(03-24-2024, 09:20 AM)Niamh schrieb: Obwohl ich anfangs versuchte, unauffällig zu bleiben und mir einen Platz im Hintergrund zu suchen, konnte ich mich nicht lange vor den neugierigen Blicken der Gastgeber und ihrer Gäste verbergen. Ein blonder Mann mit langen Haaren, der alles andere als römisch aussah, kam auf mich zu, lächelte freundlich und sprach mich an. Er stellte sich als Verwandter von Furius Saturninus vor. „Salve Gabinus Secundus,“ antwortete ich etwas unsicher. Ich hatte immer noch Schwierigkeiten mit den Namen. Sie waren so lang und kompliziert, zumindest war das bei den meisten Leuten so, die ich traf. "Ich bin Niamh. Ich komme aus Eir… äh Hibernia." fügte ich etwas schüchtern hinzu, in der Hoffnung, dass dies als Erklärung für meine mangelnde Sprachgewandtheit ausreichen würde.
Kurz darauf erschienauch noch eine freundlich dreinblickende blonde Frau, die eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Gastgeber aufwies. Ich vermutete, dass sie seine Schwester sein könnte. Sie begrüßte alle und stellte sich als Gabinia vor. Das bestätigte meine Vermutung. Kurz darauf nannte sie Gabinus auch ihren Bruder. Ich nickte ihr freundlich zu.
Wenig später erschien eine Dame mit dunklem Haar, die alle begrüßte. Auch sie bemerkte meine Anwesenheit schnell. Wahrscheinlich war es die Farbe meines Haars, das wie ein Leuchtfeuer schien. Ihr prüfender Blick fiel mir schnell auf. Glücklicherweise war ich nicht die einzige, die diesen bemerkte. Auch Furius Saturninus hatte es registriert und richtete einige erklärende Worte an seine Verwandte. Dabei konnte er es nicht lassen zu erwähnen, dass ich noch keine Katzen kannte. Ein Umstand, den er sehr amüsant fand und bei jeder Gelegenheit jedem mitteilte.
In der Zwischenzeit ließ ich meinen Blick schweifen, betrachtete den schön geschmückten Garten und beobachtete die anderen Gäste, die mittlerweile eingetroffen waren. Da war eine jüngere Frau, die kaum älter als ich selbst war. Sie schien Furia Serena gut zu kennen. In ihrer Begleitung war ein junges Mädchen mit dunklerem Teint. Ich vermutete, dass sie die Dienerin der jungen Frau war.
Ich wurde jedoch schnell aus meinen Gedanken gerissen, als plötzlich wieder der Blonde, Gabinus Secundus, mit den langen Haaren neben mir stand. Er stellte sich mir erneut vor. Inzwischen hatte er mehr über mich erfahren, unter anderem auch, dass ich Tiere mochte. Als er mich fragte, ob ich auch eine Vorliebe für Pferde hätte, lächelte ich erst etwas schüchtern und nickte dann wesentlich gelöster. "Ja, ich mögen Pferde sehr!" erklärte ich und hätte ihm gerne von den Pferden meines Vaters erzählt, aber mein begrenzter Wortschatz ließ dies nicht zu. Gabinus sprach dann von einer Überraschung, die er später für mich hatte. Plötzlich kehrte dieses ungute Gefühl zurück, das mich manchmal überkam, wenn ich mich in scheinbar gewöhnlichen Situationen befand, die alles andere als gewöhnlich waren, weil die Römer ihnen ganz andere Bedeutungen beimassen. So war es auch jetzt. Ein leichter Schatten legte sich über meine Begeisterung. Was, wenn Furius Saturninus ihm auch die Geschichte von dem Statthalter erzählt hatte, der mir die Pferde zeigen wollte und dabei ganz andere Absichten hatte?
Glücklicherweise wurde ich im nächsten Moment durch ein Rufen abgelenkt. Jemand rief etwas von einem keltischen König, der gekommen sei. Zunächst stutzte ich etwas, drehte mich dann aber gespannt um, um zu sehen, um welchen König es sich handelte. Schließlich folgte ich all jenen, die sich diesen König genauer ansehen wollten, zum Tor.
(03-24-2024, 04:41 PM)Furia Stella schrieb: Nachdem wir nun alle begrüßt hatten, nahm Friudel meine Hand und flüsterte mir ein Begrüßungslied, das nur für mich bestimmt war, zu und ich vergaß für einen Moment, wo wir waren, schmolz einfach dahin. Ich sah meinem Geliebten auch tief in seine Kristallblauen Augen und lächelte ihn liebevoll an, "Meine Sonne...", sagte ich leise und drückte sanf seine Hand.
Dann fragte ich Friudel, ob er mich zu meinem Platz begleiten konnte, er sagte, Clara ist schon da vorne und kümmert sich um alles. Wir wollten bereits gehen, als der Knecht Elfried laut schrie: "Herr, Herr, er ist gekommen!", Sonnwin fragte, wer es sein sollte, darauf der alte Knecht, vor Freude fast überwältigt, den keltischen König ankündigte.
Es musste der edle Eisu ap Comux sein und da bat mich Friudel erst den Kelten zu begrüßen, der Sonnwin zwei Pferde verkauft hatte und sie nun zu uns brachte.
"Ja, natürlich, lieber Friudel, gehen wir den König des Kelten empfangen". Gerwina kam auch schon und so gingen wir drei im Voraus zum Tor.
Ich bemerkte, dass es dem jungen Mädchen unangenehm war, dass sich Furius wegen der Katzensache über es lustig machte. Und dass es ein wenig erschrak, als ich es fragte, ob es Pferde mochte. Wer wusste, welches Schicksal Niamh von Hibernia hinter sich hatte. Ich wollte sie keinesfalls ängstigen, sondern ihr zeigen, dass sie hier in Sicherheit und unter freundlichen Menschen war.
Ich nahm Sylvana meinen kleinen Sohn ab und setzte ihn auf meine Schultern, damit er alles gut sehen konnte und nicht aus Versehen getreten wurde. Quiwon hielt sich an meinen Ohren fest, wobei mir sein Spielhase um das Gesicht flog. Ich deutete nach vorne:
"Da kommt die Überraschung bereits, werte Niamh, wenn dir denn Pferde gefallen. Eisu ap Comux ist aber selbst kein König, da irrt sich der gute Elfried. Doch sein Vater ist Wagenlenker des Königs der Dobunni und daher ist er ein edler Herr. Ich habe ihm zwei Pferde abgekauft: Einen Hengst und eine Stute. Hier sind sie!"
Eine Füchsin, etwas dunkler als Malika, wurde von den Neuankömmlingen mit sich geführt. Es war eine schöne und anmutige Stute. Das war
Eleyne. Neben ihr lief ein großer brauner Hengst, seine Mähne war dicht und lang und sein Schweif reichte fast bis zum Boden. Das war
Marix, der "Mächtige König.
Vor Aufregung fasste ich die Hand meiner Frau fester:
"Sind sie nicht schön, Fridila?", fragte ich Stella, denn sie erblickte beide Tiere zum ersten Mal.
Quiwon streckte nun seine kleine Hand an meinem Ohr vorbei: "Feed - Hottehü! Via!", sagte er.
ich lachte, denn ich wusste, was mein Sohn sagen wollte: Das ist ein Pferd. Wenn man: Via! ruft, galoppiert es.
Nun übergab ich Quiwon aber an Durs, der den Jungen genauso wie ich vorhin auf seine Schultern nahm, denn ich wollte den Neuankömmling begrüßen.
Eisu ab Comux hatte zehn mit Streitäxten bewaffnete Männer dabei. Mir war es nicht recht, sie eintreten zu lassen, aber da sah mich Eisu ap Comux, stieg von seinem eigenen Pferd ab und ging auf mich zu:
"Sei gegrüßt, werter Gabinius Secundus! Erlaubst du meinen Männern, vor deinem Tor zu lagern?"
Das fand ich sehr anständig, denn ich konnte mir vorstellen, dass seine Schar die römischen Gäste erschreckte. Sie waren allein schon einen Kopf größer als die meisten Anwesenden (außer mir):
"Willkommen, edler Herr Eisu Ap Comux! Es wäre mir sehr Recht, wenn deine Männer direkt hier das Lager aufschlagen. Meine Knechte werden sie mit genügend Speise und Trank und warmen Decken versorgen"
Das schien allen recht zu sein, und ich befahl Elfried und Rango, sich um Eisus Schar zu kümmern.
Dann begrüßte ich die beiden neuen Pferde, die unter Durs Aufsicht von den Pferdeknechten auf eine separate Koppel geführt werden sollten, bis sich die Herde an sie gewöhnt hatte.
Eisu ap Comux, der nie den Kopf neigte, verbeugte sich nun leicht vor meiner Fridila:
"Du bist die Herrin Stella, so wie sie mir beschrieben wurde. Ich freue mich, dich kennen zu lernen"
Sein Blick fiel auf Niamh. Ein wenig stutzte er, aber dann sah er Gerwina. Meine Schwester war ein schönes Mädchen, doch ich hatte selten gesehen, wie sehr ihr Liebreiz einen Mann gefangen nehmen konnte.
"Salve!", sprach er zu ihr: "Ich wusste nicht, dass auf dem Gabinierhof auch die unsterblichen
Fae zu Gast sind"
Fae, sagte er, Feen, Wesen zwischen Göttern und Menschen. Ab und an schön von Gestalt oder hässlich, ab und zu freundlich oder böse. Auch wir im Chattenland hatten dergleichen, sie hießen nur anders:
Alben.
Doch ich bemerkte, dass Eisu ap Comux mit meiner Schwester flirtete und das gefiel mir nicht so gut:
"Sind deine Verlobte, die Herrin Damona, und dein werter Vater hoffentlich wohlauf?", fragte ich, um Gerwina vorzuwarnen, dass Eisu ap Comux gebunden war.
Doch da glitt ein düsterer Schatten über Eisu Ap Comux Gesicht: "Diese Frage beantworte ich dir später, mein Freund, an einem angemesseneren Platz", sagte er:
"Ich bedanke mich für die Einladung für dieses Frühlingsfest. Nun lasst uns feiern und fröhlich sein! Salvete!",
er nickte allen Anwesenden zu und trat ein.
Ich wandte mich an Gerwina:
"Magst du unseren Gast zu seinem Ehrenplatz führen?", bat ich sie.