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Explosion in den Silber- und Bleiminen von Iscalis
03-05-2024, 10:27 PM,
Beitrag #19
RE: Explosion in den Silber- und Bleiminen von Iscalis
"Erst die Pflicht", wiederholte Philus beipflichtend und machte sich von dannen, um den Brief von Saturninus noch einmal zu überarbeiten. Er zog sich in eine Schreibstube zurück und überflog die diktierten Worte noch einmal. Saturninus hatte einen guten Umgang mit Worten, doch er hatte nicht das Gefühl, dass man Petilius Rufus mit derlei blumiger Ausdrucksweise beeindrucken konnte. Philus entschied sich, wie angekündigt, für einen sachlicheren Ansatz:

Vertraulich!
Furius Saturninus Princeps Officii in Iscalis grüßt den edlen Statthalter Petilius Rufus und die seinen mit der Hoffnung, dieser möge wohlauf sein.
Dies ist mein persönlicher Ergänzungsbericht zu dem Bericht der Legio II Augusta und des Bergwerkpächters der Minen I, II und III, Herius Marcius Galeo:

Der offizielle Bericht spricht von einem Bergrutsch, bei dem ein Feuer ausbrach und die Zufahrtsstraße nach Iscalis verschüttet worden ist. Leider sind Minensklaven entkommen, die nun als marodierende Banden die Gegend unsicher machen. Ein Teil konnte eingefangen und ihrer wohlverdienten Strafe zugeführt werden (siehe Militärberichte). Weitere entflohene Sklaven stellen derzeit eine Gefahr für die Zivilbevölkerung dar, jedoch wurden Maßnahmen ergriffen, die Truppen der örtlichen Castra diese eliminieren zu lassen. Die Fortschritte verlaufen vielversprechend und wir rechnen mit einer merklichen Besserung der Lage in den nächsten Wochen.

Vierundachzig freie Arbeiter und Wachen, darunter zehn römische Bürger (Aufzählung folgt), werden noch vermisst, sind aber unter den gegebenen Umständen als nicht mehr am Leben abzuschreiben.

Gerüchte, dass es sich um Hexerei oder gar Umtriebe keltischer Zauberpriester, der sogenannten Druiden, handelt, wurden durch strenge Sicherheitsmaßen und Androhung von Strafen im Keim erstickt. Keine Hexerei ist so stark, als dass sie den göttlichen Genius unseres verehrten Kaisers Caesar Vespasian Augustus zu überwinden vermag, dennoch vermögen selbst Gerüchte über diese vermeintliche Macht der Keltenhexerei auch standhafte und logische Männer irrezuführen, weshalb wir dem entgegenarbeiten.

Doch auch ich stellte bei meiner eigenen Ortsbegehung und der Befragung der Sklaven, denen wir habhaft wurden, Ungereimtheiten der Ereignisfolgen fest. So scheint das Feuer zuerst da gewesen sein und dann erst der Bergrutsch. Dieser Darstellung entsprechen bis jetzt nicht weniger als fünfunddreißig Zeugenaussagen Überlebender diverser Profession und Ränge. Eine Aufstellung dieser Berichte hänge ich diesem Schreiben an. Unsere Ermittlungen richten sich auf die Ursache dieses Phänomens und der Ergreifung der Täter, dennoch wäre Unterstützung kundiger Experten wünschenswert, so du uns diese zu gewähren wünschst.

Ich bin davon überzeugt, dass du aus all den Berichten die richtigen Schüsse ziehst und lege daher vertrauensvoll die Sicherheit der Provinz Britannia in deine Hände o Petilius Rufus.

gezeichnet Tiberius Furius Saturninus


Das war nicht schlecht, dachte Philus zufrieden. Die überflüssige Dichterei war soweit entfernt, ohne den Brief magerer aussehen zu lassen. Sie wirkten nicht völlig ahnungslos und konnten doch kenntlich machen, dass sie Unterstützung benötigten. Damit würde Saturninus sicher zufrieden sein.
Kaum dass er den Brief fertiggestellt hatte - die Zeugenberichte waren durch die übrigen Mitarbeiter gesammelt und verfasst worden -, wandte er sich wieder an Saturninus, einige Stunden nach dem letzten Treffen.
"Ich bin fertig", verkündete er. "Wenn du es gestattest, kann er mit sämtlichen Anlagen abgeschickt werden."
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RE: Explosion in den Silber- und Bleiminen von Iscalis - von Marcus Nautius Philus - 03-05-2024, 10:27 PM

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