RE: Der Platz vor der Schmiede
Der Römer säuselte etwas von einer zu meisterhaften Statue und dass er das Bild des verräterischen Jungen nicht mehr vor Augen haben wollte. Eben jener Statue, die ich zweimal für ihn angefertigt hatte. Eine davon hatte er an den Tribun Iulius Cato zur Hochzeit verschenkt und die andere Stand im Eingangsbereich seines überschwänglichen Hauses. Hatte gestanden! Als ich über seine Schulter linste, sah ich im Hintergrund einen Ochsenwagen, der eben diese Statue geladen hatte.
Ich verstand kein Wort und dementsprechend schaute ich auch etwas überrscht drein. "Aha" , entgegnete ich dann nur, weil ich rein gar nichts verstand. Ich wusste, es hatte einige Reibereinen zwischen Narcissus und ihm gegeben. Das hatte er mir in der Taberna erzählt und hatte noch geglaubt, dass dies Aglaias Meinung zu diesem aufgeblasenen Patrizier grundlegend ändern würde. Anscheinend hatte es das auch, zumindest was Narcissus betraf. Aber eigentlich hatte ich gar keine Lust, über dieses Thema weiter zu sprechen und er war sowieso der Letzte, mit dem ich überhaupt noch sprechen wollte, nach allem, was passiert war.
Das Nächste, was dann aus seinem Mund kam, ließ mich verbittert auflachen. Ja, sehr schön! Danke, dass er mir noch Salz in die tiefe Wunde streute!
"Tut mir leid, dass ich dich enttäuschen muss, aber ich bin kein Sieger und dies war auch nie ein Wettlauf zwischen uns gewesen. Sie hat sich von mir getrennt, wenn du es genau wissen willst. Um es mit deinen Worten zu sagen, kannst du dich als glücklicher Sieger schätzen, denn der Keil, den du zwischen uns getrieben hast, hat uns entzweit." Ich seufzte tief, weil mich im Moment alles nur noch nervte. Am meisten nervte mich er, der Furier! Verdammt noch eins, warum musste ausgerechnet dieser Scheißkerl jetzt vorbei kommen. Sicher genoss er es, mich so zu sehen und suhlte sich jetzt in seiner Schadenfreude. Ich versuchte die Fassung zu bewahren und schaute wieder auf.
"Ich nehme an, du willst das Geld für den Materialpreis wieder zurück," fragte ich recht emotionslos. "Komm am besten kurz mit in die Schmiede." Ich wollte finanzielle Dinge nicht hier draußen in aller Öffentlichkeit regeln. Also hielt ich ihm die Tür auf und wartete, bis er eingetreten war.
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