12-18-2022, 03:52 PM,
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RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum
Saturninus grinste wieder und legte eine Hand auf Frowins sehnigen Bauch. Dessen Wärme war deutlich zu spüren,und entfachte auch die Hitze wieder in ihm:
"Das ist vernünftig, zunehmen sollst du wirklich nicht", sagte er und zog den Jüngling an sich: "Ich brauche keinen Kuchen, wenn ich dich hier habe. Ein Wagenrennen hat sieben Runden... welche Runde wäre das hier gerade wieder?"
Es war entspannend, ohne Verpflichtungen zu lieben. Mit Frowin konnte er schlafen, wenn er Lust hatte - und wenn Frowin Lust hatte, denn auch Saturninus wurde gerne begehrt.
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12-18-2022, 04:20 PM,
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Frowin
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RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum
Frowin wusste schon, wie man ein wenig Süßholz raspelte, auch wenn das für ihn noch völlig neu war. Jetzt wo er hier jedoch saß, in den Armen seines Herrn, fand er die Nähe ebenso natürlich und begehrenswert wie die zu einer Frau.
Doch musste der Rothaarige kichern, als er nach einer Rundenzahl gefragt wurde. Worauf der Furier hinauswollte, wusste er.
"Ich bin sicher, dass ich in der fünften oder sechsten Runde bin", mutmaßte er. Und zu behaupten, er wäre nicht vollkommen erschöpft, wäre eine Untertreibung gewesen. Andererseits hatte er einen solchen Tag wirklich noch nie erlebt...
Neckisch schmiegte er sich an den Mann und sprach weiter:
"Ich glaube, du musst noch aufholen, Dominus."
Mit ungebrochener Neugier fühlte er die Hand seines Herrn und fuhr seinen Arm hinauf. Das Erkunden eines männlichen Körpers war ihm schließlich noch nie untergekommen. Schließlich schenkte er ihm einen zurückhaltenden Kuss auf den Oberarm, der nichts ausdrücken sollte als aufblühende Zuneigung.
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12-20-2022, 09:13 AM,
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RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum
"Du bist in jeder Hinsicht sehr talentiert", sagte Saturninus seufzend nach einer ganzen Weile, nachdem er aufgeholt hatte, und da er Frowin auch etwas Gutes tun wollte:
"Du darfst dir etwas wünschen. Was darf es sein? Eine hübsche Lebensgefährtin vielleicht? Eine Aufstockung deines Taschengelds? Nur deine Freiheit wünsche ich noch etwas zurück gestellt, ansonsten aber mache ich dir gerne ein Geschenk"
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01-01-2023, 09:31 PM,
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Frowin
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RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum
Frowin musste lachen und zeigte eine Spur Verlegenheit dabei.
"Ein... Wunsch? Ach je, da will mir doch gar nichts einfallen..." Nun, ihm fiel so einiges ein, doch fühlte er sich nicht am Platz, solche Wünsche auszusprechen, wo ihm doch der wohl mit Abstand, äh, "entspannendste" Tag seines bisherigen Lebens beschert worden war. Einem Sklaven.
Er war ein wenig stolz drauf, so wertvoll zu sein, dass man ihn derart behandelte.
"Was soll ich mir noch wünschen?", schmunzelte der bescheidene Bauer, der bislang keinen Luxus gekannt hatte. Er war selbst mit seinem Lager im Stall zufrieden. Selbst ziemlich geschafft, bettete er sich an die Seite seines Herrn und holte tief Luft. Den Besuch der drei Gesellschafterinnen konnten sie durchaus fest einplanen, wenn man ihn fragte, doch wollte er einen anderen Ansatz verfolgen:
"Vielleicht... würdest du gnädigerweise meinen Eltern eine Einladung zu einem meiner zukünftigen Rennen zukommen lassen, wenn ich dieses hier gewinne?"
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01-03-2023, 12:53 AM,
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RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum
Saturninus fiel auf, dass er sich noch nie Gedanken über Frowins Herkunft gemacht hatte. Also keine wirklichen. Normalerweise wusste er, woher seine Sklaven kamen, und welche wie bei Spiros hatte er selbst ins Haushaltsbuch eingetragen.
Es sprach für die Gutherzigkeit des Jungen, dass er seine Eltern bei sich haben wollte:
"Sind deine Eltern denn Eigentum deines früheren Herren? Ich könnte sie für dich kaufen, wenn du das wünschst, und je nachdem auf welche Arbeit sie sich verstehen, können sie hier in der Villa oder auf dem Gutshof eingesetzt werden", sagte er:
"Dann könntet ihr alle zusammen leben. Wie fändest du das?",
noch einmal konnte er nicht widerstehen und wickelte eine kupferfarbene Strähne des jungen Galliers um seinen Zeigefinger. Frowin war ein so hingebungsvoller Geliebter.
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01-10-2023, 03:09 PM,
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Frowin
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RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum
Frowin dachte über den Vorschlag nach. Es war etwas, das sicher nicht jeder gemacht hätte. Mal eben so zwei Sklaven kaufen, damit der eine, den man schon hatte, nicht allein war? Doch ihnen allen war klar gewesen, was die Trennung bedeuten würde. Wenn es nur die kleine Möglichkeit gab, sie noch einmal zu sehen, hin und wieder. Das war schon genug, denn sie wussten, dass es ihm gut ging.
"Ich danke dir", sagte er leise und verlegen, denn ihm war klar, dass ein solches Angebot für die Gunst sprach, in welcher er stand. "Aber Vater ist Vorarbeiter auf dem Hof und meine Mutter steht den Haushaltssklaven vor. Und irgendwann winkt ihnen die Freiheit, da bin ich ganz sicher. Sie sind glücklich dort, wo sie sind. Außerdem würde ich zu sehr zunehmen, würde Mutter hier sein. Sie kocht zu gut", warf er noch vergnügt hinterher.
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01-12-2023, 03:14 PM,
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RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum
Saturninus lachte leise: "Nein, dass du dick wirst wollen wir nicht", sagte er: " Lassen wir deine Eltern lieber in ihren guten Stellungen. Schicke Du ihnen das Reisegeld, und ich bitte ihren Herren um Erlaubnis, dass er ihnen einen Passierschein für die Reise gibt. Es spricht für deinen Charakter, dass du zuerst an deine Eltern gedacht hast"
Der Furius fühlte sich gerade höchst zufrieden, deshalb war freigiebig.
Ja, Rothaarige hatten es ihm angetan, ganz gleich ob Gallier oder Britannier. Er hatte einen gutaussehenden Sklavern und eine schöne Sklavin. Beides Rotschöpfe mit heller Haut, die er auf seinem Lager gehabt hatte.
Aber heiraten würde er eine Frau von ganz anderem Typ; zumindest das war sein Plan.
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01-12-2023, 11:28 PM,
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Frowin
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RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum
"Sie sind mir sehr wichtig und ich danke dir sehr für deine Großzügigkeit", schnurrte Frowin, der sich auf der Liege räkelte und langsam aufrichtete. Er war erfüllt von einer tiefen zufriedenen Müdigkeit.
"Ich sollte wohl bald heimreiten... Es sei denn, mein Dominus, dass ich lieber hier an deiner Seite nächtigen soll?" Frowin zeigte dieses verspielte und unschuldige Grinsen, das eindeutig signalisierte, dass ihm dies durchaus recht war. Er fuhr sich durch das Haar und gähnte ein wenig. Ein Ritt zurück zum Hof kam ihm nur widerwillig in den Sinn und vielleicht stand dem Dominus ja auch der Sinn an einer Nacht zu zweit?
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02-07-2023, 05:36 PM,
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RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum - Plautius Seneca
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Das Biclinium war mit Decken und Polstern hergerichtet. Da es draußen winterlich frisch war, waren die Stellwände, die man im Sommer verschieben konnte, geschlossen worden, und in gleich drei Kohlebecken glimmte die Glut.
Auf einem Tischchen stand in einem Ständer dem Gast zu Ehren dessen Werk " Kommentar zur Lex Aelia Sentia", die glänzende Aufbewahrungsdose lag daneben.
Scaevus, der Privatsekretär, hielt sich mit einem Stapel Wachstafeln bereit, falls einer der Herren eine Anotation zu machen und diese festzuhalten wünschte.
Wein, Wasser zum Mischen, und gewärmter Mulsum standen bereit. Nur der Wein kam aus Griechenland, alles andere war einheimisch. Aber an den britannischen Wein konnte sich Saturninus nicht gewöhnen. Er schmeckte ihm wie Essig:
"Bitte nimm Platz, werter Plautius Seneca", sagte Saturninus mit einer Handbewegung: "Ich hoffe sehr, dass dir unprätentiöse Küche Recht ist. Keine Flamingozungen, sondern einfach und nahrhaft, dafür aber frisch vom eigenen Landgut"
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02-07-2023, 06:28 PM,
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RE: Das Biclinium - Privater Aufenthaltsraum
War mir mein Haus schon zu groß, war das hier wohl eine halbe Weltreise. Ich hoffte nur, der Statthalter entdeckte nicht auch noch seine Liebe für Rechtsgeschäfte. Wobei, der sollte sicher im fernen Londinium sitzen. Eben deshalb war ich ja nicht in die Provinzhauptstadt gegangen sondern so weit weg vom Schuss, wie es möglich war, ohne auf grundlegenden Komfort zu verzichten. Aber nach Atrium und Peristyl kamen wir dann zu einem hübschen Raum, der mit gut gepolsterten, kleinen Klinen ausgestattet war, wo mir auch gleich Platz angeboten wurde. Ich sah mich kurz angemessen bewundernd um – das alles hier musste ein Vermögen gekostet haben! Achwas, zwei Vermögen! - und streifte die Sandalen wieder ab, ehe ich es mir mit ein wenig meinem Alter angemessenem Ächzen auf der Kline bequem machte. “Du weißt gar nicht, wie sehr du mir entgegen kommst damit, werter Furius Saturninus. Meine Gemahlin, Proserpina bewahre sie sicher“ – am besten unter Verschluss, damit sie mich nicht im Jenseits dereinst weiter nervte – “hatte immer eine Vorliebe für diesen Unfug wie Lerchenzungen und Otternasen und was es nicht alles gibt, während ich versuchte, mich in stoischer Genügsamkeit zu üben. Solange es also keine Muscheln sind, bin ich mir sicher, dass einfach und nahrhaft genau das richtige sein wird.“ Auch wenn mir schwante, dass die patrizische Vorstellung von einfach und nahrhaft immer noch luxuriöser sein würde, als das Thermopolium an der Ecke.
“Wenn du erlaubst, ich habe dir auch ein kleines Geschenk mitgebracht. Leander? Lea.. ah, da bist du.“ Ja, Leander hatte mich genötigt, etwas zu schenken, also hatte er es auch zu tragen gehabt. Ich ließ mir also von ihm die dicke Schriftrolle anreichen, damit ich sie auch gleich an unseren gastgeber weiterreichen konnte. Immerhin bekam er das Geschenk von mir und nicht von meinem Sklaven. Sowas gehörte sich nicht, höchstens, dass er sie hielt, weil das Ding war dick und damit nicht grade leicht.
“Eigentlich wollte ich dir etwas schenken, das deiner Liebe zum Rechtswesen entgegenkommt. Da ich aber keine Ahnung hatte, was du schon besitzt und was nicht, habe ich doch beschlossen, dir stattdessen etwas neues mitzubringen. Der Autor heißt Flavius Johannis“ “Josephus“ “Flavius Josephus. Ein Freigelassener von Vespasianus Augustus, der über die Eroberung von Jerusalem geschrieben hat. Es war gerade erst frisch veröffentlicht, als ich Rom verließ, also hoffe ich, dass du es noch nicht kennst.“ Ich hatte keine Ahnung, ob den Furier die Eroberung von Jerusalem auch nur so ein bisschen interessierte. Aber irgendwas, das im Bezug zum Kaiser stand, musste quasi per Gesetz erst einmal gut gefunden werden, und damit konnte man eigentlich keine größeren Fettnäpfchen erwischen. Außerdem waren Bücher teure Geschenke, also konnte man damit auch nicht als knausriger Gast gelten.
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