Saturninus gefiel es überaus, wie Kiki die Blicke auf sich zog - das sprach schließlich für seinen guten Geschmack und dass man es sich leisten konnte. Sie trug ein Kleid aus feinster importierter Baumwolle in einem Farbton, den er als ein kräftiges Rosarot eingeschätzt hätte. Er verlieh ihrer dunklen Haut einen raffinierten Schimmer, als sei sie gerade vom Liebesspiel erhitzt. Beistehen musste Saturninus Kiki wegen der Männer hier nicht - schließlich arbeiteten hier brave Schreiber und Notare. Aber einer der Wachen platzierte sich doch tatsächlich so im Türrahmen, dass Kiki ihn streiften
musste.
"Salve Schönste der Schönen", sagte Saturninus erfreut und erhob sich - Schönheit stand über Stand und Ansehen, so ein Jünger der Ästhetik war er:
" Den Morgen habe ich schon damit verbracht, mich auf deinen Anblick zu freuen. Und den Nachmittag werde ich damit verbringen, mich daran zu erinnern. Was ist das für eine schöne Farbe, sie steht dir ausgezeichnet! Wie freue ich mich, dass du es einrichten konntest, zu kommen.
- Soldat, wenn du im Türrahmen stehen bleiben möchtest, so werde ich die Instandhaltungssklaven rufen müssen, um die Tür zu vergrößern, denn sonst kommt hier keiner mehr zu meinem Büro durch", sagte er leicht tadelnd zu dem Mann. Aber verdenken konnte er es ihm nicht. Ein gewöhnlicher Legionär hatte nur Zugriff auf Prostituierte oder ab und zu eine Barbarin, die sich von Uniformen beeindrucken ließ, eine attraktive Hetäre bekam er nicht oft zu Gesicht.
Saturninus bot Kiki den Arm:
" Gehen wir in den Garten, dort können wir etwas herum spazieren und in Ruhe reden, werte Kiki"
Wenn jemand etwas brauchte, wurde er durch Nautius Philus vertreten.
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