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Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag
12-20-2023, 05:48 PM,
Beitrag #19
RE: Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag
(12-18-2023, 08:24 PM)Gabinia Clara schrieb: Nun, war es soweit! Stella blieb zu Hause und die Geschwister fuhren nach Iscalis zu den Veranstaltungen für den Statthalter. Gerwina hatte ein warmes bodenlanges Kleid angezogen und darüber mit weißem Hasenpelz besetzten dunkelgrünen Mantel, auch warme Stiefel und einen Muff. Ihr kupferfarbenes Haar hatte sie zu einem Knoten im Nacken gebunden und mit einer Haarspange aus Bernstein geschmückt.

Weil die etwas später kamen, bekamen sie keine guten Plätze, aber sie haben sich mit ihren Kissen und Decken bequem gemacht und Sonnwin legte seiner Schwester eine Decke über die Beine, sie lächelte ihn an und ihre grünen Augen glitzerten vor Aufregung. Es war eine bunt gemischte Menge Gladiatoren in der Arena, die Gerwina mit Interesse betrachtete. Da waren Kelten mit Kriegsbemalung, aber auch ein paar Römer und noch undefinierbare Gestalten. Das Publikum schien begeistert zu sein. Sie sah ihren Bruder an,
"Die sehen alle so furchterregend aus..., sind sie die echten Gladiatoren, oder doch Gefangene?"

Gerwina trug eine eigenwillige Mischung aus römischem Stil mit chattischen Elementen, darunter einen weißen Pelzbesatz. Einige Männer drehten den Kopf, als sie vorüberging. Seit meine Schwester zu einer schönen jungen Frau herangewachsen war, musste ich meine Augen überall haben. Sie wandte mir ihren Meeresblick zu.
" Ich rate einmal nur, dass die Kämpfer vorwiegend Freiwillige sind", antwortete ich: "Was macht ein Krieger, wenn die alten Stammessitten wegbrechen? Entweder gewöhnt man sich an ein neues Leben oder man verdingt seine Axt an den Meistbietenden! Der Meistbietende ist heute wohl Stellas Cousin, unser neuer Verwandter Furius" So war es auch vielen jungen Germanen ergangen. Viele dienten in den Alae, den römischen Hilfstruppen. doch nicht alle gewöhnten sich an das harte, regelhafte Leben. 


(12-19-2023, 02:38 PM)Caius Plautius Leander schrieb: Die Zeit der Hinrichtungen hatte Leander dafür genutzt, die Latrinen aufzusuchen. Er konnte vielen Dingen etwas abgewinnen, aber schreiende Verurteilte, denen glühende Nägel in die Füße getrieben wurden, gehörten wirklich, wirklich nicht dazu. Und anstatt sich die Blöße zu geben, eine Miene zu verziehen, während verurteilte Verbrecher zu Tode kamen, nutzte er die Möglichkeit lieber, sich die Beine zu vertreten und sich zu erleichtern und den weniger empfindlichen Gemütern das Schauspiel zu überlassen.


Er kam gerade zurück, als die Arena gesäubert wurde, kurz bevor die Gladiatoren Einzug halten sollten. Er begab sich gerade wieder zu seinem Platz, als er in der Nähe ein bekanntes Gesicht entdeckte. “Ah, Gabinius Secundus, nicht wahr?“ begrüßte Leander den blonden Mann. Ein kurzes, freundliches Nachfragen in der Reihe ließ die Anwesenden etwas rutschen, so dass sein Platz nun neben dem des Gabinius war. So ließ es sich besser unterhalten. “Schön dich zu sehen. Deine Gattin und dein Sohn sind wohlauf?“ erkundigte er sich freundlich und grüßte die Frau neben Gabinius Secundus mit einem kurzen Lächeln und einem Nicken. Natürlich sprach er sie aber nicht an! Das wäre grob unhöflich gewesen. Entweder, der begleitende Mann stellte einem die Dame in seiner Gesellschaft vor, was dann auch als Einverständnis, mit ihr zu sprechen gelten konnte, oder er tat es aus welchen Gründen auch immer nicht, was hieß, dass man die Dame auch nicht zu bemerken hatte. Aber einfach so eine fremde Frau anzusprechen, die in männlicher Begleitung war, wäre wohl wirklich nicht angemessen gewesen.

Ein Mann suchte sich einen Platz. Da er ein höflicher alter Knabe war, rückten einige Zuschauer auf, so dass er neben mir zu sitzen kam. Es war tatsächlich Plautius Leander, der freundliche Archivvorsteher, der Stella und mir mit den Heiraturkunden so weitergeholfen hatte.
"Ganz richtig, Gabinius Secundus. Meine Frau und unser Kleiner sind wohlauf. Für ein kleines Kind ist der Trubel hier zu viel. Und wie geht es dir, werter Plautius Leander?", ich lächelte den Plautius an. Dann stellte ich ihm aber meine Schwester vor. Schließlich hatte mich der Stadtbeamte zusammen mit meiner Frau Stella kennen gelernt. Man wusste nie, was die Leute sich dachten, wenn ich jetzt mit einer anderen Frau an meiner Seite auftauchte und so vertraut tat:
"Darf ich dir meine Schwester Gabinia Clara vorstellen? Und Clara, dieser Herr hier ist Plautius Leander, der ehrenwerte Vorsteher des Stadtarchivs von Iscalis. Er war zu Stella und mir sehr hilfsbereit, als wir letztens unsere Unterlagen in Ordnung bringen mussten. Vor ihm habe ich den Bürgerschwur für Iscalis abgelegt"
 Mir war anzuhören, dass ich stolz darauf war. Ich war auch stolz darauf, Römer zu sein. Unser Vater hatte sich dieses Recht mit langjährigem Dienst und Knochenarbeit für sich und seine Familie erkämpft.

Ich hatte noch ein Kissen übrig  und nahm es in beide Hände:
" Auch ein Kissen gefällig, werter Plautius Leander? Nach einer Stunde Zuschauen schläft einem auf den kalten Steinen sonst der Hintern ein", ich lächelte freundlich:
  "Wir fragten uns gerade, ob die heutigen Kämpfer alles Kriegsgefangene sind? Sie sehen ganz schön furchterregend aus"
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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RE: Zu Ehren des Statthalters - Tod am Nachmittag - von Publius Gabinius Secundus - 12-20-2023, 05:48 PM

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