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Wie ein wildes Tier - "Bestiola" wird verkauft
02-26-2024, 12:08 AM,
Beitrag #16
RE: Wie ein wildes Tier - "Bestiola" wird verkauft
Der Sklavenhändler begann, seine Waren mit der Geschicklichkeit eines erfahrenen Kaufmanns an den Mann und die Frau zu bringen. Einer jüngeren Römerin pries er eine meiner Schicksalsgenossinnen an, eine Frau, die gut und gerne doppelt so alt war wie ich selbst. Sie wirkte robust und unverwüstlich, als ob sie schon ihr ganzes Leben lang an harte Arbeit gewöhnt war. Er sprach dann auch mit all jenen, die sich scheinbar für mich interessierten. Doch ich verstand kein Wort davon. Genauso wenig, was Furus Saturus ihm zur Antwort gab. Offenbar wollte er mir nicht den Gefallen tun und einfach weitergehen. Im Grunde war es mir inzwischen gleichgültig, wer mich am Ende kaufte. Ich erwartete nichts mehr von meinem Leben. Meine Freiheit hatte ich hinter mir gelassen. Mit etwas Glück würde mir vielleicht irgendwann die Flucht gelingen und wenn nicht, würde ich bis zu meinem Lebensende eine Sklavin bleiben.

Mir war kalt, ich hatte Hunger und dieses Zeug, das der Sklavenhändler mir auf die Wunden an meinem Hals geschmiert hatte, juckte unerträglich. Ich begann erst daran zu reiben, dann kratzte ich, bis sich eine Verkrustung löste und die Wunde wieder leicht zu bluten begann. Verdammt, wenn das der Sklavenhändler bemerkte, würde er mich bestimmt dafür bestrafen. Ich hörte sofort damit auf, weiter zu kratzen und blieb einfach teilnahmslos stehen, um darauf zu warten, bis endlich alles vorbei war. Jeder Atemzug war ein Kampf, jede Sekunde ein Moment des Wartens auf das Unvermeidliche.
[Bild: 1_29_07_23_5_35_37.png]
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RE: Wie ein wildes Tier - "Bestiola" wird verkauft - von Furiana Nivis - 02-26-2024, 12:08 AM

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