RE: Furius Saturninus bei Owain | Die Saat des Zweifels
Ich vergoss bittere Tränen in der Gegenwart des Römers. Saturninus ließ sich durch meine Tränen dazu hinreißen, einige tröstende Worte an mich zu richten. Aber seine Worte waren nur wie ein schwacher Trost in meinem Ozean der Trauer. Seine Worte konnten mich nicht richtig erreichen, sie verloren sich in meinem eigenen Schmerz.
Als Saturninus dann über den Brunnen zu sprechen begann, den ich im Auftrag meiner Frau bereits begonnen hatte, fühlte es sich für mich an, als wolle er mir noch ein weiteres Gewicht auf meinen Schultern auflasten. Die Ironie des Schicksals schien sich über mir zu entfalten, während ich die Worte des Furiers verarbeitete. Er wollte mir nun selbst einen Auftrag für diesen Brunnen erteilen, der eine Skulptur von Aglaias Antlitz zieren sollte. "Ich hatte damit bereit begonnen. Eine der drei Grazien ist bereits fertig," antwortete ich und wirkte um Jahre gealtert.
Die fertige Skulptur stand bereits hier in diesem Raum, verhüllt unter einer Decke. Ich vermied es, sie anzusehen, denn der Anblick erinnerte mich nur an die Qualen, die ich tagtäglich durchlitt, seitdem ich Aglaia verlassen hatte. Ich hatte schon darüber nachgedacht, mir eine Axt zu holen und sie mit ein paar gezielten Schlägen zu zerstören. Aber ich hatte es bisher nicht übers Herz gebracht. Doch nun sollte diese Statue als Mittelpunkt eines Brunnens dienen, der in Iscalis seinen Platz finden sollte.
Ich seufzte schwer und zog die Decke von der Statue, während ich mich darauf vorbereitete, meine Gefühle zu unterdrücken und mich auf die Arbeit zu konzentrieren. Doch die Trauer in meinem Herzen war überwältigend. Ich konnte nicht leugnen, dass Saturninus' Worte mich zutiefst betrübten. Warum wollte er gerade mich für diesen Auftrag? War dies vielleicht seine Art, mir sein Mitgefühl zu zeigen? Als ich die Statue betrachtete, fühlte ich einen Stich des Schmerzes. Die Anmut und Schönheit meiner Frau schien mich verhöhnen zu wollen, während ich versuchte, meine eigenen Tränen zu unterdrücken. Es war, als ob die Vergangenheit mich erneut einholte und mich in Dunkelheit zurückzog. Ich blickte zu Boden, statt in das Gesicht des Römer zu blicken, um herauszufinden, wie ihm meine Arbeit gefiel.
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