(03-24-2024, 09:03 AM)Furia Serena schrieb: Wir verteilten uns alle in Grüppchen im Garten. Iolanthe mit Saturnina blieb bei mir, sowie Phoebe und mein Gatte und Niamh standen beim Hausherren und plauderten mit Gabinius Secundus, bis seine Schwester und Furia Stella eintrafen. Ich nutzte daweil die Gelegenheit ein wenig mit Sabina zu plaudern, die ich schon beim Tor angetroffen hatte.
Mein Blick auf Sabinas Mitte war in der Tat nicht unbemerkt geblieben und bei der strahlenden Ankündigung meiner Cousine, umarmte ich sie gleich noch einmal. "Das ist ja so wunderbar, Sabina. Ich freue mich für dich und werde den Göttern für ein gesundes Kind opfern. Du warst bei einer der keltischen weisen Frauen? Weizen?" Ich schaute ein wenig verständnislos drein, da sich mir nicht erschloss was denn Kinder mit Getreide zu tun hatten. Oder war Weizen bei den Kelten etwas anderes?
Ich könnte mir nie vorstellen zu diesen keltischen Hexen zu gehen. Am Ende würde ich noch Frösche gebären oder sowas, weil diese Kelten fast alle Römer hassten. So ein Risiko würde ich mit meinem Nachwuchs nicht eingehen. Aber Sabina war halt...anders. Das musste bestimmt an ihrer Zeit in Alexandria liegen, das ja für verwegene religiöse Kulte und dergleichen bekannt war.
Meinen Ausflug in die
schwarze Magie ließ ich unerwähnt; Serena und Prisca reagierten da immer so leicht komisch. Aber das mit dem Geschlecht feststellen, was mir Ceridwen empfohlen hatte, musste ich meiner Cousine unbedingt erzählen:
" Ich bekomme natürlich keinen Weizen. Sondern einen Jungen. Die Dorfälteste sagte mir, dass die Götter schon im Mutterleib entschieden haben, was es sein wird, aber dass es eine Möglichkeit gibt, es vor der Geburt zu wissen: Mädchen oder Knabe. Sie gab mir zwei Säckchen: Eines mit Weizenkörnern, eines mit Gerstenkörnern gefüllt. Ich musste auf beide Wasser lassen und dann drei Tage warten, bis die Körner keimen. Weizen bedeutet Junge, und Gerste bedeutet Mädchen. Ich habe vergessen, zu fragen, was es bedeutet, wenn plötzlich beide keimen", ich strahlte Serena an und hakte sie einen Moment lang unter:
" Ich habe noch etwas von den Körnern übrig. Wenn du wieder einmal guter Hoffnung bist, gebe ich sie dir gerne ab", ich gab Saturnina rasch noch einen Kuss. Die kleine Maus war so ein süßes, ruhiges Baby....
(03-24-2024, 04:41 PM)Furia Stella schrieb: "Danke, Sabina, meine Schwägerin Gabinia Clara kümmert sich um den Garten, sie hat einen grünen Daumen und eine besondere Gabe; die Blumen und alle Pflanzen und auch Obst und Gemüse gedeihen prächtig. " Quiwon fasste Sabinas Hand und plapperte etwas lebhaft in seiner Sprache.
"Oh, du hast mir eine Kleinigkeit mitgebracht, das ist aber sehr nett und ich habe auch ein Geschenk für dich, das bekommst du aber nach dem Essen, liebe Claudia Sabina", ich lächelte sie fröhlich an und war nun auf diese Kleinigkeit gespannt.
Ich sollte nach dem Essen also auch ein Geschenk bekommen. Da war ich neugierig.
Nefertem war immer an meiner Seite und reichte mir nun mein Gastgeschenk zum Verschenken. Es war ein aufklappbares Büchlein aus vier ganz dünnen Tabulae und dazu ein Silbergriffel. Man konnte es in ein Etui aus Seide schieben, wenn man es nicht brauchte oder Notizen machen.
Ich überreichte es mit beiden Händen Stella:
"Ich habe auch so eines, und es ist furchtbar praktisch für Notizen, weil man nicht beide Hände braucht", erklärte ich den Unterschied zu den Schriftrollen. gleichzeitig wusste ich auch nicht genau, ob Furia Stella sich je Notizen bei ihrer Lektüre machte. Soweit hatten wir uns noch nicht unterhalten:
"Die werte Gabinia Clara hat wirklich ein Händchen für den Garten. Er ist wunderschön. Ich vermute, dass ich meine Pflanzen hier tot gieße. Ich denke von Aegyptus her, dass sie immer noch Wasser brauchen, aber hier regnet es ja viel öfter"
Sehr ernst gab ich ihrem kleinen Jungen die Hand. Er war sehr hübsch mit dem goldenen Haar und den blauen Augen.
Später kam sein Papa und nahm ihn auf die Schultern. Ich seufzte ein wenig, denn ich war ab meinem sechsten Lebensjahr ohne meinen Vater aufgewachsen.
Militärtribun Appius Claudius Sabinus starb während eines militärischen Einsatz in Sebaste /Judäa. Dafür nahm meine Mutter dann Haterius zum Mann, den ich gar nicht leiden mochte. Es musste schön sein, einen Papa zu haben, von dem man geliebt wurde.
Dann hieß es plötzlich "Der König kommt!" und aufgeregt hielt ich nach Serena Ausschau; Stella ging nämlich zusammen mit ihrem Mann ans Tor:
" Den Keltenkönig möchte ich mir unbedingt ansehen, komm schon!"