiterhin wie bislang etwa alle drei Tage. Er mochte durchaus Abwechslung, und er mochte auch Ruhe, und in diesem riesigen Haus gab es wirklich überhaupt keinen Grund mehr für ihn, auf eines von beiden zu verzichten und sich Zimmer zu teilen. Selbst wenn durch ein Wunder alle Zimmer des Erdgeschosses besetzt sein würden, gäbe es ja sogar noch ein Obergeschoss.

Ein Sklavenbursche kam in den Raum geflitzt und kniete sich auf den sicherlich verdammt warmen Steinboden. Leander verzog das Gesicht leicht. Das war eine Sitte, die er vielleicht ändern musste, dass Nachrichten bringende Sklaven sich hinknieten. Er würde sich noch mit den hiesigen Standards der feinen Gesellschaft diesbezüglich befassen müssen.
“Ja?“ fragte er also aus dem Becken heraus, um dem Sklaven zu zeigen, dass er ihn bemerkt hatte und zuhörte. “Der edle Dominus Plautius Montanus hat von eurer Ankunft Kenntnis erhalten und richtet eine Cena im Triclinium aus, wann immer die Domini sich dafür einfinden mögen“, vermeldete der Sklave formvollendet und wartete offensichtlich auf Antwort oder Entlassung.
Leander seufzte leicht. “Richte Montanus aus, dass wir bald bei ihm sind. Etwa eine halbe Stunde noch für das Bad und das Umkleiden.“ Der Sklave nickte und flitzte wieder davon. Leander atmete noch einmal tief durch. “Nun, scheint so, als ob wir erst zu Abend essen und dann Zimmer aussuchen. Du kennst Montanus noch nicht, oder? Ich sollte dich dann vorwarnen. Er ist sehr…. sehr füllig und ein wenig exzentrisch. Aber ansonsten ganz umgänglich.“
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03-26-2025, 07:44 PM,
Beitrag #13
RE: Ankunft in Londinium
Ich lauschte seinen Worten und versuchte, meine Enttäuschung zu verbergen. Natürlich würde er das größte und prächtigste Zimmer nehmen. Das war sein gutes Recht als Hausherr. Aber dass er offenbar gar nicht darüber nachgedacht hatte, ob er sich ein Zimmer nehmen würde, welches sich neben meinem befand,  ließ mich etwas ernüchtert zurück. Wenigstens hatte er angedeutet, mich regelmäßig zu besuchen, auch wenn ich ahnte, dass 'regelmäßig' in seinen Augen etwas anderes bedeutete als in meinen.
"Dann werde ich mich immer freuen, wenn du zu mir kommst", sagte ich schließlich mit einem Lächeln. "Ich stelle mir vor, dass es herrlich sein muss, wenn du dann bei mir bist und wir beide dann am Morgen mit Vogelgesang und Blumenduft aufwachen." Vielleicht würde ich es ja schaffen, ihn irgendwann dazu zu bringen, doch noch öfter bei mir zu bleiben.

Als der Sklavenjunge hereinstürzte und sich auf den heißen Steinboden kniete, verzog auch ich leicht das Gesicht. Leander schien dasselbe zu denken, denn sein Blick wirkte unzufrieden. Ich fragte mich, ob er wirklich vorhatte, solche strengen Sitten weiterhin in seinem Haushalt zu dulden. Ich jedenfalls würde keinen einzigen Sklaven vor mir knien lassen.

Der Sklave sprach von einer Einladung eines gewissen Plautius Montanus. Der Name ließ mich aufmerken. Das war der entfernte Verwandte, dem Leander diese Villa zu verdanken hatte. Nun fragte ich mich, ob auch er hier in diesem riesigen Haus lebte. Offenbar ja! Und schon bald würde ich die Gelegenheit haben, ihn persönlich kennenzulernen. Als Leander ihn beschrieb, musste ich grinsen.

"Montanus... und sehr füllig und ein wenig exzentrisch? Nomen est omen, würde ich sagen," brachte ich grinsend, mit vorgehaltener Hand hervor. "Das klingt doch nach einer interessanten Bekanntschaft." Ich lehnte mich leicht zurück und ließ meine Finger über die Wasseroberfläche gleiten. "Sollte ich mich auf besonders extravagante Speisen oder sonderbare Tischsitten gefasst machen?" Mein Blick glitt zu Leander. "Oder ist er einfach nur ein Mann, der gerne viel isst und redet?"
Ich war neugierig, aber auch ein wenig aufgeregt. Das war unsere erste Einladung als Eheleute, und ich wollte unbedingt einen guten Eindruck hinterlassen – auch wenn ich nicht sicher war, wie sehr Montanus' Meinung für Leander wirklich zählte.
In nächsten Moment aber erschrak ich, denn ich saß hier noch immer gemütlich im warmen Wasser und in wenigen Stunden schon sollte ich hübsch und herausgeputzt zur Cena von Leanders Verwandten erscheinen! "Oh, was soll ich nur anziehen? Und meine Haare? Was soll ich nur auf die Schnelle mit meinen Haaren machen?" rief ich. Am liebsten wäre ich sofort aus dem Wasser gesprungen.
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Vormund: C. Numonius Pusinnus, Duumvir von Iscalis (NSC)
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03-26-2025, 09:36 PM,
Beitrag #14
RE: Ankunft in Londinium
Sie hatte jetzt nicht ernsthaft Ich hab gar nichts zum Anziehen?! gesagt? Leanders Blick wurde zu dem, den wohl jeder Mann in dieser Situation hatte, wenn er versuchte, nicht mit den Augen deshalb zu rollen.
“Montanus weiß, wie wir bisher gelebt haben und dass wir heute erst angekommen sind. Unter deinen mitgebrachten Kleidungsstücken sind einige Kleider. Es wird ihm egal sein, was du trägst. Nimm einfach eines, das du sonst auch tragen würdest.“
Leander löste sich vom Rand und drehte sich zu den wartenden Sklavinnen um. “Kann eine von euch beiden frisieren?“
Sie schüttelten den Kopf. “Nein, Dominus. Aber Cressa ist Ornatrix. Ich kann sie holen lassen.“ sagte eine der beiden, und Leander nickte und machte eine Handbewegung, woraufhin das Mädchen schnell aus dem Bad flitzte und kurz darauf wieder zurück kam.
Leander wandte sich an seine nervöse Frau. “Siehst du? Alles gut. Also entspann dich.“
Er selbst stieg ganz gemütlich aus der Wanne und ließ sich abtrocknen, da er für sein Befinden jetzt entspannt und sauber genug war und nicht schrumpelig werden wollte.
“Und um auf deine Frage zurückzukommen, was uns erwartet: Ich wage keine Vorhersage. Montanus war sein ganzes Leben lang sehr reich und ohne wirkliche Arbeit, weshalb man da einfach mit allerlei außergewöhnlichem Verhalten rechnen sollte. Wenn also irgendwas seltsames vorkommt, denk dir nichts dabei.“
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03-27-2025, 04:58 PM,
Beitrag #15
RE: Ankunft in Londinium
Ich seufzte leise und hob die Hände in einer beschwichtigenden Geste. "Ja, ja, schon gut. Ich werde schon irgendetwas finden." Natürlich hatte Leander recht, und es war beruhigend, dass Montanus keine großen Erwartungen an meine Garderobe haben würde. Aber trotzdem! Wenn man in so einer schicken Villa lebte, musste man sich auch dementsprechend kleiden. "Dennoch müssen wir bald einkaufen gehen. Ich will nicht, dass mich jemand für ein Landei hält." Ich sah Leander an, in der Hoffnung, dass er verstand, wie wichtig mir das war.
Dann jedoch hellte sich meine Miene auf. "Eine Ornatrix? Perfekt! Ich will sie unbedingt kennenlernen." Ich hatte nie eine eigene Ornatrix gehabt, und ich war gespannt, was Cressa so alles konnte. Vielleicht konnte sie etwas aus meinen Haaren machen, das mich wirklich wie die Domina dieses Hauses wirken ließ.

Für den Moment genoss ich aber noch die Wärme des Wassers. Ich lehnte mich entspannt zurück, ließ meine Finger durch die Oberfläche gleiten und beobachtete Leander, der sich in aller Ruhe abtrocknete. Ich mochte es, ihn so entspannt zu sehen, auch wenn ich mir wünschte, er wäre ein wenig anhänglicher.
Doch schließlich wurde ich unruhig. Ich konnte nicht mehr einfach nur daliegen und warten. Also richtete ich mich auch auf, ließ das Wasser von meiner Haut perlen und verließ auch das Becken. Eine der Sklavinen kam mir sofort entgegen und begann mich abzutrocknen.Noch bevor sie mit mir fertig war, trat ich zu Leander, legte eine Hand auf seine Brust und küsste ihn. Es war ein langsamer, verspielter Kuss, bevor ich mich mit einem Lächeln von ihm löste.

"Ich kann es kaum erwarten, bis du mich wieder besuchen kommst, Liebster." Ich sah ihn kurz herausfordernd an und ließ mich dann weiter abzutrocknen. Dann wandte ich mich an die wartende Sklavin. "Hole Cressa herbei. Ich will sehen, was sie kann." Später, wenn ich mir ein Cubiculum ausgesucht hatte, würde ich auch Nicander zu mir rufen lassen. Ich spürte gerade dieses Bedürfnis in mir, das nur mein Mann oder im Notfall eben auch Nicander stillen konnte.
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Vormund: C. Numonius Pusinnus, Duumvir von Iscalis (NSC)
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03-27-2025, 08:16 PM,
Beitrag #16
RE: Ankunft in Londinium
Leander hörte durchaus das Wort wir in dem Satz über das Einkaufen, war aber sehr erpicht darauf, definitiv kein Teil dieses speziellen wir zu sein. Er hatte definitiv nicht vor, stundenlang irgendwelche Schneider aufzusuchen, bis seine Frau irgendwas gefunden hatte, was ihr gefiel. Schlimm genug, dass Innogen das ähnlich sah und er der auch ein neues Kleid versprochen hatte. Kurz überlegte er, beide gemeinsam loszuschicken, verwarf das aber doch ganz schnell wieder. Seine Frau war einfach nicht offen genug für so etwas.

“Da ich die nächsten tage sehr beschäftigt sein werde mit der weiteren Abwicklung der Erbschaft, den neuen Betrieben und überhaupt, mich mit all dem neuen vertraut zu machen, dazu gegebenenfalls noch etwas Hilfe für Montanus, wie wäre es, wenn du mit Nicander die Zeit nutzt. Du nimmst einfach noch ein oder zwei Sklaven von hier als Wachen mit, dann verlauft ihr euch auch nicht. Dann kannst du dich umsehen, was die Leute hier so tragen und welcher Schneider dir gefällt, dann können wir den herkommen lassen, damit er dir seine Sachen hier präsentiert.“ Wenn man wohlhabend genug war, kamen die Händler zu einem und brachten ihre besten Stücke mit, nicht anders herum. Und Leander war jetzt ganz sicher so wohlhabend, dass die Händler herkommen würden, wenn er das wollte.

Dass Orestilla zu ihm kam, ihm eindeutige Angebote machte und dann nach der Ornatrix verlangte, verwirrte ihn ein wenig, und er zog eine Augenbraue hoch. Ja, ihr gefiel der Sex so langsam, aber trotzdem passte dieses Verhalten nicht so ganz zu ihrem sonstigen Verhalten. Er schob es auf die Aufregung, jetzt hier zu sein.
Er selbst ließ sich noch mit Öl abreiben und ein weiteres Mal trocknen, ehe er die von ihm zuvor gewünschte Tunika anzog. “Ich überlasse dich dann mal deiner Ornatrix und sehe mir schon einmal mein Cubiculum an. Wenn du soweit bist, können wir dann gemeinsam zu Montanus gehen.“
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03-27-2025, 10:50 PM,
Beitrag #17
RE: Ankunft in Londinium
Ich legte den Kopf schräg und betrachtete Leander mit schmalen Augen. Hatte er gerade wirklich vorgeschlagen, dass ich mit Nicander einkaufen ging? Einen Moment überlegte ich, dann zuckte ich mit den Schultern. "Warum eigentlich nicht? Nicander hat ein gutes Auge für Darstellungen – vielleicht auch für Mode. Es könnte amüsant werden." Ich grinste leicht und ließ das Thema dann auf sich beruhen.
Als ich jedoch bemerkte, dass Leander meine kleine Provokation nicht ganz verstand, musste ich mir ein Lächeln verkneifen. Nun, ich konnte damit leben, wenn er verwirrt war. Ich wollte ihn ja nicht aus der Bahn werfen – nur ein wenig anstacheln.

Ich ließ mir von der Sklavin eine frische Tunika anziehen. Der Stoff fühlte sich angenehm an. Allerdings war das Kleid nichts besonderes. Aber das würde sich bald ändern. Bald würde ich Kleider haben, die mich auch wie die Domina dieses Hauses wirken ließen.
Gerade, als ich mich noch einmal im Spiegel betrachtete, betrat eine junge Frau den Raum, der gut zwei oder drei Jahre älter war, als ich. Sie hielt den Kopf gesenkt und wartete demütig auf mein Zeichen.
"Du bist also Cressa?" fragte ich und musterte sie neugierig. Sie wirkte zurückhaltend, aber nicht ängstlich. "Was kannst du mir empfehlen?"

[Bild: Cressas.jpg] | Cressa

Cressa hob vorsichtig den Blick und musterte meine Haare, bevor sie sich auf einmal lebhafter zeigte. "Dein Haar ist wunderschön, Domina," sagte sie ehrerbietig. "Ich könnte sie mit kunstvollen Flechtungen und Locken betonen und sie leicht aufstecken, sodass sie dein Gesicht rahmen. Oder vielleicht mit Bändern schmücken, Domina."
Ich war begeistert. Endlich jemand, der sich auskannte! "Zeig mir, was du kannst... äh später, in meinem Cubiculum!" Das war das Stichwort!  
"Kommt!" rief ich den Sklavinnen zu. "Ich werde mir nun mein Cubiculum aussuchen!", rief ich, an meinen Ehemann gewandt. "Wir sehen uns dann später, Liebster!"

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[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund: C. Numonius Pusinnus, Duumvir von Iscalis (NSC)
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