RE: Der Empfang des Gnaeus Vergilius Capito
Schweigend sah Narcissus zu, wie ihm Saturninus die Spangen abmachte und dabei seine Oberarme bewunderte, von denen er doch selbst zwei hatte, die nicht zu verachten waren. Vergab er ihm? Spielte es noch eine Rolle? Aglaia würde gehen. Er war allein. Konnte er die Einsamkeit ertragen? War jemand der ihn bewunderte, schätzte, und sei es auch nur wegen seinem Aussehen, nicht besser als vor sich hinzusiechen an diesem kalten Ort?
Das einzige was ihm auf den Sack ging, war diese nervige Giraffe, die immer noch um sie herumscharwenzelte.
Er ließ sich nicht von Saturninus ablenken und schnaubte gutmütig.
"Aber warum soll ich sie behalten?", fragte er noch neckend, bevor er die liebevoll vorgetragene Bitte angemessen lang überdachte, ehe er nickte.
"Es wäre mir eine Freude."
An Saturninus' Seite, wirksam für alle Anwesenden, folgte er der Zahnlücke zu den Räumen, die für ein privates Beisammensein völlig ausreichend waren, das musste Narcissus dem alten Gnaeus schon zugestehen.
"Danke", sagte er noch höflich zu Dummirella und winkte ab. "Und jetzt lass uns allein." Er hatte wirklich keine Geduld für diese anbiedernde Art. Es war schön, von Damen umworben zu werden. Das hier jedoch wirkte so verzweifelt, dass ihm jede Luft verging, auch nur in dieses Gesicht zu schauen. Außerdem, wer wusste schon, was für einen Pilz man sich bei der einfing.
"Schön, dich wiederzusehen", sagte er dann, versöhnlicher zu Saturninus.
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