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Die Entdeckung einer neuen Welt: Niamhs erster Ausflug in die Stadt
02-09-2023, 06:25 PM,
Beitrag #11
RE: Die Entdeckung einer neuen Welt: Niamhs erster Ausflug in die Stadt
Nein, er verriet ihr seine Ideen nicht, was aber auch nicht schlimm war. Denn wenn Niamh ihm zu hässlich gewesen wäre, hätte er sicher längst das Weite gesucht. Auch ohne seine Komplimente fühlte sie sich wohl in seiner Gegenwart. Als er schließlich ihren Liedwunsch hörte, musste er erst ein wenig nachdenken. Vielleicht gab es ja gar nicht so viele Lieder, die die Vorzüge des hiesigen Landes preisten. Niamh wollte sich aber dennoch überraschen lassen. Natürlich hätte sie sich auch mit einem Liebeslied zufrieden gegeben. Oder einem, welches die Vorzüge junger Mädchen besang. Doch zunächst fand er, das ihr Verlobte ein Idiot gewesen sein musste, weil er das Verlöbnis mit ihr gelöst hatte. Gerne hätte Niamh ihm erzählen wollen, weshalb ihre Verlobung gelöst worden war. Dass der Grund das Machtstreben eines einzelnen Mannes war - Diarmait - der den rechtmäßigen rì ihres Stammes gestürzt und getötet hatte und jeden ächten ließ, der sich nicht auf seine Seite stellen wollte.
"Ja, das war er wohl. Aber andere Mütter haben auch hübsche Söhne," meinte sie dann und grinste wieder, um sich selbst aufzumuntern und nicht einem Gespenst aus ihrer Vergangenheit nachzutrauern.
Als Erwan schließlich zurück war, hatte sie es einfach nicht fassen können, was gerade vor ihren Augen passierte. Mit welcher Arroganz er Louarn begegnete. Alleine schon die Blicke, die er ihm zuwarf, hätten bereits ausgereicht. Doch sein Verhalten ihm gegenüber war mehr als unfreundlich. Niamh traf es, al er sich für ihren Vater ausgab. Er war nicht ihr Vater! Und er würde es auch nie sein! Als er ihn schließlich wie eine lästige Stubenfliege davon jagte, begannen Niamhs Augen zu funkeln. Hätte sie nur etwas mehr Mut in diesem Moment gehabt, hätte sie ihm Paroli geboten. Doch so konnte sie nur traurig zusehen, wie Louarn sich mit einem Lächeln verabschiedete. Er schuldete ihr ein Lied, sagte er noch. Niamh würde alles dafür tun, um dieses Lied einzufordern! Dabei wusste sie nicht einmal, wo sie Louarn finden konnte.
Als Louarn in Richtung Garküche verschwand, sah sie traurig zu Erwan. "Wie konntest du so etwas tun? Er war doch so nett! Du hast ihn wie einen Hund weggejagt! Und außerdem, ich bin NICHT deine Tochter!!!", zischte sie. Der Tuchhändler aber sah sie mit kühlen Augen an. "Sei still und iss jetzt! Das klären wir zu Hause!" Er bot ihr die gekauften Speisen an. Doch Niamh schüttelte nur den Kopf. "Mir ist der Appetit vergangen. Ich möchte nur noch zurück!" Erwan nickte eisig und übergab des Essen seinem Sklaven. Wortlos schritten sie nebeneinander her, zurück zu Erwans Haus.
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