RE: Wie ein wildes Tier - "Bestiola" wird verkauft
Ich konnte nicht verstehen, warum der schmierige Kerl so unverhohlen gekichert hatte, als ich ihm meine Fähigkeiten offenbarte. Er hatte doch danach gefragt! Was war so amüsant daran, wenn man sich im Umgang mit Pferden auskannte? Trotz meiner Verwirrung und Frustration hielt ich meine Zunge im Zaum, denn ich wollte mich nicht noch tiefer in die Scheiße hineinmanövrieren. Zudem fehlte mir schlichtweg die Energie für eine Konfrontation.
Währenddessen füllte sich der Platz allmählich mit Menschen, die ein Interesse an Sklaven zeigten und uns mit neugierigen Blicken musterten. Man hatte mir inzwischen ein Schild um den Hals gehängt. Ich hatte keine Ahnung, was darauf stand oder wofür es gut sein sollte. Ich richtete meinen Blick starr auf den Boden, um den Augenkontakt mit ihnen zu vermeiden. Ich zwang mich, nicht über die bevorstehenden Ereignisse nachzudenken und wer als nächstes die Kontrolle über mein Schicksal haben würde. Die Situation war bereits schlimm genug.
Diesmal würde niemand kommen, um mich zu retten. Weder Louarn noch Dunduvan, und auch nicht Ciaran oder sein Bruder Cinead. Nicht einmal Alun, der sich als Römer ausgab, würde eingreifen. Diesmal würde ich die Herausforderungen alleine bewältigen müssen und ich rechnete nicht damit, dass die Dinge gut ausgehen würden.
Trotz der düsteren Aussichten, Ich versuchte erst gar nicht, einen Funken Hoffnung zu bewahren, denn die Aussichten waren düster. Eines hatte ich inzwischen über die Römer gelernt: Sie waren weder freundlich noch großherzig. Sie waren nur an ihrem eigenen Fortkommen und ihren Eigennutz interessiert.
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