Nachdem Saturninus die Saat des Zweifels gesät hatte, ruderte er zurück, in dem er beide Hände hob:
"Damit will ich nicht behaupten, dass deine Ehefrau schändliche Beziehungen zu Narcissus unterhält. Aber ich bin mir sicher, dass sie ihn mehr um Rat fragt als dich. Bei uns zu Hause nennen wir das: Sie sind zwei Frösche aus dem gleichen Sumpf....Du wirst ihrer Welt nie so angehören wie es ein Hetär tut", es genügte, dass Licinianus Owain zusammen brach. Tränen rannen ihm übers Gesicht. Wie war es, so wahnsinnig zu lieben, dachte Saturninus, der sich solche Liebe vom Hals hielt.
Owen erzählte nun hastig, dass er alles getan hatte, damit Aglaia glücklich wäre, dass sie aber nun Iscalis mit der gemeinsamen Tochter verlassen wollte.
Saturninus horchte auf:
"Sie hat vermutlich erfahren, dass du, da du als Feind Roms in die Sklaverei geraten bist, niemals römischer Bürger werden wirst", sagte er:
"Damit sie das volle Bürgerrecht bekommt, braucht sie auch nur das Kind, nicht dich",
er schüttelte den Kopf:
"Aglaia ist eine Hetäre, Licinianus Owen. Sie wird immer auf ihren Vorteil bedacht sein. Ich wusste nicht, dass sie Iscalis verlassen möchte. Aber nun gibt es noch mehr Sinn, dass sie auch mit mir gebrochen hat. Vermutlich hat sie bereits einen neuen Gönner von ihren Vorzügen überzeugt, einer, der ihr beispielsweise eine Villa in Londinum und nicht nur ein neues Seidenkleid kaufen kann"
Saturninus sprach den Namen des neuen Gönners nicht aus, und er wusste auch nicht, ob Aglaia nach Londinium gehen wollte. Es gab noch andere Städte, die Iscalis an Größe überragten. Dennoch hing nun der Verdacht im Raum: Vielleicht war es der Statthalter
Petilius Rufus selbst, zu dem sie wollte:
"Wieso meinst du, deine Frau verloren zu haben? Wenn Petilius Rufus der nächste Glückliche ist, hast du nichts zu befürchten. Er ist nicht eifersüchtig oder würde dich drangsalieren. Womöglich fördert er dich sogar, um seiner Geliebten zu gefallen.
Ich für meinen Teil habe dich gefördert, weil ich gerne wollte, dass du deine Familie ernähren kannst. Damit sich Aglaia freut. Und du bist wirklich ein guter Künstler, das habe ich jedem gegenüber anerkannt. Ich bin nie dein Feind gewesen"