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Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag
12-21-2023, 07:31 PM,
Beitrag #21
RE: Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag
(12-20-2023, 05:48 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb: Gerwina trug eine eigenwillige Mischung aus römischem Stil mit chattischen Elementen, darunter einen weißen Pelzbesatz. Einige Männer drehten den Kopf, als sie vorüberging. Seit meine Schwester zu einer schönen jungen Frau herangewachsen war, musste ich meine Augen überall haben. Sie wandte mir ihren Meeresblick zu." Ich rate einmal nur, dass die Kämpfer vorwiegend Freiwillige sind", antwortete ich: "Was macht ein Krieger, wenn die alten Stammessitten wegbrechen? Entweder gewöhnt man sich an ein neues Leben oder man verdingt seine Axt an den Meistbietenden! Der Meistbietende ist heute wohl Stellas Cousin, unser neuer Verwandter Furius" So war es auch vielen jungen Germanen ergangen. Viele dienten in den Alae, den römischen Hilfstruppen. doch nicht alle gewöhnten sich an das harte, regelhafte Leben. 

Ein Mann suchte sich einen Platz. Da er ein höflicher alter Knabe war, rückten einige Zuschauer auf, so dass er neben mir zu sitzen kam. Es war tatsächlich Plautius Leander, der freundliche Archivvorsteher, der Stella und mir mit den Heiraturkunden so weitergeholfen hatte."Ganz richtig, Gabinius Secundus. Meine Frau und unser Kleiner sind wohlauf. Für ein kleines Kind ist der Trubel hier zu viel. Und wie geht es dir, werter Plautius Leander?", ich lächelte den Plautius an. Dann stellte ich ihm aber meine Schwester vor. Schließlich hatte mich der Stadtbeamte zusammen mit meiner Frau Stella kennen gelernt. Man wusste nie, was die Leute sich dachten, wenn ich jetzt mit einer anderen Frau an meiner Seite auftauchte und so vertraut tat:
"Darf ich dir meine Schwester Gabinia Clara vorstellen? Und Clara, dieser Herr hier ist Plautius Leander, der ehrenwerte Vorsteher des Stadtarchivs von Iscalis. Er war zu Stella und mir sehr hilfsbereit, als wir letztens unsere Unterlagen in Ordnung bringen mussten. Vor ihm habe ich den Bürgerschwur für Iscalis abgelegt"
 Mir war anzuhören, dass ich stolz darauf war. Ich war auch stolz darauf, Römer zu sein. Unser Vater hatte sich dieses Recht mit langjährigem Dienst und Knochenarbeit für sich und seine Familie erkämpft.

Ich hatte noch ein Kissen übrig  und nahm es in beide Hände:
" Auch ein Kissen gefällig, werter Plautius Leander? Nach einer Stunde Zuschauen schläft einem auf den kalten Steinen sonst der Hintern ein", ich lächelte freundlich:
  "Wir fragten uns gerade, ob die heutigen Kämpfer alles Kriegsgefangene sind? Sie sehen ganz schön furchterregend aus"

(12-20-2023, 08:44 PM)Caius Plautius Leander schrieb: Da die Dame vorgestellt wurde, erlaubte Leander sich ein freundliches Lächeln und auch eine richtige Begrüßung. “Sei gegrüßt, Gabinia Clara. Du interessierst dich für Gladiatoren?“ Ja, Leander hatte so überhaupt gar keine Übung darin, zu flirten, und keine Ahnung davon, was Frauen so gefiel und wofür sie sich begeisterten, aber er war gewillt, es zu lernen. Als Gabinius Secundus bei ihm im Bürgerbüro gewesen war, hatte er noch in Gedanken gescherzt, den Stammbaum der Gabinier wohl nie lernen zu müssen, da diese wohl keine heiratsfähigen Damen hatten, die den Aufwand rechtfertigten. Es schien so, als hätten die Parzen den Gedanken gehört und gleich ein Schicksal als Antwort darauf gesponnen, um ihn Bescheidenheit zu lehren.

Das Kissen wollte er erst höflich ablehnen, besann sich dann aber eines besseren. “Danke, das ist sehr freundlich. Mir scheint, ihr seid erfahrenere Theaterbesucher als ich“, meinte er lächelnd und platzierte das Kissen unter seinem Gesäß.
“Soweit ich weiß, sind nur ein paar von ihnen dazu verurteilt. Vor einigen Wochen gab es einen Aufruf eines jungen Patriziers – Nautius Philus – dass wer kämpfen könne und gewillt sei, dies vor Publikum zu zeigen, sich bei ihm melden solle. Der erste Kampf wird, soweit ich weiß, von solchen Freiwilligen bestritten.“

Und dann ging es auch schon los und zwei Männer kämpften gegeneinander. Leander konnte keine deutliche Gladiatorengattung ausmachen, es schien die übliche Bewaffnung eines Kelten zu sein und eine etwas leichtere bei seinem Kontrahenten. Leander hätte nicht zu sagen vermocht, wer von beiden wer war. Der Kelte mit der Lanze schien lange Zeit im Vorteil zu sein wegen der hohen Reichweite, aber dann drehte sich doch das Blatt und er unterlag letztendlich seinem Kontrahenten. Leander spendete höflichen Applaus für beide. “Ein guter Kampf. Aus Rom kenne ich es etwas anders, aber zweifelsfrei sehr unterhaltsam“, urteilte er. Kämpfen lag ihm selbst eher fern. Seine Talente lagen anderweitig, aber zum Glück erwartete auch niemand von ihm, mit einem Gladius dort unten zu stehen und sich lächerlich zu machen.

Sonnwin hat seiner Schwester ausführlich erzählt, dass er vermutete, es wären größtenteils Freiwillige als Gladiatoren, die in der Arena kämpfen. Währenddessen war noch ein Mann aufgetaucht, der, wie Gerwina nebenbei mitbekommen hatte, ihren Bruder kannte und sich nach Stella und Gaius Dives erkundigte, und Gerwina, die den Unbekannten kurz anschaute, mit einem Nicken grüßte und dann sich neben Sonnwin hinsetzte und sogar ein Kissen von ihm bekam, denn ihr Bruder freute sich wirklich, diesen Ankömmling hier zu treffen und stellte ihm seine Schwester vor, danach sagte er zu Gerwina, dass der Mann Plautius Leander hieß und er der Vorsteher des Stadtarchivs von Iscalis ist und hat Stella und Sonnwin geholfen, ihr Anliegen in Ordnung zu bringen.
"Vor ihm habe ich den Bürgerschwur für Iscalis abgelegt", fügte noch ihr Bruder hinzu. Gerwina war von so viel Hilfsbereitschaft beeindruckt, "Salve, werter Plautius Leander, nett dich kennenzulernen...", sagte Gabinia mit einem offenen Lächeln.

Nachdem der Archivvorstehen die junge Frau sehr freundlich begrüßt hatte, fragte er sie, ob sie sich für Gladiatoren interessierte, sie zuckte nur mit den Schultern und schaute ihn etwas genauer an, "Fragst du, werter Plautius Leander, über die echten Gladiatoren oder meinst du diese bunte, wilde Mischung von Verurteilten und Freiwilligen da unten?"

Dem Publikum schien es anscheinend egal zu sein, wer da mit wem kämpft und es war vom Gebotenen begeistert und Plautius Leander fand das alles auch unterhaltsam, nicht so wie in Rom, aber immerhin. Gerwina selbst zeigte keine Reaktion und sah ihren Bruder kurz an, der schien auch zufrieden zu sein.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Pater Familias): Aulus Gabinius Secundus [Sonnmar] (NSC)
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RE: Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag - von Gabinia Clara - 12-21-2023, 07:31 PM

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